Vom Märchen der Wohnungsnot 4: Bauland

von | 21. Nov. 2020 | Debatte

In dem folgenden Teil seiner Artikelreihe, geht Manfred Aengenvoort auf die Wichtigkeit des Faktors Bauland ein. Aengenvoort kann durch seine über 30-jährige Tätigkeit als Immobilien-Investor und Inhaber eines Bauberatungs- sowie Verwaltungsunternehmens auf ein umfangreiches Fachwissen zurückgreifen, welches ihn zu einem regelrechten Experten für Fragen rund um Immobilien macht. Hiermit folgt der vierte Teil seiner Abhandlung, der an die Ausführungen des ersten Teils, zweiten Teils und dritten Teils anknüpft. Die Redaktion

Bauland ist der Schlüssel zum Bauen. Das sollte einleuchten. Ca. 1.240.000 Wohnungen sind in Deutschland zwischen 2013 und 2018 neu errichtet worden, oder durch Um- und Ausbau entstanden. In dieser Zeit zogen 2,5 Millionen Menschen nach Deutschland zu. Die Großstädte verzeichneten besonders hohe Zuwächse. (Leipzig + 12,9 %, Frankfurt/Main + 9,5 %, Berlin + 8 %). Etwa die Hälfte der Wohnungen wird von nur einer Person bewohnt. Zuzug aus dem Ausland und eine Veränderung der Lebensgewohnheiten („Versingelung“) führen, gerade in den Großstädten, zu Wohnungsknappheit und in der Folge zu steigenden Mieten. Zur gleichen Zeit wachsen die Leerstände in den Klein- und Mittelstädten. Das lässt den Ruf nach mehr Wohnungsbau und vor allem preiswertem Wohnungsbau lauter werden.

Dabei ist nicht an Billigbauweise gedacht, sondern an Wohnungsmieten die vom Steuerzahler subventioniert werden. Vom selben Steuerzahler, der die wachsenden Leerstandskosten, andernorts, ebenfalls anteilig mittragen muss. Politiker aller Parteien denken nicht etwa daran, den Zuzug von Ausländern zu begrenzen, sondern erfinden Kappungsgrenzen, Mietpreisdeckel und denken über Enteignungen von Vermietern nach. Auf diese Weise wollen sie die Herrschaft über die von ihnen vor wenigen Jahren veräußerten Wohnungen wiedererlangen und Wahlgeschenke mithilfe subventionierter Mieten verteilen. Ein anderer Ansatz, vermehrt Bauland auszuweisen und dieses über einen Bodenfonds preisdämpfend zu Selbstkosten dem Markt zur Verfügung zu stellen, wird dagegen kaum verfolgt. Dabei würde dieser Weg auch preisdämpfend auf schon vorhandenes Bauland wirken. Die Erwartung fallender Preise würde auch das Horten von Bauland weniger attraktiv machen.

Statt diesen, marktwirtschaftlichen Weg zu gehen, versucht man mit der Einführung einer neuen, teureren Grundsteuer C, Bauland zu mobilisieren. Ob das gelingt, wird man erst nach Jahren feststellen können. Zweifel sind angebracht. In jedem Fall erhöht es die Einnahmen der Gemeinden. Diesem Ziel dient auch die zögerliche Ausweisung von Bauland. Das Planungsrecht der Gemeinden ist für diese immer mehr zu einer Gelddruckmaschine geworden. Sparsame Ausweisung von vornehmlich gemeindeeigenen Flächen hält seit Jahrzehnten das Angebot knapp und lässt damit die Preise steigen. Die auf diese Weise erzielten „Gewinne“ benötigen sie, so die allgemeine Aussage, um die ausufernden Soziallasten zumindest teilweise zu finanzieren. Dass diese viel mit Einwanderungspolitik der Bundesregierung zu tun haben, ist eine Binsenweisheit.

So treibt diese die Baulandpreise, die Baukosten (aufgrund steigender Nachfrage) und damit logischerweise auch die Mieten in die Höhe. Wer daraufhin mehr nach sozialem Wohnungsbau ruft, verbessert, im Erfolgsfall, den Zustrom nach Deutschland. Dass die Politik auch noch andere Stellschrauben zur Senkung der Mieten nutzen könnte, sei nur am Rande vermerkt. Die Erhöhung der Versicherungssteuer von 7 auf 19 % ist ebenso Teil der Miete, wie die explodierenden Stromkosten (Hauslicht, Heizung, etc.) aufgrund der politisch gewollten Energiewende. Bei den Grundsteuerhebesätzen und den Preisen für Bauland, haben es die Wähler in der Hand. Sie verzichten auf die Wahl der GRÜNEN, die die Ausweisung von Bauland oft verhindern, aber gleichzeitig die Zuwanderung mit allen, teilweise kriminellen, Mitteln fördern. Mediziner würden aufgrund dieses sich widersprechenden Verhaltens auf Schizophrenie tippen. Deutschland ist Mieterland, was den Anteil der Mieter an der Bevölkerung ebenso betrifft wie den, im Verhältnis zu anderen Ländern, starken Mieterschutz. Es gibt gute Gründe, mehr Mieter ins Eigentum zu bringen. Darüber an anderer Stelle mehr.