Rechtes Wahrheitsserum statt linkes Wahrheitsministerium

von | 14. Jan. 2017 | Philosophie & Theorie

Zunehmend sehen sich die Organe der Mainstream-Medien einer gewissen Unbeliebtheit ausgesetzt. Nicht umsonst beklagen die einstig großen Meinungsmacher eine stetig steigende Distanz der Deutschen gegenüber der Medienwelt. Vor allem, wenn es um die Flüchtlingsproblematik, die Berichterstattung über PEGIDA, die „Griechenland-Krise“ oder den Ost-West-Konflikt 2.0 geht, sind die Menschen in Deutschland immer schwieriger zu überzeugen. Tatsächlich hinterfragen immer mehr Leser und „Fernsehbetrachter“ die ihnen vom Wahrheitsministerium vorgegaukelte schöne heile Welt. Ich glaube sogar, dass diese Gesellschaft auf einem guten Wege ist, sich wieder politisieren zu lassen. Durch die mediokratische Verfahrensweise derjenigen, die umgangssprachlich als Politiker bezeichnet werden, wurden unsere Gesellschaften – damit meine ich die westlichen – total ökonomisiert. Alexander Dugin analysierte diese Tendenz der Moderne in seinem Buch „Die Vierte Politische Theorie“. Ich empfehle diese Lektüre jedem, der den Status Quo sowie die Entwicklung der letzten Jahrhunderte – vor allem seit der Französischen Revolution – in seiner Ganzheit erfassen und begreifen will. Diese Ökonomisierung ist eine logische Folge eines geplanten Globalismus. Ich wies früher bereits darauf hin, dass es innerhalb des amerikanischen Establishments nicht wenige Akteure gibt, die sich als Anhänger dieser universalistischen Ideen verstehen. So postuliert der renommierte US-amerikanische Geostratege Thomas P. M. Barnett in seinem Buch „The Pentagon’s New Map: War and Peace in the Twenty-First Century” die Verkoppelung von Wirtschaft und Globalisierung, von Sicherheitsregelsets und Märkten. Dieser vertritt die mittlerweile kaum noch zu hinterfragende These, dass die Globalisierung, die globale Zivilisation sowie alle damit verbundenen Folgeerscheinungen (offene Grenzen, Austauschpolitik, Ethnomasochismus u.a.) durch freie Märkte besser realisiert werden können als durch das Aufzwingen mittels Krieg und Gewalt. Obgleich sich derselbe gerne als Philanthrop geriert, fordert er damit die Auflösung des Menschen als soziales Wesen.

Dies stimmte mich zugegebenermaßen einige Zeit etwas pessimistisch. Schien sich doch die grausame Vorsehung  Nietzsches noch im 21. Jahrhundert zu bewahrheiten. Der Mensch – ich glaube sogar insbesondere der Deutsche – verliert sich im Materialismus und sieht die Welt nicht mehr als Natur und Lebensraum an, sondern als ein Geschäft. Er wertet alles in Zahlen. Dabei gibt es für ihn wohl keine Grenze. Wachstum bestimmt sein Leben. Die „Geiz-ist-geil“-Mentalität hat er bis in die letzte Pore seines Daseins aufgenommen. So dachte ich zumindest bis vor einiger Zeit. Nun erwacht vielleicht doch noch der schlafende  Michel aus seinen süßen Träumen. Die Realität ist zu nah, sie ist einfach zu echt. Auch wenn uns Hollywood und Klaus Kleber etwas anderes erzählen wollen. Erst zum Ende des Jahres 2016 wartete der Haribo-Mann, Thomas Gottschalk, mit einer verblüffenden Erkenntnis bei Maybritt Illner auf. Er beklagte, dass Politiker den Draht zu den Menschen verloren haben. Viel wichtiger allerdings ist, dass er zugab, „nicht mehr (zu wissen), ist Snowden ein Freiheitskämpfer oder ein Verräter, ist der Euro ein Gewinn oder nicht“. Sein Koordinatensystem, was er immer zu haben glaubte, sei ihm verrutscht. Dies und die Tatsache, dass seine Aussage die Gemütswelt der Qualitätsmoderatorin wohl durcheinanderbrachte, zeigt deutlich auf, in welch einem Zeitalter wir uns befinden. Vielmehr auf welcher Schwelle wir uns zwischen welchen Zeitaltern befinden. Dugin spricht hier von dem Zeitalter der Moderne, die bald von der Postmoderne abgelöst werden könnte. Ich würde aber sagen, dass die Moderne gerade an sich selbst zerbricht und dabei ist, ein Vakuum zu hinterlassen.

Die Moderne und die westliche Mediokratie schufen die Massen. Diese wurden bereits Ende des 18. Jahrhunderts beklagt. Heute sind sie gar nicht mehr wegzudenken. Jedoch sind Massen, das wissen wir spätestens seit Gustave Le Bon, wankelmütig und alles andere als rational. Gottschalk und mit ihm sein applaudierendes Publikum trauern der guten alten Zeit hinterher, wo es Politiker sowie Medien noch verstanden, den Menschen zu erzählen, was sie zu denken haben. Dies gelingt offenbar immer seltener. Nicht zuletzt deshalb, weil der Liberalismus und explizit der ihm anhaftende Egalitarismus aus dem Menschen ein relativiertes Individuum gemacht hat. Auf der einen Seite strebt der liberale Mensch nach Individualismus, auf der anderen Seite verliert er dadurch den Blick zum Ganzen und letztlich sich selbst. Der Mensch verkommt zur Dividualität, soll heißen, er autonomisiert und emanzipiert sich vom Kollektiv. Doch ohne Kollektiv ist der Mensch nichts. Die Paarung einer universalistischen Menschheitsidee mit einem ichbezogenen Utilitarismus wirkt sich letztlich diametral und somit chaotisch aus. Was übrig bleibt, ist ein geistiges und ideelles Vakuum, da der Liberalismus längst keine Ideologie, sondern die Lebenswirklichkeit geworden ist. Er ist entweder das von Francis Fukuyama postulierte Ende der Geschichte oder der Anfang eines Chaos, das eine neue Zeit ermöglicht.

Genau hier muss rechte Metapolitik ansetzen. Der von Klaus Kleber und Frank Plasberg müde gewordene Rezipient, muss nun in einer durch Umwälzungen gekennzeichneten Zeit zum Dissidenten erzogen werden. Deshalb sind mediale Alternativen als Blog, YouTube-Channel, Social-Media oder Twitter-Account so dringend notwendig. Wie das geht, hat uns der President-elect gezeigt. Unabhängig davon, wie man zu ihm stehen kann, ist er eine dem Establishment ungemütliche Figur, die es trotz medialer Hetze und steter Angriffe gegen sich und seine Familie, zu einem der mächtigsten Ämter dieses Planeten geschafft hat. Bleibt abzuwarten, ob er die Ideen eines Barnett weitertragen will, wie es sein willfähriger Vorgänger getan hat. Aber das steht auf einer anderen Internetseite. Hier gilt es zu enthüllen. Zu keiner Zeit gab es eine derartige, frei verfügbare Informationsbeschaffung wie heute. Dies müssen wir uns zu Nutze machen.  Lasst uns das Establishment angreifen! Die Realität steht auf unserer Seite. Sie ist unser wichtigster Verbündeter. Wir brauchen nur noch schonungslos aufdecken, was ohnehin längst erkennbar sein sollte. Das Koordinatensystem der Menschen gilt es wieder zuRECHTzurücken. Dazu gehört auch, die brennende Systemfrage zu stellen. Es ist unübersehbar, dass sich Umwälzungen innerhalb des Systems anbahnen. Ich würde nicht soweit gehen und wie Martin Sellner die bevorstehende Revolution ausrufen. Noch sind wir nicht am Vorabend der Revolution angelangt. Doch hat Sellner recht, wenn er bereits jetzt eine gewisse Wendehalsstimmung innerhalb der Mainstream-Medien sowie einiger nicht unwichtiger Politgrößen ausfindig macht. Es deutet sich einiges an. Es bleibt spannend.

Ziehen wir ins mediale Feld gegen das linke Wahrheitsministerium! Schlagen wir sie, wo wir können! Füllen wir das Vakuum, das sie hinterlassen, mit neuen Werten und neuem Tatendrang!