Rechte Weltanschauung und der Weg zur Macht

von | 08. Sep. 2024 | Debatte

Im Folgenden veröffentlichen wir die Überlegungen von unserem Referenten Erik Ahrens. Sie stellen einen wichtigen Beitrag zur Strategie-Debatte innerhalb der Rechten dar. Am 14. September 2024 veranstaltet MetaPol Verlag & Medien dazu das Spätsommerseminar unter dem Titel „Was tun? Brennende Fragen der Deutschen Rechten“. Ahrens beleuchtet dabei die Entwicklung der Identitären Bewegung sowie den Grenznutzen von Aktivismus. Der Autor wird seine Gedanken zum Thema weitergehend vertiefen und in der anschließenden Podiumsdiskussion ausdifferenzieren.

Die Redaktion

 

 

Anmerkung zu Beginn:

Ich werde manchmal der Identitären Bewegung zugerechnet, weil ich in den sozialen Medien meinen Nachnamen mit dem griechischen Lambda satt dem A ausschreibe und viel mit identitären Aktivisten zusammenarbeite. Tatsächlich bin und war ich jedoch nie IB-Aktivist. Dies stelle ich meiner konstruktiven Kritik des IB-Aktivismus voraus, welche den ersten Teil des Artikels ausmacht.

Grenznutzen des Aktivismus

Die Identitäre Bewegung nahm ihre rechte Vorreiterrolle in den 2010er-Jahren ein, als die Lage noch eine andere war. Alte Medien und Sender besaßen noch weitreichende Hoheit darüber, was Aufmerksamkeit erhielt, während die sozialen Medien eher sekundärer Resonanzraum waren. Durch die Dominanz der alten Medien herrschte zugleich ein unangefochtenes Meinungskartell, in dem rechte Positionen komplett randständig und verpönt waren.

In diesem Kontext konnte die IB mit ihrem neuartigen Ansatz, starke Bilder zu produzieren und verpönte Clichés zu vermeiden, massive Bekanntheit erlangen. Denn die Medien griffen die Aktionen auf und versuchten sie zu skandalisieren, scheiterten aber daran, dass ihre Worte schlicht nicht zu den gezeigten Bildern passten. Sie sprachen von Neonazis mit Glatzen und Stiefeln, zeigten aber junge Männer und Frauen, die ganz anders aussahen und ganz anders klingende Botschaften äußerten. Damit taten sie genau das, was Antifaschisten bis heute beklagen: Sie machten die IB und mit ihr die sogenannte Neue Rechte bekannt, ohne es zu wollen.

Mittlerweile hat sich die Lage jedoch verändert und von IB-Aktionen hört man in den alten Medien überhaupt nichts mehr, denn jene haben dazu gelernt und verbreiten ihre Bilder nicht überregional. Gleichzeitig ist durch die Fortentwicklung der sozialen Medien und neue Plattformen wie TikTok und X das Verhältnis in der Medienwelt gekippt: Ein Monopol der alten Medien auf die Aufmerksamkeit existiert nicht mehr, und auch das Meinungskartell verliert spätestens seit Corona an allen Seiten an Geltungsmacht.

Bei den Zielgruppen unter 45 und besonders bei denen unter 25 entsteht Resonanz heute zuerst in den sozialen Medien und wird dann von den alten Medien aufgegriffen. Was öffentlich relevant ist und was nicht, zeigt sich auf den Plattformen X (ehemals Twitter), TikTok und YouTube. Die alten Medien können zwar, wenn sie gleichgeschaltet feuern, dort künstliche Relevanz erzwingen – so Anfang 2020 zu Corona und Anfang 2024 zu „Potsdam“. Doch untergraben sie dabei jedes Mal ein Stück ihrer Geltungsmacht, weil sie als einheitliche Stimme wahrgenommen werden und die Namen der vormaligen Institutionen immer weniger Wert haben.

Diese veränderte Lage ist gut für die Verbreitung rechter Weltanschauung, aber nicht gut für die Wirkung des IB-Aktivismus. Denn die Aktionen wirkten gerade dadurch, dass die alten Medien die Bilder verbreiteten und die IB in ihrer Berichterstattung unwillkürlich gut aussehen ließen, was zu breitem Zuspruch in den sozialen Medien führte. Keiner dieser äußeren Faktoren wirkt heute noch auf dieselbe Weise.

Die Konsequenz sind neue Aktionsformen, die heute noch viel professioneller durchgeführt werden und noch stärkere Bilder erzeugen, um direkt in den sozialen Medien verbreitet zu werden. Doch im dortigen Wettlauf um die Aufmerksamkeit geraten sie in ein neues Dilemma: Sie konkurrieren dort mit täglich neuen Trends und Videos aus aller Welt und können daher häufig nicht über die eigene Blase hinauswirken. Um in der Flut der Bilder und Videos herauszustechen, müsste man immer größere Mega-Aktionen auf die Beine stellen, deren Grenzkosten in kein Verhältnis mehr zu bringen sind.

Ich pflege gute Kontakte zu einigen Aktivisten und weiß ihren Einsatz und ihre Professionalität sehr zu schätzen. Insbesondere die schwäbischen Aktivisten sind mir persönlich sehr wichtig, denn unter ihnen habe ich einige der besten Leute kennengelernt, die meinen vollen Respekt und nach Möglichkeit auch meine Unterstützung genießen.

Gerade deshalb äußere ich meine Gedanken ehrlich: Ich glaube nicht, dass es möglich ist, mit noch stärkeren Aktionsbildern wieder über die eigene Blase hinaus zu wirken. Vor allem in den vergangenen zwei Jahren haben wir Aktionen gesehen, die aus strukturellen Gründen kaum größer oder besser umgesetzt werden könnten. Meines Erachtens ist hier ein Grenzfall eingetreten, bei dem noch mehr Einsatz in keinem sinnvollen Kosten-Nutzen-Verhältnis zum erwartbaren Nutzen steht.

Als Probe aufs Exempel muss jeder Leser, der nicht aktiv die rechte Blase auf Twitter und Instagram verfolgt, sich fragen, ob er die Aktion vor dem Karlsruher Schloss mitbekommen hat. Dort wurde zum „Stolzmonat“ im Juni ein riesiges Banner in Schwarz-Rot-Gold mit „Reconquista 21“-Schriftzug entrollt, dazu wurden Rauchtöpfe gezündet und das Ganze mit einer Drohne aus der Luft begleitet. Eine großartige Aktion, die früher wohl zu einem breiten Echo geführt hätte. Doch aufgrund der oben skizzierten Entwicklungen der Medienwelt, beschränkt sich die Aufmerksamkeit weitgehend auf diejenigen, die sowieso verfolgen, was Reconquista 21 macht.

Was wäre die mögliche Steigerung dieser Aktion? Vielleicht ein komplettes Einkleiden einer Fußballarena mit einem riesigen Banner, gefilmt von mehreren Drohnen und begleitet von einer Demonstration. Damit könnte man vielleicht eine gewisse Rezeption erzwingen, die für einen kurzen Moment zu großer Sichtbarkeit führt. Ungeachtet des riesigen Aufwandes und der hohen Repressionen im Nachgang würde dies aber auf die nächste strukturelle Hürde stoßen.

Aktivisten und Influencer

Denn die früheren Aktionen der IB führten nicht nur zur Bekanntheit der Bewegung, sondern auch zur Bekanntheit ihres Kopfes Martin Sellner. Er konnte diese Bekanntheit dazu nutzen, seine Weltanschauung auf YouTube und anderen Plattformen zu verbreiten. Ich selbst wurde durch die regelmäßige Berichterstattung auf Martin Sellner aufmerksam und schaute ab 2019 seinen YouTube-Kanal. Seine Ansichten waren so überzeugend und gleichzeitig so sympathisch präsentiert, dass ich schnell meine Berührungsangst verlor.

Ich war zu diesem Zeitpunkt weiter vom rechten Denken entfernt als jeder andere. Mit Mitte 20 stand ich kurz vor meinem Studienabschluss in Frankfurt am Main und war seit Kindheitstagen durch diverse Einflüsse und Lektüren marxistisch indoktriniert. Zwar lehnte ich instinktiv sowohl die Einwanderung als auch die Linken ab, von denen ich an der Uni umgeben war, aber ich versuchte zwangsläufig, meine Kritik irgendwie „marxistisch“ auszudrücken. Dann kam Sellner und brachte genau auf den Punkt, was ich selbst seit 2015 und bereits vorher gedacht hatte, aber nie ausdrücken konnte. Es folgte die Carl Schmitt-Lektüre und eine radikale Wende in meinem Leben: Ich wurde rechts.

In meinem Leben kamen also tatsächlich alle Wirkfaktoren der früheren IB zusammen und erreichten mich persönlich. Durch spektakuläre Aktionen kamen sie in die Medien, ich hörte von ihnen und dem Namen Martin Sellner, und schließlich beschäftigte ich mich mit seinen Inhalten und wurde rechts. Darum weiß ich genau, dass und wie dieses Vorgehen wirkte.

Doch auch hier hat sich die Lage grundsätzlich verändert. Die neuen sozialen Medien erlauben es jedem extravertiert Veranlagten, selbst aktiv zu werden. Sie erlauben es nicht nur, sie erzwingen es sogar: Durch die Gamification der Algorithmen wird es zum Spiel, immer mehr von sich preiszugeben. Aus Twitter-Nutzern werden Podcaster, aus Podcastern Video-Macher. Wer sich nicht dauernd selbst neu erfindet, stagniert und scheidet unweigerlich aus dem Spiel aus. Die veränderte Medienwelt verändert uns selbst. Das kann man kritisch sehen oder befürworten, man kann mitmachen oder ausscheiden. Man kann es aber nicht ändern. Kinder wollen heute nicht mehr Feuerwehrmann werden, sondern YouTuber, und wer seine Idee verbreiten will, kommt nicht umher, mit seinem Gesicht dafür zu stehen oder die Idee jemand anderem mitzugeben, der mit seinem Gesicht dafürsteht.

Diese Entwicklung führt dazu, dass es eine wachsende Anzahl größerer und kleinerer rechter Influencer gibt, die ihre Inhalte auf YouTube, Twitter und TikTok verbreiten. Manche tun dies hauptberuflich, andere als Hobby, wieder andere (wie ich) nutzen es für den Netzwerkeffekt, um ihre anderen Projekte in Stellung zu bringen. Das spiegelt die Entwicklung in allen Bereichen des Mainstreams wieder, nur unter erschwerten Bedingungen, weil rechte Influencer mit Repressionen und Demonetarisierung umgehen müssen.

Es führt aber auch dazu, dass es sich schlicht nicht lohnt, als Influencer voll auf den Verstärkungsfaktor einer Bewegung zu setzen, die selbst keine große Aufmerksamkeit mehr generiert, aber naturgemäß mit Verpflichtungen und Einschränkungen einhergeht. Gerade jemand mit der sympathischen Ausstrahlung eines Martin Sellner würde heute viel schneller ein großes Publikum erreichen, wenn er sich vollständig auf Videos und andere Inhalte konzentriert, anstatt sich als Gesicht einer Bewegung zu betätigen, die ihn viel Zeit kostet und inhaltliche Grenzen setzt. Es kann in der neuen Lage also kein „neuer Sellner“ heranwachsen.

Somit zerfällt die Bewegung in Aktivisten, die aber keine Influencer sein wollen, und Influencer, die aber mit dem Aktivismus nur am Rande zu tun haben. Beide Seiten professionalisieren sich immer mehr, wobei der klassische symbolträchtige Aktivismus wie oben beschrieben an seine Grenzen gestoßen ist. Das heißt nicht, dass es keine guten aktivistischen Ansätze gibt (gerade Reconquista 21 tut sich mit hervorragenden Schulungswochenenden hervor, aber auch andere Gruppen leisten gute Strukturarbeit), aber die öffentliche Wirkung, früher Aufgabe des Aktivismus, ist nun komplett bei den Influencern. Und diese können eine Aktion vielleicht teilen oder öffentlich loben (auch das tun die meisten nicht), aber anders als Martin Sellner können sie darauf nicht ihre inhaltliche Arbeit aufbauen.

Solange keiner der Aktivisten als neues Influencer-Gesicht der IB auftritt, bleibt die Wirkung für sie persönlich auch bei den spektakulärsten Aktionen eher mager, während sie gleichzeitig dennoch die Repressionen und Verpflichtungen am Hals haben. Außerdem müssten sie weiterhin alles daransetzen, dass sich die Aktionen in den Feeds und Algorithmen gegen die Flut an anderen Inhalten durchsetzen, während sie zugleich eigene Inhalte verbreiten, die aber mit den Positionen der Bewegung konformgehen. Es ist allerdings auch ein Gesetz, dass der Zweite, Dritte und Vierte, die etwas sagen, niemals dieselbe Aufmerksamkeit erlangen kann wie der Erste, der das Tabu bricht.

Ich hatte vor kurzem ein Gespräch mit einem der Aktivisten, der mich nach meiner Sicht auf den Stand des IB-Aktivismus fragte. Er stimmte meinen hier geschilderten Punkten im Wesentlichen zu: Es hat in einigen Bereichen eine massive Professionalisierung stattgefunden, die aber nicht zu einer spürbaren Steigerung der Wirkung führt. Im Ergebnis sei er dennoch froh, dass der Begriff der Remigration in der AfD verankert wurde.

Ich stimmte ihm hierin zu, denn darin sehe auch ich die größte Wirkung des IB-Aktivismus seit der Corona-Zeit. Ich sage nicht, dass er wirkungslos wäre, aber ich beobachte, dass seine Rolle sich fundamental gewandelt hat: Von der Erzeugung von Aufmerksamkeit und der Erreichung der Massen mit rechter Weltanschauung hin zum identitären Korrektiv, das den rechten AfD-Politikern immer wieder die Begriffe Bevölkerungsaustausch und Remigration ins Gedächtnis ruft.

Overton-Fenster oder Weltanschauung?

Der Effekt beschränkt sich auf die rechte politische Blase und hier konkret auf sprachliche Verschiebungen: Der Begriff Remigration wird normalisiert, AfD-Politiker reden mehr darüber und beziehen sich auf das gleichnamige Buch. Das hat schließlich die Auswirkung, dass die AfD „Remigration“ auf Wahlplakate druckt, wie etwa in Thüringen. Das kann man durchaus als metapolitischen Erfolg werten, aber man darf nicht erwarten, dass junge Deutsche sich davon beeinflussen lassen.

Jugendliche gucken nämlich nicht die Wahlplakate, sondern auf die Bildschirme. Und dort gucken sie zwar teilweise Videos mit „Ausländer raus“-Gesängen, aber auch das reißt sie nur für einen kurzen Moment mit. Viel relevanter als die Abwehr-Formel gegen das Andere sind Inhalte, die sich positiv auf das Eigene beziehen, nämlich auf den eigenen Stolz als Deutsche, auf martialische Inszenierung von Bundeswehr und Polizei, auf rechte Kampf- und Kraftsportler, auf rechte Influencer mit allen möglichen Themen, sowie auf Aktionsgruppen, die gegen den CSD ins Feld ziehen und die Linken somit aktiv herausfordern. Viel relevanter als „Ausländer raus“ ist das Bekenntnis „Ich bin stolzer Deutscher“, denn es spricht ein konkretes Kernbedürfnis nach starker und wehrhafter Identität an. Soviel zu den Interessen der Jugend.

Auch als 30-jähriger Mann denke ich morgens nach dem Aufstehen nie an Remigration, und das obwohl ich täglich metapolitisch und weltanschaulich arbeite. Der Grund dafür ist, dass ich viele andere Baustellen und Hebel sehe, die mir und dem Kreis, für den ich arbeite, einen deutlich größeren Handlungsspielraum bieten. Anstatt die „Meinungs-Klimaanlage“ um 0,1 Grad in Richtung Remigration zu verschieben, will ich meine Produktivität im weltanschaulichen Kampf durch die Implementierung von KI-Prozessen steigern, meinen Körper und Geist durch richtige Ernährung und Sport stärken und neue Strategien und Strukturen für die Verbreitung rechter Weltanschauung ausarbeiten. Ich sehe viele Potenziale in meinem eigenen Leben, die ich zuerst ausschöpfen muss, bevor ich überhaupt die Machtfülle erlange, ernsthaft etwas so Weitreichendes wie Remigration einfordern zu können.

Und ich weiß, dass ich dabei nicht anderen hinterherhinke, sondern dass ich in manchen Fragen weit vorauslaufe. Denn ich habe mich bereits weitgehend abgehärtet, hohe Belastungs- und Leistungsfähigkeit entwickelt und eine starke Weltanschauung herausgebildet, die ich öffentlich und mit wachsender Reichweite vermitteln kann. Ich habe mir Fähigkeiten angeeignet, die sowohl in der Politik als auch in der Wirtschaft überaus wertvoll sind. Ich habe ein eigenes Geschäft auf die Beine gestellt und ein Netzwerk von gestandenen Männern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft geknüpft, die mir Antrieb und Möglichkeiten geben, die sonst wenige haben.

Dennoch weiß ich: Ich muss noch einen sehr weiten Weg gehen, bis ich ernsthaft Projekte wie eine millionenfache Remigration fordern könnte. Würde ich solche Forderungen, die den Raum und das Leben von Millionen betreffen, leichtfertig in den Mund nehmen, so käme ich mir vor wie jemand, der auf seinem Risiko-Brett imaginäre Truppen verschiebt. Wo ist der Hebel, der dies ermöglichen sollte, wo die Elite in Staat und Wirtschaft, die das trägt und die dafür notwendigen massiven Verwerfungen in Kauf nimmt? Welche „Meinungs-Klimaanlage“ soll gegen den Sturm ankommen, der da auf uns zurollt?

Solche grundlegenden, weltgeschichtlichen Eingriffe sind Mega-Projekte. Ja, sie sind möglich, und ja, es wurde geschichtlich bereits Gewaltiges geleistet, aber nie von Aktivisten oder Parlamentsparteien, immer nur von entschlossenen Eliten mit hartem Führungskern und einem starken Zugriff auf die Massen. Ich weiß, dass all das erreichbar ist, aber wir sind davon noch weit entfernt. Wir müssen zuerst Angebote formulieren, die wirkliche Eliten mit real existierender Macht abseits des parlamentarischen Oppositionsspiels auf unsere Seite ziehen, und zugleich unsere Bewegung selbst ermächtigen.

Dafür müssen wir jedoch an die Grundlagen gehen und eine ganz neue Weltanschauung herausbilden. Diese Weltanschauung darf nicht auf der romantischen Vision einer ethnisch homogenen Kleinstadt gründen, sondern sie muss dem Einzelnen die reale Erhöhung seiner Macht anbieten. Der Adressat ist dabei potenziell jeder deutsche Mann, der noch ein deutscher Mann sein will, denn Männlichkeit heißt nach Macht streben.

Rechte Weltanschauung zielt auf die Grundlagen

Welche Krankheiten und Hemmungen der Macht sind es, die wir bereits hier und jetzt angehen können? Ich kenne einige: Zunächst ist da der körperliche und geistige Zustand der deutschen Männer und insbesondere der männlichen Jugend. Wir wissen zum Beispiel, dass der Testosteronspiegel in den letzten Jahrzehnten massiv gesunken ist, vor allem wegen schlechter Ernährung, Mangel an körperlicher Anstrengung und Wettbewerb sowie äußeren hormonellen Belastungen.

Die Lösungen dafür sind bekannt, man muss sie nur anwenden: Kraftsport erhöht die Muskelmasse und somit den Testosteronspiegel, gesunde Ernährung baut auf möglichst unverarbeitete tierische Produkte wie Fleisch, Fisch und Organe sowie auf viel Obst und Gemüse. Jeder Deutsche sollte seine Ernährung weitgehend darauf umstellen und regelmäßigen Kraftsport betreiben. Streben nach Gesundheit und Stärke ist das oberste Gebot für jeden, der in der harten Zukunft bestehen will, als Einzelner wie als Volk.

Die Trends hin zu gesunder Ernährung und Körperbewusstsein sind längst im Mainstream verbreitet, was uns in die Karten spielt. Hier können wir eine weltanschauliche Grundlage vertreten, die über das bloße Aussehen und persönliche Wohlbefinden hinausgeht: Gesundheit und Leibesertüchtigung erklären wir zur Pflicht jedes Deutschen, vor allem jedes jungen Deutschen. Jeder muss seinen Körper stärken, sich von schädlichen Lastern freimachen und seinem Umfeld als Vorbild dienen. Das muss mit Nachdruck vertreten werden, es darf hier keine Nachlässigkeit geben.

Wir müssen diejenigen sein, die am lautesten und offensivsten für Gesundheit und Stärke eintreten. Zwar wird man uns dafür als unsympathisch und aufdringlich wahrnehmen, aber das kann uns egal sein. Denn jeder ist lieber auf der Seite des Siegers als des Besiegten. Und wenn Gesundheit und Kraft überall als rechts gelten, haben wir bereits den ersten Sieg erlangt.

Viele andere Fragen lösen sich damit beinahe von alleine: Die Starken und Gesunden haben von Natur aus Recht. Die wirkmächtigste Karikatur, die der Gegner von uns zeichnet, ist die eines dickbäuchigen Unterschichtlers mit Reichsflagge, der sich für den Herrenmenschen hält. Wenn stattdessen ein durchtrainierter, gesunder und selbstbewusster Rechter auftritt, erübrigt sich dieses Argument und alles, was damit zusammenhängt.

Es gibt bereits Ansätze in diese Richtung, weil es in der Natur der Rechten liegt. Unter jungen Rechten ist es völlig selbstverständlich, dass ein jeder sich körperlich stärken muss. Auch Björn Höcke sprach in seiner letzten Wahlkampfrede davon, dass er fitter als alle anderen deutschen Spitzenpolitiker ist. Das ist die richtige Haltung, die es weltanschaulich zu untermauern und offensiv zu propagieren gilt: Ein gesunder und starker Körper birgt einen gesunden und starken Geist.

Wenn wir es schaffen, dass Gesundheit und Stärke identisch mit der Rechten werden, weil wir die Selbstdisziplin zum obersten Gebot ernennen und dafür sichtbar einstehen, zwingen wir den weltanschaulichen Gegner, sich offen zur Schwäche und Krankheit zu bekennen, die er sowieso insgeheim vertritt. Denn der Weltanschauungskampf wird in letzter Instanz nicht zwischen Ideen geführt, sondern zwischen Menschen. Wenn der Stärkste, der Klügste und der Erfolgreichste im Raum drei rechte Männer sind, die jeder auch in den anderen Bereichen an sich arbeiten, dominiert die rechte Weltanschauung den Raum. Das ist ein zwischenmenschliches Naturgesetz.

Die konkrete Umsetzung davon ist die öffentliche Inszenierung rechter Figuren, also von Influencern, die diesen Anspruch verkörpern und an alle andern herantragen. Nur, wer mit Härte und Disziplin an sich arbeitet, darf in erster Reihe stehen und Sprachrohr sein, gerade wenn er über abstrakte und intellektuelle Themen spricht. Jeder Einzelne muss diesen Maßstab fürchten und verinnerlichen, jeder ihn an sich selbst und die andern anlegen.

Zur Gesundheit gehört selbstverständlich auch die Abstinenz von allen Drogen, die den Stoffwechsel verlangsamen und schädigen. Dazu zählen harte Drogen wie Cannabis, aber auch Alkohol und insbesondere Bier. Ich weiß wohl, dass es in der jetzigen Lage nicht realistisch ist, die Deutschen freiwillig vom Bier zu erlösen. Dennoch ist dieser Anspruch zumindest für eine Führungselite unverhandelbar, denn einen Kampf um das Überleben der eigenen Rasse führt man unmöglich in wohligen Rauschzuständen. Wenn es auch nur wenige sind, die sich so weit disziplinieren können, dann sollen sie diese Haltung doch offensiv vertreten und zumindest die nächste Generation zur Nüchternheit erziehen.

Ein weiterer wichtiger Punkt, über den aus Scham kaum jemand spricht, ist die Internet-Pornographie. Dabei handelt es sich um das übelste Nervengift, das Jugendliche heute ab einem Alter konsumieren, indem man ihnen von Gesetz wegen noch keine sexuelle Mündigkeit attestiert. In anderen Worten: Es findet massenhafter sexueller Kindesmissbrauch an jungen Deutschen statt. Eine rechte Weltanschauung kennt für die Verbreitung von Pornographie nur eine adäquate Strafe, und das ist dieselbe wie für Kinderschändung.

Auch erwachsene Männer müssen sich selbstverständlich von Pornographie fernhalten. Wer über den Erhalt seiner Rasse als Fortpflanzungsgemeinschaft reden will, darf in solchen Fragen nicht rot werden und sich nicht von falscher Scham hemmen lassen, sie anzusprechen. Mir selbst hat Pornographie als Jugendlicher und auch als Erwachsener immens geschadet und meine Beziehungen gestört, bis ich nach langem und hartem Kampf völlig frei davon wurde.

Gute Ernährung und Kraftsport für einen gesunden Testosteronspiegel, Freiheit von Drogen und Alkoholkonsum, Freiheit von Online-Pornographie. Dies sind drei Grundpfeiler, die den meisten jungen Deutschen heute fehlen, und in den älteren Generationen sieht es nicht unbedingt besser aus. Bevor ich glaubhaft über den Bevölkerungsaustausch reden kann, will ich zuerst diese Themen angehen und als Eckpunkte der rechten Weltanschauung durchsetzen.

Zwar meinen manche, dass dies nicht möglich sei, weil man insbesondere träge und faule Mandatsträger nicht zum Ändern ihrer Gewohnheiten bringen könne, aber dann haben sie noch nicht genug Erfahrung mit den guten alten Mitteln der Ächtung und des Gruppenzwangs gemacht. Wenn es sich erst einmal durchsetzt – und es setzt sich bereits durch – dass rechte Influencer penetrant kommentieren, dieser oder jener Politiker müsse abnehmen und Sport betreiben, können wir rasch zusehen, wie aus den Wampen flache Bäuche werden und das Bier dem Kaffee weicht.

Neben der grundlegenden körperlichen und geistigen Stärkung ist auch die richtige Erziehung notwendig, die bei vielen noch im Erwachsenenalter nachgeholt werden muss. Die meisten Probleme deutscher Männer stammen daher, dass ihnen keine männlichen Verhaltensweisen beigebracht wurden. Stattdessen werden sie in Schulen und Universitäten zu willfährigen Knechten verzogen, die sich weder im öffentlichen Raum noch in Männergruppen außerhalb des bierseligen Freundeskreises durchsetzen können.

Dagegen müssen wir Verhaltensregeln vertreten, die auf natürlicher Autorität und Kompetenz beruhen. Hier wirkt die Eigendynamik der sozialen Medien in unserem Sinne: Wer als Rechter öffentlich den Mund aufmacht, wird sofort auf den Prüfstand gestellt und muss sich Anerkennung erst verdienen. Dieses Prinzip muss weltanschaulich verankert werden: Mobbing ist gut, wenn es dazu dient, gute Verhaltensweisen zu fördern und schlechte zu unterbinden. Es sollte auch im echten Leben zu diesem Zweck praktiziert werden.

Das Verhältnis zu Frauen ist eine weitere Schwachstelle, besonders bei jungen Männern. Ein altes Sprichwort besagt: „Erst die Brötchen, dann die Mädchen“, soll heißen: Zuerst muss ein Mann sich selbst aufbauen, bevor er an Frauen denkt. Bloß ist der Selbstaufbau heute keinesfalls auf den Broterwerb beschränkt, sondern bedeutet, dass jeder Mann zuerst seine Kraft und Aufgabe finden muss, bevor er die richtige Frau in sein Leben lassen kann.

Der Sinn seines Lebens darf niemals die Frau sein und er darf sie nie zu seinem emotionalen Halt machen. Die natürliche Ordnung will es andersherum: Die Frau findet Halt in einem Mann, der in sich selbst Halt hat. Nur vollständige Gesundheit und Kraft ermöglichen es dem Mann, auch in größten Prüfungen diesen Halt in sich selbst und seiner Lebensaufgabe zu finden. Diese Aufgabe muss der Wiederaufstieg des deutschen Volkes sein.

Diese Bereiche rechter Weltanschauung klären das Grundlegende im Leben: Gesundheit und Kraft, Freiheit von Lastern, richtiges Verhältnis zu anderen Männern und zu Frauen, Pflichtbewusstsein gegenüber dem Volk. Ohne dies ist alles andere sinnlos, auch der Kampf gegen akute politische Probleme wie den Bevölkerungsaustausch kann dann keinen Erfolg haben.

Natürlich müssen wir auch weiterhin über Zukunftstechnologien und Biopolitik sprechen, über Kampffähigkeit und Remigration. Das alles ist wichtig, gerade um solche Eliten innerhalb des Systems anzusprechen, die bereits jetzt mit uns sympathisieren. Doch können wir nur glaubhaft über diese Fragen reden, wenn wir zuerst die Grundlagen in Ordnung bringen.

Die erste weltanschauliche Aufgabe ist es, diese Botschaft auszusenden: Gesundheit und Stärke sind in jedem Sinne rechts, Schwäche und Krankheit in jedem Sinne links. Wir Rechten verkörpern das und greifen jeden an, der diesem Anspruch nicht genügt: Die eigenen, um sie dahin zu treiben, die Gegner, um sie bloßzustellen. Dieser Angriff kann gar nicht offensiv genug geführt werden, denn hier können wir nur gewinnen, solange wir uns selbst immer wieder diesem Anspruch stellen und immer weiter an uns arbeiten. So verankern wir unsere Weltanschauung jeden Tag fester in unserem Leben und schaffen die Grundlage für eine echte Bewegung, die wirklich an die Macht strebt.