Deutschland verlor einen echten Künstler: Ein Nachruf auf Ralph Oertel

von | 03. Okt.. 2025 | Stellungnahme

„Alles, was entsteht, ist wert, daß es zugrunde geht.“

Johann Wolfgang von Goethe

 

Männer mit Werten zu finden, die auch bereit sind diese immer und überall, wo es geboten ist, zu verteidigen, ist heute schwierig geworden. So unwahrscheinlich es ist, so jemanden heute zu seinen Weggefährten zu zählen, so traurig ist es, genau ebensolchen zu verlieren.

Menschen sterben, und alles, was wirklich von Wert ist, wird irgendwann vergehen. Dies ist ein Naturgesetz und als Rechte wissen wir dieses zu akzeptieren und zu achten. Dennoch war es ein Schock für uns alle, als wir von seinem Tod erfuhren. Bereits zuvor ereilte uns die schlechte Botschaft, dass unser Gefährte im Sterben liegt und die Ärzte ihm nur eine geringe Überlebenschance einräumten. Obwohl also alle damit hätten rechnen müssen, war es doch so unglaublich, dass einer wie Ralph so jung verscheiden sollte. Ein Kämpfer, ein Krieger, ein Künstler, mit all den Facetten, die ein solches Leben so in sich birgt. Nach dem der erste Schock vorüber ist, gebietet es sich einen Rückblick zu wagen.

Unsere Bekanntschaft entstand erst im Jahr 2017, als ein Mitarbeiter unseres jungen Verlages auf einer burschenschaftlichen Veranstaltung einem Vortrag über die Identitätsstiftung durch Kunst lauschte. Es war Ralph Oertel, der den Anwesenden herausragende Zeichnungen bspw. eines Albrecht Dürers näher brachte, ihren Wert für unsere abendländische Kultur hervorhob und die Inspiration auch für uns weckte, eben solche Kunst in das Verlagsprogramm aufzunehmen. Wir luden ihn ein und so war er bereits vom ersten Seminar für rechte Metapolitik an Bestandteil unseres Wirkens. Mit seiner eigenen Kunst, den Replikaten von abendländischen Größen und seinen vielen schöpferischen Ideen, die stets einem traditionsorientierten Faden folgten, begeisterte er uns, unsere Gäste und viele andere, und dass über die vermeintlich oftmals willkürlich gezogenen Grenzen innerhalb des rechten Lagers hinaus. Der Autor dieser Zeilen erwarb in diesen Tagen von ihm eine Nachbildung von Jesus Christus auf einer Baumscheide, die ihn dazu animierte, sich wieder verstärkt mit den religiösen Wurzeln seiner Kultur auseinanderzusetzen. Seine Kunst regte an, sie veränderte Menschen, beeinflusste, zumindest bei dem Verfasser, den Lebenslauf. Das Besondere an seinen Bildern und Kunstwerken war es, dass er Motive aus der Mythologie unseres Volkes miteinander vereinigte, die nicht selten voneinander getrennt und im schlechtesten Fall sogar sich gegenseitig ausschließend gegenübergestellt werden. So erwärmte er den Zuschauer nicht nur für das Christentum, sondern eben auch für die germanische, die nordische und auch antike Mythologie. Das Logo unserer AGORA Europa, eine Zeichnung des ehrwürdigen Monumentes, das einst das Stadtbild von Athen zierte, fand seinen Ursprung in seinen Händen.

Wer sich mit Ralph Oertel einmal bis tief in die Nacht unterhielt – und die Nächte mit ihm konnten verdammt lang sein – wurde Zeuge eines tiefsinnigen, etwas verspielten, ja jugendlichen Geistes, der nicht müde wurde, das Studium der eigenen Geschichte zu betonen. Oftmals waren die Diskussionen auch von Träumereien, Gedankenspielen oder dem Schwelgen längst vergangener Tage begleitet. Er war ein geschichtsbewusster Mensch, der keinen Teil der deutschen Historie ausklammerte. Es war ihm fremd die guten, wie die schlechten Seiten unserer Vergangenheit zu verleugnen. Zuletzt erzählte er immer wieder, dass er ein Werk über das Reisekönigtum in der deutschen Vergangenheit auf den Weg bringen wolle. Dieses Werk wurde nun nicht mehr Wirklichkeit, aber es zeigt, welch tiefer Geist in ihm verborgen war. Er studierte unsere Geschichte und versuchte die positiven Aspekte hervorzuheben, weil er darin das identitätsstiftende Moment erkannte, genauso wie Kunst eben geronnene positive Energie aus unserer Geschichte ist. Er sah darin aber auch die Möglichkeit in der Gegenwart eine zeitgemäße Form zu gestalten.

Denn er war nicht nur vergangenheitsbezogen, sondern lebte im Hier und Jetzt. Als steter Förderer der Jugend veranstaltete Ralph Oertel Akademien und Seminare, die jungen Menschen geistiges, wie auch praktisches Wissen und Fähigkeiten näherbrachten. Hinzukommen seine langjährigen Aktivitäten innerhalb der Burschenschaft Normannia zu Jena, in dessen Umfeld er viele junge Menschen miteinander zusammenbrachte, sie als junggebliebener „Alter Herr“ ein stückweit auf ihren Weg ins Erwachsenwerden begleitete. Seine Liebe für Science-Fiction wie Star Trek oder seine Freude an Neofolk und Darkwave zeigen, dass er keiner dieser in der eigenen rechten Blase verharrender Dogmatiker war. Als Comicbegeisterter Mensch förderte er Projekte wie Hydra Comics.

Sein Leben war das eines Künstlers, oftmals chaotisch, etwas durcheinander, aber auch gezeichnet von vielen Widrigkeiten, Diffamierungen, Schmähungen und Angriffen in der für seine gewaltbereite Antifa bekannten Jenaer Gegend. Gleichzeitig war er als Kampfsportler bekannt, der sich die Butter auch nicht einfach so vom Brot nehmen ließ. Er war ein echter Wanderer zwischen den Welten. Zwischen Romantik und Wirklichkeit, zwischen unserer Geschichte und der heute manchmal ernüchternden Gegenwart, zwischen Konservativen und Echten Rechten, zwischen Reaktion und Revolution, zwischen der Welt des Göttlichen und der Welt der Materie. Ein Mann mit Pathos, aber immer wirklichkeitsnah, ohne Fanatismus und nicht übertrieben. Ein Reisender, der viel gesehen, viel erlebt hat, dadurch auch ein nicht so beständiges Leben führte, wie es von Konservativen oft gefordert wird. Er war Vater von zwei Kindern, einem Sohn und einer Tochter. Auch wenn er ob seiner künstlerischen Natur nie dieses tiefverwurzelte Leben führen konnte – es lag, so denkt der Verfasser, einfach nicht in seiner Natur – so war er dennoch immer ernst genug sich seiner Verantwortung bewusst zu sein.

Ralph Oertel war jemand, mit einem großen Herzen, einer unverkennbar ihm eigen gewesenen Aufrichtigkeit und geistiger Höhe, die uns allen fehlen wird. Mit ihm geht ein Vater, Lebensgefährte, Exfreund, Freund, Kamerad, Gefährte, Krieger, eine Integrationsfigur, ein Verbinder, ein herzlicher, offener und verspielter Geist. Du wirst uns fehlen, denn du warst der echte Künstler, du warst der Beweis, dass dieses Leben viele Möglichkeiten, viele Facetten bereithält.

Ruhe in Frieden alter Haudegen!

 

Wer Ralph Oertels Familie unterstützen möchte, kann dies über uns tun!

MetaPol wird den künstlerischen Nachlass von Ralph Oertel verwalten. Bestellungen, die vor seinem Verscheiden bei WorArts eingegangen sind, können bei uns nochmals eingereicht werden. Wer bereits bestellt und bezahlt hat und auf seine Bestellung wartet, wendet sich bitte an uns. Es kann sein, dass einzelne Benachrichtigungen untergegangen sind. Wir kümmern uns um die Aufarbeitung sowie den Versand und den Vertrieb seiner Werke. Jeder einzelne Euro wird an seine Nachkommenschaft gehen. Wer seinen berühmten Kalender erwerben möchte, kann dies gerne hier tun. Wer für seine Familie noch eins draufsetzen möchte, kann auch zum Solipreis bestellen.