Andreas Minkofski mit einer Einschätzung zu den Protesten der Bauernschaft, sowie der Folgen einer global organisierten und gesteuerten Nahrungsversorgung. Der dargelegte Standpunkt ist der des Gastautors und repräsentiert nicht zwangsläufig die Position der Redaktion. – die Redaktion
Deutsche Bauern sollen vernichtet werden, damit die Börse unbeschränkt über die Weltwirtschaft bestimmen kann.
Im Prinzip eine alte Geschichte. Es geht gar nicht ums Geld, sondern die Frage ist, wer gestaltet die Zukunft? Wer kontrolliert die Entwicklung in eine tragbare Globalisierung der Welt? In welchem Interesse arbeitet die Politik? Die Menschheit ist schon mit diesem Dilemma konfrontiert gewesen, seit der Revolution in der Verkehrstechnik ab Mitte der 1800er Jahre, infolge der Industrialisierung und der Entstehung von internationalen Konzernen. Diese begannen ab 1900, die Politik in den USA und wenig später die von andern Großstaaten zu beeinflussen. Heute ist es sogar soweit, dass diese multinationalen Konzerne so mächtig geworden sind, dass sie in der Lage sind die Politik von Staaten nicht nur zu steuern, sondern sie beherrschen sie. Die Frage, die dieser Konflikt hier aufwirft, ist: Wer herrscht in Deutschland? Und wo liegt das Interesse des Deutschen Volkes?
In den Medien wird ständig von der zukünftigen Notwendigkeit einer ökologischen Produktion gesprochen. Derartiges ist aber nur möglich, wenn vorwiegend lokal produziert wird. Es kann nicht sein, dass Äpfel von einem fernen Ort um die halbe Erde transportiert werden, obwohl sie in der Gegend um Dresden genauso gut geerntet werden könnten. Lebensmittel werden oft einfach nach dem Diktat der Börse angebaut – man sieht das sofort, wenn man die Entwicklung seit 2000 in Bezug auf den Getreideanbau untersucht. Russland und die Ukraine sind im Getreideexport zu Weltmeistern geworden. Das waren sie nicht in den 90er Jahren. Politik kann die Produktion aller Nahrungsmittel stark beeinflussen. Wenn sie es nicht tut, sorgt dafür die Börse, und es sind die gut organisierten Raubtierfinanzbarone die dann entscheiden, wo und zu welchem Preis produziert wird und zu welchen Bedingungen. Das führt dazu, dass eben auch recht unökologisch produziert wird, wenn die Politik nicht eingreift und die Regeln bestimmt. So verschwinden in Deutschland nicht nur Arbeitsplätze und elementares, wie wertvolles, Wissen, sondern die Heimatverbundenheit der Menschen wird weiter geschwächt und die gepflegte Kulturlandschaft verschwindet. Der Mensch wird somit noch mehr, als er es ohnehin schon ist, der Natur entfremdet und verwandelt sich in eine „Stadtratte“, die keinen Bezug mehr zur ökologischen Realität besitzt: Der Fisch kommt ja aus der Dose, und ein Hund ist ein gefährliches Raubtier, denn er kann ja beißen, und ist nicht mehr der beste Freund des Menschen.
So kommt es, dass die Menschen heute glauben, wenn man es ihnen systematisch eintrichtert, dass ein Dieselauto zu fahren umweltschädlich ist und Fleisch essen ebenso. Je dümmer und realitätsentfremdeter sie durch diese Massenpropaganda werden, desto weniger sind sie in der Lage, tiefgründig und langfristig zu denken. Sie sehen nur den augenblicklichen Vorteil – angeblich niedrigere Preise, die man ihnen mit „Marktwirtschaft“ erklärt. Der Weltmarkt macht die heimische Produktion „unrentabel“, so die „Weisheit“ der Massenmedien. Sie sehen nicht, dass die Umwelt um sie herum verkommt, dass hart erarbeitetes Wissen verloren geht, wie auch die Versorgungssicherheit (in den Industriestaaten gab es seit 1750 außer in Kriegszeiten kaum große Hungersnöte mehr). Das in anderen Ländern der Welt Menschen für Hungerlöhne arbeiten müssen, wobei auch noch große Flächen, die für den Anbau bestimmter Nahrungsmittel nur wenig geeignet sind, kaputt gemacht und oftmals sogar in Wüsten verwandelt werden, steht ebenfalls außerhalb des Blickfeldes des Verbrauchers.
Die heutige Politik Deutschlands in der Agrarwirtschaft, wie in so vielen anderen Bereichen auch, ist ein Fiasko ohnegleichen. Man könnte sagen, Deutschland schafft sich ab! Diese Politik von heute steht in einem krassen Gegensatz zu der in Angriff genommenen in Westdeutschland nach 1945, die zum berühmten Wirtschaftswunder geführt hatte. Sie steht in einem grauenhaften Gegensatz zu der Politik Bismarcks, der dem Freihandel 1879 dem Rücken gekehrt hatte. Bismarck hatte die Lehren aus dem Zollverein, welcher der deutschen politischen Vereinigung in Form der kleindeutschen Lösung vorausgegangen war, verinnerlicht. Er verstand die entscheidende Rolle des Staates in Wirtschaftsfragen. Durch eine gescheite Zollpolitik hatte er den Dumpingmethoden der Engländer und Amerikaner ein Ende gesetzt. Durch eine durchdachte Unterstützung der Wissenschaft und der Wirtschaft hatte er mit Blick auf eine soziale Umwelt/ gerechte Gesetzgebung, den Weg dafür freigemacht, dass sich Deutschland zur Weltmacht entwickeln konnte. Nur 15 Jahre später war Deutschland zur drittgrößten Industrienation der Welt aufgestiegen, ein Staat, welcher in der Weltpolitik nicht zu umgehen war. Aber dieses Reich war kein Raubtierstaat. Es fußte auf einer anderen Philosophie, die sich in Richtung der Prinzipien Eigenversorgung und Nachhaltigkeit entwickelte, und zwar auf dem Fundament eines gesunden sozialen Zusammenlebens der Menschen, die sich so zu einer Nation entwickeln konnten.
Die Realität des heutigen Deutschlands ist das absolute Gegenbild davon. Heute wissen die Deutschen nicht mehr, wer sie sind. Wird diese Entwicklung nicht gestoppt, wird Deutschland bald wie eine Konkursmasse aussehen, die aufgeteilt und „aufgefressen“ wird. Wer in Deutschland lebt, wird erfahren, dass er aus Washington, London oder meinetwegen aus Brasilia oder Moskau regiert wird. Regiert werden heißt dabei, seine Lebensmöglichkeiten, seine Umwelt nicht mehr selbst beeinflussen und bestimmen zu können, sondern diese werden ihm vielmehr vom Ausland diktiert werden.
Ich trete schon lange für ein politisch vereintes Europa ein, weil ich seit Jahren erkannt habe, dass der alte Kontinent nur dann eine Überlebenschance hat, wenn die Europäer sich um Deutschland aber auch um Frankreich gruppieren, um der amerikanischen Hochfinanz die Stirn bieten zu können. Das aus dem 2. Weltkrieg hervorgegangene informelle amerikanische Imperium mit dem Juniorpartner Großbritannien, kann man nicht als einen wirklichen Fortschritt in der Entwicklung der Welt betrachten, weil wie die Weltkriege selbst, war sein Entstehen eigentlich einzig und allein Folge des Versuchs, ein verkrachtes überholtes Sozial- und Wirtschaftssystem zu retten. Wer sich einbildet, der 2. Weltkrieg war ausgefochten worden, um „die Demokratie“ zu retten, der glaubt auch an Märchen und an den Weihnachtsmann. Der 2. Weltkrieg und der 1. Weltkrieg, der diesem voranging, waren lediglich Methoden, um die weitere Entwicklung zur Globalisierung unter dem Kommando der britisch-amerikanischen Hochfinanz voranzutreiben und zu beschleunigen. Diese Geldelite hatte sich die neuen gesellschaftlichen und sozialen Entwicklungen seit dem Amerikanischen Bürgerkrieg zu Diensten gemacht, wobei als Stichworte hier dienen mögen: Abschaffung der offiziellen Sklaverei/Rassismus und Ersetzung durch Lohnsklaverei in Verbindung mit der persönlichen Verschuldung der Haushalte. Dies alles gekoppelt an die Abschaffung jeder nationalen und regionalen Identität.
Wer sich bemüht, den Nebel zu durchdringen und das darin versteckte Schachspiel zu erkennen, dem fällt auf, dass die wichtigsten Fragen der Zukunft, besonders die soziale Zunkunftsgestaltung im globalisierten Zeitalter, in der Öffentlichkeit überhaupt nicht erörtert werden. Genauso fehlt eine gründliche Untersuchung zum Wesen und der Macht des Geldes.
Wer Antworten zu diesen Fragen hat, der kennt den Weg in eine bessere Zukunft. Nicht nur für Deutschland, sondern für die ganze Welt. Daher muss man im Denken und Handeln auch wieder zurück zu den Naturgesetzen finden. Und die Bauern unterstützen, helfen, schützen, koste es, was es wolle. Wenn das nicht geschieht, so wird die Menschheit weiter auf dem von Raubtierfinanzbaronen gepflasterten Weg direkt in die Hölle marschieren.