Zusendung: Rezension „Du bist“

von | 04. Jun. 2018 | Deutschland und die Welt

Eine Zusendung eines Lesers von Gegenstrom. Jean Gilbert rezensiert das Buch „Du bist“ von Jonas Freytag aus dem katastrophil-Verlag und zieht dabei eine nüchteren Bilanz.

„Du bist“ ist das erste Werk aus dem Verlag „katastrophil“ und schlägt gleich kontroverse Töne an. Denn die Marschrichtung ist klar: Hier bewegt man sich im aktionistischen dritten Weg, fernab von linken oder rechtskonservativen Ansichten, fernab der Demokratie. Ein Blick über den Tellerrand erschreckt. In einer schwerfälligen, fast romantischen Sprache wird hier der Republik, den Banken und dem Kapitalismus der Kampf angesagt.

Dabei bewegt man sich, das muss hier erwähnt werden, nicht mehr im Rahmen der Gesetze. Gewalt gegen Andersdenkende wird gerechtfertigt. Glaubt man Jonas Freytag, so gibt es keine Unschuldigen. Entweder man ist für oder gegen etwas. Untätigkeit bedeutet bei ihm ebenfalls Schuld. Es ist traurig anzusehen, dass Protest gegen die Regierung in Gewalt ausarten muss. „Du bist“ ist eine extreme Lektüre, die ein abschreckendes Beispiel darstellt.
Der Autor Jonas Freytag führt mit einigen Briefen dem Leser seine Ideen einer besseren Welt vor. Dass dabei Parteien wie die AfD eher störend sind, da  er sie für systemtreu hält, wird den ein oder anderen Nationalen vielleicht überraschen, fühlte er sich seit deren Gründung doch möglicherweise gut vertreten.

An einigen Stellen weiß man nicht, ob der Verfasser seine Inspiration aus linksextremen Antifakreisen oder anderen Gruppierungen nimmt. Einige Symbiosen erschließen sich dem Uneingeweihten nicht und so dürfte das Werk vor allem szenenintern Verbreitung finden und keine Relevanz in konservativen Kreisen spielen. Provokant illustriert wurde das Werk von „Hyperborean Art“. Unter den künstlerischen Illustrationen finden sich auch Darstellungen von humanoiden Schweinen in Polizistenuniform. Die Marschrichtung ist dadurch nochmals unterstrichen. Kampf den Banken, Kampf dem System. Aus metapolitischer Sicht sollte man allerdings kühle Bilanz ziehen, was das aktionistische Lager an Erfolgen in der Gesamtbevölkerung erzielen konnte. Die Antwort auf die Frage lautet: Wenig bis überhaupt nichts. Von dem Werk Freytags werden keine neuen Impulse ausgehen, die daran etwas ändern könnten.