Ernst Rahn: Grundgedanken zur Energiepolitik I

von | 20. Jan. 2022 | Philosophie & Theorie

Im ersten Teil seiner Artikelreihe „Grundgedanken zur Energiepolitik“, geht der Autor, Ernst Rahn, auf die Krisenimmanenz des bundesdeutschen und europäischen Stromnetzes ein. Angesichts der ideologischen Zwangsreformation der Energieschöpfung in Deutschland, eine ernstzunehmende Gefahr, die wie ein Damoklesschwert über der BRD schwebt.

 

Blackout – Wie wahrscheinlich ist der große Stromausfall?

 

Plötzlich ist das Licht aus. Die Helligkeit des Rechners auf dem Tisch verringert sich, Akkubetrieb. Eine Sicherung? In der Dunkelheit wird nach der Taschenlampe getastet. Der Sicherungskasten wird geöffnet, alle Sicherungen sind in Betrieb. Vermutlich nur ein gewöhnlicher Stromausfall, vielleicht sind irgendwelche Bauarbeiten der Grund. Ein paar Kerzen entzünden und abwarten, der Strom wird schon bald wieder fließen. Doch was, wenn nicht?

Viele von uns haben eine solche Situation schon erlebt. Ein kurzer Stromausfall, kein Grund zur Aufregung. Doch was geschieht, wenn der kurze Stromausfall tatsächlich ein großflächiger, langzeitiger Ausfall der Energieversorgung ist? Und wie wahrscheinlich ist das? Das Phantom des Blackouts tritt immer häufiger auf. Es wird davon gesprochen, dass das Risiko im Zuge der fortschreitenden Energiewende zunimmt. Mit der Thematik und den drohenden Szenarien befassen sich Dokumentationen, Expertengespräche, Artikel, Romane, Filme & Serien. Was ist dran am drohenden Blackout und welche Konsequenzen hätte ein solches Ereignis? Damit befasst sich dieser Artikel. Es ist anzumerken, dass alle technischen Betrachtungen möglichst verständlich und daher eher oberflächlich gehalten sind. Auf viele wesentliche Zusammenhänge, Probleme und auch Lösungsansätze wird in Folgeartikeln eingegangen[1].

Zunächst ist die Frage zu beantworten, was ein Blackout ist. Eine regionale (Gebäude, Dorf, Stadtteile) Unterbrechung der Versorgung mit elektrischer Energie wird als Stromausfall bezeichnet. Fällt in einem größeren Gebiet (Stadt, Landkreis, Landesteil) der Strom aus, wird vom Blackout gesprochen. Ein solcher Ausfall kann im besten Fall nur kurze Zeit anhalten, im schlimmsten Fall aber auch über Tage oder Wochen andauern. Das Auftreten von Blackouts ist nicht neu. Wie noch erläutert wird, steigt jedoch in Deutschland und Europa die Wahrscheinlichkeit und die mögliche Schwere für künftige Blackouts durch die stattfindende Transformation der Energieversorgung.

Grundsätzlich gibt es mehrere Ursachen für Blackouts, die häufig in Kombination wirken. In noch folgenden Artikeln wird tiefer darauf eingegangen, wie das System zur Versorgung mit elektrischer Energie funktioniert. Für die jetzige Betrachtung genügt als erster Ansatz die Tatsache, dass im Energiesystem zu jedem Zeitpunkt ein Gleichgewicht zwischen erzeugter und abgenommener Leistung herrschen muss. Ist dies nicht der Fall, ist die Netzstabilität bedroht[2]. Im Falle eines Blackouts werden die betroffenen Regionen häufig vom übrigen Netz getrennt, um das Gleichgewicht in diesem zu erhalten. Ein naheliegender Grund für eine Störung ist der Ausfall eines Kraftwerkes. Fällt beispielsweise ein großes Kohlekraftwerk durch einen Generatorschaden aus, muss dessen erhebliche Erzeugungsleistung sofort durch eine andere Quelle ersetzt werden, wenn der Betrieb voll aufrechterhalten werden soll. Dies ist nur möglich, wenn deutlich mehr Erzeugungsleistung bereitsteht und zum betreffenden Zeitpunkt abgerufen werden kann, als benötigt wird. Neben dem Kraftwerk selbst können auch andere zentrale Komponenten wie Transformatoren Fehler haben und für Fehlerzustände sorgen. Eine wesentliche Ursache für Blackouts, welche aus einem Kraftwerks- oder Komponentenausfall hervorgehen kann, ist der Ausfall von wichtigen Übertragungsleitungen. Der Ausfall eines Kraftwerks und die Umleitung der Leistungsflüsse durch den Einsatz von Ersatzkapazitäten kann zu einer Überlastung von Leitungen führen. Wird die Überlastung zu groß oder hält sie zu lange an, fällt die Leitung aus[3]. Ein solcher Leitungsausfall kann häufig auch andere Ursachen wie Extremwetterlagen oder umstürzende Bäume haben. Fällt eine Übertragungsleitung aus, werden andere stärker belastet, eine Kettenreaktion droht. Viele Blackouts in der Vergangenheit sind auf kaskadierte Leitungsausfälle zurückzuführen. Ein Beispiel soll dies verdeutlichen.

In der Nacht vom 27.09. zum 28.09.2003 wurde in Italien die „weiße Nacht“ gefeiert. Das energieintensive Fest sorgte für einen überdurchschnittlich hohen Leistungsimport. Durch die Überlast kam es auf einer 380kV-Kuppelleitung zwischen Italien und der Schweiz zu einem Überschlag auf einen Baum (erwärmte Leitung hing durch). Als Folge wurden weitere Übertragungsleitungen überlastet.  Als an einer weiteren Leitung ein Überschlag auf einen Baum stattfand, kam es zur Kettenreaktion. Fast zeitgleich fielen zahlreiche weitere Leitungen aus. Ganz Italien wurde zur Wahrung der Netzstabilität vom europäischen Verbundnetz getrennt. Zu diesem Zeitpunkt war Italien nicht in der Lage, einen Inselnetzbetrieb aufrecht zu erhalten, die Spannung brach zusammen, Blackout [4].

Blackouts entstehen also durch den Ausfall von Systemkomponenten (Kraftwerke, Transformatoren, …) und der damit einhergehenden Überlastung anderer Systemteile und / oder durch die Trennung von Systemteilen zur Wahrung der Systemstabilität im Gesamtsystem.[4]

Ist der Blackout-Fall eingetreten, also ein großes Gebiet ohne Energieversorgung, muss die Versorgung möglichst schnell wiederhergestellt werden. Eine stabile und sichere Versorgung eines großen Gebietes wiederaufzunehmen ist jedoch nicht ohne weiteres möglich. Bei der Wiederaufnahme des Netzbetriebes wird vom Schwarzstart gesprochen. Zur Schwarzstartfähigkeit bzw. zum wieder Anfahren eines Kraftwerks bedarf es der Eigenversorgung der Prozesskomponenten[5], etwa durch Batterien oder Notstromaggregate. Großkraftwerke benötigen einige Zeit, um wieder ihre volle Leistung einspeisen zu können. Lasten werden zur Wiederherstellung einer Versorgung im Gleichgewicht stufenweise zugeschaltet. Schwarzstartfähige Kraftwerke müssen die entsprechenden Lastsprünge auffangen können. Nicht schwarzstartfähige Kraftwerke können erst wieder zugeschaltet werden, wenn der Schwarzstart abgeschlossen ist und somit Energie für deren Wiederinbetriebnahme zur Verfügung steht.

Das deutsche Energiesystem ist historisch gewachsen. Bedarfsgerecht wurde eine zentrale Versorgung mit Großkraftwerken[6] aufgebaut. Als zentral kann dabei eine Verteilung der Energie von oben[7] nach unten[8], also vom großen Erzeuger bis zum kleinen Abnehmer verstanden werden. Die Übertragungs- und Verteilnetze wurden für diese Struktur ausgelegt. Die Kraftwerke wurden meist da errichtet, wo ein hoher Energiebedarf bestand oder geplant war (Städte, Industriekomplexe). Die Energiewende bedingt massive Transformationsprozesse in diesem gewachsenen System. Der Begriff Energiewende steht für den Umstieg der Nutzung fossiler Brennstoffe und Atomenergie[9] auf die Nutzung erneuerbarer Energien[10] (EE). Für die Versorgungsstruktur bedeutet dies auf den ersten Blick eine Dezentralisierung und eine Flexibilisierung von Erzeugung und Verbrauch. Eine vollständig zentrale Versorgung mit elektrischen Erzeugungsanlagen (EZA) ist nicht mehr möglich, da EE-gespeiste EZA in der Regel weder die Leistung von Großkraftwerken erreichen, noch stets da erbaut werden können, wo viel Energie benötigt wird. Eine Ausnahme stellen hierbei gewissermaßen große Offshore-Windparks da, die zusammengefasst bei guten Windverhältnissen große Leistungen erreichen und eine wichtige Rolle spielen. Durch die Dezentralisierung stellt sich im Wesentlichen eine über die Fläche verteilte Stromerzeugung ein, deren Erzeuger zum Großteil schon jetzt auf der Nieder- und Mittelspannungsebene angeschlossen sind [5]. EE-gespeiste EZA müssen da errichtet werden, wo das Energiedargebot[11] einen sinnvollen Betrieb zulässt. Im Optimalfall wird die Energie vor Ort verbraucht, um das Gesamtsystem zu entlasten. Am Beispiel der Offshore-Windparks wird jedoch deutlich, dass dies nur begrenzt möglich ist. Während künftig ein erheblicher Teil der Energiegewinnung in Norddeutschland liegen wird, ist ein Großteil der energieintensiven Verbraucher in Süd- und Westdeutschland angesiedelt. Daher werden bereits jetzt hohe Leistungen von Norden nach Süden geleitet[12]. Neben diesen Strukturänderungen stellt vor allem das Energiedargebot eine große Herausforderung dar. Der Ausbau der EE-basierten Erzeugungskapazitäten[13] auf der einen Seite und der Abbau regelbarer Großkraftwerke[14] auf der anderen Seite sorgen für Unsicherheitsfaktoren. Großkraftwerke können dauerhaft bedarfsgerecht betrieben werden. EE-gespeiste EZA können nur dann und nur soviel Leistung zur Verfügung stellen, wie es die Zeit[15] und das Wetter[16] zulassen. Wird ein Energiesystem mit EE betrieben, gibt es zwangsläufig Zeiten der Erzeugung über den Bedarf hinaus (Überschuss) und der Erzeugung unterhalb des Bedarfs (Restbedarf).

In einem Energiesystem muss das Aufkommen von Überschuss und Restbedarf miteinander in Einklang gebracht werden. Dazu stehen unterschiedliche Technologien bereit, welche als Puffer[17]  genutzt werden können. Zurzeit übernehmen noch weitgehend konventionelle Kraftwerke diese Aufgabe[18]. Für das deutsche oder gar europäische Gesamtsystem bestehen zum jetzigen Stand jedoch noch keine ausreichenden Kapazitäten oder feste Pläne zur adäquaten Ersetzung der regelbaren Kraftwerke durch geeignete Technologien.

Wird die Entstehung und Behandlung von Blackouts der bisherigen und künftigen Entwicklung des elektrischen Energiesystems Europa gegenübergestellt, wird deutlich, dass die Gefahr eines großflächigen und ggf. langanhaltenden Versorgungsausfalls heute höher ist als früher. In den nächsten Jahren wird das Risiko noch weiter steigen. Einem Energiesystem, das zunehmend auf volatilen[19] Energiequellen basiert, mangelt es an den Ersatzkapazitäten, die bei einem zum beliebigen Zeitpunkt möglichen Erzeugungsausfall[20] nötig sind. In der Theorie gibt es Wege, dieses Problem zu lösen (Puffertechnologien), welche jedoch wieder andere Schwierigkeiten mit sich bringen und derzeit noch nicht im angemessenen Rahmen zur Verfügung stehen. Dieses Problem wird in Deutschland Ende 2022 besonders zum Tragen kommen. Dann werden die letzten deutschen Atomkraftwerke (AKW) vom Netz getrennt [6]. Bereits zum Jahreswechsel 2021/2022 wurden drei AKW vom Netz genommen. Im Schnitt hat jedes dieser sechs AKW eine Erzeugungsleistung von 1.400 MW. Das entspricht ungefähr der Nennleistung von 280 Offshore-Windenergieanlagen[21] je Kraftwerk. Diese Problematik wird dadurch verschärft, dass der Ausbau der EE-Anlagen, hauptsächlich der Windenergieanlagen (WEA), in den letzten Jahren stark durch die geltenden Vorschriften gebremst wurde [8]. Ein Blick auf die aktuelle Zusammensetzung der elektrischen Energieerzeugung Deutschlands verdeutlicht die Problemstellung.

Realisierte Stromerzeugung und Stromverbrauch Deutschlands 29.12.2021 – 05.01.2022 [9]

Die Darstellung zeigt den Verlauf der realisierten elektrischen Energieerzeugung und des realisierten Stromverbrauchs in Deutschland in der Woche um den Jahreswechsel 2021/2022. Es wird deutlich, dass Energie aus AKW nach wie vor einen gewichtigen und vor allem einen konstanten Anteil im deutschen Energiemix darstellt[22]. Die Trennung dieser Energiequelle vom Netz ohne adäquaten Ersatz bis zum Ende 2022 bedroht die Versorgungssicherheit. Zum einen fallen mögliche Ersatzkapazitäten bei Erzeugungsausfällen weg. Zum anderen verliert das Energiesystem dauerhaft lauffähige Kraftwerke, die jederzeit zur Grundlastdeckung beitragen können. Bei unzureichender Einspeisung aus WEA und Photovoltaikanlagen[23] und ggf. Vollauslastung der übrigen Großkraftwerke bedeutet dies einen höheren Importbedarf[24]. Der Import von Energie ist selbstverständlich nur möglich, wenn im Europäischen Netz auch ausreichend Energie zur Verfügung steht. Ein hoher Energieimport belastet Kuppel- und Übertragungsleitungen, wie das Blackout-Beispiel Italiens zeigt. Eine Überlastung und damit ein kaskadierter Leitungsausfall kann drohen. Ebenso führt die Umleitung der Leistungsflüsse durch das Abschalten der AKW und die stärkere Nutzung von Windenergie aus dem Norden zu einer stärkeren Netzbelastung.

Über den notwendigen Netzausbau zur Beherrschung dieses Problems wird viel gesprochen, aber dieser ist nach wie vor unzureichend [11]. Die betrachtete Grafik zeigt auch, dass der beschlossene Ausstieg aus der Kohleverstromung noch schwieriger sein wird[25]. Kommt es Aufgrund der riskanten und sich künftig noch verschärfenden Situation zu einem größeren Blackout, wird es auch zunehmend schwerer, einen Schwarzstart durchzuführen. EE-gespeiste EZA sind aktuell in der Regel nicht schwarzstartfähig. Zwar gibt es Forschungsprojekte, die an einer Schwarzstartfähigkeit für EE-Anlagen arbeiten[26], der Bedarf an solchen Möglichkeiten besteht jedoch bereits jetzt schon.

Diese Thematik ist von großer Bedeutung, da unsere gesamte Gesellschaft auf die Nutzung von elektrischer Energie angewiesen ist. Aus dem eingangs beschriebenen Szenario des Abwartens im Kerzenschein kann für viele Menschen eine lebensbedrohliche Situation werden. Was, wenn aus einer Stunde Dunkelheit Tage oder Wochen werden? Sobald das Licht ausgeht, funktioniert fast nichts mehr vom dem, was wir täglich nutzen. Die Heizanlage fällt aus, das Haus nimmt allmählich die Außentemperatur an. Nach kurzer Zeit keine Kommunikation zur Außenwelt, kein Empfang von Informationen. Es kommt nur noch eine geringe Menge Wasser mit dem Restdruck aus der Leitung, Lebensmittel werden nicht mehr gekühlt. Wer keinen Vorrat hat, kann nun keine Lebensmittel kaufen. Es kann kein Benzin an der Tankstelle gezapft werden. Auf vielbefahrenen Straßen kommt es ohnehin sofort zum Verkehrschaos. Menschen stecken in Fahrstühlen und Zügen fest. Nach 24 Stunden fällt die Notstromversorgung der Krankenhäuser aus. Die öffentliche Ordnung bricht zusammen, da die Behörden nicht mehr funktionsfähig sind und jeder auf das eigene Wohl bedacht ist. Ohne Alarmanlagen, Kameras und Polizei drohen keine Konsequenzen. Es folgen Plünderungen, Gewaltausbrüche, Brände, Panik. Schon nach einigen Tagen fordern Kälte, Durst und Hunger erste Opfer. Eines der letzten AKW ist vom Blackout betroffen. Die Reaktion wurde mithilfe der Steuerstäbe gestoppt, der danach immer noch nötige permanente Kühlbedarf kann aus Mangel an Treibstoff für Notstromaggregate nach gewisser Zeit nicht mehr gedeckt werden. Die Kernschmelze droht. Dieses Gedankenspiel ließe sich noch beliebig fortsetzen. Die Folgen eines großflächigen und langanhaltenden Stromausfalls wären enorm und würden alle Lebensbereiche erfassen. Ebenso verhält es sich mit den Nachwirkungen.  In welchem Maße und welcher Qualität die Bundesrepublik Deutschland für große Krisen- bzw. Katastrophenfälle gerüstet ist, hat das Hochwasserereignis in Westdeutschland von 2021 gezeigt.

Ein Blackout ist mehr als ein in den Medien herumgeisterndes Horrorszenario. Ein großflächiger und langanhaltender Stromausfall stellt in Deutschland und Europa eine Gefahr dar, die im Zuge der Energiewende immer latenter wird. Das Risiko ist aktuell hoch und wird die nächsten Jahre steigen. Als Person oder Gruppe kann die Krisenvorsorge für einen solchen Fall Leben retten und die eigene Handlungsfähigkeit wahren. Langfristig müssen Lösungen und angemessene Konzepte für eine nachhaltige und stabile Energieversorgung geschaffen werden.

 

 

 

Quellenverzeichnis

 

[1] „Elektrische Energieversorgung 1“, Valentin Crastan, 2. Auflage 2007

[2] „Elektrische Energieversorgung 2“, Valentin Crastan, 2. Auflage 2009

[3] „Elektrische Energieversorgung“, Klaus Heuck, Klaus-Dieter Dettmann, Detlef Schulz, 8. Auflage 2010

[4] „Final report of the investigation committee on the 28 September 2003 blackout in Italy“, Union for the Co-ordination of Transmission of Electricity, 2004

[5] „Entwicklung und Bewertung effizienter Netzkonzepte für Stromverteilnetze auf der Basis einer systematischen Analyse der Versorgungsaufgaben bis 2030“, Torsten Hammerschmidt, 2013

[6] „Atomkraftwerke in Deutschland“, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz [Zugriff 08.01.2022]

https://www.bmu.de/themen/atomenergie-strahlenschutz/nukleare-sicherheit/aufsicht-ueber-atomkraftwerke/atomkraftwerke-in-deutschland

[7] „Anlagengröße“, Fraunhofer IEE [Zugriff 08.01.2022]

http://windmonitor.iee.fraunhofer.de/windmonitor_de/4_Offshore/2_technik/1_Anlagengroesse/

[8] „Gesamtausgabe der Energiedaten – Datensammlung des BMWi“, 2021

https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Artikel/Energie/energiedaten-gesamtausgabe.html

[9] Visualisierte Marktdaten, Bundesnetzagentur [Zugriff 08.01.2022]

https://www.smard.de

[10] „Erneuerbare Energien in Frankreich wachsen nur langsam“, energiezukunft [Zugriff 08.01.2022]

https://www.energiezukunft.eu/politik/erneuerbare-energien-in-frankreich-wachsen-nur-langsam/

[11] „Energiewende: Unzureichender Netzausbau als Risiko für die Versorgungssicherheit“, Bundesrechnungshof [Zugriff 08.01.2022]

https://www.bundesrechnungshof.de/de/veroeffentlichungen/produkte/beratungsberichte/2019/netzausbau-energiewende/pressemitteilung

[12] „NETZ:KRAFT Netzwiederaufbau unter Berücksichtigung zukünftiger Kraftwerksstrukturen – Öffentlicher Abschlussbericht“, Fraunhofer IEE, 2019

[1] Der Autor hat den Studiengang Elektrotechnik und Informationstechnik (B. Sc. & M. Sc.) an einer technischen Universität absolviert.  Derzeit ist er in der angewandten Wissenschaft auf dem Gebiet der Energieversorgung / Sektorenkopplung tätig. Daher wird auf entsprechendes Fachwissen und praktische Erfahrungen zurückgegriffen. Quellen werden nur benötigt und eingesetzt wo Aussagen mit Daten unterstrichen werden oder um den Interessierten Leser auf weiterführende Literatur zu verweisen.

[2] Siehe z.B. [1], [2], [3]

[3] Durch einen Schaden oder Schutzauslösung.

[4] Wohlgemerkt können auch Unfälle, Naturkatastrophen, Anschläge, Kriegsakte oder Hackerangriffe die Energieversorgung lahmlegen. Auf solche Sonderfälle wird jedoch nicht eingegangen, da die Versorgungssicherheit künftig auch ohne das Auftreten besonderer Umstände gefährdet sein wird

[5] Sämtliche Komponenten, die den Energiewandlungsprozess ermöglichen und selbst Strom benötigen, wie Pumpen, Regelung und Steuerung.

[6] Hauptsächlich Braun- und Steinkohlekraftwerke, später kamen Gas- und Atomkraftwerke dazu.

[7] Große Kraftwerke mit hoher Erzeugungsleistung, die auch der Höchstpannungsebene (380 kV / 220 kV) oder Hochspannungsebene (110 kV) einspeisen.

[8] Größerer Verbrauch mit hohem Leistungsbedarf (Industrie) der auf der Mittelspannungsebene (10 kV /20 kV / 30 kV) bezogen wird und kleinerer Verbrauch (Hausversorgung) auf der Niederspannungsebene (0,4 kV).

[9] Wobei sich dieses Phänomen möglicherweise nur in Deutschland halten wird, da die EU Atomenergie vor kurzem als klimafreundlich eingestuft hat und viele Länder auch künftig mit Atomkraftwerken planen.

[10] Über die physikalische Sinnhaftigkeit des Begriffs wird an dieser Stelle nicht diskutiert. Er wird, wie beispielsweise auch der Begriff Energieerzeugung, als Vereinfachung gehandhabt.

[11] Gesamtheit der in der Natur vorhandenen, sich darbietenden und für eine energiewirtschaftliche Nutzung in Betracht kommenden Energieströme; unterteilt in Energievorräte (Ressourcen) und Energiequellen. [Anm. d. Red.]

[12] Über die umstrittenen „Stromautobahnen“.

[13] Hauptsächlich handelt es sich dabei um Photovoltaik- und Windenergieanlagen. Die natürlichen Kapazitäten für die Nutzung Bio- und Wasserenergie sind in Deutschland weitgehend ausgeschöpft.

[14] Akut die letzten 3 in Deutschland betriebenen Atomkraftwerke, anschließend Braun- und Steinkohlekraftwerke. Mit Erdgas betriebene Kraftwerke sollen als letzte ersetzt werden.

[15] Tagesverlauf der Sonnenstrahlung und jahreszeitbedingter Sonneneinstrahlwinkel.

[16] Winddargebot, Beständigkeit der Windrichtung, Bewölkung, Schnee, Regen etc..

[17] Puffertechnologien dienen im Zusammenhang der Aufnahme überschüssiger Energie und/oder der Einspeisung gespeicherter Energie zur Deckung des Restbedarfs.

[18] Entweder durch in Deutschland betriebene Kraftwerke oder durch Energieimport.

[19] Zeitpunkt und Maß der Erzeugung sind nicht bestimmbar.

[20] Dabei ist es egal, ob der Ausfall durch Defekte oder Mangel an Energiedargebot auftritt.

[21] Eine durchschnittliche moderne Offshore-WEA hat eine Nennleistung von ca. 5 MW [7]. Diese Nennleistung wird jedoch nur bei hohen Windgeschwindigkeiten erreicht.

[22] Wie nun jeder erfahren hat, ist es zum Jahreswechsel 2021/2022 durch die Netztrennung von drei AKW nicht zum von einigen erwarteten Blackout gekommen. Wie der Abbildung zu entnehmen, liegt dies besonders daran, dass am Tag der Abschaltung (Zeit zu erkennen an der Halbierung der Erzeugung mit Atomenergie) viel Energie aus WEA gewonnen werden konnte. Zudem werden solche Ereignisse natürlich geplant und vorbereitet (Vorhalten von Ersatz- und Importkapazitäten).

[23] Im Dezember bzw. Winter ist die Energieerzeugung aus PVA ohnehin sehr schwankend und deutlich weniger ertragreich als im Sommer.

[24] Der Energieimport ist im Bild an den nicht farblich gefüllten Flächen unter der roten Lastkurve zu erkennen. Ironischerweise wird in solchen Situationen häufig Strom aus Frankreich importiert. Frankreich erzeugte 2020 ca. 67% seiner elektrischen Energie in Atomkraftwerken [10].

[25] Zudem wird künftig auch der Strombedarf massiv steigen, da im Zuge der Energiewende bedeutende Teile des Verkehrs- und des Wärmesektors elektrifiziert werden (Sektorenkopplung).

[26] Siehe zum Beispiel [12]