Das Ende der studentischen Verbindungen?

von | 26. Jan. 2021 | Deutschland und die Welt

Als in Wien 1848 inmitten der Revolution das Lustspiel mit dem Titel Das bemooste Haupt oder Der lange Israel aufgeführt wurde, löste es Begeisterungsstürme unter dem studentischen Publikum aus.[1] Dass Roderich Benedix’ Stück „bei der Wiener Premiere auf Anhieb zündete“, so die Literaturwissenschaftlerin Ethel Matala de Mazza, habe „weniger an seiner durchsichtigen Kritik am Filz des Obrigkeitsstaates als an den burschenschaftlichen Ritualen“ gelegen, die „auf der Bühne mit viel Pathos zelebriert“ worden seien.[2] Die anwesenden Korporierten schwenkten ihre Mützen und grölten lauthals die dargebotenen Studentenlieder mit, sodass sich die Aufführung in ein „rauschendes Revolutionsfest“ verwandelte.[3]

Am 13. März 1848 war es in Wien zur Errichtung von Barrikaden und zu Kampfhandlungen zwischen dem Militär einer- und Studenten sowie Arbeitern andererseits gekommen, sodass Staatskanzler Metternich sich gezwungen sah, nach England zu flüchten.[4] Der österreichische Dichter und Jurist Hermann von Glim zu Rosenegg kommentiert die Ereignisse in einem Brief wie folgt: „Seit drei Tagen trag ich die Muskete. Meine Hand ist schwer, mein Herz zittert, meine Augen sind feucht. Wien hat eine glorreichere Revolution gehabt als Paris. Wir sind frei. Frei!!! […] Alle Finsterlinge sind verschwunden. Metternich vertrieben und mit ihm das ganze gleißnerische Gezücht.[5]

Bereits zu Anfang der 1790er Jahre hatten Studentenkrawalle in Jena Herzog August von Sachsen-Weimar und seinen der Nachwelt noch besser im Gedächtnis gebliebenen Minister, Johann Wolfgang von Goethe, an die Aufhebung der Universität denken lassen.[6] Jena war es auch, wo sich im Juni 1815 die Urburschenschaft gründete, nachdem der Senioren-Convent der Jenaischen Landsmannschaften am 29. Mai seine Auflösung beschlossen hatte. Die älteren Landsmannschaften als Zusammenschlüsse von Studenten gleicher regionaler Herkunft galten den vaterländisch gesinnten Studenten, die zum großen Teil im Lützowschen Freikorps gegen Napoleon gekämpft hatten, als Symbol der Zersplitterung Deutschlands. Das – freilich nie erreichte – Ideal war der Zusammenschluss aller Studenten in einer Verbindung. In Jena gelang es immerhin, in den Folgejahren bis zum Wintersemester 1819/20 knapp zwei Drittel der immatrikulierten Studenten an die Allgemeine deutsche Burschenschaft zu binden. Zwischen diesen Jahren liegt das Großereignis des ersten Wartburgfestes, das anlässlich des 300. Jahrestages von Martin Luthers Thesenanschlag abgehalten wurde und, so der deutsch-französische Historiker Étienne François, als eine „Mischung aus protestantischem Gottesdienst und politischer Kundgebung“ beschrieben werden kann.[7]

Einer der Teilnehmer des Wartburgfestes war der radikaldemokratische und tiefgläubige Jenaer Burschenschafter Carl Ludwig Sand,[8] der auch an der symbolischen Bücherverbrennung teilnahm, bei der man u. a. August von Kotzebues Geschichte des deutschen Reichs den Flammen überantwortete, da man ihn für einen Verräter an der deutschen Sache hielt. Schon im Mai des darauffolgenden Jahres hatte Sand die Ermordung Kotzebues erwogen, den er in seinem Tagebuch einen „Verführer der Jugend“ nennt,[9] aber erst am 23. März 1819 kam es tatsächlich zum Mordanschlag auf den Schriftsteller. Der Student suchte Kotzebue in dessen Mannheimer Wohnung in den Quadraten auf und tötete ihn mit mehreren Stichen in die Brust. Anschließend versuchte er, sich selbst zu erdolchen, was jedoch misslang. Er konnte wiederbelebt werden und wurde nach einem Jahr in Mannheimer Festungshaft, wo er als Verwundeter zahlreiche Privilegien genoss, mit dem Schwert hingerichtet. Die Tat erregte international Aufsehen und kein Geringerer als der russische Nationaldichter Alexander Puschkin verfasste ein Gedicht auf den deutschen Theologiestudenten.

Was auf die revolutionäre Aufbruchsstimmung und das Sand’sche Attentat an dem Theaterdichter August von Kotzebue folgte, das waren die Karlsbader Beschlüsse und die endgültige Stabilisierung der restaurativen Politik, die mit dem Wiener Kongress 1814/15 ihren Anfang genommen hatte.[10] Es sollte bis zur Juli-Revolution von 1830 im benachbarten Frankreich dauern, bis die Freiheitsbewegung auch in deutschen Landen wieder Auftrieb erhielt.[11] Dies war der Beginn des Vormärz, einem vorrevolutionären Gärprozess, der in den eingangs beschriebenen Barrikadenkämpfen im März 1848 und den folgenden revolutionären Umbrüchen kulminierte, die freilich nur von kurzer Dauer waren. Die eigentliche Ouvertüre für diese Ereignisse bildete wiederum ein Fest: das Hambacher Fest vom 27. bis zum 30. Mai 1832. Die „neubelebte und erstarkte Opposition dokumentierte“ mit dem Fest, an dem zwischen 20.000 und 30.000 Menschen teilnahmen, „ihren politischen Anspruch“.[12]

Zum ersten Mal wurden beim Zug auf das Hambacher Schloss öffentlich die auf die Jenaer Urburschenschaft und die Uniform des Lützowschen Freikorps zurückgehenden späteren Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold „als Symbol der deutschen Einheits- und Freiheitsbewegung gezeigt“.[13] Einfarbig rot waren hingegen die Fahnen, die während der 68er Studentenrevolte „aus allen Fenstern der zur Stadt gewandten Fassade des Schloss-Südtraktes“ der Universität Mannheim (Wirtschaftshochschule) gehängt wurden.[14] Zwar hatten die Studentenproteste in Mannheim wie andernorts im Sommersemester 1968 ihren Höhepunkt,[15] doch erreichten sie im März des Folgejahres einen weiteren Höhe-, man könnte auch sagen: Tiefpunkt. Am 13. März 1969 verschaffte sich eine Gruppe vandalierender Studenten gewaltsam Zutritt zum Büro des Rektors, indem sie die Tür aus den Angeln brach, und pflanzte daselbst eine rote Fahne auf.[16] Die Aktion, bei der auch eine Fensterscheibe zu Bruch ging, fand während der Wahl des neuen Rektors statt, zu der sich die verärgerten Studenten keinen Zutritt hatten verschaffen können, da die Senatssitzung kurzerhand in einen Saal des Reiss-Engelhorn-Museums verlegt worden war.[17] Laut dem Mannheimer Historiker Philipp Gassert war es das erste Mal, dass während der Studentenproteste in Mannheim Gewalt angewendet worden sei, wenngleich sie sich nicht gegen Personen gerichtet habe.[18] Die Rhein-Neckar-Zeitung zitiert Gassert mit folgenden Worten: „Wenn Sie sich die Geschichte dieses Studentenprotestes anschauen, waren die Sozial- und Geisteswissenschaften die Träger. In Mannheim waren hingegen die BWL-Studenten in der Überzahl, die – ohne ihnen nahetreten zu wollen – ja eher konsensorientiert sind und sich als Stütze der Gesellschaft verstehen.“[19]

Es ist geradezu ein Topos, dass die Burschenschaften, die im Vormärz durch besonders progressive und radikaldemokratische Forderungen aufgefallen waren,[20] im zwanzigsten Jahrhundert zur Inkarnation der Reaktion geworden seien – von anderen Verbindungstypen wie den Corps oder Landsmannschaften ganz zu schweigen. Man stand ihnen von marxistischer Seite feindselig gegenüber. So schreibt etwa Gerhard Schäfer in seiner 1977 publizierten historisch-soziologischen Analyse der studentischen Verbindungen in der Bundesrepublik, die „hochschulpolitische Szenerie der fünfziger Jahre“ sei „weitgehend von dem Diskussionsprozeß über die Wiederzulassung der Korporationen“ bestimmt gewesen, „jener sozialen Gruppierungen, die am offenkundigsten die historische, soziologische und politisch-ideologische Kontinuität des Konservatismus, Nationalismus und Militarismus in Deutschland verkörperten.[21] Schäfer ist ferner der Ansicht, die Korporationen förderten mit ihren Verbindungshäusern usw. „die soziale und politische Selektion und damit die Spaltung in privilegierte und zunehmend deprivilegierte Studenten“, um „hochschul- und gesellschaftspolitisch objektiv die Funktion von Handlangern des Kapitals und der herrschenden Klassen auf dem Sektor ideologischer Infiltration wahrzunehmen“.[22]

Der Autor trägt seine Angriffe gegen das Verbindungswesen zu einer Zeit vor, in der die Korporationen nach einem anderthalb Jahrzehnte andauernden Abwärtstrend wieder etwas mehr Zulauf erhalten. Nachdem nämlich die Mitgliederzahlen der studentischen Verbindungen um die Mitte der 50er Jahre einen relativen Höchststand erreicht hatten, nahm die relative Zahl der Korporierten seit 1956 stetig ab.[23] Waren 1955 knapp 30 Prozent aller männlichen Studierenden Mitglied einer Verbindung, betrug deren Anteil im Wintersemester 1967/68 nur noch 20,1 Prozent.[24] Gerhard Schäfer selbst bemerkt aus der Retrospektive der 70er Jahre: „Obwohl der Anstieg der Zahl der männlichen Studierenden seit etwa 1964 sprunghaft gesteigert werden konnte, geht seit 1964 auch der absolute Mitgliederbestand – verstärkt durch die Rückwirkungen der Studentenbewegung – kontinuierlich zurück, um unter den veränderten politischen, ökonomischen und ideologischen Bedingungen der frühen 70er Jahre wieder zuzunehmen …[25] Da der Anteil der Korporierten unter den Studierenden beiderlei Geschlechts heute unter einem Prozent (!) liegt, ist offenkundig, wohin die Reise letztlich ging. Interessant – wenngleich nicht verwunderlich – ist der Umstand, dass Schäfer den ab Mitte der 60er Jahre zu beobachtenden Rückgang von Korporierten an der Gesamtzahl der an bundesdeutschen Universitäten Immatrikulierten trotz steigender Studierendenzahlen auch auf Rückwirkungen der Studentenbewegung zurückführt.

Ich bin jedoch der Ansicht, der geringe Anklang, den studentische Korporationen heute – verglichen mit ihrer bundesrepublikanischen Blütezeit in den 1950er Jahren – bei den Studierenden finden, habe nicht primär ideologische Ursachen, gehe also nicht in der Hauptsache auf die 68er Bewegung zurück, sondern liege zuvörderst an dem Unwillen der heutigen Jugend, sich dauerhaft zu binden. Es sind psychologische Faktoren, die den studentischen Korporationen zu schaffen machen. Auch ich selbst bin als freiwillig Geschiedener nicht frei von dem Manko meiner Generation. Ein Alter Herr einer Mannheimer Verbindung schrieb mir die folgenden Zeilen, mit denen ich den Aufsatz enden lassen möchte: „Der Zulauf zu den Verbindungen und die Akzeptanz historischen Brauchtums sind stark wechselnd, lassen aber in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich nach. Das betrifft alle Gemeinschaften, bei denen die persönlichen Freiräume irgendwie eingeengt werden. Umso höher die Anforderungen sind, desto spärlicher der Zulauf. Das reicht vom Mönchsorden bis zum Gesangsverein und von der Freiwilligen Feuerwehr bis zum Hausfrauenbund.

Literaturhinweise

[1] In dem Stück geht es um einen patriotischen, duellerprobten und trinkfesten Theologiestudenten im dreißigsten Semester. Die Kabale der korrupten Gerichtspräsidentin Roth verhindern zunächst, dass der nicht mehr ganz so junge Protagonist eine Pfarrstelle erhält und sein geliebtes Hannchen heiraten kann. Am Ende triumphiert indes das Gute und alle sind glücklich. Das schrille nächtliche Ständchen, das der Präsidentin von den Bühnenstudenten im Rahmen der Aufführung dargebracht wurde, fand als „Charivari“ oder „Katzenmusik“ umgehend Eingang in das tatsächlich genutzte Repertoire an Protestformen in der Stadt, sodass sogar ein politisches „Tagsblatt für Spott und Ernst mit Karikaturen“ für sich den Namen Wiener Charivari wählte.

[2] Ethel Matala de Mazza, „Volkstheater unter Revolutionsdruck. Roderich Benedix, Johann Nestroy und der März in Wien“, in: Michael Gamper/ Peter Schnyder (Hrsg.), Dramatische Eigenzeiten des Politischen, Hannover 2017, S. 215–231, hier S. 221.

[3] Ebd; vgl. hierzu auch die Darstellungen bei Heinrich Reschauer/ Moritz Smets, Das Jahr 1848. Geschichte der Wiener Revolution, 2 Bde., Wien 1872, Bd. 2, S. 45 und Meike Wagner, Theater und Öffentlichkeit im Vormärz. Berlin, München und Wien als Schauplätze bürgerlicher Medienpraxis, Berlin 2013, S. 340–346.

[4] Siehe Werner Frotscher/ Bodo Pieroth, Verfassungsgeschichte, 17., überarbeitete Auflage, München 2018, S. 152.

[5] Moritz Necker (Hrsg.), Hermann von Glims Familien- und Freundesbriefe, Wien 1912, S. 350.

[6] Siehe Harald Lönnecker, „Studenten und Gesellschaft, Studenten in der Gesellschaft. Versuch eines Überblicks seit Beginn des 19. Jahrhunderts“, in: Rainer Christoph Schwinges (Hrsg.), Universität im öffentlichen Raum, Basel 2008, S. 387–438, hier S. 387; für eine Überblicksdarstellung speziell zu Studentenunruhen siehe Hans-Walter Rote, „Studentische Opposition Einst und Jetzt. Ein Rückblick über 900 Jahre studentischer Unruhe“, in: EuJ 15 (1970), S. 40–50.

[7] Étienne François, „Die Wartburg“, in: Ders./ Hagen Schulze, Deutsche Erinnerungsorte, Bd. 2, München 2001, S. 55.

[8] Es gibt eine Flut von Monographien und Aufsätzen, die sich der Person Carl Ludwig Sands widmen. Einen Lexikoneintrag in der Neuen Deutschen Biographie hat Harald Lönnecker vorgenommen: Harald Lönnecker, s. v. „Sand, Carl Ludwig“, in: Neue Deutsche Biographie, Bd. 22, Berlin 2005, S. 413f.; für eine Bibliographie, in der die Titel bis um das Jahr 1970 aufgeführt sind, siehe Hermann Sand, „Bibliographie über Carl Ludwig Sand“, in: Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung 16 (1971), S. 225–234.

[9] Carl Ludwig Sand, dargestellt durch seine Tagebücher und Briefe von einigen seiner Freunde, Altenburg 1821, S. 151.

[10] Siehe hierzu generell Eberhard Büssem, Die Karlsbader Beschlüsse von 1819. Die endgültige Stabilisierung der restaurativen Politik im Deutschen Bund nach dem Wiener Kongress von 1814/15, Hildesheim 1974.

[11] Vgl. Frotscher/ Pieroth, Verfassungsgeschichte, S. 129.

[12] Ebd., S. 130.

[13] Ebd., S. 131.

[14] Siehe Manfred K. Götzinger, „Die 68er Studentenrevolte und die Jahre bis 1978“, in: Altherrenverband der Burschenschaft Germania im Schwarzburgbund (SB) zu Mannheim e. V. (Hrsg.), Festschrift zum 100. Stiftungsfest. Germania Mannheim 1919–2019, Mannheim 2019, S. 168–171, hier S. 168.

[15] Vgl. ebd.

[16] Siehe Olivia Kaiser, „Die 68er Bewegung in Mannheim. Mit der roten Fahne ins Rektorbüro“, in: Rhein-Neckar-Zeitung, 28.04.2018, URL: https://www.rnz.de/nachrichten/mannheim_artikel,-die-68er-bewegung-in-mannheim-mit-der-roten-fahne-ins-rektorbuero-_arid,355072.html (zuletzt besucht am 14.05.2020).

[17] Vgl. ebd.

[18] Ebd.

[19] Philipp Gassert, zit. nach ebd. – Adorno betrachtete das Agitieren der von seiner Frankfurter Schule maßgeblich mitgeprägten Studentenbewegung „um jeden Preis, auch um den Preis einer gewaltsamen Zerschlagung der repräsentativen Demokratie“ als Besessenheit. In seinem letzten Brief an Marcuse schrieb Adorno, der Studentenbewegung sei „ein Quentchen Wahn beigemischt, dem das Totalitäre teleologisch“ innewohne (zit. nach Steffen Graefe, „Kritische Theorie und Studentenbewegung [3 Bände], Von der Flaschenpost zum Molotowcocktail. Ein Projekt des Hamburger Instituts für Sozialforschung“, in: Deutschlandfunk, 20.05.1998, URL: https://www.deutschlandfunk.de/kritische-theorie-und-studentenbewegung-3-baende.700.de.html?dram:article_id=79437 [zuletzt besucht am 20.06.2020]). Doch das weltanschauliche Fundament für den Exzess war von Marx und Adorno gelegt worden. So bescheinigt Thomas Bauer dem Vater der Kritischen Theorie in seiner Schrift Die Vereindeutigung der Welt kein hohes Maß an Ambiguitätstoleranz: „Im Gegenteil: Auf nur einer einzigen Seite gelingt es Adorno, alle drei fundamentalismuskonstitutiven Ausprägungen von Ambiguitätsintoleranz zu versammeln, nämlich die Wahrheitsobsession, die Ablehnung von Konvention und Geschichte sowie das Streben nach Reinheit.“ Thomas Bauer, Die Vereindeutigung der Welt. Über den Verlust an Mehrdeutigkeit und Vielfalt (= Reclams Universal-Bibliothek 19492), 12. Auflage, Ditzingen 2018, S. 44. Wie Philipp Gassert konstatiert, waren die Sozial- und Geisteswissenschaften die Träger der Studentenrevolte, während die angehenden Wirtschaftswissenschaftler eher abseits standen. Es wäre in diesem Kontext interessant, den Grad der Involvierung von Studenten technischer Fächer zu eruieren. Intuitiv möchte man bei ihnen kaum ein Potential zum Jakobinertum erkennen, doch sind Ingenieure „unter islamischen Gewalttätern mit 45 Prozent überproportional vertreten“, was u. a. auf „deren Intoleranz gegenüber Zweideutigkeiten“ zurückgeführt wird (ebd., S. 39).

[20] So hat Jürgen Habermas bspw. im Zusammenhang mit der 68er Bewegung davon gesprochen, dass „heute zum ersten Mal seit den Tagen des Vormärz wieder eine ‚linke‘ Studentengeneration an deutschen Universitäten“ vorherrsche: Jürgen Habermas, Protestbewegung und Hochschulreform, Frankfurt a. M. 1969, S. 28.

[21] Gerhard Schäfer, Studentische Korporationen. Anachronismus an bundesdeutschen Universitäten?, Lollar 1977, S. 60.

[22] Ebd., S. 101.

[23] Siehe ebd., S. 63f.

[24] Für eine Tabelle, in der alle Zahlen vom WS 1954/55 bis zum WS 1967/68 aufgeführt sind, siehe ebd., S. 64.

[25] Ebd., S. 64.