Wie unterscheidet sich linkes und rechtes Denken auf einer Metaebene?

von | 26. Feb.. 2025 | Philosophie & Theorie

Unser Gastautor Anton Ballin befasst sich in diesem Essay mit der Frage: „Was ist rechts und was unterscheidet rechtes von linkem Denken?“. Der Autor betont abschließend den Bedarf einer neuen Strömung innerhalb der existierenden Rechten, die es vermag Mythos, Vernunft und Natur miteinander in Einklang zu bringen und sich der Tradition auf neue Art und Weise besinnt. Die Redaktion

 

 

Seit der französischen Revolution und dessen erstmaligen Einführung eines modernen Parlaments im heutigen Sinne trennen wir zwischen der politischen Rechten und Linken. Links waren revolutionäre Kräfte, die die Monarchie abschaffen wollten, dementsprechend republikanisch und für mehr Gleichheit und Zentralisierung stritten; auf der rechten Seite saßen Konservative, die monarchistisch und für Hierarchie und Tradition stritten. Seit dem blieb diese ungefähre Assoziation linker Politik, die für mehr Gleichheit und eine egalitäre „horizontale“ Gesellschaft kämpft und rechter Politik, die für eine hierarchische, elitäre und somit „vertikale“ Gesellschaft kämpft, die eher einer Pyramide entspricht. Man ist nicht auf gleicher „Ebene“, sondern in dieser Gesellschaft werden Unterschiede der Leistung, Ranges, Einkommens, Macht, Status usw. nicht nur akzeptiert, sondern gewünscht, da man denkt, dass diese Wohlstandsfördernd sind, denn jeder bekommt, was er verdient, sei es anhand seiner wirtschaftlichen Leistung oder einer anderen hervorstechenden Eigenschaft, die entweder bereits durch sein Wesen oder die Folge dieses Wesens gegeben sind. Deshalb ist die Bezeichnung „vertikal“ zutreffend, aufgrund der „Stufen“ oder „Leiter“, die diese Gesellschaft bietet und fördert, die man aufsteigen kann. Linke Politik hingegen kann man „horizontal“ bezeichnen, da sie diese Stufen in unterschiedlichen Graden in der Regel ablehnt und man eine Ranggleichheit anstrebt. Oder sie leugnen, dass diese Unterschiede im Einkommen und dergleichen durch eine tatsächliche Leistungsdifferenz beeinflusst sind und behaupten, dass es an einer systematischen und ungerechten Unterdrückung anderer Gruppen liegt. Wenn ihnen die Wirklichkeit versucht mit aller Kraft das Gegenteil zu beweisen, vertauschen sie Folge mit Ursache und argumentieren, dass wir bloß noch nicht genug getan haben, um diese, dem System inhärente, Unterdrückungsmaschinerie aufzuhalten – wahrlich, ein Kampf gegen Windmühlen! Somit möchten Linke, dass die Anfangsbedingungen eines jeden Individuums in der Gesellschaft so gleich wie möglich sind, damit niemand unverdient Reichtum oder andere Leistungen erhält, die er nur durch einen ungerechten Anfangsbonus oder Vorsprunges erhielt. Konsequenterweise ist dann sowas wie Erbschaft als Beispiel auch ungerecht, weil man bereits Güter besitzt, die man sich nicht verdient hat. Die Familie ist für Linke keine Einheit mehr, da man individualistisch und atomisiert denkt, sich selbst nicht mehr als eine lange Ahnenkette betrachtet, die man fortführt und dementsprechend nicht mehr die Leistung der Familie in einer größeren Gesamtbetrachtung und Kontinuität sieht. Man vergleicht nicht mehr die Leistungen von Familien, Nationen, Rassen usw. miteinander von einem generationenübergreifenden Standpunkt aus, sondern verharrt in einem Tunnelblick. Diesen Tunnelblick haben aber nicht nur Linke heutzutage, sondern auch viele rechte Weltanschauungen kranken an einer Form dieses bereits gespaltenen Betrachtens der Wirklichkeit, in dem zwar das Besondere, die Unterschiede des Menschengeschlechts anerkannt, aber nicht in ein Großes und Ganzes, ergo Allgemeines, richtig eingeordnet werden; das ist die Aufgabe der kommenden metapolitischen Bestrebung, an die wir uns jetzt oberflächlich heranwagen und einen Überblick geben wollen, wie man denn das Allgemeine und Besondere im Staatswesen(ein Thema, welches bereits in Areopag I angeschnitten wurde) richtig miteinander versöhnt.

 

Vertikal vs. Horizontal und Antinatalismus vs. Pronatalismus

Die beiden Wörter vertikal und horizontal, womit ich rechtes und linkes Denken beschrieb, kann man auch als das Denken von oben nach unten und das Denken von unten nach oben bezeichnen; dem Denken von dem Allgemeinen zum Besonderen und dem Besonderen zum Allgemeinen. Rechte werten in der Regel das Allgemeine über dem Besonderen, in dem sie Tradition, Familie, Nation, Religion, Biologie und äußere Faktoren und Autoritäten grundsätzlich über den Einzelnen stellen; es sind Prinzipien, die bereits eine feste Gültigkeit haben und von unseren Vorfahren über Jahrtausende hinweg entwickelt und gepflegt wurden. Es ist deshalb „von oben“ gedacht, weil wir diese Autoritäten uns als etwas äußeres und gegebenes gegenüber haben; in unserer Familie und von unserer Nation bekommen wir Werte vermittelt, die nicht aus uns selbst kommen, sondern von unseren Ahnen entwickelt und uns in dem Sinne „aufgestülpt“. Somit reihen wir uns in dieses lange Glied der Entwicklung in einer Art Symbiose ein und werden ein fester Bestandteil davon – kein atomisiertes Subjekt, sondern eine Zelle von vielen in einem Organismus, welches diese allgemeine Einheit, die zu einem neuen einzelnen Subjekt im Großen und Ganzen erwächst. Somit kann man das vertikale Denken als dasjenige Denken bezeichnen, welches das „Fremde“ in sich, von seinem Geist abgespaltene, als sein Eigen annimmt, was bereits bei den natürlichen und biologischen Bestimmungen beginnt. Diese sind das, was uns zuerst als etwas Äußerliches unserem Bewusstsein gegenüber steht: Unsere Sexualität, unsere Spezies, Rasse und unser Leben im Allgemeinen. Bei den Linken geht dieser Wahn gegenüber allem Gegebenen mittlerweile so weit, dass selbst die eigene Sexualität bei Belieben abgelegt werden kann und ja sogar das eigene Menschsein und dessen besondere Qualität geleugnet werden, in dem man behauptet der Mensch sei nichts anderes als ein Tier und unterscheide sich nicht großartig von diesem. Auch das Leben hat man sich nicht ausgesucht und hat man einfach „aufgestülpt“ bekommen, weshalb es sogar für einige verwerflich ist, Kinder zu bekommen, was eine Position ist, die man Antinatalismus nennt von griechisch ἀντί- anti- „gegen“ und lateinisch natalis, „zur Geburt gehörig“. Diese Position wird in der Regel von Linken nur auf Weiße begrenzt und mit „Klimagerechtigkeit“ und dergleichen politischen Waffen, die nur dem Zweck dienen, uns auszulöschen, begründet. Die extremste Form des Antinatalismus, die sich vollkommen gegen die Geburt und somit die absolute Selbstauslöschung der menschlichen Spezies ausspricht, kann man als eine der linkesten Positionen bezeichnen, die man haben kann. Das Muster ist also folgendes: Linkes Denken ist negativ im Bezug auf alles, was dem Subjekt aufgestülpt wird oder ihm gegeben ist, sowohl in ihm als auch außer ihm, und rechtes Denken bezieht sich positiv auf dieses „Fremde“ im Eigenen, womit das Fremde aufgehoben, da es zum Bestandteil des Eigenen und deshalb des Subjekts wurde. Da die Geburt das „Aufzwingen“ des Lebens einem fremden Individuum gegenüber ist, ist es somit moralisch verwerflich und man sollte keine Kinder bekommen: die absolute Negativität verpackt in eine geisteskranke anti-biologische und anti-naturalistische Weltanschauung. Die wenigsten Linken vertreten zum Glück diese radikale Form des Antinatalismus, aber immer mehr Linke vertreten sie im Bezug auf die eigene Nation und Rasse, was kein Zufall ist, da es sich hierbei von Anfang an um einen Kampf gegen die weißen Völker handelt und nicht gegen die Menschheit als solche; zumindest stehen wir momentan im Fokus dieser negativen und lebensverneinenden Politik der Schergen Satans. Man könnte fragen, ob es nicht irrsinnig, etwas so weit entferntes von der Realpolitik als erstes Unterscheidungskriterium zwischen links und rechts aufzuzählen, was zwar stimmen mag, aber nichts desto trotz dem Verständnis hilft, das Muster zu erkennen, dass linke Politik grundsätzlich negativ-vernünftig ist. Vernünftig ist sie in dem Sinne, weil sie reflektiert und zwar über das eigene Wesen, es lebt nicht darin und ist nicht darin gefangen, sondern analysiert und zergliedert, sondert es von sich ab, aber anstatt einen positiven Rückbezug zu machen, bezieht es sich negativ darauf, um eines Eigendünkels des Subjekts Willen. Anders als unsere Vorfahren eine lange Zeit, denn diese nahmen Tradition und das „Fremde“ oder Gegebene einfach hin ohne Reflexion und waren rechts, einfach „weil es schon immer so war“, was keine vernünftige Position ist, aber eine verständige. Sie entspringt dem natürlichen Trieb eines jeden Wesens seine Natur sich nicht als Fremdes gegenüber zu haben, sondern die Einheit zwischen Subjekt und Objekt zu sehen. Der Linke trennt diese Einheit und will nur das Subjekt anerkannt wissen, doch die Aufgabe des künftigen Geschlechts ist es, diese Trennung zwar zu sehen, aber sich positiv auf unser Objektsein zu beziehen und zwar in einer neuen Einheit mit dem Besonderen darin enthalten, zwar dem Subjekt unterzuordnen, aber nicht vollkommen zu verwerfen – eine positiv-vernünftige Zeit! Was dies genau zu bedeuten hat, beabsichtige ich in einem größeren Werk ausführlicher zu behandeln. Es muss ein neuer Weltgeist entstehen, einer der diese Spaltung, die sich durch die ganze europäische Geschichte wie ein roter Faden zieht, aufzuheben vermag: Die Versöhnung von Subjekt und Objekt, Männlich und Weiblich, Ratio und Emotio, Allgemeinen und Besonderen, Herr und Knecht, Reich und Arm, Gott und Mensch usw. Aber lasst uns zuerst wieder auf die Differenzierung rechten und linken Denkens eingehen.

 

Mensch vs. Tier

Im Natalismus können wir also, wenn wir konsequent chronologisch einteilen, den ersten Unterschied zwischen linken und rechten Denken beobachten, was nicht heißt, dass der durchschnittliche Linke antinatalistisch ist, sondern dass er, wenn er 100% konsequent seinem Denken folgen würde, antinatalistisch wäre. Wir können grade bei vielen Linken das Gegenteil beobachten: Da in jedem Menschen rechtes Denken verankert ist, strebt der durchschnittliche Linke danach, dieses irgendwo auszuleben, was nicht im Widerspruch zum momentanen Zeitgeist steht. So ist es noch nicht allzu sehr verwerflich, in dem Film Avatar(2009) zu kritisieren, dass ein Mann für eine blaue außerirdische Amazone die ganze Menschheit verraten hat, obwohl es das Sci-Fi Äquivalent zu Pocahontas darstellen sollte, wo es wiederum verwerflicher ist, das selbe zu kritisieren, da es schließlich nicht um Außerirdische, sondern eine fremde Ethnie geht. Wenn ihr also dafür seid, dass die Menschheit nicht aussterben sollte – Herzlichen Glückwunsch! Ihr seid einen Schritt näher Richtung rechtes Gedankengut gekommen und als nächstes wollt ihr auch noch meinen, dass eine Rasse das Recht hat sich zu erhalten und viele Kinder zu bekommen, wie absurd wäre das? Natürlich muss der Linke die Existenz von Rassen überhaupt leugnen, um diese Position zu vertreten, denn wenn es welche gäbe, hätte man schließlich auch einen Grund, diese in ihrer Vielfalt erhalten zu wollen. Offensichtlich geht es ihnen nicht um Vielfalt, sondern die Ablehnung einer jeden positiven Bestimmung, die nicht das atomisierte Subjekt betrifft. So kommt nach dem Natalismus die Frage, ob der Mensch als solcher über dem Tier stehe oder nicht. Niemand kann leugnen, dass die Natur oder das, was wir als äußere Erscheinung ihrer wahrnehmen, darauf hingerichtet ist, sich selbst zu reproduzieren und zu erhalten. Diese Aufgabe hat sie freilich nur, weil sie ebenso sehr der Vergänglichkeit ausgesetzt ist. Alles Leben darin ist also folglich danach bedacht, sich gegen diese Vergänglichkeit durchzusetzen, was bei der Fortpflanzung anfängt. Was man bei vielen Gattungen und grundsätzlich bei dem Prinzip der Welt beobachten kann, sehen wir auch im Menschen, der Gegensatz der sinnlichen Welt, die Schnittmenge des Seins und des Nichts als Werden zu sein; die Dualität der Schöpfung, Ying und Yang, Passiv und Aktiv, Weiblich und Männlich. Das Aktive versucht sich durchzusetzen, die Männchen konkurrieren um die Gunst der Weibchen, die passiv und selektiv sind. Das Tier folgt blind diesem Instinkt, es kann nichts dafür und es ist ihm von der Natur in die Wiege gelegt. Der Mensch jedoch, er beherrscht die Gabe sich selbst und sein Verhalten zum Gegenstand seiner Betrachtung zu machen – er reflektiert. Ob dieser qualitative Unterschied evolutionär entstand oder von einem Schöpfer bereits bestimmt wurde, spielt hierbei keine Rolle, denn es ändert nichts an der Tatsache, dass das die Essenz des Menschlichen ist, nicht bloß Verstandeswesen, sondern auch Vernunftwesen zu sein. Selbstverständlich wird in der heutigen Zeit selbst dieser grundlegende Unterschied zwischen Tier und Mensch aufgelöst, teilweise sogar ganz geleugnet, was ebenfalls Bestandteil des vollkommenen Nichtseinwollens ist. Der Mensch ist nicht Sklave seiner Natur, er ist auch der darüber reflektierende Geist; die Positivität der Natur, ihr Wille zur Selbsterhaltung bezieht sich positiv auf sich selbst im Geist, der in dieser unmündigen Natur entsteht und hierin liegt auch der Anfang des rechten Denkens. In unserem Bewusstsein kommt es zur Vergegenständlichung unseres Ichs im Denken, in dem wir unser Denken als Gegenstand unseres Denken erheben und deshalb den Gegenstand unseres Denkens als Gegenstand des Denkens in unserem Denken erkennen und somit das Bewusstsein zum Selbstbewusstsein dialektisch aufheben. Wir heben es erst auf, in dem wir uns selbst im Denken negieren, da das Subjekt durch die Anschauung im Denken zum Objekt wurde, da die Gedanken Inhalt haben, Anschauungen aber keinen Begriff von sich selbst. Dadurch wird das Ich vergessen im Nebel der äußeren Selbstentfaltung des Ichs, doch das Ich ist darin nicht aufgelöst, sondern wird aufgehoben, also erhalten als Teil der Gegenstände unserer Anschauung. In dem wir dieses Ich nun im Denken gefunden haben, indem wir das Denken selbst aufgehoben also überstiegen haben und als selbstbestimmte Bestimmung erkannten, wurde das Ich zum Begriff mit einem konkreten Inhalt. Das Ich wird aufgehoben, im Denken aufgehoben und wieder gefunden und aufgehoben über das Denken als das Wissen des Wissens seiner Selbst, wodurch das begriffliche Denken, also unsere menschliche Sprache, erst möglich gemacht wird, weil wir nun unserem Wissen selbst einen Namen geben können und nicht darin als Gegenstand gefangen sind wie ein Tier. Der Mensch steht grade deshalb an der Spitze der Nahrungskette und genau diese Vormachtstellung über die Natur wird von Linken abgelehnt. Sie relativieren sie auf dieselbe Weise, wie sie jede Hierarchie infrage stellen. So wird das Allgemeine der Natur über das Einzelne, den handelnden Geist, gestellt, weil dieser sich schließlich aus der Natur heraus von unten nach oben entwickelt hat und von ihr abhängig ist. Doch gerade jene, die sich auf die Natur berufen, wagen es, sich über sie hinwegzusetzen, als seien sie Götter: Während für den Linken die Natur etwas höheres oder zumindest gleichwertiges ist, das Tier und die Pflanze über den Menschen stehen, erlaubt er sich gleichzeitig, das von der Natur gegebene Geschlecht willkürlich zu negieren. Welches Tier, welcher Affe, klagt über sein Geschlecht? Gerade weil der Mensch Herr über seine Natur ist, kann er sich in ihr unwohl fühlen und sie verändern. Dies anzuerkennen muss jeder, der Transsexualität befürwortet, konsequenterweise tun, ohne sich in Widersprüche zu verstricken. Der Unterschied zwischen Linken und Rechten liegt nun darin, dass der Rechte die gegebene Natur mit seiner Herrschaft über sie in einer affirmativen Einheit verschmelzen lässt, sodass die Dualität von Körper und Geist in ihm aufgehoben wird – nicht im Sinne einer Auflösung, sondern als Versöhnung, in der beide Momente positiv erhalten bleiben. Der Mensch begreift sich somit nicht nur als reines Subjekt, sondern auch als Objekt, und genau diese Spannung und ihre Auflösung treiben sein Handeln an. Es ist die Aufgabe des Menschengeschlechts, dieses Verhältnis in die richtige Ordnung zu bringen, und daraus resultieren die verschiedenen religiösen, philosophischen und politischen Strömungen. Diese grundlegende Einsicht unterscheidet den Menschen offensichtlich vom Tier. Denn während kein Tier über Religion, Philosophie oder Politik verfügt, sind diese Dinge dem Menschen eigen – und das nicht nur in abgeschwächter oder gradueller Form, sondern als klare qualitative Differenz. Wäre der Unterschied nur ein gradueller, müsste sich bereits im Tierreich eine Vorstufe dieser geistigen Betätigung finden, doch das ist nicht der Fall. Die Evolution ändert daran nichts, denn so wie der qualitative Unterschied zwischen einem Vogel und einem Fisch bestehen bleibt, obwohl sie einen gemeinsamen Ursprung haben, bleibt auch die Differenz zwischen Tier und Mensch bestehen. Beide sind Lebensformen, doch dem Tier fehlt das Selbstbewusstsein, die Vernunft und der Geist. Deshalb heißt der Mensch mit Recht Homo sapiens – „der Verständige, Weise, Kluge“. Viele Rechte behaupten ja, dass die Linken sich allein von ihrer Ratio, ihrem Verstand, leiten lassen – nicht aber von jenen Emotionen, die uns zur subjektiven Verbundenheit mit Familie, Nation, Tradition und Kultur führen. Ihre Weltsicht sei objektiv, frei von jeder Wertung, und aus genau dieser Haltung entspringe ihre Gleichgültigkeit und ihr Egalitarismus – denn wenn keine Werte gesetzt werden, kann kein Mensch höher als der andere stehen. Doch genau das ist es, was uns wesentlich vom Tier unterscheidet! Welches Tier besitzt ein Bewusstsein für Familie, Treue, Kultur und Identität? Gerade unsere Subjektivität, die wir im Denken als Objekt erfassen können, macht uns zum Menschen. Wir sind fähig, unseren Gefühlen Namen zu geben, sie in Begriffe zu überführen und über sie zu reflektieren – erst dadurch erheben wir sie auf eine höhere Stufe. Das Tier hingegen verteidigt seinen Nachwuchs aus reinem biologischem Instinkt, während der Mensch es aus Überzeugung tut, aus Liebe und in vollem Bewusstsein darüber, dass er sich selbst für ihn opfern könnte. Gleichzeitig führt dieses Bewusstsein aber auch zur höheren Angst, zur Fähigkeit abzuwägen, welchem Trieb wir folgen: dem egoistischen Selbsterhalt oder dem kulturellen, ethnischen, religiösen oder gar genetischen Fortbestand? Wir wissen, dass das Tier in dieser Frage einer blinden Gesetzmäßigkeit der Natur folgt – es begreift nicht, was es tut oder warum es es tut. Die Positivität seiner Handlung geht nicht durch die Negativität der Vernunft hindurch, es handelt rein objektiv, nicht subjektiv. Das zeigt sich auch darin, dass das Tier – soweit seine Art es überhaupt tut – nach dem Großziehen keine bleibende Beziehung zu seinem Nachwuchs pflegt, zumindest nicht im Sinne einer geistigen Beziehung, in der man sich als eine Einheit als Subjekt begreift. Der Mensch jedoch tut es, weil er sich mit ihm identifiziert, seinen bloßen Trieb übersteigt, sein Ego zurückstellt, ohne es jedoch vollständig zu verlieren – denn in jeder Selbstaufgabe bleibt stets ein Moment des natürlichen Selbsterhalts enthalten. Folglich dürfen wir, nur weil der Linke ganz naturvergessen ist, nicht geistvergessen sein und somit auf die selbe Weise in einem Materialismus verlieren, der uns ebenfalls zum Tier degradiert!

 

Mann vs. Frau

In dem ihr diesen Schritt getan und akzeptiert, dass der Mensch sich wesentlich vom Tier unterscheidet und daher die Unterschiede in der Behandlung auch gerechtfertigt und erwünscht sind, sowie das Essen und Halten von Tieren, habt ihr den nächsten Schritt näher Richtung Rechtsradikalismus gemacht – Vorsicht! Der nächste gefährliche Dammbruch wäre es nun innerhalb des Menschengeschlechts selbst nach Unterschieden zu suchen und somit eine Art der gefährlichen und menschenverachtenden „Unterdrückung“ zu fordern, welch ein Frevel wäre das? Damit kommen wir zum Thema Bienchen und Blümchen! Die Verbindung des Männlichen mit dem Aktiven und des Weiblichen mit dem Passiven basiert auf der biologischen Differenzierung der Gameten: kleine, bewegliche Spermien bei Männern und große, nährstoffreiche Eizellen bei Frauen. Männer haben hierbei die aktive Rolle, ihre Gameten zu verbreiten, während Frauen die passive Rolle übernehmen, indem sie die Eizellen schützen und befruchten lassen. Dies führt dazu, dass Frauen selektiver bei der Partnerwahl sind, um die genetische Qualität der Nachkommen zu sichern, während Männer eher konkurrieren müssen, was zu einer evolutionären Neigung zu Aggressivität und Dominanz führt. Diese biologischen Unterschiede drücken sich nicht nur körperlich, sondern auch geistig aus. Männer entwickeln oft dominante und durchsetzungsstärkere Persönlichkeiten, während Frauen weichere, kooperativere Charakterzüge aufweisen. Diese Unterschiede sind keine sozialen Konstruktionen, sondern biologische Tatsachen, die mit Fortpflanzung und Überleben verknüpft sind. Der Geist der Menschen spiegelt diese körperlichen Merkmale wider, um das andere Geschlecht anzuziehen. Frauen sind selektiver und konzentrieren sich eher auf das Besondere und Individuelle, während Männer einen breiteren Fokus haben, um ihren Samen zu verbreiten. Diese biologischen Unterschiede führen dazu, dass Frauen eher emotional und Männer eher logisch orientiert sind. Frauen fokussieren sich mehr auf Personen und Harmonie, um eine sichere Umgebung für Kinder zu schaffen, während Männer sich auf den objektiven Tatbestand und den Erfolg der Gruppe konzentrieren. Die wirtschaftliche Entwicklung hat Männern immer neue Möglichkeiten gegeben, Ressourcen zu sichern, wodurch sie sich mehr mit der Materie auseinandersetzen. Frauen hingegen sind evolutionär darauf gepolt, sich um Kinder und Gruppenharmonie zu kümmern, was sie weniger auf das Materielle und mehr auf das Menschliche ausrichtet. Die rechte Sichtweise reflektiert diese Unterschiede und ordnet sie in Rollenbilder ein, während die linke, konstruktivistische Position diese Naturgegebenheiten als fremd und überwindbar sieht. Trotzdem wissen wir, dass solche natürlichen Bestimmungen durch den Geist verändert werden können, wir wissen, dass die natürliche Bestimmung nicht fest oder ewig ist und wir sie durch unser Bewusstsein ändern können, ähnlich wie wir Körperbehaarung entfernen, die uns wärmt. Die Welt ist ständig in Bewegung, und wir können ihre Richtung durch unser Selbstbewusstsein beeinflussen. Die Natur ist nicht mehr so hart zu uns, wir haben sie bezwungen, und in Friedenszeiten brauchen wir die Arbeitsteilung, die die Natur für unser Überleben geschaffen hat, nicht mehr. Doch dies ist oberflächlich gedacht, denn ein altes Sprichwort sagt: „Si vis pacem para bellum“ – „Wenn du Frieden willst, bereite den Krieg vor.“ Gerade weil wir im Frieden sind, ist die natürliche Gewaltenteilung umso effektiver und förderlicher für Wohlstand als wenn wir dagegen ankämpfen; wir sollten mit dieser Entwicklung arbeiten, nicht einen radikalen Bruch herbeiführen. Frauen müssen nicht arbeiten, weil die Wirtschaft schlechter geworden ist, sondern die Wirtschaft ist schlechter geworden, weil Frauen arbeiten. Dies liegt nicht nur daran, dass die Qualität der Arbeit leidet, sondern auch, weil die Menge der Arbeitskraft verdoppelt wird, was Löhne und die Steuerlast beeinflusst. Studien zeigen, dass Frauen körperlich labiler sind und stärker von psychosomatischen Beschwerden betroffen sind, wenn sie geistig belastet werden. Da Frauen weniger Testosteron haben, das vor Stress schützt, sind sie auch von geistiger Arbeit stärker betroffen, altern schneller und werden psychisch schwächer als Männer. Wenn man an Evolution glaubt, kämpft man hier gegen Millionen Jahre evolutionärer Entwicklung an. Warum sollten wir Frauen in ein Umfeld zwingen, in dem sie sich um objektive Tatsachen kümmern müssen, was weder ihren natürlichen Neigungen noch ihren Fähigkeiten entspricht, statt die vorhandene natürliche Entwicklung zu akzeptieren und darauf aufzubauen, damit sich beide Geschlechter wohlfühlen können? Es ist eine Lüge zu behaupten, dass Frauen in ihrer Rolle als Mutter und Hausfrau unglücklich waren. Diese Unzufriedenheit wurde ihnen eingeredet, und viele ließen sich aus Neugierde von der feministischen Bewegung verführen, obwohl die eigentlichen Treiber dieser Bewegung nicht Frauen waren. Das Ergebnis war, dass viele Frauen in diesen neuen Rollen nicht aufgingen und ihr Unglück nicht in dieser neuen Rolle selbst, sondern in der Ungenügsamkeit mit dieser Rolle sahen. Dies führte zu immer lauteren und groteskeren Formen des Feminismus, der nach immer mehr Männlichkeit strebt, was zu weiterem Unglück führt, da Ursache und Wirkung vertauscht werden und der wahre Verlust im Mangel an Männlichkeit gesehen wird – etwas, was man auch in rechten Bewegungen zuhauf beobachten kann. Frauen fordern mehr Tradition, in dem sich in eine anti-traditionelle Rolle begeben und somit eben nicht das Vorbild sind, welches sie sein sollten. Wir kämpfen das Spiel des Feindes und können so nur verlieren.

 

Das Muster und die Reaktion

Diese drei Beispiele sollten nun folgendes Muster nochmal verdeutlicht haben: Das Gegebene oder Allgemeine wird im linken Denken entweder verneint oder wenn akzeptiert, dann bekämpft. Wenn dieser Kampf fehlschlägt, wird es auf die fehlerhafte menschliche Natur geschoben, wie es in etwa die Kommunisten jedes Mal machen, wenn ihr irrsinniges Gesellschaftssystem zum hundertsten Mal scheitert.  Aber sind die Kommunisten nicht grade kollektivistisch und somit eben auf das Allgemeine und nicht das Besondere gerichtet? Ja das sind sie, aber auf eine leere bestimmungslose Allgemeinheit, ohne Besonderes darin, während unsere Allgemeinheit durch den Widerspruch, durch die Negation und die Spaltung geht und beide miteinander versöhnt. Wenn wir zum Beispiel die Einheit der Familie betonen, so ist diese Allgemeinheit, dieses Ganze, zwar das Höhere, aber darin ist das Männliche und Weibliche enthalten in einer hierarchischen Ordnung. Die Allgemeinheit, die von Kommunisten angestrebt wird, ist eine, worin das Besondere aufgelöst wird, da ja eben alle so toll und besonders sind und wie es schon bei dem Film die Unglaublichen (2004) heißt: „Wenn jeder Super ist, wird niemand Super sein“. Der linke Kollektivismus und der linke Individualismus haben beide dasselbe Ziel, nämlich natürliche Unterschiede und Hierarchien zu beseitigen. Der marxistische Kommunismus akzeptiert die Vertikalität des Staates und die Unterordnung des Individuums, um jede andere Vertikalität effektiv zu bekämpfen, da es im Individualismus eben die Gefahr der Bildung von neuen hierarchischen Ordnungen sieht. Ein freier Parlamentarismus und eine freie Wirtschaft geben der menschlichen Natur, die inhärent rechts ist, die Möglichkeit sich wieder zu entfalten und aus dem linken Wahn herauszubrechen, weshalb Linke auch in einer Demokratie immer dahin tendieren werden, den Staatsapparat so zu manipulieren, dass sie mehr Kontrolle über den menschlichen Geist ausüben können, um ihr negatives Gift hineinzupacken. Autorität und Machtausübung sind dabei Mittel zum Zweck und nicht Zweck selbst, wie bei Rechten oftmals der Fall. Da für uns die Akzeptanz einer höheren Ordnung Bestandteil der natürlichen Bestimmung unseres Daseins ist, worin das Einzelne sich unterzuordnen hat, um einer größeren Einheit zu dienen. Der rechte Wirtschaftsliberalismus betont zwar ebenfalls die Freiheit des Subjekts, aber widerspricht nicht natürlichen Bestimmungen, sondern will, dass diese von selbst frei aus sich heraus entfalten können und der Staat hindert sie daran. Aber manchmal muss man gewisse Vertikalitäten einschränken um das Wohl einer höheren Vertikalität Willen und man muss richtig abwägen. Libertäre sehen darin schon die Nähe zum Sozialismus, aber wir nutzen den Staat um etwas Besonderes darin, in dem Fall die Nation, die Familie und den Unternehmer zu schützen und nicht um das Besondere darin zu bekämpfen, wie es der Kommunist tut. So ist das Patent der Schutz des Unternehmers und Erfinders, was der Libertäre ebenfalls ablehnt, da es ein „unnatürliches“ Eingreifen des Staates in die Ordnung des Marktes ist, aber in dem Fall nicht, um den Schwachen zu schützen, sondern grade den höheren Geist und somit in gewisser Weise eben rechts und nicht links. Dass man auch hierbei richtig abwägen muss, inwieweit diese staatlich geschützten Rechte zu gehen haben und dass auch Patente beschränkt werden müssen, ist klar. Aber die vollkommene Ablehnung von Dingen wie Patentrechten oder von Protektionismus, um die eigene Wirtschaft zu schützen, zeigt, dass Libertäre eine inkonsequente rechte Kraft sind, wie im Übrigen Nationalsozialisten auch, da sie wirtschaftliche Vertikalität zu einem starken Grad ablehnen, auch wenn nicht bei weiten im selben Ausmaß wie die Kommunisten es tun. Hierbei zeigt sich, wie viele rechte Alternativen bereits in der einen oder anderen Weise in ihrem Denken infiziert sind von linken Einflüssen, die bereits seit der Aufklärung und einigen ihrer negativen Strömungen, wie zum Beispiel dem Empirismus, der das Musterbeispiel des Denkens von unten nach oben darstellt, getragen werden.

 

Damit bedarf es dieser zuvor erwähnten neuen Strömung, die das kommende positiv-vernünftige Denken in die Wege leitet, die das „Fremde“ im Eigenen erkennt und beide miteinander versöhnt, und zwar konsequent. Die ein Denken, welches einst unreflektiert von unseren Vorfahren gelebt, rein verständig und natürlich gewesen ist, nochmal philosophisch auszuformulieren vermag und somit den Weg aus dieser negativen Epoche ebnet, einen neuen (der zugleich ein alter) Mythos schafft und mit unserer Vernunft und Natur in Einklang bringt – eine wahre Opposition, die Reaktion!