Die Corona-Krise: Triage und längst überfällige Katharsis

von | 14. Nov. 2022 | Deutschland und die Welt

In dem Leitartikel der zweiten AGORA-Ausgabe 2022 geht Peter Steinborn auf die seinerzeitige Lage ein, die – obgleich zumindest die Corona-Pandemie derzeit pausiert – nach wie vor als aktuell bezeichnet werden kann. Die Autoren skizzieren die geschichtliche Entwicklung und weisen auf die ideologischen Wurzeln des Transhumanismus hin.

In der Ausgabe unter dem Titel „Homo Deus oder Hybris? Die Transhumane Agenda der Globalisten“ befassen sich die Autoren mit dem durch wesentliche einflussreiche Kreise der globalen Elite forcierten Transhumanismus. Die Redaktion

+++ Hier geht es zur Zweiten Ausgabe +++

Einleitung

Nur auf dem Pfad der Nacht erreicht man die Morgenröte.“ Khalil Gibran, 1926

Mit der Corona-Krise hat sich das Leben von uns allen erheblich verändert. Nichts scheint mehr so zu sein, wie noch vor annähernd zwei Jahren. Die Gesellschaft ist offenbar unreparierbar kaputt. Der direkte oder indirekte Impfzwang scheint eine Spaltung hervorzurufen. Ganze Familien zerbrechen an dem Thema. Angst umtreibt die Menschen. Die einen hegen Angst vor dem Corona-Virus, die anderen vor dem Verlust ihrer Grund- und Freiheitsrechte. Eine dritte Gruppe, wohl möglich die größte, fürchtet sich davor, sozial abzusteigen, entweder auf materieller Ebene in Form von Wohlstandsschwund oder auf sozio-kultureller Ebene aufgrund von sozialer Ausgrenzung. Alle drei Gruppen haben gemeinsam, dass sie von der Angst getrieben sind, jenem wichtigsten Gefühl, das wir neben der Liebe kennen. Doch bei genauerer Betrachtung verlaufen diese Entwicklungen westlicher Gesellschaften bereits lange vor dem Aufkommen des Corona-Virus in 2019. Die letzten zwei Jahre sind lediglich ein Beschleuniger dieser sich nun für jedermann ersichtlichen Entwicklung. Corona ist nicht die Ursache für die heute in ihrer Form auftretenden Probleme, sondern das Virus oder vielmehr das sich daraus ergebende Umfeld machen die Bruchstellen nun selbst für hartgesottene Naivlinge sichtbar.

Lage & Aussichten

Die gespaltene Gesellschaft

Unzweifelhaft sind unsere Gesellschaften heute gespalten wie zuletzt in den Zeiten der Weimarer Republik.

Die soziale Schere geht immer weiter auseinander. Laut WSI der Hans-Böckler-Stiftung stieg in Deutschland die Anzahl der Personen, die in einem Haushalt mit einem Einkommen von weniger als 60 Prozent des Medianeinkommens wirtschaften müssen, seit den 1990er Jahren kontinuierlich, während die Anzahl der reichen Haushalte mit Einnahmen von über 200 Prozent des Medianeinkommens relativ konstant blieb.[1] Bereits in 2012 präsentierte der Schweizer Physiker und Komplexitätsforscher James Glattfelder auf der internationalen TED-Konferenz in Zürich, dass 80 % des Kapitals der 43.000 größten internationalagierenden Konzerne auf diesem Planeten nur knapp mehr als 700 Leuten gehört.[2]

Wir haben es zudem heute mit einem kaum gekannten Generationenkonflikt zu tun, der durch Trends wie die Globalisierung, die Digitalisierung und Computerisierung unserer Gesellschaft noch verschärft wird. Parteien wie Die Grünen gewinnen zunehmend an Einfluss. Zuletzt gewannen Die Grünen 118 Mandate bei der Bundestagswahl in 2021[3]. Ihre Wählerschaft ist gem. einer Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) jung, weiblich, gebildet, wohlhabend und lebt in Großstädten[4]. Demgegenüber steht aber eine, der Globalisierung eher skeptisch eingestellte, verhältnismäßig ältere Arbeiterschaft, die sich von steigenden Strom- und Benzinpreisen sowie der Verlagerung von Akkordarbeitsplätzen ins Ausland oder Rationalisierung derselben durch Robotertechnik vom sozialen Abstieg bedroht fühlt. Hier prallen Welten aufeinander.

Hinzukommt die im Zuge der Globalisierung und Entgrenzung entstandene Masseneinwanderung von kulturfremden Menschen aus Afrika und Asien nach Europa sowie Amerika. Nicht wenige unter den Einwanderern kommen aus religiös stark geprägten Gesellschaften und finden im Westen einen für sie unbekannten Säkularismus vor.

Gleichzeitig sorgen weitere weltweit zu beobachtende Trends wie Globalisierung, Urbanisierung, Geburtenrückgang, Wirtschaftsliberalisierung, Hedonismus und die damit einhergehende Auflösung traditioneller sozialer Bindungen für eine massive innerstaatliche Polarisierung. Es stehen sich Nationalisten und Kosmopoliten, Einwanderungsfeinde und Einwanderungsfreunde, Moralischer Traditionalismus und Werteliberalismus unversöhnlich gegenüber.[5]

Seit nun mehr fast zwei Jahren werden zunehmend Grundrechte abgebaut, Freiheiten entzogen und jeder, der diese Entwicklungen klar benennt, wird als Verschwörungstheoretiker, Querdenker, Aluhutträger oder Rechtsextremist diffamiert. Der öffentliche Raum des Sagbaren verengt sich zunehmend. Während die Herrschenden sich in der Vergangenheit mit der weitaus wirtschaftlich günstigeren und effizienteren Soft Power begnügten, wird mittlerweile zu klassischen Methoden der Hard Power[6] gegriffen. Das Resultat ist eine Umkehr der in den letzten Jahrzehnten postulierten Offenen Gesellschaft nach Karl Popper hin zu einem totalitaristischen politischen und gesellschaftlichen System. Dazu kommt, dass die Herrschenden es bisher verstanden, über Nudging[7], Gaslighting[8] und letztlich Panarchie[9] die brave, sich an die Maßnahmen haltende Mehrheit gegen die verweigernde, unsolidarische und ichsüchtige Minderheit aufzuwiegeln. Somit wurden auch jene gebannt, die nicht nur Angst vor dem Virus haben, sondern auch jene, die sich vor sozialem Abstieg fürchten. Somit konnte man diese dritte und wahrscheinlich größte Gruppe für sich gegen die „rebellische“ Minderheit einspannen, die letztlich daran schuld sei, dass die Pandemie noch immer anhält. Nicht also die Urheber der Maßnahmen selbst, sondern jene, die selbst darunter leiden und eingeschränkt werden, werden zu Feindbildern erklärt.

Es kann kein Zweifel darüber bestehen, dass unsere Gesellschaft in Deutschland, aber auch im Rest der westlichen Welt unüberwindbar gespalten ist.

Der Mensch 2.0

Unzweifelhaft hat der Mensch seit dem Neolithikum eine bahnbrechende Entwicklung gemacht. Während er zuvor noch als Nomade durch die Steppen zog, fing er vor etwa 10.000 bis 12.000 Jahren an, sich niederzulassen und Landwirtschaft zu betreiben. Das Ergebnis war eine Bevölkerungsexplosion aufgrund von konzentrierter Erzeugung von Nahrungsmitteln. Mit der neolithischen Revolution kam auch die Hierarchiebildung auf. Jene, die über große Nahrungsmittelvorkommen herrschten, konnten plötzlich Macht über jene ausüben, die weniger oder keine hatten. Womöglich begann hier die hierarchische Gesellschaftsordnung. War der Mensch als Wildbeuter eine Art Generalist und konnte sich selbst ernähren, wurde der landwirtschaftliche Mensch ein Spezialist. Im Umfeld des Ackerbaus entstanden Berufe. Man wurde immer spezieller und die menschliche Gesellschaft differenzierte sich aus. Mit den immer größer werdenden Berufslandschaften erhöhte sich dieser Spezialisierungsgrad bis zum Zeitalter des Fließbandes und der automatisierten Arbeit. Bereits im Jahr 2014 ging mehr als jeder zweite Erwerbstätige einer geringqualifizierten Arbeit nach.[10] Davon stehen viele am Fließband. Diese oftmals sehr eintönige Arbeit (z.B. das Befestigen der gleichen Schrauben an dem gleichen Autoteil) weist einen extrem hohen Spezialisierungsgrad auf, der sich auch auf die gesellschaftliche Resilienz auswirkt. Die Menschen verlieren den Bezug zueinander und sehen sich nicht mehr als Bestandteil einer Wertschöpfungskette, einer Leistungs- und Daseinsvorsorgegemeinschaft. Durch die Globalisierung wurde diese Entwicklung noch erheblich beschleunigt.

Während die Globalisierung zu der Verlagerung vieler solcher geringqualifizierten Arbeitsplätze ins Ausland führte, macht die Digitalisierung und Automatisierung der Industrie diese selbst überflüssig, da solche hochspezialisierten Tätigkeiten mittlerweile von Robotik[11] verrichtet werden können. Der Mensch macht sich also mit seinen doch atemberaubenden Innovationen überflüssig.[12] Wurden seit dem Neolithikum immer mehr Menschen geboren, die man bis ins Industriezeitalter als Arbeitskräfte brauchte, führt nun die zunehmende Technisierung von Wirtschaft und Gesellschaft dazu, dass immer mehr Menschen gar nicht mehr ins Arbeitsleben integriert werden können. Gemäß einer internationalen Delphi-Studie wird dadurch die globale Arbeitslosenquote in 2050 auf ca. 24 Prozent oder sogar höher steigen. In Europa soll mehr als jeder Fünfte arbeitslos werden. In Nordamerika soll dieses Schicksal sogar jeden Vierten treffen.[13]

Hier tritt ein Effekt ein, den Karl Marx als das Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate bezeichnet hat. Dieser etwas sperrige Begriff bedeutet letztlich nichts anderes, als dass aufgrund des Drangs der Profitmaximierung der einzelne Kapitalist bestrebt ist, Kosten durch die Anschaffung von Maschinen zu reduzieren, womit allerdings Arbeitskräfte überflüssig gemacht und dadurch wegrationalisiert werden. Da jeder Kapitalist so handelt, entsteht allgemeine Arbeitslosigkeit. Durch die Erhöhung der Arbeitslosenquote entstehen aber auch soziale Kosten. Arbeitslose haben weniger Geld, zahlen daher weniger Steuern und können auch nur beschränkt konsumieren – was allerdings für den Kapitalismus und für das sog. „freie Spiel der Kräfte“ essentiell ist. Der Kapitalismus schafft sich also selbst ab.

Die Zahl der Konsumenten könnte also bei konstant bleibender Entwicklung irgendwann die Zahl der Produktivkräfte übersteigen. Das bereits in der AGORA EUROPA I beleuchtete World Economic Forum (WEF) sieht offenbar in der Industrie 4.0 eine mögliche Lösung. So preist das WEF seit geraumer Zeit u.a. Fleisch aus dem 3D-Drucker, die Verschmelzung von Mensch und Maschine und eine human enhancement durch gene editing oder Verschmelzung mit Künstlicher Intelligenz z.B. mittels eines im Gehirn eingebauten Chips, der dann über Bluetooth mit dem Smartphone verbunden ist (siehe z.B. Neuralink von Elon Musk[14]), an.[15]

 Philosophen und Zukunftsforscher, wie die beim WEF gern gesehenen Yuval Noah Harari, Peter Schwartz oder Ray Kurzweil, sehen in dem zukünftigen Menschen eine neue Spezies, der mit dem homo sapiens sapiens nicht mehr viel zu tun hat. Der Mensch der Zukunft wird gottähnliche Kräfte besitzen, wird vielleicht selbst eine Art Gott darstellen. So preist Harari den neuen Menschen als homo deus (= „der Gottmensch“), Larry Page (Gründer von Google) möchte unsere DNS auf 600 Megabyte komprimieren und Ray Kurzweil verspricht uns die Singularität, also der Zeitpunkt, an dem eine Maschine das erste Mal intelligenter als der Mensch sein wird, im Jahre 2045 zu erreichen.

Das Ende des inflationären Verschuldungssystems?

Es ist bekannt, dass wir in einem Geldsystem leben, in dem in erster Linie durch die Vergabe von Krediten Geld in Umlauf kommt. Es ist also notwendig, dass Unternehmen und Verbraucher Schulden machen, damit frischgedruckte Banknoten den Weg in den Geldkreislauf finden. Deshalb können wir hier ganz unvoreingenommen von einem Verschuldungssystem sprechen, das sogar auf die vielmals gefürchtete Inflation, also der Geldentwertung, angewiesen ist. Daher überrascht es nicht, dass die Europäische Zentralbank (EZB) eine jährliche Inflation von knapp unter 2 Prozent anstrebt, um die Preisstabilität zu halten[16] – auch wenn dies etwas paradox klingen mag.[17]

 In Wirklichkeit haben wir ein zutiefst instabiles Finanzsystem seit dem großen Crash von 2008/2009, als die Hypothekenkrise in den USA in eine weltweite Bankenkrise führte. Mario Draghi (damals Präsident der EZB) äußerte in 2012 auf der Global Investment Conference in London die zwei teuersten Sätze der Welt: „Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough[18]”. Seitdem setzt die EZB ein Gelddruck-Programm nach dem anderen auf. Der Euro-Leitzins ist nun seit über 5 Jahren bei 0 Prozent und seit 2014 haben wir Negativzinsen auf die Einlagen der Geschäftsbanken, die sie bei der EZB parken. Damit werden seitdem ununterbrochen die beiden wichtigsten Instrumente angewandt, die die Zentralbanker haben, um die Preisstabilität im Finanzsystem zu halten. Das Problem ist, dass sie kaum Wirkung erzielen, da die Banken ihr Geld lieber bei der EZB parken, als es auszuweisen, und das Geld nicht in der Wirtschaft ankommt. Dies liegt u.a. daran, dass wir in der Bankenwelt eine permanente Gefahr einer Liquiditätsklemme haben, weshalb die Geschäftsbanken lieber auf ihrem Geld sitzen, als es auszugeben.

Gleichzeitig ergeben sich im Zuge der Corona-Krise ungeahnte Möglichkeiten für Politik und Zentralbanken. Seit spätestens Januar 2021 ist das Digitale Zentralbankgeld (CBDC[19]) auch im Mainstream angekommen. Denn die Draghi-Nachfolgerin Christine Lagarde verkündete auf der Reuters NEXT, dass die Einführung eines Digitalen Euro in den nächsten 5 Jahren vollständig umgesetzt sein wird.[20] Zwar verspricht Lagarde, dass dies nicht einer Bargeld-Abschaffung gleichkommt, doch schauen wir uns die letzten annähernd zwei Jahre an, ist es fraglich, ob man diesem Ausspruch Glauben schenken kann.

Die Einführung eines CBDC auf Basis der Blockchain-Technologie könnte den allumfassenden Gläsernen Menschen schaffen, der nicht nur nicht mehr anonym einkaufen gehen kann –  da jede Transaktion bei der Zentralbank registriert wird –, sondern sogar in seinem Konsum eingeschränkt werden könnte. Denn wenn die Zahlungen via Smartphone über ein Zentralbankkonto abgewickelt werden, könnte der Staat problemlos den Kauf oder Verkauf von bestimmten Gütern und Dienstleistungen reduzieren oder gar verbieten. Er könnte damit logischerweise auch die Konjunktur steuern, denn er bestimmt dann wer, was, in welchen Mengen, wo kaufen oder verkaufen darf. Das Ergebnis wäre ein deflationäres Geldsystem, in dem die Zentralbanken dem Kreislauf ohne Weiteres Geld entziehen oder emittieren können – momentan geht nur letzteres eigeschränkt und indirekt über Offenmarktgeschäfte, Anleihen und Kreditvergaben.

Das Einfallstor dafür könnte das bedingungslose Grundeinkommen sein, dass für viele Menschen im Zuge der digitalen Transformation sogar überlebensnotwendig sein dürfte. Die Tatsache, dass eine Zentralbank de facto nicht pleitegehen kann, würde die Menschen ohnehin ermutigen ein CBDC-Konto einzurichten.

Gepaart mit einem Sozialpunktesystem wäre dies die perfekte Grundlage für eine digitale Tyrannei, ein totalitäres Regime ungekannten Ausmaßes, mit beispielloser Macht ausgestattet. Das dies nicht unwahrscheinlich ist, zeigt auch eine im Auftrag des Bildungsministeriums von 2019 bis 2020 durchgeführte „Wertestudie“, die zumindest als eines von sechs möglichen Zukunftsszenarien das „Bonussystem“, welches dem chinesischen Sozialpunktesystem ähnlich ist, benennt.[21]

Corona: Ursache oder Brandbeschleuniger?

Doch in Wirklichkeit beschleunigte die Corona-Krise diese Entwicklungen nur. Wie Dominik Schwarzenberger in seinem Artikel „The Great Reset: Die Völker am Scheideweg“[22] eindrucksvoll illustriert hat, handelt es sich bei all den zuvor genannten globalen Trends um Tendenzen, die bereits seit der Renaissance anhalten und insbesondere seit 250 Jahren an Dynamik entwickelt haben. Denn die Ursache für diese Hybris, die zu all den uns absonderlichen Auflösungserscheinungen führte, ist die Tatsache, dass der Mensch sich selbst zunehmend in den Mittelpunkt der Welt gestellt hat, dass er versucht hat, sich dieser Welt habhaft zu werden. Ihm fehlt die Verbindung zu einem Höheren, das nicht dieser Welt entspringt, so wie er es über Jahrtausende hatte. Ideen, wie die des Ray Kurzweil oder des israelischen Historikers und Philosophen Yuval Noah Harari sind nur folgerichtige Ableitungen des sich vom All abknüpfenden Menschen, der versucht, einen immer größer werdenden Turm zu bauen, um es Gott gleich zu tun. Der Mensch versteht sich schon seit langem nicht mehr als ein Teil eines Ganzen. Er glaubt selbst das Ganze zu sein und wird deshalb am Ende nichts mehr haben, was sich lohnt zu verteidigen. Die heutige Entwicklung erinnert an die Geschichte vom Turmbau zu Babel, die offenbar eine biblische Warnung darstellt, die der heutige Mensch gekonnt ignoriert. Im 1. Buch Mose führt die von Gott hervorgerufene Sprachverwirrung unter den Erbauern zum Scheitern des Bauvorhabens. Die Gendersprache mit ihren SternchenINNEN lässt uns ein wenig an diese altehrwürdige Erzählung erinnern.

„Gott ist tot“ – Was nun?

Als Nikolaus Kopernikus Anfang des 16. Jahrhunderts das heliozentrische Weltbild aufstellte, brach eine Zeit der wissenschaftlichen Blüte an. Der Mensch stand plötzlich vor der Aufgabe, sich neu in diesem Weltbild zu ordnen. Zuvor glaubten die Menschen, Bewohner der im Zentrum des Kosmos stehenden Erde zu sein. Nun mussten sie ihren Platz neu entdecken. Die Furcht vor dem Unbekannten nahm mit zunehmenden Wissen ab. Die alten Gesellschaftsordnungen schwanden dahin. Die Macht des Priestertums wurde allmählich schwächer. Die individuelle Freiheit, der Bürger als Souverän, das Glaubensbekenntnis nur noch als tradierte Konfession und ein damit einhergehender Szientismus waren die Folgen. Während es Kant noch versuchte, die Religion in Verbindung mit der Wissenschaft zu retten, war das 19. Jahrhundert bereits vom Nihilismus ergriffen. Nietzsche beschrieb diese Zeit und sprach den Zeitgenossen die Wahrheit entgegen: „Wohin ist Gott? (…) ich will es euch sagen! Wir haben ihn getötet, – ihr und ich! Wir alle sind seine Mörder!“

Obgleich Nietzsche oftmals als Philosoph des Nihilismus präsentiert wird, scheint seine Fragestellung und seine darauf gebende Antwort eher ein Wachrütteln gewesen zu sein, ein Weckruf aus dem nihilistischen Albtraum von menschlicher Überheblichkeit. Doch der Mensch ignorierte auch diese Zeichen erfolgreich. Nietzsche lieferte seinerzeit die Lösung des „Übermenschen“. Dabei werden auch beim Zitieren dieser Gedanken seine Worte aus „Also sprach Zarathustra“ vergessen: „Nicht nur fort sollst du dich pflanzen, sondern hinauf! Dazu helfe dir der Garten der Ehe! Einen höheren Leib sollst du schaffen, eine erste Bewegung, ein aus sich rollendes Rad, — einen Schaffenden sollst du schaffen.“

Aus diesen Worten kann ich keine Überheblichkeit herauslesen. War das Konzept des „Übermenschen“ vielleicht ein Versuch, den Menschen vor seiner Hybris, Gott gleich zu werden, zu retten? Der „Garten der Ehe“, der mit Ehre, Tradition und der Schöpfung verbunden ist, wird hier als wichtige Grundlage benannt. Auch spricht Nietzsche davon, sich hinauf gen Himmel, wo Gott wohnt, zu pflanzen. Nun, gewiss können wir es nicht sagen, denn wenn eines an Nietzsches Werk ganz sicher ist, so doch, dass es viel Spielraum für Interpretationen wie die meinen lässt. Schließlich basiert Hararis homo deus auf dem „Superman“.[23]

Wie extrem der Szientismus mittlerweile geworden ist, zeigen diese Zeiten überdeutlich. So war von Beginn der Pandemie an klar, dass nur eine Impfung mit der neuen mRNA-Technologie die Rettung vor dem gefährlichen Corona-Virus sein kann. In den Massenmedien wurde kaum dazu aufgerufen, seinen Körper und Geist mit Nahrung, Sport oder guten Gedanken zu stärken. Einzig die Wissenschaft und die von ihr produzierten Technologien könnten uns aus dieser Krise führen. Wir sehen derzeit solch groteske Bilder, wie die eines Bundesgesundheitsministers, der offenbar nicht dem gesündesten Lebensstil nachgeht, jedoch die COVID-Impfung für eine wichtige Maßnahme zum Arbeits- und Gesundheitsschutz hält.[24] Damit repräsentiert dieser Politiker den heutigen Menschen par excellence. Er will nicht an COVID erkranken, trinkt aber sein tägliches Glas Cola, seine Flasche Bier oder raucht seine Schachtel Zigaretten. Damit möchte ich keineswegs jemanden zum Vorwurf machen, dass er sein Leben genießt. Dieser gewaltige Kontrast fällt allerdings auf.

Die narzisstische Epidemie

Wir leben in einer zunehmend narzisstischen Gesellschaft. Zu diesem Schluss kommt man zumindest beim Studium der Erkenntnisse von Hans-Joachim Maaz („Die narzisstische Gesellschaft“) und seines Vorgängers Christopher Lasch („Das Zeitalter des Narzissmus“), der sich bereits in den 1980er Jahren mit dem Phänomen des Narzissmus als kollektive Erscheinung befasst hat. Der Psychotherapeut und Psychoanalytiker Maaz beschreibt den modernen Menschen als „sehr unsicher und unzufrieden, jedoch gierig und süchtig auf ihre eigenen Bedürfnisse fixiert. Innerlich seien sie unausgeglichen oder zerrissen und fühlen sich permanent getrieben zu persönlichem oder beruflichem Erfolg sowie dem Erwerb von Statussymbolen.“[25]

 Bereits sein Berufskollege Horst-Eberhard Richter hat in den 70er Jahren in dem von 1975 bis 1989 anhaltenden Gießen-Test festgestellt, dass die untersuchten und begleiteten Personen im Zuge der Jahre zunehmend narzisstischere Züge aufwiesen.[26] Die beiden Narzissmus-Forscher Jean Twenge und Kenneth Campbell wühlten mit ihrem 2009 erschienen Buch „Die narzisstische Epidemie“ die Fachwelt auf, in dem sie im Ergebnis mehrerer empirischer Studien nachwiesen, dass die amerikanische Gesellschaft von einer, sich epidemisch ausbreitenden, Narzissmus-Störung befallen ist. Als Hauptursachen ist vor allem die antiautoritäre, verschonende und versöhnende Erziehung auszumachen. Zudem spielen mittlerweile neben dem „üblichen Medienrummel“ nun auch das Internet und, aus der heutigen Perspektive betrachtet, vor allem die „sozialen Medien“ eine wesentliche Rolle bei dieser Entwicklung. Auf Facebook oder Instagram posten Jugendliche, aber auch Erwachsene, ihr tägliches Mittagessen, posieren vor dem Spiegel oder machen von sich Selfies im Fitnessstudio. Im Zentrum steht die Selbstinszenierung und Selbstdarstellung.

Unter einem Narzissten versteht man umgangssprachlich einen Menschen, „der so sehr mit sich selbst beschäftigt ist, dass er unfähig ist, andere zu lieben.“[27] Otto F. Kernberg beschreibt das Phänomen so: „Bei der narzisstischen Persönlichkeit handelt es sich um schwere Persönlichkeitsstörungen. Sie sind durch ein pathologisches Größenselbst gekennzeichnet. Alle idealisierten Aspekte des eigenen Selbst und der Anderen werden vom Patienten auf sich selbst bezogen, während alle entwerteten, negativen nach außen projiziert werden, so dass der Patient mit einem Gefühl einmaliger Grandiosität dem Leben gegenübersteht. Auffällig ist die Sucht, bewundert zu werden. Sie brauchen keine Liebe, aber sie brauchen Bewunderung. Wenn sie diese nicht bekommen, dann besteht die Gefahr, dass das großartige Selbst zusammenbricht.“[28]

Es ist bezeichnend, dass Twenge und Campbell von einer „Epidemie“ sprechen, da es nicht treffender in die unsrige heutige Zeit passen könnte. Das Corona-Virus hat diese üble, wenn sich pathologisch auswirkende Eigenschaft des Menschen der westlichen Welt deutlich hervorgehoben. Die Menschen sind unsicher in ihren Entscheidungen, sie sind unfähig Liebe zu zeigen, aber sprechen stetig von Solidarität, wenn es z.B. um die Frage geht, ob man sich impfen lassen will. Rufe nach freiheitlicher Entscheidung werden sogar von vielen Rechten als liberales Gewäsch abgetan, als wäre der menschliche Körper Allgemeingut der Volksgemeinschaft und stünde nicht unter dem Recht der körperlichen Unversehrtheit. In Wahrheit steht nur ihr eigenes Interesse im Fokus. Wenn es ihnen um Solidarität gehen würde, dann wären sie alle im Ahrweiler-Tal gewesen, als es drauf ankam. Oder sie hätten ihr Geld hungrigen Kindern in Afrika gespendet. Doch der heutige Mensch lässt Essen vergammeln und entledigt sich seines Mülls auf den Wiesen und in den Wäldern unserer Natur. Er trägt Kleidung, die von irgendwelchen indischen oder pakistanischen Kinderhänden genäht wurde und fühlt sich noch gut dabei, wenn das „Fair Trade“ abgewickelt wurde. Dieser Mensch bestellt seine Elektronik in China und lässt die Transportgüter viele tausend Kilometer über den Ozean und über Land fliegen oder fahren. Solidarität kann dieser Mensch nicht einmal erkennen, wenn sie ihm direkt und persönlich widerfährt. Hat es ihn doch auch nicht interessiert, als die vielen unterbezahlten Alten- und Altenpfleger mehr als ein Jahr ihre Pflicht taten, obwohl uns tagtäglich ein Horrorszenario nach dem anderen von dem Trio Lauterbach, Drosten und Wiehler skizziert wurde. Jetzt sollen sich selbige gefälligst impfen lassen, sonst müssten sie damit rechnen, gekündigt zu werden. Das ist keine Solidarität, sondern Heuchelei à la Narziss.

Licht aus Schatten

Wie bereits oben skizziert und mühsam hergeleitet, handelt es sich bei unseren westlichen Gesellschaften um bereits seit Jahrhunderten in Auflösung begriffene Entitäten. Auch entsprechend dem Konzept der Panarchie haben sie ihre Resilienz fast aufgebraucht, so dass ein Zerbrechen derselben aus meiner Sicht unausweichlich ist. Dies ist jedoch kein Grund sein Schicksal nun fatalistisch hinzunehmen, die Hände in den Schoß zu legen und auf den Untergang des Abendlandes zu warten. Denn dieses Zeitfenster, welches sich nun auftut, ermöglicht Ungeahntes. Dominik Schwarzenberger formulierte es sehr treffend mit folgenden Worten: „Die (…) globalen Trends führen unweigerlich zur sozialen Desintegration und Atomisierung, die den losgelösten Einzelnen für den ‚Great Reset‘ empfänglich machen. Gleichzeitig bietet aber auch diese Orientierungslosigkeit ein Vakuum für die ebenfalls global wachsenden Gegenpole, weshalb auch den Architekten eines progressistischen Neustarts die Zeit davonläuft. Eine Zwischenposition wird sich als unmöglich erweisen, die Bürgerkriegssituation als unvermeidlich. Es ist das Gebot der Stunde, eine Front ALLER Völker, Religionen und Kulturen zu schaffen, um eine Wiederverwurzelung und ein Wiederanknüpfen an ewige, übermenschliche kosmische Gewissheiten zu erringen. Diese von einer authentischen Rechten getragenen Front wird zur Notbremse der Geschichte. Man wird einmal begreifen, dass in unseren Tagen die Geschichte begann, rückwärts zu zählen.“[29]

Das sind gute Aussichten, denn das Leben wie wir es bisher kannten, welches sich sicherlich viele zurückwünschen, ist nicht wirklich lebenswert gewesen. Jeder Mensch braucht eine Aufgabe in seinem Leben. Die letzten Jahrzehnte waren gekennzeichnet von Eigennutz und Überheblichkeit. Der Mensch war um seiner selbst willen da, hatte keine Aufgabe, kein Streben zu etwas Höherem. Wenn ein Klaus Schwab von einer historisch einmaligen „großen Chance“ spricht, die sich nun durch die Corona-Krise auftut, dann sollten wir uns angesprochen fühlen.[30]

Denn jede Medaille besitzt zwei Seiten. Es gibt nicht nur Schwarz oder Weiß, sondern stets sind es ganze Facetten von Grautönen unterschiedlichster Abstufungen. So hat auch eine Sache immer ihr Positives. Corona ist ein Brandbeschleuniger gewesen, nicht die Ursache für die Missstände, mit denen wir es jetzt zu tun haben. Mag die globalistische Propaganda im Allgemeinen und die Umerziehung in Deutschland im Besonderen dazu beigetragen haben, so sind auch sie nicht die alleinige Ursache dessen. Fest steht, dass der Mensch nur bei sich selbst anfangen und ein jeder Einzelne somit auch etwas dazu beitragen kann, indem er an sich selbst arbeitet, die Tugenden pflegt und sein Leben mit Licht durch Aufopferung und Demut erfüllt.

Mag es auch heute fernab der Realität erscheinen, so ist es trotz dieses atheistischen und nihilistischen Zeitalters möglich, dass wir zumindest in einigen Gesellschaften wieder ein Aufblühen der Identität und der Religionen erleben werden. Selbst der National Intelligence Council (NIC)[31] hob in seinem Zukunftsreport „Global Trends: Paradox of Progress“ das zu erwartende Erstarken der nationalen Identitäten und Religionen als einen von sieben wesentlichen Trends bis 2035 hervor.

Wenn die Corona-Krise eines lehrte, dann, dass das Leben, so sehr wir es auch in Watte packen, immer seinen eigenen Weg geht. Wir können unser Schicksal nicht abwenden, wenn auch verschiedene Möglichkeiten und Wege, dieses zu beschreiten, vorhanden sind. Diese Zeiten lehren Demut und fordern vom Menschen ein, seine Vorstellungen von Leben, Gott und Zeit zu überdenken. Alles ist zyklisch und so wird auch diese Zeit schneller vergehen, als wir es uns heute vorstellen können. Wird auch der Weg dorthin sehr dunkel und steinig sein, so werden wir mit letzteren neue Festungen und Mauern bauen können und am Ende jedes Tunnels ist immer noch Licht zu erblicken. Corona bietet eine außerordentliche Triage und eine längst überfällige Katharsis.

Dann wird das Große Erwachen nicht nur ein frommer Wunsch, sondern Realität sein.

Literaturhinweise

[1]              Siehe dazu Dorothee Spannagel (2018, S. 6). WSI-Verteilungsbericht 2018. Dauerhafte Armut und Verfestigter Reichtum.

[2]              Siehe dazu u.a. sein in Zürich auf der TED-Konferenz gehaltenen Vortrag mit dem vielsagenden Titel „Wer kontrolliert die Welt?“. Verfügbar unter: https://www.ted.com/talks/james_b_glattfelder_who_controls_the_world?language=de#t-35686 (17.10.2021) oder nachzulesen in Michael Maier (2014, S. 57-67). Die Plünderung der Welt. Wie die Finanz-Eliten unsere Enteignung planen (2. Auflage). FinanzBuch Verlag, München.

[3]              Siehe dazu Bundeswahlleiter (2021) Bundestagswahl 2021. Verfügbar unter: https://www.bundeswahlleiter.de/bundestagswahlen/2021/ergebnisse/bund-99.html (17.10.2021).

[4]              Indirekt zitiert in Merkur (2021). Wer wählt eigentlich die Grünen? Verfügbar unter: https://www.merkur.de/politik/wer-waehlt-eigentlich-die-gruenen-meta-zr-1180492.html (17.10.2021).

[5]              Dominik Schwarzenberger geht auf diese Trends und ihre möglichen Konstellationen in der AGORA EUROPA I. MetaPol Verlag & Medien, Berlin.

in seinem Artikel „The Great Reset. Die Völker am Scheideweg“ sehr ausführlich ein.

[6]              Beide Begriffe sind im Sinne von Joseph Samuel Nye Jr. zu verstehen.

[7]              Übersetzt kann der Begriff mit „stupsen“, „anschubsen“ oder „anstoßen“ werden. Es handelt sich dabei um eine Methode jemanden über mehr oder weniger subtilen Wegen zu Handlungen zu bewegen, die er sonst ohne das Nudging nicht tun würde. Ulrich Bröckling, Professor am Institut für Soziologie in Freiburg, erklärt den Begriff durch ein indirektes Zitat von Sunstein und Thaler: „die indirekte Einflussnahme auf das Verhalten durch Gestaltung der Entscheidungsarchitektur.“ (Ulrich Bröckling (2019, S. 185). Gute Hirten führen sanft. Über Menschenregierungskünste (3. Auflage). Suhrkamp Verlag, Berlin.

[8]              Gaslighting ist die gezielte Desorientierung, Manipulation und Unterminierung des Selbstbewusstseins bei einem Menschen durch die Anwendung von psychischer Gewalt.

[9]              Unter Panarchie versteht man ein Gegenkonzept zur Hierarchie. Das Präfix „Pan“ leitet sich von dem griechischen Hirtengott pan ab, der auch gleichzeitig der Namensgeber für das deutsche Wort „Panik“ ist. Der griechische Hirte glaubte, dass pan ein sehr wankelmütiger Gott sei, der die Herde besänftigt und schützt, wenn man ihm huldigt und nicht stört. Sobald man sich allerdings gegen ihn stellt oder nicht auf ihn hört, würde seine Gemütslage sofort in Zorn und Wut umschlagen. Dieser zornige Gott pan verbreite dann Panik unter der Herde. Innerhalb des panarchischen Konzeptes kann ein sozio-ökologisches System (z.B. die menschliche Gesellschaft) auch einmal zerbrechen und ihr Werden in einem früheren, primitiveren Stadium fortführen. Demnach entwickelt sich die Gesellschaft in der Panarchie zyklisch. Dazu empfehle ich Bröckling (2017). Resilienz. Über einen Schlüsselbegriff des 21. Jahrhunderts. Verfügbar unter: https://www.soziopolis.de/resilienz.html (18.10.2021).

[10]             Siehe Grafik aus Bertelsmann (2019, S. 6). Zukunft soziale Marktwirtschaft. Geringqualifizierte in Deutschland – Niedrige Löhne, prekäre Bedingungen. PolicyBrief #2019/05. Verfügbar unter: https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/user_upload/Policy_Brief_Geringqualifizierte_deutsch_201905.pdf (18.10.2021).

[11]             Der Begriff der „Arbeit“ leitet sich tatsächlich indirekt vom Roboter ab. So stammt die „Arbeit“ von dem altslawischen Wort работа (Ausdruck: rabota) ab, was für „Knechtschaft“ oder „Sklaverei“ steht. Der Begriff des „Roboter“ weist hier seinen Ursprung auf. Die etymologische Herleitung kann nachgelesen werden in: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (2021, S. 55). Fröhlich & Kaufmann Verlag und Versand GmbH, Berlin.

[12]             Viele Studien verweisen auf neue Arbeitsplätze, die inmitten und nach der digitalen Transformation entstehen werden, doch wird dabei oftmals übersehen, dass die Menschen auch die entsprechenden Kenntnisse und Fähigkeiten mitbringen müssen, um diese Tätigkeiten ausüben zu können. Aufgrund einer starken digitalen Zurückhaltung und der durch das Bildungssystem schlechten Vorbereitung darauf, werden womöglich viele den neuen digitalen Anforderungen der neu entstehenden Arbeitsplätze nicht entsprechen können.

[13]             Zahlen beruhen auf Bertelsmann (2016). 2050: Die Zukunft der Arbeit. Ergebnisse einer internationalen Delphi-Studie des Millennium Project. Verfügbar unter: https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/2050-die-zukunft-der-arbeit (18.10.2021).

[14]             Hier gibt es eine gute Erklärung dieser Technologie auf Deutsch“ bzw. „in deutscher Sprache: https://www.golem.de/news/neuralink-elon-musk-sucht-nach-besserer-verbindung-zum-gehirn-2008-150552-2.html (18.10.2021).

[15]             Das WEF hat hierzu mehrere Videos, Artikel und Paper herausgegeben, die allesamt auf der Netzseite unter www.weforum.com abgerufen werden können.

[16]             Zum EZB-Ziel siehe PM am 8. Juli 2021 von EZB. Verfügbar unter: https://www.ecb.europa.eu/press/pr/date/2021/html/ecb.pr210708~dc78cc4b0d.de.html (18.10.2021).

[17]             Auf die Herausforderungen und die Konsistenz unseres Geldsystems bin ich bereits in dem am 06.04.2020 auf www.gegenstrom.org erschienenen Artikel „Das Euro-Desaster: Das Ende einer Ära“ eingegangen. Verfügbar unter: https://gegenstrom.org/das-euro-desaster-das-ende-einer-aera/ (18.10.2021).

[18]             Z. Dt.: „Im Rahmen unseres Mandats ist die EZB bereit, alles Notwendige zu tun, um den Euro zu erhalten. Und glauben Sie mir, es wird genug sein“.

[19]             Central Bank Digital Currency.

[20]             Siehe hierzu den Bericht zur Rede https://www.reuters.com/article/ezb-digitaler-euro-idDEKBN29Q1XB (18.10.2021).

[21]             Vgl. dazu BMBF (2021). VORAUS:schau. Orientierung für die Welt von morgen. Dort heißt das Szenario 5: „Das Bonus-System“. Verfügbar unter: https://www.vorausschau.de/vorausschau/de/home/home_node.html (18.10.2021).

[22]             Dominik Schwarzenberger (2021, S. 34 ff.). The Great Reset: Die Völker am Scheideweg. Aus: AGORA EUROPA I. MetaPol Verlag & Medien, Berlin.

[23]             In einem Spiegel-Interview geht er auf die Frage nach dem Übermenschen-Konzept folgendermaßen ein: „Ich weiß, dass das ein belasteter Begriff ist in Deutschland, und der Vergleich taugt auch nur aufgrund der Kontraste. Während Hitler und die Nazis vor 80 Jahren den Übermenschen durch selektive Fortpflanzung und ‚ethnische Säuberungen‘ züchten wollten, verfolgt die Wissenschaft der Gegenwart ein verwandtes Ziel mit wesentlich effizienteren Mitteln, eben mit Gen-Engineering oder Schnittstellen zwischen Computer und Gehirn.“ Spiegel (2017). Wir werden Götter sein. Interview mit Yuval Noah Harari. Verfügbar unter: https://www.spiegel.de/spiegel/zukunft-des-menschen-yuval-noah-harari-ueber-den-homo-deus-a-1139641.html (18.10.2021).

[24]             So fordert Altmaier u.a. die Ausweitung der Impfausweispflicht z.B. auf dem Arbeitsplatz, da es ja schließlich um die Gesundheit der Arbeiter gehe. (Siehe dazu Welt 8/2021). Altmaier pocht auf weiter reichende Impfauskunftspflicht. Verfügbar unter: https://www.welt.de/politik/deutschland/article233561360/Altmaier-pocht-auf-weiter-reichende-Impfauskunftspflicht.html (18.10.2021).

[25]             Herbert Csef (2015, S. 3). Leben wir in einer narzisstischen Gesellschaft? Fachartikel. Erschienen in der Internationalen Zeitschrift für Philosophie und Psychosomatik. Ausgabe 2/2015.

[26]             Ebd.

[27]             Bertelsmann-Lexikon (1995, S. 319). Narzißmus: Selbstliebe – eine gefährdete Lebensbedingung. Bertelsmann Verlag, Gütersloh.

[28]             Herbert Csef (2015, S. 3). Leben wir in einer narzisstischen Gesellschaft? Fachartikel. Erschienen in der Internationalen Zeitschrift für Philosophie und Psychosomatik. Ausgabe 2/2015.

[29]             AGORA (2021, S. 38) The Great Reset. Die Völker am Scheideweg. Artikel von Dominik Schwarzenberger. Ausgabe I. MetaPol Verlag, Berlin.

[30]             Siehe u.a. Handelsblatt (2020). Klaus Schwab fordert einen «grossen Neustart». Artikel von Klaus Schwab in der Online-Ausgabe des Handelsblattes. Verfügbar unter: https://www.handelszeitung.ch/konjunktur/klaus-schwab-fordert-einen-grossen-neustart (19.10.2021).

[31]             Der NIC ist der größte und wichtigste Think Tank der 17 geheimdienstlichen Behörden in den USA und veröffentlicht alle vier Jahre einen „Global Trends Report“. Die Berichte können auf www.odni.gov   heruntergeladen werden.