Der Weg der künftigen rechten Aristokratie: Meritokratie oder Erbadel?

von | 14. Nov. 2024 | Debatte

Welche Eigenschaften muss ein Staatsoberhaupt aufweisen und wie wird es bestimmt? Welche Herrschaftskonzepte gab es in der Vergangenheit und was ist daraus zu lernen?  Im folgenden Artikel befasst sich Gastautor Anton Ballin mit diesen Fragen. Dabei arbeitet er heraus welche Vorteile eine Aristokratie hat. Die Redaktion

 

 

Immer mehr Leute in der Rechten erkennen die Notwendigkeit einer staatstragenden Elite, die mit ihrem Volk verwurzelt ist und um dessen Wohlfahrt besorgt. Kein wurzelloser Geldadel, der an nichts außer am eigenen Reichtum gekettet und bloß an der Vermehrung desselben interessiert ist, sondern die Besten aus den Reihen des eigenen Volkes. Wer nun diese „Besten“ sind, darin scheiden sich die Gemüter. Die meisten Rechten sind sich aber darüber einig, dass es kein Erbadel sein kann, denn schließlich ist dieser durch Geburt und nicht erbrachte Leistung auserwählt, inzestuös und vollkommen degeneriert. Damit sind sie bereits dem modernen Denken auf dem Leim gegangen, der die Bedeutung der Familie negiert, während sie doch zeitgleich auf einer nationalen Ebene die Bedeutung der Ethnie, Erziehung und Herkunft so sehr betonen; liegt hier nicht eine gewisse Inkonsequenz vor? Selbstverständlich ist die Familie nicht der einzige Faktor, der die besonderen Qualitäten einer Person bestimmt und dennoch – Blut ist dicker als Wasser!

 

Familie als Ideal und Leitbild.
Ein Land besteht aus Familien und nicht aus einzelnen Individuen; das Oberhaupt einer familienähnlichen Gemeinschaft sollte nicht erwählt werden in einem Kampf, wer am besten auf den Ohren der Mehrheit oder eines Diktators liegen kann. Ein Staatsoberhaupt sollte nicht derjenige sein, der die beste Werbung für sich macht, wie ein Fremder, der dich mit Rosen verführen will. Ein Staatsoberhaupt sollte wie ein Vater sein, der aus väterlichen Gefühlen zum Volke dieses erzieht und das Beste für es möchte. Man kann nicht bestimmen, welchen Vater man hat, ebenso wählt sich ein Vater seine Kinder nicht aus, er ist schon allein aus natürlicher Veranlagung um das Wohl seiner Kinder besorgt. Das Oberhaupt von Familien, sollte kein Einzelner sein, der austauschbar ist, sowie Moral heutzutage austauschbar ist; das Oberhaupt von Familien sollte ebenfalls eine Familie sein, die wie das Volk, welches das Recht zum Wählen vererbt, das Recht zum Herrschen vererbt und ein Leitbild vertritt, das nicht beliebig ist, sondern als Fundament dem gesamten Wesen der Gemeinschaft dient: das Leitbild der Familie. Wenn wir aufhören das Einzelne im Staat als die individuelle Person zu betrachten und anfangen das Einzelne als Familie –  die erste Keimzelle des Staates – zu betrachten, welche sich in gegenseitiger und ständiger Konkurrenz zu anderen Familien befindet, so wird ersichtlich, dass der Erbadel Leistung erbrachte, nämlich nicht über die Dauer eines Menschenlebens, sondern über die Dauer vieler Generationen hinweg. Wenn wir denselben Blick auf einen König anwenden, wie auf einen Anführer oder Präsidenten, tun wir ihm unrecht, da seine Art über die Verhältnisse des Staatsgeschehens in seinem Herrschaftsbereich zu denken, sich drastisch von den Staatsoberhäuptern einer republikanischen Verfassung unterscheidet. Er denkt in viel größeren Maßstäben, da nicht sein einzelnes Leben oder seine beschränkte Amtszeit ihn nötigen in kleinen Maßstäben zu denken und so schnell es geht, Leistungen zu vollbringen, Schulden aufzunehmen und einer Wählerschaft was zu beweisen. Ein Staatsoberhaupt, das gewählt wird, egal ob von seinem Nachfolger oder dem Volke, sieht sich zwangsläufig dazu gedrungen, sich zu beweisen; es kann daher nicht anders als die ganzen, ihm zur Verfügung stehenden Mittel dazu zu nutzen, um zu demonstrieren, dass seine Wahl, welcher Art diese auch sein mag, eine sinnvolle gewesen ist. Sparsam mit seinen Ressourcen umgehen, bedeutet, sich den kritischen Augen auszusetzen, die über keine Weitsicht verfügen, denn das Volk streckt immer seine bedürftigen Hände aus, wenn es meint, einer der ihren würde über sie walten, von dem sie zurecht erwarten dürfen, er wäre nur ihnen und keiner höheren Sache, sowie Gott, verpflichtet. Ein Diktator hat Gewalt und Zensur auf seiner Seite und dennoch sieht er sich mehr gedrungen, zu beweisen, dass er des Volkes würdig ist, anders als ein Herrscher von Gottes Gnaden; er ist dem tatsächlichen Großen und Ganzen verpflichtet, er sieht sich berufen von einer transzendentalen Kraft, die frei von jeder Bedingung ist. Das schärft auch seinen Blick und sein Verständnis für die Allgemeinheit, um die es hier zu schaffen gilt. Ein Führer, der einem Arbeiterstand und einer bestimmten Partei entsprungen; ein Präsident, Kanzler oder Ministerpräsident, die vom Volk oder Parlament gewählt wurden, fühlen sich, wegen ihrer besonderen Eigenschaften, immer einem partikulären Interesse verpflichtet. Das, worin sie sich im besonderen Maße unterscheiden, ihr Steckenpferd, wird den kommenden Weg weisen: Ihre gemachten Versprechen, ihre begabte Rhetorik, ihr bestimmter Berufsstand, ihre Partei usw. Sie alle zwingen den Herrscher zu einem bestimmten Vorgehen und das Allgemeine gerät dadurch aus dem Sinn, vor allem, da durch die beschränkte Amtszeit oder durch das beschränkte Leben, sein Handeln zusätzlich auch auf die Zeit, worin er sich befindet, beschränkt sein wird, anstatt seinen Blick auf die Zukunft zu richten, der seinen künftigen Kindern und Kindeskindern ein Fundament schafft, worauf diese weiter bauen und schaffen können. Es ist das selbe Prinzip, welches in der Wirtschaft Anwendung findet. Wer ist geeigneter eine Firma zu führen: Ein gewählter Verwalter, der keine generationenlange Verbindung zur Firma hat und es nicht als sein Eigen betrachtet oder einer dessen Blutlinie mit der Firma verbunden und dessen Zukunft und Reputation von dem Erfolg dieser Firma abhängt, was noch mehr im Falle einer Dynastie gilt?

Ein Präsident oder Führer hinterlässt seinen Kindern kein Erbe, keine Schulden und keine mögliche Schmach, er hat keinen oder keinen so großen Grund sparsam mit dem Staatshaushalt zu sein, denn er muss so schnell es geht seine beworbenen Ziele durchsetzen, damit er nicht als Lügner dasteht; er muss Schulden aufnehmen, um zu leisten. Ein König hat diesen Druck nicht, er kann das Staatsgeschehen aus längerer Sicht beobachten, aus einer Sicht der Nachhaltigkeit und nicht aus einer Sicht des schnellen persönlichen Profits, aufgrund der Sorge des Machtverlusts. Ein Präsident ist ein Verwalter, er verwaltet für das Volk, ist von seinem Wohlwollen abhängig und wird sich verbiegen für die Popularität der Majorität, ein König hingegen verbiegt sich nicht, sondern sorgt sich darum das objektiv Richtige zu tun, geleitet von seiner Erziehung, die ihn zur Objektivität und Sorge um die Wohlfahrt des Volkes erzog. Stärke, sowohl körperliche als auch geistige, muss sich stetig neu bewähren, da sie sonst dem Verfall ausgesetzt ist, wenn sie nicht in einen größeren Zusammenhang eingebunden wird. Für einen Mann bietet die Familie diesen Rahmen und verleiht seiner Kraft Beständigkeit und Sinn. Indem er seine Energie und Hingabe in die Familie investiert, wird sie zum Spiegel seiner Stärke – hier zeigt sich der wahre Wert seiner Anstrengungen.

Innerhalb der Familie geht ein Mann über seine individuelle Selbstwahrnehmung hinaus, indem er Verantwortung übernimmt und das Wohl anderer über sein eigenes stellt. Seine Persönlichkeit wird dadurch nicht geschwächt, sondern vertieft und erweitert. In der Einheit mit der Familie erfährt er eine Art Auflösung des Egos, doch gerade dadurch findet er zu einer volleren Identität zurück. In dieser gemeinsamen Zugehörigkeit entdeckt er seine eigene Kraft in neuer Form und wird zur Person in einem umfassenden Sinne – nicht nur als Individuum, sondern als Teil eines größeren Ganzen, das ihm Beständigkeit und Bedeutung verleiht.

 

Problem des meritokratischen Prinzips oder des Rechts des Stärkeren.
Eine problematische Modeerscheinung ist die „Recht des Stärkeren“-Mentalität vieler heutiger Rechter. Dieses „Recht“ ist in Wahrheit keins, sondern grade die Verneinung desselben, da Recht eben eine allgemeingültige Norm voraussetzt, die eben nicht allgemeingültig sein kann, wenn man vollkommen die Existenz einer Allgemeingültigkeit in Frage stellt, womit man auf das grundlegende Problem relativistischer Positionen stoßt. Nämlich jenes, dass man ohne allgemeine, immer geltende Grundsätze, keinen Grundsatz aufstellen kann, der selbst allgemeingültig ist, weshalb das „Recht des Stärkeren“ kein Prinzip sein kann, da ein Prinzip Allgemeingültigkeit voraussetzt, womit es selbstwidersprüchlich ist und in sich zusammenfällt. Wenn man behauptet, dass dieser simple logische Schluss keine Bedeutung hat, da das Geistige und Natürliche nicht im Einklang stehen, der verneint die Möglichkeit etwas durch Vernunft zu ergründen und macht jeden Versuch einer Diskussion obsolet und ist kein ernstzunehmender Diskussionspartner, da er in eine Debatte mit der Prämisse einsteigt, dass diese sowieso zu keinem Ergebnis führen kann. Wenn wir also auf einer logischen Ebene bleiben wollen, müssen wir akzeptieren, dass dieses Prinzip fern jeden logischen Charakters ist, da grade Logik die Sprache der Allgemeinheit ist, die eben von diesem Prinzip negiert wird. Das meritokratische Denken baut auf gleicher Grundlage auf, dass Recht oder Macht etwas ist und sein soll, welches sich ständig zu beweisen hat, somit von Umständen abhängig, dynamisch und somit ebenfalls nicht allgemeingültig ist. Die Monarchie ist jedoch die Dynamik in der Statik, das Besondere im Allgemeinen, da die Leistung des Individuums kein Vergängliches, sondern in der Familie aufgehobenes ist. Womit die Momente der Natürlichkeit in die ewige Geistigkeit übergehen, die solange erhalten bleibt, wie das Vermächtnis der Familie und dessen Blutlinie erhalten bleibt; vor allem, wenn wir davon ausgehen sollten, dass der Geist und die Rasse wechselseitig miteinander verbunden sind, die Ethnogenese und die Kulturgenese miteinander verbunden sind, müssen wir das Selbe für die Familie annehmen, weshalb die Reinhaltung des Blutes, in dem Sinne, dass man nur innerhalb seines Standes heiratete, im Adel immer eine Rolle gespielt hat, weil man die Wechselwirkung zwischen Geist und Körper sah.

 

Inzucht des Adels
Für viele liegt darin die Ironie, weil der Adel schließlich durch Inzest verseucht und damit dysgenisch war. Dazu seien folgende Punkte zu nennen: Zum Ersten würde diese Tatsache für einen neuen und künftigen Erbadel keine Rolle mehr spielen, da wir uns in einem noch größeren Maße über die Folgen von Inzest bewusst sind und es zu vermeiden wissen, wenn wir gute Genetik haben wollen. Zum Zweiten werden einzelne Extrembeispiele rausgepickt, um die Tatsachen ins Lächerliche zu ziehen, denn wenn wir uns damit wissenschaftlich auseinandersetzen, werden wir sehen, dass es nicht so gravierend war. Der Genealoge Hans Peter Stamp analysierte 1999 insgesamt 12.531 europäische Vollgeschwistergruppen, hauptsächlich aus hochadeligen Familien, die sich über 17 Jahrhunderte erstrecken. Er kam zu dem Ergebnis, dass selbst in dieser spezifischen Adelsgruppe starke Inzucht „eher die Ausnahme als die Regel“ darstellt. „Von den 12.531 Gruppen wiesen 10.587 einen Inzuchtkoeffizienten von weniger als 1 % auf, die meisten davon sogar 0 %. Zum Dritten war Inzucht ein allgemeines gesellschaftliches Phänomen und nicht auf den Adel beschränkt. Der Historiker David Sabean stellte 2010 fest, dass Ehen zwischen Cousins und Cousinen ersten oder zweiten Grades in Europa von 1740 bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts in den besitzenden Schichten weit verbreitet waren. Dies galt sowohl in katholischen als auch in protestantischen Gesellschaften und reichte von Bauern und Bürgerlichen bis hin zum Adel. Und der kleine und mittlere, oftmals romantisierte Adel zeigt zweifellos eine größere Häufung von Degenerationserscheinungen im Vergleich zum paradoxen Beispiel des Hochadels. Dies lässt sich teilweise damit erklären, dass Fürsten häufiger reisten und ihre Ehepartnerinnen gelegentlich aus anderen Ländern wählten. Im Gegensatz dazu war der alte, lokal verwurzelte kleine Adel stark auf die Nachbarschaft angewiesen, mit der er über Jahrhunderte hinweg blutsverwandt war. Die Folgen dieser Inzucht zeigen sich in der Regel in einer Vielzahl von harmlosen körperlichen Abweichungen wie Prognathie, seltsamen Schädelformen, weit verbreiteten Plattfüßen und Charakterköpfen, die bereits in der frühen Jugend auftreten. Obwohl man vermuten könnte, dass Verwandte wie Vetter und Cousine, die denselben weniger intelligenten Großvater haben, durch ihre Beziehung eher ein Kind mit ähnlichen Eigenschaften zur Welt bringen, anstatt ein Genie, muss man auch hier vorsichtig sein, nicht zu sehr auf das Allgemeine zu schließen. Obwohl der Anteil an weniger begabten Individuen im kleineren und mittleren Adel nicht klein war, ist dieser Prozentsatz dennoch nicht höher als der in der breiten Bevölkerung gewesen.

 

Recht vs. Macht/Herr vs. Führer
In einem meritokratischen System werden Recht und Macht gleichgestellt; wer nicht die Macht hat, der hat auch kein Recht. In einem monarchistischen System steht das Recht über allem und ist an und für sich ein Ideal, das nur in einer Staatsform verwirklicht werden kann, in der das Staatsoberhaupt selbst ein Recht frei von jeder Gebundenheit und besonderen Eigenschaft repräsentiert. Das ist wahre Vertikalität, wenn man von Geburt an über den Dingen steht und über sie waltet, damit den wahren Blick auf das Allgemeine, also das Große und Ganze hat. Ein guter König ist kein mächtiger Führer, er weiß von seinen menschlichen Schwächen, doch er ist die unabhängigste Kraft, da er an keine Bedingungen geknüpft. Er stellt seine Regierung nicht aus anbiedernden Parteifunktionären zusammen, sondern kann tatsächlich einen Fachmann zum Minister ernennen, der frei von der Parteilandschaft wirkt und somit kein fähiger Rhetoriker oder Schmeichler ist, sondern tatsächlich Experte auf seinem Gebiet. Der König gibt den Kurs vor oder wählt zumindest den Ministerpräsidenten, der mit ihm den Kurs vorgibt, wie im Falle Wilhelms I. und Bismarcks, und ist selbst nicht in der Position der Fähigste und Mächtigste zu sein, er soll es auch nicht sein, sondern das Auge für das Talent und für das Allgemeine durch seine Erziehung von Kindesbeinen an haben. Er soll dies nicht alleine tun, denn absolute Macht sollte in jedem System abzulehnen sein, wegen der menschlichen Schwäche. Weshalb er in der konstitutionellen Monarchie zwar irren kann, aber er irrt stets mit dem Volke zusammen, nie unabhängig von demselben, da ein jedes Gesetz die Zustimmung beider Kammern braucht: der Volkskammer und der Herrenkammer, womit man das demokratische und aristokratische miteinander versöhnt. Auch das Volk kann nicht ohne den König irren, denn er muss auch zu jedem Gesetz seine Zustimmung geben, wofür das Fürstentum Liechtenstein ein exzellentes Beispiel gibt, in dem Fürst Hans-Adam II. von Liechtenstein der Wahl der Homoehe nicht zugestimmt und somit das Gesetz verhindert hat, welches ansonsten durchgekommen wäre. Es ist die einzige konstitutionelle Monarchie Europas, die noch existiert und deren Erfolg spricht für sich, auch wenn es noch sehr am reaktionären Denken darin mangelt. Da MetaPol ein Freund dialektischen Denkens ist, werde ich das nochmal in diesen komplexeren Worten fassen: Die konstitutionelle Monarchie hat den Monarchen als ein vertikales Element im Staate, der sich nicht im Anderen (dem Volk), sondern getrennt von diesem versteht und somit ein Gegengewicht zu der breiten Masse ist, die sich nicht in der Reflexion zu sich selbst befindet. Er, der sich darüber versteht, betrachtet nun das Geschehen nicht als etwas, was aus ihm selbst heraus, sondern außerhalb von ihm, ihm gegenübersteht, womit er wie ein Vater ist, der auf seine Kinder blickt und nicht wie ein großer Bruder oder Freund, wie es zum Beispiel bei einem Führer der Fall wäre. Man kann die Entwicklung der Staaten ebenso als das Allgemeine (Demokratie), das Besondere (Aristokratie oder Oligarchie) und das Einzelne (Monarchie) deuten; die konstitutionelle Monarchie nimmt nun all diese Momente in sich auf und hebt sie auf zu einer neuen Bestimmung. So haben wir in dieser Staatsform sowas wie ein Mischwesen dieser drei Staatsformen, die sich in ihren negativen Aspekten in Grenzen halten, diese da wären: Demokratie (Pöbelherrschaft), Aristokratie (Partikulare/besondere Interessen), Monarchie (Tyrannei). In diesem Aufnehmen der drei Momente und durch die Teilhabe des Adels und Königs an der Meinung des Volkes, durch das Parlament, nimmt der Monarch die vermittelnde Rolle aller Stände ein und wird selbst zum neuen Allgemeinen in der Person des Einzelnen. An der Stelle muss ich den Meister der Dialektik selbst zitieren:

„Wenn man oft gegen den Monarchen behauptet, daß es durch ihn von der Zufälligkeit abhänge, wie es im Staate zugehe, da der Monarch übel gebildet sein könne, da er vielleicht nicht wert sei, an der Spitze desselben zu stehen, und daß es widersinnig sei, daß ein solcher Zustand als ein vernünftiger existieren solle, so ist eben die Voraussetzung hier nichtig, daß es auf die Besonderheit des Charakters ankomme.  Es ist bei einer vollendeten Organisation nur um die Spitze formellen Entscheidens zu tun, und man braucht zu einem Monarchen nur einen Menschen, der “Ja” sagt und den Punkt auf das I setzt; denn die Spitze soll so sein, daß die Besonderheit des Charakters nicht das Bedeutende ist. Was der Monarch noch über diese letzte Entscheidung hat, ist etwas, das der Partikularität anheimfällt, auf die es nicht ankommen darf.  Es kann wohl Zustände geben, in denen diese Partikularität allein auftritt, aber alsdann ist der Staat noch kein völlig ausgebildeter oder kein wohl konstruierter. In einer wohlgeordneten Monarchie kommt dem Gesetz allein die objektive Seite zu, welchem der Monarch nur das subjektive “Ich will” hinzuzusetzen hat. (…) Diese Bestimmung des Monarchen ist vernünftig, denn sie ist dem Begriffe gemäß; weil sie aber schwer zu fassen ist, geschieht es oft, daß man die Vernünftigkeit der Monarchie nicht einsieht.“
– Hegel in Grundlinien der Philosophie des Rechts: Zusatz. §280

 

Vorteile der konstitutionellen Monarchie gegenüber anderen Verfassungen

Wenn wir von der Prämisse ausgehen, dass Gewaltenteilung wichtig und wir in einem Rechtsstaat leben sollten, wo die Willkür eines Einzelnen nicht das Bestimmende ist, ist die konstitutionelle Monarchie der beste Garant dafür, denn ich plädiere hier nicht für eine absolute Monarchie – diese hat ähnliche Probleme wie eine Diktatur, worum es hier aber nicht gehen soll. In modernen Demokratien geht alle Macht vom Volke aus, das heißt die gesetzgebende Gewalt, die ausführende Gewalt und die richterliche Gewalt: Legislative, Exekutive und Judikative. Das Volk hat dementsprechend die selbe Machtfülle wie ein absoluter Monarch, der ebenfalls all diese drei Gewalten in einer Person vereint. Im parlamentarischen System überträgt das Volk diese Macht jedoch auf das Parlament und dieses Parlament wählt die Exekutive und die Judikative, hat folglich die absolute Macht inne. Es herrscht eine Personalunion von Amt und Mandat, da ein gewählter Abgeordneter auch zeitgleich in der Regierung sitzen kann und von seiner Partei, das im Parlament sitzt, zum Fraktionszwang genötigt werden kann. Häufig ist dann auch der Parteivorsitzende, der stärksten Partei, der Regierungschef, hat dementsprechend noch mehr Macht über die Mehrheit des Parlaments. Die einzige Kontrolle der Regierung findet sich heutzutage nur in der Rolle der Opposition, doch diese kann als Minderheit nicht viel anrichten. Diese Regierung zusammen mit der Parlamentsmehrheit hat starke Kontrolle über die Medien und den Status-Quo, diffamiert die Opposition und sorgt für günstige Ausgangsbedingungen bei einer Wiederwahl. In der konstitutionellen Monarchie ist jedoch die Exekutive streng von der Legislative getrennt, denn der Inhaber der exekutiven Gewalt ist der Monarch, der die legislative Gewalt mit den zwei Kammern des Parlaments teilt und dadurch auch einer stärkeren Kontrolle des Parlaments ausgesetzt ist. Wenn die gewählte Mehrheit zu weit geht und die Rechte der Minderheit einschränkt, kann der König, als von Geburt an vorbereitete unparteiische Aufsicht des Staatsgeschehens, die Minderheit von der Tyrannei der Mehrheit schützen; er war kein Arbeiter und Unternehmer, er steht über den Wirtschaftsverhältnissen, da sein Einkommen nicht vom Markt abhängt, anders als beim gewählten Parlamentarier, der mal Bestandteil dieser Verhältnisse war und je nach seinen Hintergründen zur Voreingenommenheit neigen kann, was der König nicht tut. Der König hat auch nicht die Macht Gesetze durchzulassen, die seine Machtfülle vergrößern könnten, denn er braucht dafür die Zustimmung vom Landtag und Herrenhaus. Jedes Recht, welches der König, der Adel und das Volk also haben, kann nur unter der Zustimmung dieser drei Fraktionen des Staates genommen oder gegeben werden, denn ansonsten wären es keine Rechte mehr, wenn ein Teil ohne die Erlaubnis der anderen, diese einfach nehmen könnte. Es herrscht also eine gesunde Balance aus der Vertretung der Idee des Einen, verkörpert vom Monarchen, der Idee der Einigen, verkörpert vom Adel im Herrenhaus und der Idee der Vielen/Mehrheit, verkörpert durch die vom Volk gewählten Abgeordneten im Landtag. Anders als ein anzugtragender Präsident, der aus der Masse anderer anzugtragender Präsidenten nicht heraussticht, verkörpert der Monarch in seinem Auftreten, Kleidung und Gestalt das Wesen und die Persönlichkeit des Staates. Wenn er den Staat nach Außen repräsentiert, dann hat man die Personifikation dieses Landes vor sich, der wie eine väterliche oder mütterliche Figur auftritt als Stimme und Schirm seines Landes, er ist kein Erster unter Gleichen, der genauso hätte von jedem anderen vertreten werden können. Er ist ein Rollenbild, eine edle Verkörperung des vornehmlichen Ideals des Verhaltenskodex des Staates, mit seiner Person hat das Volk jemanden zum Aufsehen, der Tugend und Sitte darstellt, er hebt das Volk empor als strahlendes Vorbild. Natürlich bleibt damit die Frage offen, wer denn der künftige Adel sein soll, mit der wir uns in näherer Zukunft auch befassen werden, aber hier den Rahmen sprengen würde.

 

Rückbesinnung auf unsere Ahnen
Wir dürfen bei all dem nicht vergessen, dass unsere Ahnen sich nicht sinnlos über zweitausend Jahre von irgendwelchen Degenerierten knechten ließen, weil sie machtlos und ungebildet waren. Darin liegt eine Vernunft, die mit allen anderen Bestimmungen dieser Zeit zusammenhängt. Unsere Aufgabe ist es eine positive Rückbesinnung auf unsere Vergangenheit zu schaffen und die Monarchie und unsere Religionen, sowohl die heidnischen als auch christlichen, sind ein fester Bestandteil davon. Mag man meinen Punkten nicht zustimmen, muss man in Betracht ziehen, dass der Architekt unseres geliebten deutschen Vaterlandes, Otto von Bismarck, heute auf meiner Seite stehen und mit mir jeden bekämpfen würde, der die Grundlage deutscher Souveränität und völkerrechtlichen Existenz missachtet, die er geschaffen hat. Man kann sich nicht damit ausreden, dass Bismarck ein Kind seiner Zeit gewesen; in dieser Zeit existierten bereits tausende anti-monarchistische und meritokratische Denker. Dieses Argument lässt sich eventuell auf das Mittelalter und die frühe Neuzeit anwenden, aber nicht auf Politiker des 19ten Jahrhunderts. Sein Reich war das letzte tatsächlich auf freiwilliger Basis gewollte Staatskonstrukt des deutschen Volkes. Das Kaiserreich wurde nicht nur von dem Adel gegründet, sondern auch der vom Volk gewählte Reichstag ratifizierte die Verfassung. Dabei litt das Volk keine Hungersnot und war kein besiegter Kriegsgegner, der unter Druck und Kontrolle stand. Die Nationalsozialisten, damals wie heute, kratzen zwar erstaunlich nah an einer wahrhaften dialektisch-spekulativen Deutung der deutschen Geschichte, doch fliegen nichtsdestotrotz daran vorbei. Sie richten ihr Augenmerk auf das meritokratische und kriegerische der germanischen Stämme, aber aus eben diesen Kriegern ist der deutsche Adel entstanden und der starke Dezentralismus des Heiligen Römischen Reiches geht auf das herrische Wesen der Germanen zurück, die sich keiner zentralen Gewalt beugen wollten, weil die eigene Freiheit ihnen ein kostbares Gut war; das ist der Ursprung der Tatsache, dass die Deutschen lieber erste im Dorf als zweite in Rom sein wollen. Deswegen war auch der erste deutsche Nationalstaat kein Zentralstaat, sondern ein Föderalstaat, in dem die Bundesstaaten große Eigenbefugnisse hatten, weshalb als Souverän des Reiches unter Verfassungsgelehrten der Bundesrat und nicht der Kaiser galt. Das zweite und nicht das dritte Reich war die Vollendung des deutschen Staates und Sonderweges; der Nationalsozialismus war bloß die Bewältigungsstrategie des deutschen Geistes auf die Niederlage 1918. Es konnte nicht sein, dass wir, die wir doch kulturell und als Ethnie überlegen sind, verloren, da das unser Wesen in Frage stellt, denn die feindlichen Mächte versuchten die Geschichte so umzudeuten, dass wir Deutschen dem Wahn des Militarismus verfallen sind, aufgrund der Entwicklung Preußens. Da dies als das rein Deutsche und als das Böse verkauft wurde, musste der deutsche Geist, um sich zu rechtfertigen, sich auf diesen Aspekt seiner Geschichte beziehen und stärker in Schutz nehmen als nötig, ja sogar behaupten, dass dieses Element im Gegenteil nicht ausreichend stark war, der Kaiser zu schwach und das Volk nicht vorbereitet genug; unserem Wesen entgegengestellte Elemente im inneren des Reiches sorgten für den Untergang. Bestärkt durch die Dolchstoßlegende der alten Heeresführer, die versagt haben, um von ihren strategischen Fehlern abzulenken. Sicherlich gab es Entzweiung im Reich, doch diese war abhängig vom Erfolg unseres Heeres, denn in den ersten Kriegsjahren war der Burgfrieden unter Theobald von Bethmann Hollweg sehr erfolgreich, ja sogar zu erfolgreich, denn er löste die Gegensätze der Stände und Klassen allmählich auf und setzte den Nationalismus an die Spitze, war somit ebenso beteiligt am Aufbau der nationalsozialistischen Grundlage. Der Militarismus, der von den Ententemächten zum Kern des deutschen Wesens verklärt wurde, wurde von den Nationalsozialisten zum Kern erklärt. Der Militarismus ist sicherlich ein Bestandteil des Borussianismus gewesen, war aber nur ein Aspekt, während es bei ihnen zur Grundlage wurde; ein ganzes Volk für und um des Kampfes willen zu erziehen. Alles von den Dritter-Weg-Ideologen abgelehnte ist schließlich ein Produkt des Friedens und nicht des Kampfes: das klassische Patriarchat, das Sondereigentum, somit der Kapitalismus, der Erbadel und das klassische Christentum. Es sind genau die Dinge, die die Kommunisten und andere Revolutionäre ebenso ablehnen. Der Nationalsozialismus ist in vielen Teilen eine linke Weltanschauung, die Vertikalität auf einer nationalen Ebene befürwortet, aber ansonsten ablehnt, sowie in der Wirtschaft. Der Libertarismus ist in vielen Teilen eine linke Weltanschauung, die Vertikalität auf einer wirtschaftlichen Ebene befürwortet, aber ansonsten ablehnt, sowie die der staatlichen Autorität. Beide haben der Familie als Grundlage des ganzen Staates den Rücken gekehrt und stattdessen Dinge, die auf dieser Grundlage aufbauen, in den Vordergrund gerückt. Zwar betont der NS die Bedeutung der Familie, aber die klassische patriarchalische Ordnung der alten Welt wird sehr in Frage gestellt und Frauen eher auf Augenhöhe betrachtet. Im Nationalsozialismus war zwar die Frau hauptsächlich Mutter, wird aber „Geschlechts- und Arbeitsgenossin“ bezeichnet. Das ist nicht bloß zufällig, sondern wird von Joseph Goebbels in seinem Tagebuch auch so kommentiert: „Diese Auffassungen sind modern und heben uns turmhoch über alles deutschvölkische Ressentiment.“ Was zeigt, dass der NS oder zumindest große Teile davon einer moderneren Vorstellung anhängt.  Ohne die Familie gäbe es kein Eigentum und keinen Vertrag, ebenso gäbe es ohne die Familie als Keimzelle keine Nation, warum sollte dann nicht auch eine Familie an der Spitze stehen, die diese Dinge in sich verkörpert? Da diese Ideologien andere Formen der familiären Gewalt und Herrschaft ablehnen, sind sie somit bereits Opfer des linken Denkens geworden. Sie tun das, weil ihr Bild der Familie ein falsches – Mann und Frau entzweit sind. Die heutige Welt kennt aber keine richtige Opposition mehr, diese da nur in einer reaktionären Kraft verwirklicht wäre und nur noch als Ausstellungsstück in Museen existiert. So sollten wir unseren Blick vielleicht auf den Staat werfen, wo die Liebe zum Vaterland noch eine Selbstverständlichkeit war und aus einem natürlichen Wesen entsprang, der keine Antwort auf feindliche Vorwürfe war, sondern reiner männlicher Stolz. Lasst uns die Ahnen eines Barbarossas, Friedrichs und Bismarcks sein! Pro Gloria et Patria!

 

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