Das Ende der Geschichte und der letzte Mensch – Reconquista Teil 1

von | 18. Jan. 2017 | Debatte

Wir leben in einer Zeit, in der es als politischer Streiter immer schwieriger wird, die Massen für seine Sache zu mobilisieren. Es ist nicht das Zeitalter rechter oder linker Ideologen. Nein, viel schlimmer. Es ist das Zeitalter des Apolitischen. Es ist das Zeitalter der Egalität. Wir erleben gerade die Auflösung einer natürlich gewachsenen Ordnung. Selbst der heute zur Lebenswirklichkeit gewordene Liberalismus ist dabei das Zeitliche zu segnen und weist ebenfalls Auflösungserscheinungen auf. Der ungarische Ministerpräsident, Viktor Orban sprach davon, dass „die Zeit des Liberalismus abgelaufen ist“ (WB 2014). Tatsächlich ist der Liberalismus gescheitert. Besser formuliert: Er tritt seine Stellung zwangsläufig an die von ihm eigens erzeugte Egalität ab. Er zersetzt sich quasi selber.

Nun ist es nicht Aufgabe dieses Schreibens die Welt erneut vor dem alles Natürliche zersetzenden Liberalismus zu warnen. Der Autor ist davon überzeugt, dass es bereits einige gute Abhandlungen zu dieser Thematik gibt und es einer weiteren intellektuellen Auseinandersetzung nicht bedarf, um aufzuzeigen, dass der Liberalismus der Feind der Völker ist. Vielmehr soll er dazu beitragen, uns zu der notwendigen Beantwortung der Frage „Quo vadis Europa?“ zu führen. Hatte Oswald Spengler mit seiner zugebenermaßen pessimistisch klingenden Zwangsläufigkeit des Untergangs des Abendlandes recht? Sind Kulturen quasi schicksalshaft dazu verdammt, irgendwann das Zeitliche zu segnen? Diese Fragen hält der Verfasser dieser Zeilen für essentiell, denn sie sind ausschlaggebend für weitere Überlegungen der Rechten.

Die Ausgangsbedingungen

Um die Frage nach dem Weg, den Europa gehen wird, beantworten zu können, muss sich der Beobachter zunächst über den Status Quo, d.h. die Ausgangsbedingungen einen Überblick verschaffen. Dazu liefert der russische Philosoph Alexander Dugin in seinem Buch Die vierte politische Theorie die wohl interessanteste und in der europäischen Rechten am meist diskutierte Analyse[1]. Das bereits o.g. Zeitalter des Egalitarismus wird von Dugin als Postmoderne ausgegeben. Die heutige „Moderne“, d.h. der noch existierende für uns als Lebenswirklichkeit wahrnehmbare Liberalismus, ist der zeitliche Übergang in einen Zustand der sog. Post-Anthropologie, der Post-Menschheit und des Post-Staates. Diese zunächst abstrakt klingenden Begrifflichkeiten können alle durch folgende Adjektive beschrieben werden: Sie sind entpolitisiert, autonomisiert, mikroskopisiert, sub- bzw. transhumanisiert und vor allem dividualisiert. (DUGIN 2013, S. 218-222)

Nach Dugin gibt es dann keine Gesellschaft mehr, die aus Menschen[2] besteht, sondern lediglich „Cyborgs“, die sich einander kaum berühren und auch keinerlei emotionale Bindung mehr zueinander haben. Diese „Cyborgs“ (oder Post-Menschen) existieren lediglich. Sie leben – im philosophischen Sinne – nicht mehr. D.h. die Frage nach ihrer Existenz, geschweige denn nach dem Sinn des Lebens, stellen sie sich nicht. Sie nehmen ihre Umgebung nicht mehr wahr. Sie kennen nicht einmal mehr das, was gestern war. Sie leben auch nicht mehr im Heute, sondern lediglich im Hier und Jetzt. Sie denken nicht an Morgen, sondern scheinen sich – völlig dynamisiert – immer im „Geschehen“ zu befinden. Der Post-Mensch lehnt die Historie ab. Er ist völlig ahistorisch[3] und kümmert sich um nichts. Dies ist das Zeitalter des „Dividuums“.

Heute befinden wir uns im Zeitalter des „Individuums“. Der Mensch hört auf Mensch zu sein, denn er strebt weg von seiner Natur hin zu einer völlig durchzivilisierten[4] Zeit. Es handelt sich hierbei um die sog. westliche Zivilisation, die unter dem hegemonialen Anspruch der US-Amerikaner steht. Eine Welt der Unipolarität, des Universalismus, gepaart mit dem neokonservativen Ethnozentrismus der „manifest destiny“. Zwar erfährt der Begriff der Zivilisation keine in der Wissenschaft einheitliche Definition, doch möchte der Autor sie von dem Begriff der Kultur differenziert wissen. Für Oswald Spengler ist die Zivilisation klar der Tod einer Kultur. Es handelt sich bei der zivilisierten Gesellschaft quasi um das Endstadium vor dem Ableben einer hochkulturellen Gemeinschaft. So erliegt „im zivilisierten Menschen das tragische Weltgefühl dem mechanisierenden Intellekt“ (SPENGLER 1923, S. 208). Der Zivilisierte Mensch ist also ein rein rationalistisches, intellektuelles Wesen. Dieser Mensch besitzt keinen Instinkt mehr. Er handelt nach reiner Zweckmäßigkeit. Genauso möchte der Autor auch in diesem Text den Begriff der Zivilisation verstanden wissen: Als reine Zweckmäßigkeit. Kultur allerdings ist durch ein geistiges und instinktives Moment geprägt. Sie ist sozusagen „das Urphänomen aller vergangenen und künftigen Weltgeschichte“ (SPENGLER 1923, S. 142). Im Liberalismus, der u.a. auf den Utilitarismus zurückzuführen ist, wird die Zivilisation häufig im Morgan’schen[5] Sinne verstanden. D.h., jede Gesellschaft unterliegt einem gewissen „Fortschrittszwang“, der für das Überleben jeder Sozialstruktur essentiell wäre. Marx und Engels orientierten sich an Morgan, als sie ihre Theorien über Stammesgeschichte und die Entwicklung sozialer Gesellschaften konzeptionierten. Die Idee des kontinuierlichen Fortschritts ist also Grundlage sowohl für den Liberalismus wie auch für den Kommunismus-Sozialismus gewesen. Die Theorie vom „tabula rasa“ (John Locke, 1632-1704), der Glaube an den zwangsläufig-kontinuierlichen Fortschritt vom Negativen zum Positiven (Lewis Henry Morgan) und der daraus abzuleitende Universalismus (d.h., der Anspruch auf eine allg. „universelle“ Wahrheit der Menschheit) sind die prägenden Merkmale auch der heutigen Zeit.

Wir befinden uns tatsächlich in dieser Phase des kulturellen Verfalls, dem Endstadium der Zivilisation. Mag auch der Gedanke vom schicksalshaften Untergang des Abendlandes durchaus pessimistisch stimmen: Er ist dennoch realistisch. Der wohl berühmteste Verhaltensforscher im deutschsprachigen Raum, Konrad Lorenz (1903-1989), bekräftigt diese Argumentation in seinem Buch, das den bereits vielsagenden Titel Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit trägt. Auch Lorenz sieht den Anspruch auf vollkommene „wissenschaftliche Aufgeklärtheit“ als logischen Abbruch von der so wichtigen Tradition: „Der Irrglaube, daß nur das rational Erfaßbare oder gar nur das wissenschaftlich Nachweisbare zum festen Wissensbesitz der Menschheit gehöre, wirkt sich verderblich aus. Er führt die ‚wissenschaftlich aufgeklärte‘ Jugend dazu, den ungeheuren Schatz von Wissen und Weisheit über Bord zu werfen, der in den Traditionen jeder alten Kultur wie in den Lehren der großen Weltreligionen enthalten ist“ (LORENZ 2005, S. 70). Diese „aufgeklärte“ Post-68er Jugend weiß heute kaum noch etwas über die tradierten, d.h. überlieferten Werte aus der Vergangenheit. Damit verliert sich die Vergangenheit und somit gibt es auch keine Tradition mehr. Die Emanzipierung von der natürlichen Ordnung gehört zum guten Ton. Während die 68er noch jene tradierten Werte bekämpften und sich politisch dagegen engagierten, begegnet die heutige Post-68er Jugend denselben völlig gleichgültig, wenn nicht sogar mit einem überheblichen Lächeln. Der Mensch ist ein Fernsehbetrachter geworden, der von einem Programm zum anderen umschaltet. Es ist ihm quasi egal, ob das, was er sich anschaut tatsächlich auch interessant ist. Hauptsache die „Kiste flimmert“. Die Politik ist ebenfalls von der Ökonomie abgelöst worden. Der Mensch stellt kaum noch politische, sondern zumeist nur noch ökonomische Forderungen. Diese sind auf utilitaristische Motive begründet. Durch diesen grenzenlosen Hunger nach immer mehr Material resultiert eine der acht Todsünden: >>Der Wettlauf mit sich selbst<<. So konstatiert Lorenz: „Eine der bösesten Auswirkungen der Hast oder vielleicht unmittelbar der Hast erzeugenden Angst ist die offene Unfähigkeit moderner Menschen, auch nur kurze Zeit mit sich selbst allein zu sein. Sie vermeiden jede Möglichkeit der Selbstbesinnung und Einkehr mit einer ängstlichen Beflissenheit, als fürchteten sie, daß die Reflexion ihnen ein geradezu gräßliches Selbstbildnis entgegenhalten könnte“ (LORENZ 2005, S. 36). Dass der österreichische Nobelpreisträger diese Beobachtungen bereits zu Zeiten der Nachwehen der 68er-Bewegung machen konnte, lässt wenig Raum für eine optimistische Prognose.

Gleichzeitig wandern patriarchalische Gesellschaftssysteme nach Europa. Hier handelt es sich um Menschen, die sehr stark auf ihre Tradition und Kultur bedacht sind. Mag sie auch auf der Grundlage eines Psychopathen und verhaltensgestörten Epileptikers[6] (Hamed Abdel-Samad, geb. 1972) basieren. Hier treffen nicht nur zwei Welten, die unterschiedliche kulturelle Ursprünge aufweisen, aufeinander. Hier treffen Zivilisation westlicher Prägung – quasi die Emanzipation von aller Tradition und Kultur – und traditionalistische Kultur vorderasiatischer Prägung aufeinander. Der Islam, so weist ihn auch Alexander Dugin aus, ist dabei als ein Gegenpol zum emanzipatorischen Liberalismus zu sehen. Während also liberale Eliten – allem voran die Neocons – auf Das Ende der Geschichte und dem letzten Menschen[7] zustreben, ist der Islam als eine Kriegserklärung an dieselbe zu verstehen. Zugegeben, hält der Verfasser dieses „Ende“ doch auch dann für realisiert, sollte die islamische Welt tatsächlich ihren ebenfalls universellen Anspruch auf eine weltweite Durchsetzung der Religion des „Propheten“ geltend machen können. Universalismus bleibt eben Universalismus. Ganz gleich, ob er fundamentalistisch und traditionalistisch oder liberal und demokratisch ist.

Qualität statt Quantität

Häufig stößt man in der Diskussion um die Zukunft Europas auf mathematische Formeln und Zahlen, die ungute Aussichten auf die demografische Entwicklung erahnen lassen. Obgleich der Autor diese keineswegs in Abrede stellen möchte, sieht er sich dennoch dazu bewogen, den Leser auf einen viel wichtigeren Aspekt bezüglich der Überlebenschancen hinzuweisen. Auch wenn wir es schaffen sollten, uns rein quantitativ zu erhalten, ist dies keine Versicherung für den Erhalt der europäischen Völker. Vielmehr ist die genetische Substanz entscheidend, aber auch der Wille zum Überleben. Dieser ist offensichtlich momentan nicht vorhanden. Zugegeben, die Wahlergebnisse in einigen Ländern sowie auch die Reaktion manches europäischen Ministers auf den „Asyltsunami“ lassen hoffen. Doch sind die Bemühungen vergebens, sollte lediglich der Status Quo erhalten werden. Neben der demografischen Entwicklung ist die geistige Auffassung der europäischen Völker und damit vor allem ihrer Jugend entscheidend. Besonders in der deutschen Rechten hat der Autor zwar viele Mitstreiter kennenlernen dürfen, die sicherlich nach edlen Motiven handeln, die Situation jedoch nicht voll und ganz erkannt haben. Zu viele innerhalb des sog. „Nationalen Widerstandes“ sind bereits ebenfalls von der Natur emanzipiert worden. Wir müssen schweren Herzens feststellen, dass auch die Rechte sich nicht vor den Fängen der Moderne retten konnte.

Auf parlamentarischer Ebene ist diese Diskrepanz besonders hervorstechend. So sind die Wahlerfolge der AfD sicherlich ein gutes Vorzeichen für einen sich anbahnenden Paradigmenwechsel innerhalb der bundesrepublikanischen Gesellschaft. Doch welche Postulate und vor allem welche Motive hat sie, die sie zum Kampf gegen, ja wen überhaupt antreiben? Wenn Frauke Petry sich bspw. als Verteidigerin des Westens gegen den Islam geriert, meint sie damit nicht zugleich die Moderne, die westliche Zivilisation? Die gesamte Argumentation, übrigens auch der NPD wie anderer rechter Organisationen und Parteien, sind überwiegend ökonomisch motiviert[8]. Es sei auf den vergangenen Landtagswahlkampf 2014 in Thüringen verwiesen, wo die Nationaldemokraten mit dem Wahlspruch „Die kriegen alles! Und ihr?“ auf Stimmenfang ging. Mit den gleichen Plakaten versuchte man zudem für die Wahl um das Berliner Abgeordnetenhauses am 18.09.2016 aufzutrumpfen. Sicherlich ist dies auf eine Strategie und Taktik zurückzuführen, die im parlamentarischen Glücksspiel vonnöten ist, will man auch ein Stück vom Kuchen abbekommen. Schließlich basiert dieses Spielchen eben darauf, die Massen für sich zu vereinnahmen. Und die sind – wie wir oben bereits gesehen haben – apolitisch. Selbst wenn eine scheinbare Disparität im Parteiensystem auftreten würde, stünde die neue parlamentarische Kraft vor der Aufgabe ein vollkommen sattes Volk neu zu befrieden.

Machen wir folgendes vielleicht der Realität recht nah kommendes Gedankenexperiment:

Die Alternative für Deutschland gewinnt mehr und mehr an Zuspruch[9] und geht mit einem absoluten Wahlsieg bei der nächsten Bundestagswahl in die Regierung. Diese mag die absolute Mehrheit für sich vereinnahmen und hat innerhalb ihrer Geschäftigkeit vollen Handlungsspielraum, um Reformen einzuleiten. Wie würden diese Reformen aussehen? Vielleicht würde man mehr für die Familie tun, ein Minarett- und Moscheeverbot einführen sowie sozial-, arbeits- und bildungspolitische Maßnahmen ergreifen, sodass Deutschland wettbewerbsfähig und der Wohlstand der Deutschen erhalten bleiben würden. Der Erhalt des „Westens“ kann als sicher ausgegeben werden.

Kurz gesagt: Dies wäre eine Laufzeitverlängerung der Moderne und scheinbar auch des deutschen Volkes. Nichts weiter! Der Status Quo würde – vielleicht mit ein paar Abstrichen – erhalten bleiben. Die Geburtenfähigkeit würde sich vielleicht erholen, nicht jedoch zu einer qualitativen Verbesserung der Volkssubstanz führen. Die Gesellschaft würde sich weiter über ihren Geldbeutel definieren und der Individualismus wäre weiterhin ihr steter Begleiter. Wahrscheinlich würden sich die sog. Alternative und selbst ihre rechtskonservativen Unterstützer mit der „Assimilation“ der „Flüchtlinge“ zufriedengeben. So postulieren diese die „Verteidigung des Abendlandes“ häufig auf religiöser Ebene, ohne dabei die biologische Determinante in der Argumentation mit anzuführen. Hier wird die Gefahr einzig auf den Islam reduziert. Man tut so, als wären die Konvertierung zum Christentum sowie die Integration der Invasoren die Schlüssellösung aller kulturellen Probleme. Das ist jedoch reiner Kulturrelativismus.

Tatsächlich ist die Not das einzige, was dem Menschen noch einmal eine Chance einräumen wird, sich in der Natur zu behaupten und sein Leben zurück zu erwerben. Die Reconquista Europa wird nicht über Kundgebungen und Demonstrationen, in der ihre Akteure dazu gezwungen sind die zivilisierte und satte Masse anzusprechen, hervorgerufen. Der Kampf als die „Urtatsache des Lebens“ (SPENGLER 1934, S. 14) ist einzig und allein der Ausweg aus diesem Dilemma. Heute herrscht das credo, quia absurdum est. Es braucht, obgleich es die Rationalität, die Vernunft ist, die er stets für sich vereinnahmt, derselben nicht mehr, um den Liberalismus zu begründen. Er ist Lebenswirklichkeit und somit keine Ideologie mehr. Zwar kann ein Krieg ebenfalls sich negativ auf die Seele eines Volkes auswirken, doch wird es einen zu langen Frieden niemals überleben können. So können wir den fehlenden Mangel als die entscheidende Tatsache, die über die Zukunft Europas entscheiden wird, hervorheben. In der berühmten Maslow’schen Bedürfnishierarchie haben wir längst die Spitze erreicht. Der westliche Mensch (das Individuum) ist unlängst dabei, sich selbst zu verwirklichen. Es ist das Resultat des faustischen Strebens, wie es Goethe in seinem Hauptwerk beschreibt. Das einstige Universalgenie beschreibt hier den Geist, ja gar die Seele des abendländischen Menschen. Dieser Mensch „will wissen, was die Welt im Innersten zusammenhält“ (Faust: Eine Tragödie Erster Teil, 4. Kapitell). Es handelt sich dabei um einen in die Unendlichkeit strebenden Typus, der niemals Ruhe gibt und erst aufhören wird der Unendlichkeit nachzueifern, wenn er sich selbst zerstört hat.[10]

Die demografische Frage ist demnach sekundär. Primär ist der Wille zum Leben! „Sein oder Nichtsein?“ ist die alles entscheidende uns von Hamlet gestellte Frage. Sie zu beantworten ist die Aufgabe des abendländischen Menschen innerhalb der Moderne. Denn wer um das Sein streiten will, wird nicht umhin kommen, der Moderne den Kampf anzusagen.

Quellenverzeichnis

ABDEL-SAMAD, H. (2015). Mohammed. Eine Abrechnung. Droemer Verlag GmbH & Co. KG, München

DUGIN, A. (2013). Die vierte politische Theorie. 1. Deutschsprachige Ausgabe. Arktos Media

EIBL-EIBESFELDT, I. (1976). Der vorprogrammierte Mensch. Das Ererbte als bestimmender Faktor im menschlichen Verhalten. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1973

KREBS. P. (2016). Was tun? Ein Vademecum der Reconquista. Rassenhumanismus versus Transmenschismus. 1. Auflage Mai 2016. Verlag Ahnenrad der Moderne, Bad Wildungen

LENIN, W.-I. (1970). Was tun? Brennende Fragen unserer Bewegung. In: Lenin. Ausgewählte Werke. Band 1. Dietz Verlag, Berlin 1970

LORENZ, K. (2005). Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit. 33. Auflage. Piper Verlag GmbH, München Zürich

SCHARF, J. (2016). Der Ethnostaat >Nova Europa<. Schlüssel der Neugeburt. Erschienen in Dr. P. Krebs Was tun? Ein Vademecum der Reconquista. Verlag Ahnenrad der Moderne, Bad Wildungen

SPENGLER, O. (1923). Untergang des Abendlandes. Umrisse einer Morphologie der Weltgeschichte. 33.-37. Völlig umgestaltete Auflage. C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung Oskar Beck, München 1923

SPENGLER, O. (1934). Jahre der Entscheidung. Deutschland und die weltgeschichtliche Entwicklung. C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1934

VENNER, D. (2014). Ein Samurai aus Europa. Das Brevier der Unbeugsamen. 1. Auflage 2014

WB (2014). Wirtschaftsblatt. Börsen- und Anlegerseite. Fachartikel. Victor Orban: „Die Zeit des westlichen Liberalismus ist abgelaufen.“ Verfügbar unter: http://wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/europa_cee/3844962/Viktor-Orban_Die-Zeit-des-westlichen-Liberalismus-ist-abgelaufen (05.09.2016)

 

 

[1] Das Interessante an Dugins Analyse ist vor allem die kritische Betrachtung aller drei politischen Theorien (Liberalismus, Kommunismus, Faschismus/Nationalsozialismus), was ihn zugleich innerhalb der Rechten zu einer umstrittenen Person macht. So postuliert er – in seiner Idee von einer Abwendung der Moderne – alle ideologischen Strömungen (einschließlich den Faschismus/Nationalsozialismus) des 19. Jahrhundert zu überwinden und eine vierte politische Theorie zu konzeptionieren.

[2] Der Begriff „Mensch“ wird hier eher idealisiert verwendet. D.h., der Mensch ist hierbei mehr als emotionales Wesen zu verstehen, welches im philosophischen Sinne einer Gemeinschaft bedarf, ohne die es nicht existenzfähig ist.

[3] Hierbei möchte der Autor besonders auf Oswald Spengler verweisen. Dieser hielt die Erfassung von Zeit und Raum und damit die historische Lebensauffassung für ein typisches der abendländischen Hochkultur innewohnendes Kriterium. Die Abkehr davon wäre somit – nach Spengler – ein Indiz für den „Untergang des Abendlandes“.

[4] Hier ist der Begriff im Spengler’schen Sinne gemeint.

[5] Lewis Henry Morgan (1818-1881)war ein Anwalt, der sich mit ethnologischen Fragen auseinandersetzte. Er entwickelte eine universalistische Theorie, nach der die sog. Menschheit einen gemeinsamen Ursprung hat, der auf eine barbarische vorzivilisatorische Zeit der „Wildheit“ basiert.

[6] Abdel-Samad vergleicht Mohammed mit der Figur, Fürst Myschkin aus dem Roman Fjodor Dostojewskis Der Idiot. Dieser berichtete von transzendentalen Erlebnissen, während seiner Epilepsieanfälle. Der Buchautor vermutet, dass der Prophet Temporallappenepilepsie hatte. Vgl. dazu sein Buch Mohamed – Eine Abrechnung (ABDEL-SAMAD 2015).

[7] Das Ende der Geschichte und der letzte Mensch ist ein im Jahre 1992 erschienenes Buch des amerikanischen politischen Philosophen Francis Fukuyama (geb. 1952). Darin postulierte er, dass nach dem Ende des kalten Krieges der „Idealzustand“ für einen Weltstaat unter amerikanischer Hegemonie bestünde, da die Überreste der anderen beiden Ideologien getilgt wären.

[8] Es sei hierbei an die Zeit der Russischen Revolution sowie ihrer Vorzeit (1905-1917) erinnert. W.I. Lenin beschrieb in seinem Buch Was tun? Brennende Fragen unserer Bewegung. die „ökonomistische“ Vorgehensweise der damaligen Sozialdemokraten/Tradeunionisten, die er später verfolgen ließ. Er erkannte sie als Reformisten, die die Herrschaft des Zaren niemals hätten gefährden können. Ihnen sprach er die revolutionäre Kampfbereitschaft ab und unterwanderte sie.

[9] Die vergangenen Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin lassen diese Vermutung umso realistischer erscheinen.

[10] Während Goethe seinen Faust verfasste, ahnte er vielleicht noch nicht, dass mehr als 200 Jahre (das Werk wurde das erste Mal 1808 veröffentlicht) später die US-amerikanische Robotik-Firma, Boston Dynamics Inc. die Erfindung eines funktionstüchtigen Roboters, der in der Lage ist, die menschliche Arbeitskraft bald vollends zu ersetzen, hervorbringen wird. Die künstliche Intelligenz (KI) stellt den Gipfel der vollkommenen Technisierung dar, die als Grundlage der „westlichen Zivilisation“ dient, um sich selbst zu erhalten bis sie sich selbst ablöst. Somit werden Hollywood-Filme wie Matrix und Terminator zur erschreckend wahrscheinlichen Zukunft.

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