Meinung: „Peace und Harmonie“ oder doch die echte Wende?

von | 14. Dez. 2020 | Debatte

Bei dem folgenden Text handelt es sich um eine Zusendung von unserem Leser Folkward, der sich kritisch über die Massenproteste in Deutschland äußert. Wir weisen darauf hin, dass der Inhalt von eingesendeten Artikeln nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wiedergibt, halten es jedoch grundsätzlich für geboten alle Facetten der Protestkultur zu beleuchten. Die Redaktion

Die derzeitig durch eine liberal-kapitalistische Demokratie erzeugte Situation erweckt im Volk ein starkes „Dagegen“ und bringt eine ungemein große Wut auf die Straße, in der sich ein jeder über sein individuelles Thema echauffieren kann und darf (mal mehr und mal weniger). Sie werden gelenkt und übermannt von tiefgreifenden Gefühlen, die in der Betrachtungsweise eines jeden einzelnen durchaus ihre Berechtigung besitzen, doch kommen sie im Großen und Ganzen nicht ansatzweise auf das zusammen, was sie bemächtigen würde, etwas Einheitliches zu schaffen, mit einem gewissen roten Faden. So tummeln sich alle möglichen existierenden Minderheiten und Subkulturen in einem bunten Gemisch von wütenden Individuen auf einem Fleck und beteuern, ihre persönliche Freiheit sei gefährdet.

Doch schränken sie sich selbst Tag für Tag im eigenen Leben ein und eifern einer Freiheit nach, die niemals eine gewesen ist. Sie möchten zum „Normalzustand“ (die BRD wie sie einmal war – was auch immer dies sein mag) zurück, um wieder unbescholten ihrem Alltag nachgehen zu können. Sich keine Gedanken um etwas machen zu müssen, nur um die eigene persönliche Note, wie sie sich ihren alltäglichen Ablauf am bequemsten gestalten könnten. Sie glauben zu wissen, dass sie nach etwas trachten, das ihnen das allheilende Mittel bringen würde, doch sind sie nicht im Stande, an ihren eigenen Fehlern zu arbeiten. Sie vereint das Mittelmaß. Sie eifern nach ihrer Normalität vor dem großen Knall. Doch was war diese und was ist sie heute noch immer? Was ist die Leitlinie, an der sich der wütende Bürger versucht, entlang zu hangeln?

Vor der “Normalität“ bewegte sich das Leben zwischen Arbeits- und Kaufzwang. Hier ein Stück Billigfleisch, dort noch ein bisschen mehr Industriezucker und da noch den billigsten Fusel, mit ein paar Zigaretten zum Abgang. Der Megakredit, um das 600 qm Grundstück in der Neubausiedlung abzubezahlen, und der Leasingwagen in der frisch gepflasterten Auffahrt. Die animalische Sucht, sich ständig neuen Zwängen zu ergeben durchzieht den sterbenden Volkskörper immer weiter. Eine immer kränker werdende Gesellschaft, physisch wie auch psychisch, ist die Grundlage der heutigen „Demokratie“, in der kein leistungsorientiertes Prinzip, sondern das Heraufheben von Minderheiten herrscht. Von der Wurzel bis zur Krone ist sie faul und morsch – zerfällt in sich.

Und dennoch nehmen die Verfechter dieser „Demokratie“ sie weiterhin in Schutz. Beten sie regelrecht an und verehren sie wie den allmächtigen Gott, neben dem kein anderer etwas zu suchen hat. Sie frönen einer gescheiterten Staatsphilosophie, die schon lange ihren Zenit überschritten hat. In der das wenig selbstlose „Ich – Denken“ oberste Priorität hat. Keine Verbindung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Doch was können wir diesem entgegensetzen? Wie kann es uns möglich sein, einen Gegenentwurf zu erstellen, in dem die Menschen eine echte Alternative erkennen? Wir müssen eine leistungsorientierte Gemeinschaft anstreben, in der das einzelne Individuum sich als Teil eines Ganzen begreift. In welcher diesem bewusst wird, das der Hang zu Zwängen nicht nur einen bleibenden Schaden an sich selbst auslöst, sondern auch dem Volke bleibende Schäden zufügt.

Das bewusste Handeln muss wieder Einfluss auf jede Entscheidung unseres Alltags nehmen. Das Verzichten muss ein elementarer Bestandteil unserer neuen Lebensphilosophie werden. Wir, die sich als Deutsche verstehen, müssen die Fackel in der Dunkelheit sein. Wir erschaffen anständige Charaktere, indem wir uns einer sauberen Lebensweise verschreiben und diesem maroden System einen Gegenentwurf präsentieren.