{"id":1256,"date":"2018-12-17T18:27:20","date_gmt":"2018-12-17T17:27:20","guid":{"rendered":"https:\/\/gegenstrom.org\/?post_type=product&p=1256"},"modified":"2025-10-30T16:16:13","modified_gmt":"2025-10-30T15:16:13","slug":"europas-wege-in-die-zukunft","status":"publish","type":"product","link":"https:\/\/gegenstrom.org\/en\/shop\/broschueren\/philosophie-broschueren\/europas-wege-in-die-zukunft\/","title":{"rendered":"Europas Wege in die Zukunft"},"content":{"rendered":"

Nachdem das 20. Jahrhundert mit dem Sieg des Liberalismus endete, glaubte die Welt, das Ende der Geschichte zu erleben. Der Traum eines weltweiten Kommunismus platzte mit Glasnost und Perestroika. Der Faschismus sowie der Nationalsozialismus mussten sich bereits auf den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkrieges geschlagen geben, w\u00e4hrend die erste und die zweite politische Theorie sich einen Kalten Krieg lieferten. Ein knappes halbes Jahrhundert wurden Deutschland und Europa zwischen zwei Machtzentren hin und her gerissen: Im Westen warb Uncle Sam<\/em> mit Brot und Spiele f\u00fcr den aus dem Utilitarismus geborenen Individualismus; vom Osten aus zwang der Russische B\u00e4r<\/em> den V\u00f6lkern seinen Kollektivismus sowie seine Ideen eines historischen Materialismus auf.<\/span><\/p>\n

Nachdem die gro\u00dfe Sowjetunion lange nach dem Ableben eines Josef Stalin zerbrach, schien es als w\u00e4re die russische Gr\u00f6\u00dfe lediglich noch Bestandteil von Geschichtsb\u00fcchern. Tats\u00e4chlich n\u00e4herten sich die L\u00e4nder der sogenannten Gemeinschaft Unabh\u00e4ngiger Staaten (GUS) der westlichen Welt an. Doch das 21. Jahrhundert entwickelte sich anders, als es viele der wichtigsten Milit\u00e4rstrategen des Gro\u00dfen Bruders aus dem Westen vorhersagten. Hier seien u.a. Zbigniew Brzezi\u0144ski und Thomas P. M. Barnett genannt, die Russland sowie ganz Osteuropa bereits fest in den H\u00e4nden des Westens sahen. In Eurasien entwickelte sich bereits nach der Jahrtausendwende eine neue Ideologie, die auch in rechten Kreisen Anklang fand. W\u00e4hrend der Westen mit seinem Fortschrittsglauben und dem universalistischen Ewigkeitsdogma die V\u00f6lker verw\u00fcnschte, lieferte der russische Journalist und Philosoph Alexander Dugin eine neue auf das traditionale Element fu\u00dfende Ideologie, die auch als Vierte Politische Theorie bezeichnet wird. Mit dieser setzen sich die beiden Autoren Alexander Markovics, Sprecher des Wiener Suworow Instituts<\/em> und Peter Steinborn, Chefredakteur des Blogs Gegenstrom \u2013 Plattform f\u00fcr rechte Metapolitik<\/em> im ersten Teil dieser Schrift auseinander. Markovics skizziert in einem Artikel \u00fcber das totale Individuum des Westens und der Ethnosoziologie Dugin einen m\u00f6glichen Ausweg aus der Krise des 21. Jahrhunderts. Auch Steinborn stellt wichtige Thesen der Vierten Politischen Theorie vor und verdeutlicht dem Leser ein m\u00f6gliches Gegenmodell zum westlichen Progressivismus.<\/span><\/p>\n

Eine weniger traditional, dennoch auf archaische Werte basierende Ideologie war der Arch\u00e4ofuturismus, der auf den franz\u00f6sischen Vordenker Guillaume Faye zur\u00fcckzuf\u00fchren ist. Im Jahr 1999 erschien in franz\u00f6sischer Sprache sein Werk L\u2019Arch\u00e9ofuturisme<\/em>. Dabei handelte es sich um den Versuch der Konzeptionierung einer neuen Weltanschauung, die versucht Altertum und Postmoderne zu verkn\u00fcpfen. Kern dieser Weltanschauung ist der Glaube an ein neues Zeitalter der europ\u00e4isch-st\u00e4mmigen V\u00f6lker. So postuliert Faye eine neue geopolitische Strategie, die der Ausweg aus der \u201eKonvergenz der Katastrophen\u201c des 21. Jahrhunderts sein wird. Diesem Konzept, das zugleich eine Alternative zum Eurasianismus Dugin\u2019s darstellt, wurde hierbei von Constantin von Hoffmeister, der sich selbst als Arch\u00e4ofuturist bezeichnet und John Trichet untersucht. W\u00e4hrend von Hoffmeister dem Leser seinen eigenen Traum eines Ethnostaates Eurosibirien<\/em> vor Augen f\u00fchrt, besch\u00e4ftigt sich Trichet eher kritisch mit den Gedanken des neurechten Franzosen.<\/span><\/p>\n

Im zweiten Teil dieses Heftes besch\u00e4ftigen sich John Trichet und Johannes Scharf verst\u00e4rkt mit einer Art europ\u00e4ischen Nationalismus. Trichet versucht den Leser auf den \u201eUntergang des Abendlandes\u201c vorzubereiten. Ihm merkt man regelrecht die spengler\u2019sche Sicht auf die Welt an. Der angehende Historiker und Arch\u00e4ologe Johannes Scharf wird hingegen mit seinen Zukunftspl\u00e4nen schon recht konkret, in dem er den \u201ewei\u00dfen Ethnostaat\u201c fordert.<\/span><\/p>\n

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Diese Schrift ist den gro\u00dfen europ\u00e4ischen Ideen des 21. Jahrhunderts gewidmet. Im Zentrum steht die Frage nach den \u00dcberlebenschancen von Nationalstaat<\/strong> and Europa<\/strong>. Der wei\u00dfe Kontinent steht hierbei f\u00fcr mehr als nur eine geografische Lage oder geopolitische Gr\u00f6\u00dfe. F\u00fcr die Autoren dieser Essaysammlung ist es ein metaphysischer Begriff. Dabei gehen die Ansichten der Autoren teilweise sehr weit auseinander. \u201eEuropas Wege in die Zukunft \u2013 Ideen des 21. Jahrhunderts zur Neugeburt des Abendlandes<\/strong>\u201c dient in erster Linie als Diskussionsgrundlage. Der Verlag will somit seinen Teil zum Diskurs innerhalb der deutschen Rechten \u00fcber die Zukunft der V\u00f6lker und Europa selbst beitragen. Der Leser sei dazu angehalten sich mit den Ideen der Autoren kritisch auseinanderzusetzen.
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