{"id":9344,"date":"2023-05-12T23:48:53","date_gmt":"2023-05-12T21:48:53","guid":{"rendered":"https:\/\/gegenstrom.org\/?p=9344"},"modified":"2023-05-16T09:12:06","modified_gmt":"2023-05-16T07:12:06","slug":"ein-platz-an-der-tafel-der-koenige-teil-1-europa-machtzentrum-oder-brueckenkopf","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/gegenstrom.org\/en\/ein-platz-an-der-tafel-der-koenige-teil-1-europa-machtzentrum-oder-brueckenkopf\/","title":{"rendered":"Ein Platz an der Tafel der K\u00f6nige Teil 1 \u2013 Europa: Machtzentrum oder Br\u00fcckenkopf ?"},"content":{"rendered":"

[et_pb_section fb_built=“1″ _builder_version=“4.16″ collapsed=“off“ global_colors_info=“{}“ theme_builder_area=“post_content“][et_pb_row _builder_version=“4.16″ background_size=“initial“ background_position=“top_left“ background_repeat=“repeat“ collapsed=“off“ global_colors_info=“{}“ theme_builder_area=“post_content“][et_pb_column type=“4_4″ _builder_version=“4.16″ custom_padding=“|||“ global_colors_info=“{}“ custom_padding__hover=“|||“ theme_builder_area=“post_content“][et_pb_text admin_label=“Text“ _builder_version=“4.17.3″ background_size=“initial“ background_position=“top_left“ background_repeat=“repeat“ global_colors_info=“{}“ theme_builder_area=“post_content“]<\/p>\n

\u00a0– mit Geopolitik und -strategie, waren in der j\u00fcngeren Vergangenheit kein wirklichen Kernthemen rechter Debatten- oder gar Standpunktdiskussionen. Dabei best\u00fcnde hier dringender Bedarf, denn nicht nur das europ\u00e4ische Ausland wei\u00df um die Bedeutung des europ\u00e4ischen Kernlandes, welches von Deutschland entscheidend kontrolliert wird. Umso gr\u00f6\u00dfer sind die Fragezeichen in den Augen au\u00dfenstehender Beobachter, wenn sie das aktuelle Treiben <\/em>Deutschlands <\/em>Herrschender begutachten. Bei dem nachfolgenden Artikel, welcher in zwei Teilen erscheinen wird, handelt es sich um den Leitartikel der neuesten Ausgabe der AGORA EUROPA<\/a>, in dem nicht nur eine Analyse und Einordnung des geopolitischen Status-Quo vorgenommen, sondern auch die geopolitische Vision der Macher der AGORA EUROPA dargestellt wird.<\/em><\/p>\n

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Bis zum Ende des 2. Weltkriegs waren es europ\u00e4ische Entit\u00e4ten, die \u00fcber Jahrhunderte die Weltpolitik gestalteten. Europa, so man diesen Begriff \u00fcberhaupt eindeutig definieren und abgrenzen kann, war das Zentrum von Technologie, Philosophie und letztlich politischer Macht. So entstand \u2013 wohl auch nicht zu Unrecht \u2013 unter den Europ\u00e4ern zunehmend eine eurozentrische Sicht auf die Welt. Doch mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges im Jahr 1914 begann ein einziger 31 Jahre lang anhaltender Krieg, der damit endete, dass 100 Millionen Menschen ihr Leben lie\u00dfen. Dies war die Folge aus Krieg, V\u00f6lkermorden und S\u00e4uberungsaktionen. Europa hatte bewiesen, dass es mindestens zwei Gesichter besitzt. Das eine, was h\u00e4ufig als das vom Abendland gepr\u00e4gte Sch\u00f6nheitsideal verbunden mit kulturellen und technologischen Errungenschaften gesehen wird – das andere als die h\u00e4ssliche Fratze der Zerst\u00f6rung.<\/p>\n

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Europ\u00e4ische Entit\u00e4ten unterjochten die Welt. Gleichzeitig s\u00e4ten sie Zwietracht unter ihren Nachbarn. Dieser Kontinent ist wie kein zweiter, bezogen auf seine Landmasse, kleinteilig zersplittert. Aufgrund seiner geografischen Konsistenz besteht dieser eigentliche Subkontinent aus mehreren Grenzgebieten. Die Vermischung von V\u00f6lkern und Kulturen ist hier vorprogrammiert. Von Homogenit\u00e4t kann keine Rede sein.<\/p>\n

In diesem ersten Teil wollen wir beleuchten, welche Rolle(n) Europa auf der Weltb\u00fchne spielt und wo wir Potenziale erkennen k\u00f6nnen.<\/p>\n

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Europa und Asien: In Wirklichkeit ein Doppelkontinent<\/strong><\/p>\n

Obgleich die beiden geografischen Bereiche Europa und Asien seit der griechischen Antike als eigenst\u00e4ndige Kontinente betrachtet werden, handelt es sich in Wirklichkeit um einen Doppelkontinent wie Amerika (Nord- und S\u00fcdamerika). Das Wort \u201eKontinent\u201c stammt vom lateinischen \u201eterra continents<\/em>\u201c und bedeutet so viel wie \u201ezusammenh\u00e4ngendes Land\u201c. Demnach ist Eurasien EIN Kontinent und Europa lediglich eine verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig kleine Halbinsel darauf. Seit Philipp Johann Tabbert (1677-1747), sp\u00e4ter von Strahlenberg, verl\u00e4uft die \u00f6stliche Grenze Europas am Uralgebirge, am Obschtschi Syrt, an der Wolga und schlie\u00dflich am unteren Don entlang. Dort sei die Grenze zu Asien, einer von Europa abgrenzbaren Welt. Doch ein Blick auf die Karte macht deutlich, dass diese wenn auch offiziell anerkannten geografischen Grenzen in Wirklichkeit flie\u00dfend sind. Mindestens gibt es einen Bereich, das eurasische Herzland, der nicht mehr so ohne Weiteres in europ\u00e4isch oder asiatisch unterteilt werden kann. Eurasien ist ein Gro\u00dfraum, der gr\u00f6\u00dfte Kontinent auf diesem Planeten, bestehend aus vier gro\u00dfen tektonischen Platten sowie weiteren vielen kleinen Platten und Kratonen[1]<\/sup><\/a>. Eurasien ist die gr\u00f6\u00dfte Weltinsel zwischen Lissabon und Wladiwostok. Dass die in der Zeit von Peter dem Gro\u00dfen gezogenen Grenzen zwischen Europa und Asien zumindest fraglich sind[2]<\/sup><\/a>, machen u.\u00a0a. die Diskussionen \u00fcber die Zuordnung des n\u00f6rdlichen Kaukasus deutlich. Dort liegt z.\u00a0B. der Elbrus, der mit seinen 5.642 Metern der h\u00f6chste Berg Russlands ist und damit auch der h\u00f6chste Berg Europas w\u00e4re. Doch wird er allgemein Asien zugeschrieben, was verdeutlicht, wie umstritten diese Grenzziehung auch in der Wissenschaft gesehen wird.<\/p>\n

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Dennoch stellt Eurasien damit keine eigenst\u00e4ndige Kultur dar. H\u00e4ufig wird die Unterteilung in West und Ost vorgenommen. Der Westen sei das Abendland[3]<\/sup><\/a> mit seinen griechischen und r\u00f6mischen Wurzeln und der Osten das Morgenland, welches stark durch China, Japan und Arabien beeinflusst sei. Doch in Wirklichkeit ist diese Unterteilung eine Chim\u00e4re, denn vor allem f\u00fcr die eurasische Halbinsel gilt, dass es mehrere Europas gibt[4]<\/sup><\/a>. Hier einige Beispiele:<\/p>\n

* Das R\u00f6mische Reich war keine rein europ\u00e4ische bzw. auf die eurasische Halbinsel beschr\u00e4nkte Entit\u00e4t. Es handelte sich um ein Weltreich, dessen Einfluss \u00fcber die kartografisch gezogenen Grenzen hinausging.<\/p>\n

* Das Osmanische Reich kann ebenfalls nicht nur als asiatische Macht betrachtet werden und hinterlie\u00df seinen Abdruck auf europ\u00e4ischen Boden.<\/p>\n

Weiter unten beleuchten wir noch die religi\u00f6sen Diskontinuit\u00e4ten.<\/p>\n

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Europa \u2013 Zentrum und Zipfel<\/strong><\/p>\n

Die Erdoberfl\u00e4che besteht zu einer H\u00e4lfte aus dem Stillen Ozean, dem Pazifik und zum anderen aus dem Rest. Dieser Rest sind die beiden Festl\u00e4nder (beide Amerikas und Afro-Eurasien[5]<\/sup><\/a>). Der Atlantik wirkt dabei verbindend zwischen den Festl\u00e4ndern, w\u00e4hrend der Pazifik eine trennende Funktion aufweist. Auf dem Eurasischen Kontinent ist letzter auch ein eher trennendes Element zwischen Europa und Asien, zwischen der \u201eWei\u00dfen\u201c und der \u201eGelben Welt\u201c. Geschichtlich war das die eurasischen Kulturen Verbindende die weite Steppe, also das Land, w\u00e4hrend seit der \u00d6ffnung der japanischen sowie chinesischen H\u00e4fen, das Meer nun das Feld der einander sich tangierenden Bewegung ist. Mitten in dieser Welt steht die eurasische Halbinsel Europa. Aufgrund der oben beschriebenen Aufteilung der Welt ist die Bewegung zwischen den Festl\u00e4ndern eine West-Ost- oder Ost-West-Bewegung. W\u00e4hrend die n\u00f6rdliche Halbkugel von den Landmassen gezeichnet ist, die in die Arktis reichen, ist die S\u00fcdliche reich an Meer rings um den S\u00fcdpol. Was dem Norden fehlt, ist im S\u00fcden reichhaltig vorhanden und umgekehrt: Land und Meer[6]<\/sup><\/a>. Europa ist dabei eingekreist von den Kontinenten, genauso wie Neuseeland auf der anderen Seite ein \u201eZentrum\u201c der um sich scharenden Meere bildet. Lediglich Australien, Neuguinea, Chile und Argentinien liegen auf der s\u00fcdlichen neuseel\u00e4ndischen Seite[7]<\/sup><\/a>. Das \u201eZentrum\u201c der festl\u00e4ndischen Welt ist demnach Europa. Wer von Afrika in das zentrale Asien, von Asien oder Australien nach Amerika reisen m\u00f6chte, muss einen europ\u00e4ischen Flug- oder Seehafen passieren.<\/p>\n

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Der Geostratege Jordis von Lohausen schrieb in seinem Buch Mut zur Macht. Denken in Kontinenten <\/em>richtigerweise, dass \u201ewer das Land zwischen Weser und Weichsel besitzt, (\u2026) den Fu\u00df auf Europa\u201c <\/em>hat. \u201eHier fallen die W\u00fcrfel<\/em>\u201c[8]<\/sup><\/a>.<\/em> \u00d6stlich vom Harz erstreckt sich das schmale Tiefland zwischen den Pyren\u00e4en und der Nordsee. Es handelt sich dabei um das Einfallstor in die sarmatische Tiefebene bzw. der inneren Kammer Europas, womit diese Region eine der wesentlichsten, wenn nicht gar die wichtigste Drehscheibe auf Eurasien darstellt. Zurecht wird Sarmatien auch als die Thermopylen[9]<\/sup><\/a> zwischen Europa und Asien betrachtet. Wer die Vorherrschaft \u00fcber den Eurasischen Kontinent auszu\u00fcben strebt, muss Gewalt \u00fcber die Region aus\u00fcben k\u00f6nnen. Der Don wurde hier zu Zeiten Alexander des Gro\u00dfen als Grenze zwischen Europa und Asien ausgemacht. Mit den derzeitigen Auseinandersetzungen in der Ukraine toben im Grunde genommen zwei Kriege bzw. ein Krieg, der mindestens zwei Ebenen besitzt:<\/p>\n

* Es handelt sich zun\u00e4chst um einen russisch-ukrainischen Krieg, der geschichtlich und kulturell betrachtet l\u00e4ngst \u00fcberf\u00e4llig ist.<\/p>\n

* Zum Zweiten handelt es sich auch um einen Krieg zwischen dem von den US-Amerikanern beherrschten Westen und Russland[10]<\/sup><\/a> als gef\u00fcrchteter Konkurrent auf dem Eurasischen Kontinent. Auf dieser Ebene geht es nicht um Souver\u00e4nit\u00e4tsfragen der Ukraine, sondern um die Beherrschung der Kammer Europas. Wer Europa sch\u00fctzen will, der muss \u00fcber diese Region die Vorherrschaft aus\u00fcben.<\/p>\n

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Europas Lage bietet damit Voraussetzung f\u00fcr eine Weltmachtstellung, jedoch genauso f\u00fcr ein Vasallendasein als Br\u00fcckenkopf in den asiatischen Westen und den afrikanischen Norden ragend. Als Zentrum des Gro\u00dfteils der weltweiten Landmasse ist Europa der Luxus von geografischer Abgeschiedenheit stets verwehrt gewesen. Die N\u00e4he zu Russland als Eurasischer Akteur bleibt, genauso die N\u00e4he zu Afrika sowie der Zugang aus \u00dcbersee \u00fcber den Atlantik. Mit dem im Westen angrenzenden Ozean, ist es das Tor zur \u201eNeuen Welt\u201c, der Zugang Eurasiens zum Atlantik[11]<\/sup><\/a>. Es ist daher Europas geografische Bestimmung, Brennpunkt der Weltpolitik zu sein: Entweder als Spielball au\u00dfereurop\u00e4ischer Interessen oder als Vormacht.<\/p>\n

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Abbildung 1: Weltkarte mit roter Markierung Afrika-Eurasiens<\/em>[<\/em>12]<\/sup><\/a><\/p>\n

Betrachtet man Europa axial von West nach Ost, so l\u00e4sst es sich in drei Teile gliedern (siehe dazu Abbildung 2):<\/p>\n

* S\u00fcdwest mit der iberischen Halbinsel (I)<\/p>\n

* Die Mitte von Frankreich bis zur Linie zwischen der Nord-Ostsee-Enge zum Adriatischen Meer (II),<\/p>\n

* Ost bis zur Linie zwischen der Ostsee und dem Schwarzen Meer (III).<\/p>\n

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Kulturell-religi\u00f6s kann es etwas pr\u00e4ziser in<\/p>\n

* den katholisch-lateinischen S\u00fcden-S\u00fcdwesten,<\/p>\n

* den germanisch-protestantischen Nordwesten<\/p>\n

* und den slawischen religi\u00f6s gemischten Teil<\/p>\n

* sowie in einen letzten byzantinisch-orthodoxen Teil im Balkan untergliedert werden.<\/p>\n

Jedoch \u201etanzen\u201c die multiethnischen Gesellschaften dabei \u201eaus der Reihe\u201c[13]<\/sup><\/a>. Auch die katholischen Exklaven im Westen widersprechen dieser etwas einseitigen Einteilung. Wozu geh\u00f6ren die katholischen Entit\u00e4ten Polen und Litauen? Wie ist die Ukraine mit ihrer multiethnischen und multireligi\u00f6sen Vielfalt \u00adeinzusch\u00e4tzen?<\/p>\n

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Diese Einteilung reicht nicht, weshalb es als sinnvoll betrachtet wird, die erste axiale Untergliederung in den Landmassen herzuleiten. Von dort aus gehen die geopolitischen Sto\u00dfrichtungen.<\/p>\n

Das R\u00fcckgrat der eurasischen Halbinsel, die L\u00e4ngsachse Europas, bilden folgende drei L\u00e4nder:<\/p>\n

* Spanien als Torh\u00fcter des Mittelmeers sowie Br\u00fccke nach Afrika und letztlich Tor in den Atlantik hinein,<\/p>\n

* Frankreich als Innenraum und Kernland sowie letztlich Drehscheibe zwischen England und Italien,<\/p>\n

* Deutschland als Koordinatenkreuz zwischen der ozeanischen (West) und kontinentalen (Ost) sowie der skandinavischen (Nord) und mediterranen Welt (S\u00fcd).<\/p>\n

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Abbildung 2: Die drei Abschnitte der eurasischen Halbinsel<\/em>[14]<\/sup><\/a><\/p>\n

Der in Abbildung 2 eingezeichnete Hals stellt den Zugang bzw. die \u00dcbergangszone in das eurasische Rumpfland dar. Europa ist, wenn dann der Kontinent der Br\u00fcckenschl\u00e4ge wie bereits oben gesehen. Lokal k\u00f6nnen die Sto\u00dfrichtungen an folgenden Meerengen ausgemacht werden:<\/p>\n

* Bosporus und die Dardanellen als Einfallstore in den Nahen Osten<\/p>\n

* Die Stra\u00dfen von Gibraltar und Sizilien als Zugang zu Nordafrika<\/p>\n

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Abbildung 3: Die Meerengen und lokalen Verbindungspunkte nach Kleinasien, Naher Osten und Nordafrika<\/em>[15]<\/sup><\/a><\/p>\n

Die Karte zeigt die Meerengen zwischen den Kontinenten. Die roten Markierungen zeigen die Stra\u00dfe von Gibraltar, Sizilien sowie die Dardanellen und den Bosporus (von links nach rechts).<\/p>\n

Die Rolle von Meerengen kann nicht hoch genug eingesch\u00e4tzt werden. Es galt und gilt weiterhin, dass wer die Meerengen beherrscht, auch die Welt beherrscht. Solche lokalen Punkte auf der Weltkarte waren nicht selten die wesentlichen Ausl\u00f6ser f\u00fcr kriegerische Auseinandersetzungen, denn Meerengen sind klassische Werkzeuge der Einkreisung (Umklammerung und Gegenumklammerung konkurrierender Entit\u00e4ten). Sie sind der Transportweg der wichtigsten Ressourcen und G\u00fcter.<\/p>\n

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Nimmt man die eurozentrische Brille jedoch ab und schaut sich die Weltkarte noch einmal ohne Sto\u00dfrichtungen an, so wird \u00fcberdeutlich, wie klein Europa ohne Russland<\/strong> ist. Die Fl\u00e4che der EU-27 umfasst gerade mal ein Dreizehntel der gesamten eurasischen Landmasse. Europa mag das Zentrum der Weltpolitik und Br\u00fcckenkopf in den anderen kontinentalen Bereichen dieses Planeten darstellen, doch ist es letztlich auch der Zipfel dieses schier \u00fcbergro\u00dfen Kolosses namens Afrika-Eurasien, das zwischen den Landmassen aufgerieben zu werden droht. Sollte es beispielsweise zu einem Krieg zwischen den USA und einer der gro\u00dfen eurasischen Entit\u00e4ten kommen, w\u00e4re Europa mit hoher Wahrscheinlichkeit der Kriegsschauplatz Nummer Eins.<\/p>\n

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Die Akteure<\/strong><\/p>\n

Im Grunde genommen gibt es auf der eurasischen Halbinsel nur zwei Hauptakteure und einen weiteren, der gerade dabei ist, seinen Einfluss auf dem Kontinent wieder geltend zu machen:<\/p>\n

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* Germany<\/strong>, als Zentrum Europas, eingekeilt von seinen Nachbarn, ohne nat\u00fcrliche Grenzen, die ihm einen Sicherheitsg\u00fcrtel bieten. Gleichzeitig ist Deutschland die momentan mit Abstand gr\u00f6\u00dfte Wirtschaftsmacht Europas und f\u00fchrte insbesondere in der \u00c4ra von Kanzlerin Angela Merkel die EU an. Bis heute ist es der wichtigste Br\u00fcckenkopf f\u00fcr US-Amerika und auch die einzige ernstzunehmende eurasische Macht mit einem Fu\u00df in Europa, Russland hat in der Vergangenheit wiederholt verdeutlicht, Interesse an einer Zusammenarbeit zu haben.<\/p>\n

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* Frankreich<\/strong> ist als einzige europ\u00e4ische Atommacht – mit einem europ\u00e4ischen Interesse, Gro\u00dfbritannien betreibt eine Politik mit au\u00dfereurop\u00e4ischen Interessen – in der Lage sich milit\u00e4risch im Notfall auch auf nuklearer Ebene zu behaupten. Es geh\u00f6rt zu den gro\u00dfen atomaren M\u00e4chten dieser Welt und besitzt damit die Grundvoraussetzung f\u00fcr ein souver\u00e4nes Auftreten. Zudem besitzt es die historischen und kulturellen Voraussetzungen, da es in Frankreich insbesondere in der Politik ein \u00fcberaus starkes Gesp\u00fcr f\u00fcr die eigenen geopolitischen Interessen gibt. Letztlich besitzt Frankreich auch ein Vetorecht in der UNO und ist somit Deutschland im Bereich der Souver\u00e4nit\u00e4t \u00fcberlegen.<\/p>\n

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* Russland<\/strong> ist das fl\u00e4chenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dfte Land und ressourcentechnisch \u00fcberaus reich. Dennoch erweist sich diese gigantische Fl\u00e4che als gr\u00f6\u00dfte Herausforderung. Zum einen grenzen dadurch mit 14 Nachbarn auch ebenso viele potenzielle Gegner und territoriale Konkurrenten an dem B\u00e4renreich an. Mit Wei\u00dfrussland und der Ukraine muss es insgesamt eine etwa 2.500 km lange Grenze im Westen und eine noch weitaus gr\u00f6\u00dfere Grenze im S\u00fcden (alleine mit Kasachstan teilt es sich eine Linie von fast 7.000 km) zu verteidigen wissen, was unm\u00f6glich ist. \u00c4hnlich Deutschland, besitzt es keine wirklich nat\u00fcrlichen Grenzen. Die gro\u00dfen Gebirge sind die Karpaten (Ukraine), der Kaukasus (Kasachstan) und die Himmlischen Berge (vor allem Mongolei), welche au\u00dferhalb des Grenzgebietes liegen. Auch im Norden genie\u00dft es keinen Schutz. Die Arktis ist zum Gro\u00dfteil zugefroren. Es ist zum einen eine der gr\u00f6\u00dften Atomm\u00e4chte auf dem Planeten und besitzt zum anderen ebenfalls ein Vetorecht in der UNO. Sp\u00e4testens mit der Offensive in Georgien 2008 spielt Russland eine zunehmend wichtiger werdende Rolle auf der Halbinsel. Mit der j\u00fcngsten Invasion der Ostukraine und der offenen Bekundung, einen Regime-Change in Kiew hervorrufen zu wollen, ist der russische B\u00e4r wieder auf das eurasische Parkett zur\u00fcckgekehrt.<\/p>\n

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Alle drei Entit\u00e4ten stehen mal mehr, mal weniger in einem engen Austausch miteinander. Frankreich scheint \u00e4hnlich zu Zeiten von Charles de Gaulle eine Vermittlerrolle in dem Konflikt einnehmen zu wollen. Auch Deutschland wird von den teilnehmenden M\u00e4chten trotz seiner fehlenden Souver\u00e4nit\u00e4t als wichtiger Vermittler gesehen. Der Einfluss, den das ukrainische Au\u00dfenministerium insbesondere auf die Politiken der Bundesrepublik auszu\u00fcben versucht, macht deutlich, wie wichtig bis heute dieser Akteur f\u00fcr die Region ist.<\/p>\n

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Europa, ein franz\u00f6sisch-deutsches Projekt<\/strong><\/p>\n

Die Europ\u00e4ische Union ist ebenfalls ein Produkt franz\u00f6sischer sowie deutscher Politiken. Die R\u00f6mischen Vertr\u00e4ge von 1957 wurden von den beiden westeurop\u00e4ischen Hauptakteuren ausgehandelt. Sie sind ebenfalls nur ein Kompromiss zwischen den beiden Staaten gewesen, nachdem die Ratifizierung der Vertr\u00e4ge zur Europ\u00e4ischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) zu Zeiten Konrad Adenauers scheiterten. W\u00e4hrend Deutschland seinen Vertrag in der Hoffnung, damit Souver\u00e4nit\u00e4t zur\u00fcckzuerlangen, unterzeichnete, weigerte sich das damalige franz\u00f6sische Parlament, das Vorhaben zu ratifizieren – mit der Begr\u00fcndung, dass man ein deutsches Oberkommando nicht akzeptiere. Beide Akteure sind allerdings davon beseelt, ein geeintes Europa zu schaffen, wenn auch die Intentionen und Konzepte dazu unterschiedlich sein m\u00f6gen. W\u00e4hrend Frankreich tats\u00e4chlich ein eigenes geopolitisches Konzept anstrebt, von dem der amerikanische Geostratege Zbigniew Brzezi\u0144ski sagte, dass es von dem US-Amerikas in wesentlichen Punkten abweiche[16]<\/sup><\/a>, scheint das Engagement des Kriegsverlierers Deutschland aus seinem Willen zur Wiedergutmachung herzur\u00fchren. Frankreich sieht sich als Vormacht bzw. Anf\u00fchrer und be\u00e4ugt die Erfolge der deutschen Au\u00dfenpolitik in Europa mit Argwohn. Insbesondere Frankreich sucht immer wieder den Austausch mit Russland und versucht, Gro\u00dfbritannien gegen Deutschland aufzubringen. Auch wenn derzeit noch innerhalb der EU physisch Frieden herrschen mag, so kommt es auf wirtschaftlicher Ebene immer wieder zu harten Auseinandersetzungen. Insbesondere in der europ\u00e4ischen Fiskal- und Finanzpolitik gibt es hier immer wieder starke Divergenzen zwischen den Akteuren. W\u00e4hrend Deutschland die starken nordeurop\u00e4ischen Geberl\u00e4nder vertritt, ist Frankreich das Sprachrohr der s\u00fcdeurop\u00e4ischen Nehmerl\u00e4nder.<\/p>\n

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Man kann Russland nicht isolieren<\/strong><\/p>\n

Russland ben\u00f6tigt den Zugang \u00fcber die Ukraine und Wei\u00dfrussland, um erstens eine eurasische Macht zu bleiben, und zum anderen, um seine f\u00fcr Europa wichtigen energetischen Ressourcen sicher und f\u00fcr Russland lukrativ transportieren zu k\u00f6nnen. W\u00fcrden die Transitl\u00e4nder einen zu hohen Aufschlag f\u00fcr den Durchlass nehmen, w\u00fcrde dies einen enormen wirtschaftlichen Schaden bedeuten. Noch schlimmer w\u00e4re oder ist eine Blockade eines der Transitl\u00e4nder. Hinzu kommt der f\u00fcr Russland wichtige Zugang zum Schwarzen Meer. Dieses Gebiet besitzt jedoch auch einen emotionalen Wert, da es als Wiege aufgefasst wird. Wie wichtig diese Region f\u00fcr Russland ist, machen der derzeitige Konflikt und die damit auch verbundenen \u00f6konomischen Probleme f\u00fcr Europa \u00fcberdeutlich. Der Krieg in der Ukraine ist kein Ausdruck blinder Expansionsw\u00fcnsche seitens Russland. Das Land ist, wie oben bereits gesehen, bereits jetzt zu gro\u00df, um wirklich regiert und besch\u00fctzt werden zu k\u00f6nnen. Der Kreml kann es aus wirtschaftlichen, geostrategischen und insbesondere sicherheitspolitischen Gr\u00fcnden nicht zulassen, dass eines dieser L\u00e4nder aus der Reihe tanzt. W\u00e4hrend man auf Wei\u00dfrussland zumindest noch erheblichen Einfluss aus\u00fcbt \u2013 was sich jederzeit \u00e4ndern kann[17]<\/sup><\/a> \u2013 ist das Grenzland Ukraine ein akuter Fall f\u00fcr die sicherheitspolitischen Interessen in Moskau. Der Einmarsch auf der einen und das Heraushalten der USA als wichtigste NATO-Macht auf der anderen Seite zeigen, dass Russland wieder zu den dynamischsten Akteuren auf der Halbinsel geh\u00f6rt. Man wird Russland auf Dauer nicht isolieren k\u00f6nnen. Daf\u00fcr tanzen zu viele NATO-B\u00fcndnispartner aus der Reihe (T\u00fcrkei, Ungarn, Frankreich, Serbien als Teilnehmer des Friedensprogramms der NATO). Deutschland und Frankreich als wichtigste westperipheren M\u00e4chte auf der Halbinsel werden die Linie zu Moskau nur dann abtrennen, wenn Washington ein entsprechend lukratives Angebot macht. Derzeit allerdings l\u00e4sst letzteres Berlin und Paris allein in dem Konflikt. Die Nato ist ohne die USA ein mehr oder weniger zahnloser Tiger und milit\u00e4risch zumindest auf nuklearer Ebene Russland nicht gewachsen.<\/p>\n

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Abh\u00e4ngigkeiten<\/strong><\/p>\n

Alle drei Entit\u00e4ten sind aufeinander angewiesen. Europa droht zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten zerrieben zu werden. Ein Szenario, in dem Russland mit den US-Amerikanern in einen offenen Streit tritt, ist denkbar. Ausgetragen d\u00fcrfte dieser mitten im Zentrum der Halbinsel werden. F\u00fcr Deutschland und Frankreich ist es daher nur zielf\u00fchrend, mindestens eine \u00c4quidistanz, also einen gleichen Abstand sowohl zu den USA im Westen, als auch zu Russland und China im Osten einzunehmen. Denn obgleich es insbesondere aus deutscher Sicht ein nat\u00fcrliches geopolitisches Interesse an einer Verbindung zu Russland gibt, darf es auch nicht in seinen Ambitionen untersch\u00e4tzt werden. Russland ist ein Reich, und sp\u00e4testens seit Iwan dem Schrecklichen[18]<\/sup><\/a> besteht das geopolitische Konzept vom \u201eEinsammeln Russischer Erde\u201c[19]<\/sup><\/a>. Das Geschichtsbewusstsein russischer Geopolitik ist denen westeurop\u00e4ischer Entit\u00e4ten weit \u00fcberlegen. Obgleich es f\u00fcr Russland keine andere Wahl gibt, als auf seine Nachbarn massiven Druck (siehe gerade Ukraine, zuvor Georgien) auszu\u00fcben und es derzeit n\u00fcchtern betrachtet kaum Expansionsbestrebungen haben kann, darf der Wille einzelner, auch m\u00e4chtiger Fraktionen im Kreml das alte Moskowitenreich und seine Nachfolgerin, die Sowjetunion wiederzubeleben (zumindest die alten Grenzen zur\u00fcckzuerlangen), nicht untersch\u00e4tzt werden. Russland geh\u00f6rt historisch betrachtet zu den gro\u00dfen Weltm\u00e4chten. Auch wenn es derzeit bestenfalls noch eine Gro\u00dfmacht in Eurasien darstellt, gibt es ein tiefes Bewusstsein f\u00fcr Gr\u00f6\u00dfe im Reich des russischen B\u00e4ren. Der \u201eAlte Fritz\u201c soll einmal gesagt haben: \u201eVon allen Nachbarn Preu\u00dfens ist das russische Reich der gef\u00e4hrlichste, ebenso sehr verm\u00f6ge seiner Macht als seiner \u00f6rtlichen Lage. Die, welche nach mir dies Land regieren werden, haben Ursache, mit diesem Barbaren Freundschaft zu pflegen<\/em>\u201c. Diese Worte sollten der Nachwelt eine Warnung sein. Insbesondere den Deutschen. Eine Zusammenarbeit mit Russland ist unausweichlich. Eine Isolation Russlands ist nicht m\u00f6glich, eine Kr\u00e4nkung des B\u00e4ren kann sich explosiv auswirken. Dennoch ist Vorsicht geboten. Russland muss seine Grenzen kennen.<\/p>\n

 <\/p>\n

Gro\u00dfbritannien und T\u00fcrkei<\/strong><\/p>\n

* Gro\u00dfbritannien<\/strong> ist, trotz seiner milit\u00e4rischen und wirtschaftlichen Macht, kein Akteur mit Interesse auf eine F\u00fchrungsrolle in Europa. Das Empire wird durch den \u00c4rmelkanal vom Festland getrennt, der zugleich wohl einer der wichtigsten Gr\u00fcnde daf\u00fcr ist, dass es bis zum heutigen Tage kein geeintes Europa gab. Dieser Meeresarm, der je nach Wetterlage Nordsee- oder Atlantikwasser treibt, scheint unbezwungen zu sein und bot England grunds\u00e4tzlich Schutz. Weder vermochten es die Spanier 1588, noch Napoleon rund 220 Jahre sp\u00e4ter den \u00c4rmelkanal zu durchbrechen. Ebenfalls scheiterte Hitler im 20. Jahrhundert. Trotz gewaltigem milit\u00e4rischen Aufgebot blieb die Insel uneinnehmbar. Nach der Schlacht am Kap Trafalgar begann die \u00c4ra der britischen Seemacht. Das britische Erbe \u00fcbernahmen die USA nach 1945. Seitdem fungieren die Briten als \u201eAnh\u00e4ngsel\u201c US-Amerikas, wobei diese Zusammenarbeit gewisserma\u00dfen auf Augenh\u00f6he stattfindet, aber Washington eindeutig die F\u00fchrung innehat. Wo einst englische Mode und englischer Stil auf der Halbinsel nachahmungswert waren, war es nun das neue US-Amerika, was Faszination aus\u00fcbte. Die britischen Ambitionen in Europa sind eher verhalten. Man schaut auf den Gro\u00dfen Bruder und bleibt ihm treu[20]<\/sup><\/a>. Mit dem Brexit wurde dies noch einmal in der Neuzeit unterstrichen. Gro\u00dfbritannien ist die m\u00e4chtigste Entit\u00e4t der Inseln in der Nordsee und kann damit als Regionalmacht agieren. Das alte Empire wird weiterhin Einfluss auf die eurasische Halbinsel aus\u00fcben und betreibt seine Politik der Balance of Power<\/em> (diesmal im Sinne US-Amerikas) weiter. Aber die Zeiten als haupts\u00e4chlicher Akteur sind vorbei. Gro\u00dfbritannien ist heute mehr Br\u00fcckenkopf als Akteur.<\/p>\n

 <\/p>\n

* Die T\u00fcrkei<\/strong> wird h\u00e4ufig nicht als Teil Europas betrachtet, zeigt aber umso deutlicher, wie schwer definierbar die Grenzen dieses \u201eKontinents\u201c zu ziehen sind. Geologisch betrachtet, geh\u00f6ren etwa drei Prozent des Landes zu europ\u00e4ischem Boden. Etwa 12 Prozent der t\u00fcrkischen Bev\u00f6lkerung (ges.: ca. 84 Mio.) lebt in Ostthrakien. Zudem ist unbestreitbar, dass auch sein Vorg\u00e4nger, das Osmanische Reich, einen erheblichen Einfluss auf die Halbinsel aus\u00fcbte. Die permanente Diskussion um den Beitritt in die EU macht deutlich, dass es von Seiten der EU-etablierten M\u00e4chte Missfallen an dem Gedanken gibt. Die T\u00fcrkei, so wichtig sie geopolitisch f\u00fcr Europa auch sein mag, wird durch seine einerseits kulturelle Fremdheit, andererseits durch die Tatsache, dass sie alle Voraussetzungen beinhaltet, um Brennpunkt zu sein, von den Europ\u00e4ern mit Misstrauen betrachtet. Auch innenpolitisch wird von der derzeitigen F\u00fchrung dieses Gesuch, der EU beizutreten, immer wieder betont, jedoch mit dem Wissen, dass diese Forderung ohnehin nicht umgesetzt wird. Durch seine geografische Lage als Zugang zu Europa im S\u00fcdosten der Halbinsel ist die T\u00fcrkei einer der wichtigsten Dreh- und Angelpunkte des eurasischen Doppelkontinents. Sie kann entscheiden, wer die Halbinsel betritt und wer nicht, was immer wieder im Rahmen der anhaltenden Zuwanderung aus Kleinasien nach Europa im Fokus der Diskussion stand. Wer aus Kleinasien kommend Europa passieren will, muss durch die alte Stadt Konstantinopel (heute: Istanbul). Sie ist Drehkreuz zwischen diesen beiden Welten. Mit den Dardanellen, dem Marmarameer und dem Bosporus haben die T\u00fcrken geografisch die wichtigste Voraussetzung, eine starke Seemacht zu werden. F\u00fcr Russland ist diese Wasserstra\u00dfe, die vom Schwarzen Meer bis in das Mittelmeer ragt, essentiell und gar \u00fcberlebensnotwendig, womit die T\u00fcrken ein wichtiges Druckmittel gg\u00fc. dem B\u00e4ren besitzen, jedoch zugleich der Gefahr ausgesetzt sind, zum Spielball zu werden. Auch die T\u00fcrkei ist kein Hauptakteur, wird jedoch zunehmend selbstbewusster und tritt derzeit sogar als Mittlerin zwischen Russland und dem Westen auf. Auch wenn der \u201eKranke Mann vom Bosporus\u201c bis heute die alte St\u00e4rke des Osmanischen Reiches nicht zur\u00fcckerlangen konnte, schlummert in ihm dennoch dieses Erbe, weshalb er nicht untersch\u00e4tzt werden sollte.<\/p>\n

 <\/p>\n

Europa: Das Reich, das keinen K\u00f6nig hat<\/strong><\/p>\n

Europa ist ein Flickenteppich, uneinig, kulturell und ethnisch sehr heterogen. Wirtschaftlich besitzt es ein gewaltiges Gef\u00e4lle zwischen West und Ost, ebenso wie zwischen Nord und S\u00fcd. Gleichzeitig ist es durch seine zentrale Lage Schauplatz von K\u00e4mpfen um die Vorherrschaft Eurasiens und somit der Welt, da erstes die ma\u00dfgebliche Achse dieser Welt darstellt. Obgleich es durch die o.\u00a0g. Gr\u00fcnde beste Voraussetzungen zur Weltmacht hat, scheitert es an folgenden Punkten:<\/p>\n

* Durch die oben skizzierte Diversit\u00e4t gibt es kein einheitliches Verst\u00e4ndnis unter den V\u00f6lkern, was unter Europa zu verstehen ist. Es gibt, wenn dann, mehrere Europas. Diese lassen sich teilweise topografisch, teilweise kulturell voneinander trennen. Die historischen Reiche innerhalb der Halbinsel dienen zumindest als Ausgangspunkt zur Analyse und werden in dem Artikel von Dominik Schwarzenberger Europa der R\u00e4ume<\/em> in dieser Ausgabe vertieft.<\/p>\n

* Europa hat eine verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig junge Geschichte. Gleichzeitig gibt es aufgrund der topografischen Lage keine gemeinsame Geschichte, da der Austausch zwischen den Kulturen in der weiten Vergangenheit nur marginal stattfand. Somit beschr\u00e4nkt sich die gemeinsame Erinnerung an Europa auf nur wenige Ereignisse der Verteidigung (z.\u00a0B. gegen die Mongolen und Hunnen) neben der Christianisierung und den weltumspannenden Reichen sowie die Zeit der Aufkl\u00e4rung und die in Frankreich ihren Anfang genommenen Revolutionen.<\/p>\n

* Durch die beiden vorher genannten Punkte gibt es heute kein europ\u00e4isches Sendungsbewusstsein. Insbesondere die Rechten in Europa, die neben nationalen Bestrebungen europ\u00e4ische oder gar paneurop\u00e4ische Ideen verfolgen, sind meist eurozentrisch ausgerichtet und \u00fcbersehen die Vielfalt und die damit verbundenen Hindernisse f\u00fcr eine Vereinigung. Des Weiteren wird Europa selbst von diesen heute nur noch als Spielball betrachtet. Exit-Strategien wie die von Johannes Scharf stehen daf\u00fcr anschaulich Pate.<\/p>\n

* Es gibt keinen K\u00f6nig, keinen Herrscher bzw. keine Vormacht in Europa, wof\u00fcr momentan auch die Legitimation fehlt. Weder Paris, noch Berlin, erst recht nicht Moskau besitzen daf\u00fcr das notwendige Vertrauen, die Legitimation, die sich durch einen Universalismus ergibt.<\/p>\n

* Die fehlende Souver\u00e4nit\u00e4t europ\u00e4ischer Entit\u00e4ten im Zusammenspiel mit den beiden auf Europa zugreifenden Gro\u00dfm\u00e4chten, worunter mit US-Amerika eine Weltmacht Anspruch erhebt, ist zwar ein bekanntes Problem, kann jedoch nicht auf rechtlicher oder v\u00f6lkerrechtlicher Ebene gel\u00f6st werden. Hier z\u00e4hlen nur harte Fakten wie Ressourcen, Menschenmaterial, \u00d6konomie und Waffen. Wer diese besitzt, kann sich seine Souver\u00e4nit\u00e4t erwerben. Auf dem eurasischen Schachbrett ist kein Platz f\u00fcr romantische Jurisprudenz.<\/p>\n

 <\/p>\n

Legitimation durch Integrations-Mythos<\/strong><\/p>\n

Legitime Herrschaft bedarf eines integrierenden Mythos. Hier einige geschichtliche Beispiele:<\/p>\n

* Rom<\/strong> war nicht nur eine Stadt oder ein Reich. Es war eine Idee, ein Traum. Rom und seine Legionen als Ordnungsmacht waren die Legitimation f\u00fcr die damalige Weltordnung.<\/p>\n

* Die europ\u00e4ischen Reiche<\/strong> setzten ihre Macht auf die Vertretung Gottes, den Papst und die Kirche. Der R\u00f6mische Katholizismus diente Jahrhunderte als Legitimation der Herrschaft.<\/p>\n

* Der Westf\u00e4lische Frieden<\/strong> und sp\u00e4ter die Ordnung des Wiener Kongresses hatten den Europ\u00e4ischen Frieden als Legitimation. Das Mythos stiftende Postulat lautete hier: Kein Krieg mehr auf europ\u00e4ischem Boden. Immerhin hielt vor allem der Westf\u00e4lische Frieden mehrere Jahrhunderte ohne gro\u00dfe Kriege in Europa.<\/p>\n

* Das gleiche Postulat zeichnete man im \u00dcbrigen auch nach den beiden Weltkriegen<\/strong>, was jedoch eher zu einer Schw\u00e4chung der europ\u00e4ischen Entit\u00e4ten, einschlie\u00dflich der beiden Siegerm\u00e4chte Gro\u00dfbritannien und Frankreich, f\u00fchrte. Lediglich Russland als eurasische Macht profitierte davon und musste sich ob seiner gewaltigen Hegemonialmacht nicht daran halten.<\/p>\n

* Daher legitimierten die atomaren Gro\u00df- bzw. Weltm\u00e4chte die Bipolare Weltordnung<\/strong> bis 1990. Man f\u00fchrte kleine Stellvertreterkriege, um den gro\u00dfen Showdown zu verhindern.<\/p>\n

* Heute legitimiert sich der Weltherrscher USA<\/strong> \u00fcber zwei Dinge: Seine Milit\u00e4rmacht und das darauf aufbauende Dollarfinanzsystem mit all seinen ideologischen Facetten (Kapitalismus, Liberalismus). Es folgt der Manifest Destiny und legitimiert sich durch den Demokratismus, den die USA notfalls auch in dieser Welt mit Waffengewalt verteidigen werden – gespickt mit Tittytainment[21]<\/sup><\/a> und dem American Way of Life. Diese Legitimation br\u00f6ckelt allerdings. Das universalistische Postulat der Menschenrechte legitimierte diesen Erben Roms jedoch immerhin mehr als 70 Jahre lang.<\/p>\n

 <\/p>\n

Es bedarf also auch heute eines einenden Universalismus zur Legitimation der antretenden Vorm\u00e4chte. Dazu gibt es aufgrund der einzigartigen Weltlage gen\u00fcgend Potenzial. Das Narrativ, nach dem es in Europa nie wieder Krieg geben darf, ist mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine vollkommen zerbrochen. Gleichzeitig steht Europa vor massiven Herausforderungen, wie der Masseneinwanderung raumfremder Kulturen, dem Geburtenr\u00fcckgang und der wirtschaftlichen Abgeschlagenheit, da sich US-Amerika, von dem vor allem Deutschland wirtschaftlich profitierte, nach S\u00fcdostasien umorientiert. Dadurch sehen sich alle europ\u00e4ischen V\u00f6lker den gleichen Problemen ausgesetzt und sind zunehmend auf sich allein gestellt. W\u00e4hrend die USA also schw\u00e4cheln, Russland zur\u00fcckgelangt auf der weltpolitischen B\u00fchne und mit China und Indien weitere gr\u00f6\u00dfere Akteure auf dem eurasischen Schachbrett mitspielen, entsteht eine Neuverteilung der Machtverh\u00e4ltnisse. Das \u201eKonzert der M\u00e4chte\u201c (Metternich) wandelt sich wieder einmal.<\/p>\n

 <\/p>\n

In den n\u00e4chsten Jahren wird Europa mit mehreren Brennpunkten (Balkan, T\u00fcrkei, weitere Konflikte in der Sarmatien-Ebene) zu k\u00e4mpfen haben. Die wirtschaftliche und finanz- sowie auch geldpolitische Lage wird die EU gef\u00e4hrden. Sie wird in ihrer Macht immer eingeschr\u00e4nkter sein. Auch wenn die Entit\u00e4ten gerade zur\u00fcck zum Nationalstaat (War er jemals verlorengegangen?) finden, werden sie sich aus reinem \u00dcberlebenstrieb und Selbsterhaltungswillen auf mittlere Sicht zun\u00e4chst in Koalitionen und auf lange Sicht in Gro\u00dfr\u00e4ume organisieren. Ein geeintes Europa liegt jedoch noch in weiter Ferne. Ihm fehlt der Universalismus, der integrativ wirkende Mythos. Doch mit dem Zusammenbruch der unipolaren k\u00f6nnte sich das Narrativ der multipolaren Weltordnung im Sinne eines Machtausgleiches wie zu Zeiten des Westf\u00e4lischen Friedens oder des Deutschen Bundes nach dem Wiener Kongress herausbilden. Ein wirtschaftliches und milit\u00e4risches B\u00fcndnis oder zumindest eine Art Allianz k\u00f6nnten der Anfang sein. Dazu bedarf es jedoch auch eines ausgepr\u00e4gten Sendungsbewusstseins. Das Konzept des Europas der Vaterl\u00e4nder, das im \u00dcbrigen ein franz\u00f6sisches ist, hat keine Strahlkraft und ist eher ein Propaganda-Spin. Eine einigende Europa-Idee bedarf neben den gemeinsamen Problemen \u2013 die absolute Voraussetzung sind \u2013 auch eines positiven Selbstbildes.<\/p>\n

 <\/p>\n

Eine mulitpolare Friedensordnung als europ\u00e4ische Macht mit mehreren K\u00f6nigen (Frankreich, Deutschland, Polen, Italien, Gro\u00dfbritannien) an einer Tafel, die zu Russland und den USA ein Gegengewicht bilden, w\u00e4re ein solches. Diese europ\u00e4ische Allianz darf sich nicht als Hegemonialmacht verstehen und die Welt durch die eurozentrische Brille betrachten, sondern als Machtpol in einer zunehmend verwirrenden Welt, der es wieder Ordnung beizubringen gilt. Wenn es eine Macht geben soll, die Verst\u00e4ndnis f\u00fcr diese Multipolarit\u00e4t und Vielfalt entwickeln kann, dann wohl der Flickenteppich Europa.<\/p>\n

 <\/p>\n

Der Rechten ist gut daran gelegen, ein Drittes Europa zwischen Eurozentrismus und Vasallen, aber auch zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten im Westen und im Osten anzustreben. Europa hat das Zeug, von seinem Dasein als Br\u00fcckenkopf zu einem Machtakteur zu werden, der nur dann Akzeptanz bei dem bestehenden Konzert der M\u00e4chte finden wird, wenn sein Universalismus friedensstiftend ist und es auf der Ressourcen-Ebene seine Hausaufgaben gemacht hat. Die Wirtschaftsmacht Deutschland, verbunden mit der atomaren Macht Frankreich, den Rohstoffen Ost- und S\u00fcdosteuropas und den Seem\u00e4chten im Norden mag noch in weiter Ferne sein – doch wenn wir eines immer wieder aus der Geschichte lernen, dann ist es: Alles ist m\u00f6glich!<\/strong><\/p>\n

Hier geht es zur neuesten Ausgabe der AGORA EUROPA: Neugeburt oder Selbstmord?<\/a><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

 <\/p>\n

[1]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Kratone sind die geologisch sehr alten Kerngebiete der uns heute bekannten Kontinente. Sie gelten als tektonisch besonders stabil. Sie entstanden in der Erdurzeit, also vor ca. 4.000 bis 2.500 Millionen Jahren.<\/p>\n

[2]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Der Geostratege George Friedman bspw. zieht die \u00f6stliche Grenze Europas von Sankt Petersburg im Norden nach Rostow im S\u00fcden. Friedman, G. (2015, S. 229). Flashpoints. Pulverfass Europa. Krisenherde, die den Kontinent bedrohen. Plassen Verlag, Kulmbach<\/p>\n

[3]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Teilweise wird auch US-Amerika zum Abendland gez\u00e4hlt, was zunehmend verdeutlicht, wie schwierig die Anwendung dieser Unterteilung ist. Nicht selten wird das Abendland mit vom Katholizismus beeinflussten Gebieten dieser Erde gleichgesetzt, worunter nicht mehr die griechisch-byzantinische Welt verstanden wird.<\/p>\n

[4]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Es sei an dieser Stelle auf den Artikel von Schwarzenberger, D. (2020). \u201eEin Europa der R\u00e4ume I \u2013 Voraussetzungen\u201c verwiesen. Der Autor beschreibt darin die verschiedenen Auspr\u00e4gungen der eurasischen Halbinsel. Verf\u00fcgbar unter: https:\/\/gegenstrom.org\/ein-europa-der-raeume-i-voraussetzungen\/ (23.07.2022)<\/p>\n

[5]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Europa, Asien und Afrika sind im Grunde genommen ein miteinander verbundenes Festland.<\/p>\n

[6]<\/sup><\/a> \u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 \u00a0 \u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Drei Viertel der globalen Landmasse liegen n\u00f6rdlich vom \u00c4quator.<\/p>\n

[7]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Die menschenleere Arktis geh\u00f6rt im Grunde genommen auch dazu.<\/p>\n

[8]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Lohausen, Jordis (1981, S. 243). Mut zur Macht. Denken in Kontinenten. Vowinckel-Verlag, Berg am See<\/p>\n

[9]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Dabei handelt es sich um den f\u00fcr Griechenland wichtigsten Engpass, der immer wieder Schauplatz von Schlachten war. Die wohl ber\u00fchmteste ist jene von 480 v. Chr., mitten in den Perserkriegen. Der K\u00f6nig Leonidas soll dort mit seinen 300 Spartiaten gegen die Unsterblichen, die zu Tausenden kamen, gek\u00e4mpft haben.<\/p>\n

[10]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Obwohl Russland nach Perestroika und Glasnost wirtschaftlich und in Teilen auch milit\u00e4risch stark geschrumpft ist, betrachteten wesentliche amerikanische Geostrategen selbigen Akteur trotzdem stets als gef\u00e4hrlichsten Konkurrenten, der die Vorherrschaft in Eurasien streitig machen k\u00f6nnte.<\/p>\n

[11]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Der Nordatlantik stellt die k\u00fcrzeste eisfreie Verbindung zwischen der Neuen Welt und der Alten Welt dar.<\/p>\n

[12]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Bildquelle: Wikipedia (2022). Afrika-Eurasien. Verf\u00fcgbar unter: https:\/\/de.wikipedia.org\/wiki\/Afrika-Eurasien (21.05.2022) Erg\u00e4nzungen durch den Autor vorgenommen; Die Karte zeigt den zusammenh\u00e4ngenden \u201eDreifach-Kontinent\u201c, mit seiner schier unvorstellbaren Gr\u00f6\u00dfe von ca. 85 Mio. km2<\/sup>. Die blauen Pfeile geben die geopolitische Sto\u00dfrichtung auf der Landmasse aus Sicht Europas an. Der blaue Kreis verdeutlicht das \u201eZentrum\u201c Europa, ohne Russland, da letztes einen eigenen von Europa zu unterscheidenden Raum darstellt. Russland ist von seiner Geografie her ein eurasisches Land. Die Trennlinie verl\u00e4uft zwischen der Ostsee du dem Schwarzen Meer.<\/p>\n

[13]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Es sei auf die muslimisch gepr\u00e4gten Albaner und Bosniaken verwiesen.<\/p>\n

[14]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Bildquelle: Lohausen, Jordis (1981, S. 125). Mut zur Macht. Denken in Kontinenten. Vowinckel-Verlag, Berg am See<\/p>\n

[15]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Karte ist von StepMap mit eigenen Erg\u00e4nzungen<\/p>\n

[16]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Brzezi\u0144ski, Z. (2017, S. 60). Die einzige Weltmacht. Amerikas Strategie der Vorherrschaft. Kopp Verlag, Rottenburg<\/p>\n

[17]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Vgl. dazu Schwarzenberger, D. (2022). Wei\u00dfrussland oder Belarus \u2013 Droht ein zweiter Ukraine-Konflikt? Ver\u00f6ffentlicht auf Gegenstrom \u2013 Plattform f\u00fcr Rechte Metapolitik. Verf\u00fcgbar unter: https:\/\/gegenstrom.org\/dominik-schwarzenberger-weissrussland-oder-belarus-droht-ein-zweiter-ukraine-konflikt\/ (24.07.2022)<\/p>\n

[18]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Es handelt sich bei \u201eder Schreckliche\u201c um einen \u00dcbersetzungsfehler, auch wenn diese Bezeichnung gebr\u00e4uchlich geworden ist. Die deutsche \u00dcbersetzung f\u00fcr grosny<\/em> lautet \u201efurchteinfl\u00f6\u00dfend\u201c oder \u201estreng\u201c, was in Russland des 16. Jh. positiv besetzt war. Auch wird diese Bezeichnung dem Iwan IV. zumindest der ersten Regierungsperiode bis zu dem Tod seiner Frau nicht gerecht. Selbiger stand f\u00fcr ein modernes Reich und begr\u00fcndete das Zarentum in Russland.<\/p>\n

[19]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Die Politik der Sammlung russischer Erde wurde zun\u00e4chst von Iwan III. verfolgt und unter seinem Enkel Iwan dem Schrecklichen verwirklicht. Beide sahen sich als direkte Nachfolger des legend\u00e4ren Rjurik, der der erste Herrscher der Rus gewesen sein soll. Dadurch begr\u00fcndete sich auch das erste gro\u00dfe Zarengeschlecht der Rurikiden.<\/p>\n

[20]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Diese \u201eNibelungentreue\u201c gg\u00fc. den USA ist kein Ausdruck von Vasallentum, sondern ernsthafte Geopolitik. US-Amerika bietet den Engl\u00e4ndern die Chance, einen Platz neben der Weltmacht einzunehmen. Die Briten sind sehr selbstbewusst und schwelgen in der alten Zeit als gr\u00f6\u00dfte Seemacht. Die USA konservieren diesen Gedanken quasi.<\/p>\n

[21]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Unter Tittytainment verstand der Geostratege Zbigniew Brzezi\u0144ski die Herrschaft durch Softpower mittels Unterhaltung, bei der niedere Instinkte angeregt und ausgenutzt werden, um die beherrschten V\u00f6lker unter Kontrolle zu halten. Oft wirkt der amerikanische Lebensstil mit seinem Fast Food und der Pornografie als einhergehend mit dem Tittytainment.<\/p>\n

 <\/p>\n

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\u00a0– mit Geopolitik und -strategie, waren in der j\u00fcngeren Vergangenheit kein wirklichen Kernthemen rechter Debatten- oder gar Standpunktdiskussionen. Dabei best\u00fcnde hier dringender Bedarf, denn nicht nur das europ\u00e4ische Ausland wei\u00df um die Bedeutung des europ\u00e4ischen Kernlandes, welches von Deutschland entscheidend kontrolliert wird. Umso gr\u00f6\u00dfer sind die Fragezeichen in den Augen au\u00dfenstehender Beobachter, wenn sie das […]<\/p>","protected":false},"author":28,"featured_media":9352,"comment_status":"closed","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_et_pb_use_builder":"on","_et_pb_old_content":"

\u00a0<\/p>

Bis zum Ende des 2. Weltkriegs waren es europ\u00e4ische Entit\u00e4ten, die \u00fcber Jahrhunderte die Weltpolitik gestalteten. Europa, so man diesen Begriff \u00fcberhaupt eindeutig definieren und abgrenzen kann, war das Zentrum von Technologie, Philosophie und letztlich politischer Macht. So entstand \u2013 wohl auch nicht zu Unrecht \u2013 unter den Europ\u00e4ern zunehmend eine eurozentrische Sicht auf die Welt. Doch mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges im Jahr 1914 begann ein einziger 31 Jahre lang anhaltender Krieg, der damit endete, dass 100 Millionen Menschen ihr Leben lie\u00dfen. Dies war die Folge aus Krieg, V\u00f6lkermorden und S\u00e4uberungsaktionen. Europa hatte bewiesen, dass es mindestens zwei Gesichter besitzt. Das eine, was h\u00e4ufig als das vom Abendland gepr\u00e4gte Sch\u00f6nheitsideal verbunden mit kulturellen und technologischen Errungenschaften gesehen wird - das andere als die h\u00e4ssliche Fratze der Zerst\u00f6rung.<\/p>

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Europ\u00e4ische Entit\u00e4ten unterjochten die Welt. Gleichzeitig s\u00e4ten sie Zwietracht unter ihren Nachbarn. Dieser Kontinent ist wie kein zweiter, bezogen auf seine Landmasse, kleinteilig zersplittert. Aufgrund seiner geografischen Konsistenz besteht dieser eigentliche Subkontinent aus mehreren Grenzgebieten. Die Vermischung von V\u00f6lkern und Kulturen ist hier vorprogrammiert. Von Homogenit\u00e4t kann keine Rede sein.<\/p>

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In diesem ersten Teil wollen wir beleuchten, welche Rolle(n) Europa auf der Weltb\u00fchne spielt und wo wir Potenziale erkennen k\u00f6nnen.<\/p>

Europa und Asien: In Wirklichkeit ein Doppelkontinent<\/strong><\/p>

Obgleich die beiden geografischen Bereiche Europa und Asien seit der griechischen Antike als eigenst\u00e4ndige Kontinente betrachtet werden, handelt es sich in Wirklichkeit um einen Doppelkontinent wie Amerika (Nord- und S\u00fcdamerika). Das Wort \u201eKontinent\u201c stammt vom lateinischen \u201eterra continents<\/em>\u201c und bedeutet so viel wie \u201ezusammenh\u00e4ngendes Land\u201c. Demnach ist Eurasien EIN Kontinent und Europa lediglich eine verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig kleine Halbinsel darauf. Seit Philipp Johann Tabbert (1677-1747), sp\u00e4ter von Strahlenberg, verl\u00e4uft die \u00f6stliche Grenze Europas am Uralgebirge, am Obschtschi Syrt, an der Wolga und schlie\u00dflich am unteren Don entlang. Dort sei die Grenze zu Asien, einer von Europa abgrenzbaren Welt. Doch ein Blick auf die Karte macht deutlich, dass diese wenn auch offiziell anerkannten geografischen Grenzen in Wirklichkeit flie\u00dfend sind. Mindestens gibt es einen Bereich, das eurasische Herzland, der nicht mehr so ohne Weiteres in europ\u00e4isch oder asiatisch unterteilt werden kann. Eurasien ist ein Gro\u00dfraum, der gr\u00f6\u00dfte Kontinent auf diesem Planeten, bestehend aus vier gro\u00dfen tektonischen Platten sowie weiteren vielen kleinen Platten und Kratonen[1]<\/sup><\/a>. Eurasien ist die gr\u00f6\u00dfte Weltinsel zwischen Lissabon und Wladiwostok. Dass die in der Zeit von Peter dem Gro\u00dfen gezogenen Grenzen zwischen Europa und Asien zumindest fraglich sind[2]<\/sup><\/a>, machen u.\u00a0a. die Diskussionen \u00fcber die Zuordnung des n\u00f6rdlichen Kaukasus deutlich. Dort liegt z.\u00a0B. der Elbrus, der mit seinen 5.642 Metern der h\u00f6chste Berg Russlands ist und damit auch der h\u00f6chste Berg Europas w\u00e4re. Doch wird er allgemein Asien zugeschrieben, was verdeutlicht, wie umstritten diese Grenzziehung auch in der Wissenschaft gesehen wird.<\/p>

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Dennoch stellt Eurasien damit keine eigenst\u00e4ndige Kultur dar. H\u00e4ufig wird die Unterteilung in West und Ost vorgenommen. Der Westen sei das Abendland[3]<\/sup><\/a> mit seinen griechischen und r\u00f6mischen Wurzeln und der Osten das Morgenland, welches stark durch China, Japan und Arabien beeinflusst sei. Doch in Wirklichkeit ist diese Unterteilung eine Chim\u00e4re, denn vor allem f\u00fcr die eurasische Halbinsel gilt, dass es mehrere Europas gibt[4]<\/sup><\/a>. Hier einige Beispiele:<\/p>

* Das R\u00f6mische Reich war keine rein europ\u00e4ische bzw. auf die eurasische Halbinsel beschr\u00e4nkte Entit\u00e4t. Es handelte sich um ein Weltreich, dessen Einfluss \u00fcber die kartografisch gezogenen Grenzen hinausging.<\/p>

* Das Osmanische Reich kann ebenfalls nicht nur als asiatische Macht betrachtet werden und hinterlie\u00df seinen Abdruck auf europ\u00e4ischen Boden.<\/p>

Weiter unten beleuchten wir noch die religi\u00f6sen Diskontinuit\u00e4ten.<\/p>

Europa \u2013 Zentrum und Zipfel<\/strong><\/p>

Die Erdoberfl\u00e4che besteht zu einer H\u00e4lfte aus dem Stillen Ozean, dem Pazifik und zum anderen aus dem Rest. Dieser Rest sind die beiden Festl\u00e4nder (beide Amerikas und Afro-Eurasien[5]<\/sup><\/a>). Der Atlantik wirkt dabei verbindend zwischen den Festl\u00e4ndern, w\u00e4hrend der Pazifik eine trennende Funktion aufweist. Auf dem Eurasischen Kontinent ist letzter auch ein eher trennendes Element zwischen Europa und Asien, zwischen der \u201eWei\u00dfen\u201c und der \u201eGelben Welt\u201c. Geschichtlich war das die eurasischen Kulturen Verbindende die weite Steppe, also das Land, w\u00e4hrend seit der \u00d6ffnung der japanischen sowie chinesischen H\u00e4fen, das Meer nun das Feld der einander sich tangierenden Bewegung ist. Mitten in dieser Welt steht die eurasische Halbinsel Europa. Aufgrund der oben beschriebenen Aufteilung der Welt ist die Bewegung zwischen den Festl\u00e4ndern eine West-Ost- oder Ost-West-Bewegung. W\u00e4hrend die n\u00f6rdliche Halbkugel von den Landmassen gezeichnet ist, die in die Arktis reichen, ist die S\u00fcdliche reich an Meer rings um den S\u00fcdpol. Was dem Norden fehlt, ist im S\u00fcden reichhaltig vorhanden und umgekehrt: Land und Meer[6]<\/sup><\/a>. Europa ist dabei eingekreist von den Kontinenten, genauso wie Neuseeland auf der anderen Seite ein \u201eZentrum\u201c der um sich scharenden Meere bildet. Lediglich Australien, Neuguinea, Chile und Argentinien liegen auf der s\u00fcdlichen neuseel\u00e4ndischen Seite[7]<\/sup><\/a>. Das \u201eZentrum\u201c der festl\u00e4ndischen Welt ist demnach Europa. Wer von Afrika in das zentrale Asien, von Asien oder Australien nach Amerika reisen m\u00f6chte, muss einen europ\u00e4ischen Flug- oder Seehafen passieren.<\/p>

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Der Geostratege Jordis von Lohausen schrieb in seinem Buch Mut zur Macht. Denken in Kontinenten <\/em>richtigerweise, dass \u201ewer das Land zwischen Weser und Weichsel besitzt, (\u2026) den Fu\u00df auf Europa\u201c <\/em>hat. \u201eHier fallen die W\u00fcrfel<\/em>\u201c[8]<\/sup><\/a>.<\/em> \u00d6stlich vom Harz erstreckt sich das schmale Tiefland zwischen den Pyren\u00e4en und der Nordsee. Es handelt sich dabei um das Einfallstor in die sarmatische Tiefebene bzw. der inneren Kammer Europas, womit diese Region eine der wesentlichsten, wenn nicht gar die wichtigste Drehscheibe auf Eurasien darstellt. Zurecht wird Sarmatien auch als die Thermopylen[9]<\/sup><\/a> zwischen Europa und Asien betrachtet. Wer die Vorherrschaft \u00fcber den Eurasischen Kontinent auszu\u00fcben strebt, muss Gewalt \u00fcber die Region aus\u00fcben k\u00f6nnen. Der Don wurde hier zu Zeiten Alexander des Gro\u00dfen als Grenze zwischen Europa und Asien ausgemacht. Mit den derzeitigen Auseinandersetzungen in der Ukraine toben im Grunde genommen zwei Kriege bzw. ein Krieg, der mindestens zwei Ebenen besitzt:<\/p>

* Es handelt sich zun\u00e4chst um einen russisch-ukrainischen Krieg, der geschichtlich und kulturell betrachtet l\u00e4ngst \u00fcberf\u00e4llig ist.<\/p>

* Zum Zweiten handelt es sich auch um einen Krieg zwischen dem von den US-Amerikanern beherrschten Westen und Russland[10]<\/sup><\/a> als gef\u00fcrchteter Konkurrent auf dem Eurasischen Kontinent. Auf dieser Ebene geht es nicht um Souver\u00e4nit\u00e4tsfragen der Ukraine, sondern um die Beherrschung der Kammer Europas. Wer Europa sch\u00fctzen will, der muss \u00fcber diese Region die Vorherrschaft aus\u00fcben.<\/p>

\u00a0<\/p>

Europas Lage bietet damit Voraussetzung f\u00fcr eine Weltmachtstellung, jedoch genauso f\u00fcr ein Vasallendasein als Br\u00fcckenkopf in den asiatischen Westen und den afrikanischen Norden ragend. Als Zentrum des Gro\u00dfteils der weltweiten Landmasse ist Europa der Luxus von geografischer Abgeschiedenheit stets verwehrt gewesen. Die N\u00e4he zu Russland als Eurasischer Akteur bleibt, genauso die N\u00e4he zu Afrika sowie der Zugang aus \u00dcbersee \u00fcber den Atlantik. Mit dem im Westen angrenzenden Ozean, ist es das Tor zur \u201eNeuen Welt\u201c, der Zugang Eurasiens zum Atlantik[11]<\/sup><\/a>. Es ist daher Europas geografische Bestimmung, Brennpunkt der Weltpolitik zu sein: Entweder als Spielball au\u00dfereurop\u00e4ischer Interessen oder als Vormacht.<\/p>

\"\"<\/p>

Abbildung 1: Weltkarte mit roter Markierung Afrika-Eurasiens[12]<\/sup><\/a><\/p>

Betrachtet man Europa axial von West nach Ost, so l\u00e4sst es sich in drei Teile gliedern (siehe dazu Abbildung 2):<\/p>

* S\u00fcdwest mit der iberischen Halbinsel (I)<\/p>

* Die Mitte von Frankreich bis zur Linie zwischen der Nord-Ostsee-Enge zum Adriatischen Meer (II),<\/p>

* Ost bis zur Linie zwischen der Ostsee und dem Schwarzen Meer (III).<\/p>

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Kulturell-religi\u00f6s kann es etwas pr\u00e4ziser in<\/p>

* den katholisch-lateinischen S\u00fcden-S\u00fcdwesten,<\/p>

* den germanisch-protestantischen Nordwesten<\/p>

* und den slawischen religi\u00f6s gemischten Teil<\/p>

* sowie in einen letzten byzantinisch-orthodoxen Teil im Balkan untergliedert werden.<\/p>

Jedoch \u201etanzen\u201c die multiethnischen Gesellschaften dabei \u201eaus der Reihe\u201c[13]<\/sup><\/a>. Auch die katholischen Exklaven im Westen widersprechen dieser etwas einseitigen Einteilung. Wozu geh\u00f6ren die katholischen Entit\u00e4ten Polen und Litauen? Wie ist die Ukraine mit ihrer multiethnischen und multireligi\u00f6sen Vielfalt \u00adeinzusch\u00e4tzen?<\/p>

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Diese Einteilung reicht nicht, weshalb es als sinnvoll betrachtet wird, die erste axiale Untergliederung in den Landmassen herzuleiten. Von dort aus gehen die geopolitischen Sto\u00dfrichtungen.<\/p>

Das R\u00fcckgrat der eurasischen Halbinsel, die L\u00e4ngsachse Europas, bilden folgende drei L\u00e4nder:<\/p>

* Spanien als Torh\u00fcter des Mittelmeers sowie Br\u00fccke nach Afrika und letztlich Tor in den Atlantik hinein,<\/p>

* Frankreich als Innenraum und Kernland sowie letztlich Drehscheibe zwischen England und Italien,<\/p>

* Deutschland als Koordinatenkreuz zwischen der ozeanischen (West) und kontinentalen (Ost) sowie der skandinavischen (Nord) und mediterranen Welt (S\u00fcd).<\/p>

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Abbildung 2: Die drei Abschnitte der eurasischen Halbinsel[14]<\/sup><\/a><\/p>

Der in Abbildung 2 eingezeichnete Hals stellt den Zugang bzw. die \u00dcbergangszone in das eurasische Rumpfland dar. Europa ist, wenn dann der Kontinent der Br\u00fcckenschl\u00e4ge wie bereits oben gesehen. Lokal k\u00f6nnen die Sto\u00dfrichtungen an folgenden Meerengen ausgemacht werden:<\/p>

* Bosporus und die Dardanellen als Einfallstore in den Nahen Osten<\/p>

* Die Stra\u00dfen von Gibraltar und Sizilien als Zugang zu Nordafrika<\/p>

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Abbildung 3: Die Meerengen und lokalen Verbindungspunkte nach Kleinasien, Naher Osten und Nordafrika[15]<\/sup><\/a><\/p>

Die Karte zeigt die Meerengen zwischen den Kontinenten. Die roten Markierungen zeigen die Stra\u00dfe von Gibraltar, Sizilien sowie die Dardanellen und den Bosporus (von links nach rechts).<\/p>

Die Rolle von Meerengen kann nicht hoch genug eingesch\u00e4tzt werden. Es galt und gilt weiterhin, dass wer die Meerengen beherrscht, auch die Welt beherrscht. Solche lokalen Punkte auf der Weltkarte waren nicht selten die wesentlichen Ausl\u00f6ser f\u00fcr kriegerische Auseinandersetzungen, denn Meerengen sind klassische Werkzeuge der Einkreisung (Umklammerung und Gegenumklammerung konkurrierender Entit\u00e4ten). Sie sind der Transportweg der wichtigsten Ressourcen und G\u00fcter.<\/p>

\u00a0<\/p>

Nimmt man die eurozentrische Brille jedoch ab und schaut sich die Weltkarte noch einmal ohne Sto\u00dfrichtungen an, so wird \u00fcberdeutlich, wie klein Europa ohne Russland<\/strong> ist. Die Fl\u00e4che der EU-27 umfasst gerade mal ein Dreizehntel der gesamten eurasischen Landmasse. Europa mag das Zentrum der Weltpolitik und Br\u00fcckenkopf in den anderen kontinentalen Bereichen dieses Planeten darstellen, doch ist es letztlich auch der Zipfel dieses schier \u00fcbergro\u00dfen Kolosses namens Afrika-Eurasien, das zwischen den Landmassen aufgerieben zu werden droht. Sollte es beispielsweise zu einem Krieg zwischen den USA und einer der gro\u00dfen eurasischen Entit\u00e4ten kommen, w\u00e4re Europa mit hoher Wahrscheinlichkeit der Kriegsschauplatz Nummer Eins.<\/p>

Die Akteure<\/strong><\/p>

Im Grunde genommen gibt es auf der eurasischen Halbinsel nur zwei Hauptakteure und einen weiteren, der gerade dabei ist, seinen Einfluss auf dem Kontinent wieder geltend zu machen:<\/p>

\u00a0<\/p>

* Deutschland<\/strong>, als Zentrum Europas, eingekeilt von seinen Nachbarn, ohne nat\u00fcrliche Grenzen, die ihm einen Sicherheitsg\u00fcrtel bieten. Gleichzeitig ist Deutschland die momentan mit Abstand gr\u00f6\u00dfte Wirtschaftsmacht Europas und f\u00fchrte insbesondere in der \u00c4ra von Kanzlerin Angela Merkel die EU an. Bis heute ist es der wichtigste Br\u00fcckenkopf f\u00fcr US-Amerika und auch die einzige ernstzunehmende eurasische Macht mit einem Fu\u00df in Europa, Russland hat in der Vergangenheit wiederholt verdeutlicht, Interesse an einer Zusammenarbeit zu haben.<\/p>

\u00a0<\/p>

* Frankreich<\/strong> ist als einzige europ\u00e4ische Atommacht in der Lage sich milit\u00e4risch im Notfall auch auf nuklearer Ebene zu behaupten. Es geh\u00f6rt zu den gro\u00dfen atomaren M\u00e4chten dieser Welt und besitzt damit die Grundvoraussetzung f\u00fcr ein souver\u00e4nes Auftreten. Zudem besitzt es die historischen und kulturellen Voraussetzungen, da es in Frankreich insbesondere in der Politik ein \u00fcberaus starkes Gesp\u00fcr f\u00fcr die eigenen geopolitischen Interessen gibt. Letztlich besitzt Frankreich auch ein Vetorecht in der UNO und ist somit Deutschland im Bereich der Souver\u00e4nit\u00e4t \u00fcberlegen.<\/p>

\u00a0<\/p>

* Russland<\/strong> ist das fl\u00e4chenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dfte Land und ressourcentechnisch \u00fcberaus reich. Dennoch erweist sich diese gigantische Fl\u00e4che als gr\u00f6\u00dfte Herausforderung. Zum einen grenzen dadurch mit 14 Nachbarn auch ebenso viele potenzielle Gegner und territoriale Konkurrenten an dem B\u00e4renreich an. Mit Wei\u00dfrussland und der Ukraine muss es insgesamt eine etwa 2.500 km lange Grenze im Westen und eine noch weitaus gr\u00f6\u00dfere Grenze im S\u00fcden (alleine mit Kasachstan teilt es sich eine Linie von fast 7.000 km) zu verteidigen wissen, was unm\u00f6glich ist. \u00c4hnlich Deutschland, besitzt es keine wirklich nat\u00fcrlichen Grenzen. Die gro\u00dfen Gebirge sind die Karpaten (Ukraine), der Kaukasus (Kasachstan) und die Himmlischen Berge (vor allem Mongolei), welche au\u00dferhalb des Grenzgebietes liegen. Auch im Norden genie\u00dft es keinen Schutz. Die Arktis ist zum Gro\u00dfteil zugefroren. Es ist zum einen eine der gr\u00f6\u00dften Atomm\u00e4chte auf dem Planeten und besitzt zum anderen ebenfalls ein Vetorecht in der UNO. Sp\u00e4testens mit der Offensive in Georgien 2008 spielt Russland eine zunehmend wichtiger werdende Rolle auf der Halbinsel. Mit der j\u00fcngsten Invasion der Ostukraine und der offenen Bekundung, einen Regime-Change in Kiew hervorrufen zu wollen, ist der russische B\u00e4r wieder auf das eurasische Parkett zur\u00fcckgekehrt.<\/p>

\u00a0<\/p>

Alle drei Entit\u00e4ten stehen mal mehr, mal weniger in einem engen Austausch miteinander. Frankreich scheint \u00e4hnlich zu Zeiten von Charles de Gaulle eine Vermittlerrolle in dem Konflikt einnehmen zu wollen. Auch Deutschland wird von den teilnehmenden M\u00e4chten trotz seiner fehlenden Souver\u00e4nit\u00e4t als wichtiger Vermittler gesehen. Der Einfluss, den das ukrainische Au\u00dfenministerium insbesondere auf die Politiken der Bundesrepublik auszu\u00fcben versucht, macht deutlich, wie wichtig bis heute dieser Akteur f\u00fcr die Region ist.<\/p>

Europa, ein franz\u00f6sisch-
deutsches Projekt<\/strong><\/p>

Die Europ\u00e4ische Union ist ebenfalls ein Produkt franz\u00f6sischer sowie deutscher Politiken. Die R\u00f6mischen Vertr\u00e4ge von 1957 wurden von den beiden westeurop\u00e4ischen Hauptakteuren ausgehandelt. Sie sind ebenfalls nur ein Kompromiss zwischen den beiden Staaten gewesen, nachdem die Ratifizierung der Vertr\u00e4ge zur Europ\u00e4ischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) zu Zeiten Konrad Adenauers scheiterten. W\u00e4hrend Deutschland seinen Vertrag in der Hoffnung, damit Souver\u00e4nit\u00e4t zur\u00fcckzuerlangen, unterzeichnete, weigerte sich das damalige franz\u00f6sische Parlament, das Vorhaben zu ratifizieren - mit der Begr\u00fcndung, dass man ein deutsches Oberkommando nicht akzeptiere. Beide Akteure sind allerdings davon beseelt, ein geeintes Europa zu schaffen, wenn auch die Intentionen und Konzepte dazu unterschiedlich sein m\u00f6gen. W\u00e4hrend Frankreich tats\u00e4chlich ein eigenes geopolitisches Konzept anstrebt, von dem der amerikanische Geostratege Zbigniew Brzezi\u0144ski sagte, dass es von dem US-Amerikas in wesentlichen Punkten abweiche[16]<\/sup><\/a>, scheint das Engagement des Kriegsverlierers Deutschland aus seinem Willen zur Wiedergutmachung herzur\u00fchren. Frankreich sieht sich als Vormacht bzw. Anf\u00fchrer und be\u00e4ugt die Erfolge der deutschen Au\u00dfenpolitik in Europa mit Argwohn. Insbesondere Frankreich sucht immer wieder den Austausch mit Russland und versucht, Gro\u00dfbritannien gegen Deutschland aufzubringen. Auch wenn derzeit noch innerhalb der EU physisch Frieden herrschen mag, so kommt es auf wirtschaftlicher Ebene immer wieder zu harten Auseinandersetzungen. Insbesondere in der europ\u00e4ischen Fiskal- und Finanzpolitik gibt es hier immer wieder starke Divergenzen zwischen den Akteuren. W\u00e4hrend Deutschland die starken nordeurop\u00e4ischen Geberl\u00e4nder vertritt, ist Frankreich das Sprachrohr der s\u00fcdeurop\u00e4ischen Nehmerl\u00e4nder.<\/p>

Man kann Russland nicht isolieren<\/strong><\/p>

Russland ben\u00f6tigt den Zugang \u00fcber die Ukraine und Wei\u00dfrussland, um erstens eine eurasische Macht zu bleiben, und zum anderen, um seine f\u00fcr Europa wichtigen energetischen Ressourcen sicher und f\u00fcr Russland lukrativ transportieren zu k\u00f6nnen. W\u00fcrden die Transitl\u00e4nder einen zu hohen Aufschlag f\u00fcr den Durchlass nehmen, w\u00fcrde dies einen enormen wirtschaftlichen Schaden bedeuten. Noch schlimmer w\u00e4re oder ist eine Blockade eines der Transitl\u00e4nder. Hinzu kommt der f\u00fcr Russland wichtige Zugang zum Schwarzen Meer. Dieses Gebiet besitzt jedoch auch einen emotionalen Wert, da es als Wiege aufgefasst wird. Wie wichtig diese Region f\u00fcr Russland ist, machen der derzeitige Konflikt und die damit auch verbundenen \u00f6konomischen Probleme f\u00fcr Europa \u00fcberdeutlich. Der Krieg in der Ukraine ist kein Ausdruck blinder Expansionsw\u00fcnsche seitens Russland. Das Land ist, wie oben bereits gesehen, bereits jetzt zu gro\u00df, um wirklich regiert und besch\u00fctzt werden zu k\u00f6nnen. Der Kreml kann es aus wirtschaftlichen, geostrategischen und insbesondere sicherheitspolitischen Gr\u00fcnden nicht zulassen, dass eines dieser L\u00e4nder aus der Reihe tanzt. W\u00e4hrend man auf Wei\u00dfrussland zumindest noch erheblichen Einfluss aus\u00fcbt \u2013 was sich jederzeit \u00e4ndern kann[17]<\/sup><\/a> \u2013 ist das Grenzland Ukraine ein akuter Fall f\u00fcr die sicherheitspolitischen Interessen in Moskau. Der Einmarsch auf der einen und das Heraushalten der USA als wichtigste NATO-Macht auf der anderen Seite zeigen, dass Russland wieder zu den dynamischsten Akteuren auf der Halbinsel geh\u00f6rt. Man wird Russland auf Dauer nicht isolieren k\u00f6nnen. Daf\u00fcr tanzen zu viele NATO-B\u00fcndnispartner aus der Reihe (T\u00fcrkei, Ungarn, Frankreich, Serbien als Teilnehmer des Friedensprogramms der NATO). Deutschland und Frankreich als wichtigste westperipheren M\u00e4chte auf der Halbinsel werden die Linie zu Moskau nur dann abtrennen, wenn Washington ein entsprechend lukratives Angebot macht. Derzeit allerdings l\u00e4sst letzteres Berlin und Paris allein in dem Konflikt. Die Nato ist ohne die USA ein mehr oder weniger zahnloser Tiger und milit\u00e4risch zumindest auf nuklearer Ebene Russland nicht gewachsen.<\/p>

Abh\u00e4ngigkeiten<\/strong><\/p>

Alle drei Entit\u00e4ten sind aufeinander angewiesen. Europa droht zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten zerrieben zu werden. Ein Szenario, in dem Russland mit den US-Amerikanern in einen offenen Streit tritt, ist denkbar. Ausgetragen d\u00fcrfte dieser mitten im Zentrum der Halbinsel werden. F\u00fcr Deutschland und Frankreich ist es daher nur zielf\u00fchrend, mindestens eine \u00c4quidistanz, also einen gleichen Abstand sowohl zu den USA im Westen, als auch zu Russland und China im Osten einzunehmen. Denn obgleich es insbesondere aus deutscher Sicht ein nat\u00fcrliches geopolitisches Interesse an einer Verbindung zu Russland gibt, darf es auch nicht in seinen Ambitionen untersch\u00e4tzt werden. Russland ist ein Reich, und sp\u00e4testens seit Iwan dem Schrecklichen[18]<\/sup><\/a> besteht das geopolitische Konzept vom \u201eEinsammeln Russischer Erde\u201c[19]<\/sup><\/a>. Das Geschichtsbewusstsein russischer Geopolitik ist denen westeurop\u00e4ischer Entit\u00e4ten weit \u00fcberlegen. Obgleich es f\u00fcr Russland keine andere Wahl gibt, als auf seine Nachbarn massiven Druck (siehe gerade Ukraine, zuvor Georgien) auszu\u00fcben und es derzeit n\u00fcchtern betrachtet kaum Expansionsbestrebungen haben kann, darf der Wille einzelner, auch m\u00e4chtiger Fraktionen im Kreml das alte Moskowitenreich und seine Nachfolgerin, die Sowjetunion wiederzubeleben (zumindest die alten Grenzen zur\u00fcckzuerlangen), nicht untersch\u00e4tzt werden. Russland geh\u00f6rt historisch betrachtet zu den gro\u00dfen Weltm\u00e4chten. Auch wenn es derzeit bestenfalls noch eine Gro\u00dfmacht in Eurasien darstellt, gibt es ein tiefes Bewusstsein f\u00fcr Gr\u00f6\u00dfe im Reich des russischen B\u00e4ren. Der \u201eAlte Fritz\u201c soll einmal gesagt haben: \u201eVon allen Nachbarn Preu\u00dfens ist das russische Reich der gef\u00e4hrlichste, ebenso sehr verm\u00f6ge seiner Macht als seiner \u00f6rtlichen Lage. Die, welche nach mir dies Land regieren werden, haben Ursache, mit diesem Barbaren Freundschaft zu pflegen<\/em>\u201c. Diese Worte sollten der Nachwelt eine Warnung sein. Insbesondere den Deutschen. Eine Zusammenarbeit mit Russland ist unausweichlich. Eine Isolation Russlands ist nicht m\u00f6glich, eine Kr\u00e4nkung des B\u00e4ren kann sich explosiv auswirken. Dennoch ist Vorsicht geboten. Russland muss seine Grenzen kennen.<\/p>

Gro\u00dfbritannien und T\u00fcrkei<\/strong><\/p>

* Gro\u00dfbritannien<\/strong> ist, trotz seiner milit\u00e4rischen und wirtschaftlichen Macht, kein Akteur mit Interesse auf eine F\u00fchrungsrolle in Europa. Das Empire wird durch den \u00c4rmelkanal vom Festland getrennt, der zugleich wohl einer der wichtigsten Gr\u00fcnde daf\u00fcr ist, dass es bis zum heutigen Tage kein geeintes Europa gab. Dieser Meeresarm, der je nach Wetterlage Nordsee- oder Atlantikwasser treibt, scheint unbezwungen zu sein und bot England grunds\u00e4tzlich Schutz. Weder vermochten es die Spanier 1588, noch Napoleon rund 220 Jahre sp\u00e4ter den \u00c4rmelkanal zu durchbrechen. Ebenfalls scheiterte Hitler im 20. Jahrhundert. Trotz gewaltigem milit\u00e4rischen Aufgebot blieb die Insel uneinnehmbar. Nach der Schlacht am Kap Trafalgar begann die \u00c4ra der britischen Seemacht. Das britische Erbe \u00fcbernahmen die USA nach 1945. Seitdem fungieren die Briten als \u201eAnh\u00e4ngsel\u201c US-Amerikas, wobei diese Zusammenarbeit gewisserma\u00dfen auf Augenh\u00f6he stattfindet, aber Washington eindeutig die F\u00fchrung innehat. Wo einst englische Mode und englischer Stil auf der Halbinsel nachahmungswert waren, war es nun das neue US-Amerika, was Faszination aus\u00fcbte. Die britischen Ambitionen in Europa sind eher verhalten. Man schaut auf den Gro\u00dfen Bruder und bleibt ihm treu[20]<\/sup><\/a>. Mit dem Brexit wurde dies noch einmal in der Neuzeit unterstrichen. Gro\u00dfbritannien ist die m\u00e4chtigste Entit\u00e4t der Inseln in der Nordsee und kann damit als Regionalmacht agieren. Das alte Empire wird weiterhin Einfluss auf die eurasische Halbinsel aus\u00fcben und betreibt seine Politik der Balance of Power<\/em> (diesmal im Sinne US-Amerikas) weiter. Aber die Zeiten als haupts\u00e4chlicher Akteur sind vorbei. Gro\u00dfbritannien ist heute mehr Br\u00fcckenkopf als Akteur.<\/p>

\u00a0<\/p>

* Die T\u00fcrkei<\/strong> wird h\u00e4ufig nicht als Teil Europas betrachtet, zeigt aber umso deutlicher, wie schwer definierbar die Grenzen dieses \u201eKontinents\u201c zu ziehen sind. Geologisch betrachtet, geh\u00f6ren etwa drei Prozent des Landes zu europ\u00e4ischem Boden. Etwa 12 Prozent der t\u00fcrkischen Bev\u00f6lkerung (ges.: ca. 84 Mio.) lebt in Ostthrakien. Zudem ist unbestreitbar, dass auch sein Vorg\u00e4nger, das Osmanische Reich, einen erheblichen Einfluss auf die Halbinsel aus\u00fcbte. Die permanente Diskussion um den Beitritt in die EU macht deutlich, dass es von Seiten der EU-etablierten M\u00e4chte Missfallen an dem Gedanken gibt. Die T\u00fcrkei, so wichtig sie geopolitisch f\u00fcr Europa auch sein mag, wird durch seine einerseits kulturelle Fremdheit, andererseits durch die Tatsache, dass sie alle Voraussetzungen beinhaltet, um Brennpunkt zu sein, von den Europ\u00e4ern mit Misstrauen betrachtet. Auch innenpolitisch wird von der derzeitigen F\u00fchrung dieses Gesuch, der EU beizutreten, immer wieder betont, jedoch mit dem Wissen, dass diese Forderung ohnehin nicht umgesetzt wird. Durch seine geografische Lage als Zugang zu Europa im S\u00fcdosten der Halbinsel ist die T\u00fcrkei einer der wichtigsten Dreh- und Angelpunkte des eurasischen Doppelkontinents. Sie kann entscheiden, wer die Halbinsel betritt und wer nicht, was immer wieder im Rahmen der anhaltenden Zuwanderung aus Kleinasien nach Europa im Fokus der Diskussion stand. Wer aus Kleinasien kommend Europa passieren will, muss durch die alte Stadt Konstantinopel (heute: Istanbul). Sie ist Drehkreuz zwischen diesen beiden Welten. Mit den Dardanellen, dem Marmarameer und dem Bosporus haben die T\u00fcrken geografisch die wichtigste Voraussetzung, eine starke Seemacht zu werden. F\u00fcr Russland ist diese Wasserstra\u00dfe, die vom Schwarzen Meer bis in das Mittelmeer ragt, essentiell und gar \u00fcberlebensnotwendig, womit die T\u00fcrken ein wichtiges Druckmittel gg\u00fc. dem B\u00e4ren besitzen, jedoch zugleich der Gefahr ausgesetzt sind, zum Spielball zu werden. Auch die T\u00fcrkei ist kein Hauptakteur, wird jedoch zunehmend selbstbewusster und tritt derzeit sogar als Mittlerin zwischen Russland und dem Westen auf. Auch wenn der \u201eKranke Mann vom Bosporus\u201c bis heute die alte St\u00e4rke des Osmanischen Reiches nicht zur\u00fcckerlangen konnte, schlummert in ihm dennoch dieses Erbe, weshalb er nicht untersch\u00e4tzt werden sollte.<\/p>

Europa: Das Reich, das keinen K\u00f6nig hat<\/strong><\/p>

Europa ist ein Flickenteppich, uneinig, kulturell und ethnisch sehr heterogen. Wirtschaftlich besitzt es ein gewaltiges Gef\u00e4lle zwischen West und Ost, ebenso wie zwischen Nord und S\u00fcd. Gleichzeitig ist es durch seine zentrale Lage Schauplatz von K\u00e4mpfen um die Vorherrschaft Eurasiens und somit der Welt, da erstes die ma\u00dfgebliche Achse dieser Welt darstellt. Obgleich es durch die o.\u00a0g. Gr\u00fcnde beste Voraussetzungen zur Weltmacht hat, scheitert es an folgenden Punkten:<\/p>

* Durch die oben skizzierte Diversit\u00e4t gibt es kein einheitliches Verst\u00e4ndnis unter den V\u00f6lkern, was unter Europa zu verstehen ist. Es gibt, wenn dann, mehrere Europas. Diese lassen sich teilweise topografisch, teilweise kulturell voneinander trennen. Die historischen Reiche innerhalb der Halbinsel dienen zumindest als Ausgangspunkt zur Analyse und werden in dem Artikel von Dominik Schwarzenberger Europa der R\u00e4ume<\/em> in dieser Ausgabe vertieft.<\/p>

* Europa hat eine verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig junge Geschichte. Gleichzeitig gibt es aufgrund der topografischen Lage keine gemeinsame Geschichte, da der Austausch zwischen den Kulturen in der weiten Vergangenheit nur marginal stattfand. Somit beschr\u00e4nkt sich die gemeinsame Erinnerung an Europa auf nur wenige Ereignisse der Verteidigung (z.\u00a0B. gegen die Mongolen und Hunnen) neben der Christianisierung und den weltumspannenden Reichen sowie die Zeit der Aufkl\u00e4rung und die in Frankreich ihren Anfang genommenen Revolutionen.<\/p>

* Durch die beiden vorher genannten Punkte gibt es heute kein europ\u00e4isches Sendungsbewusstsein. Insbesondere die Rechten in Europa, die neben nationalen Bestrebungen europ\u00e4ische oder gar paneurop\u00e4ische Ideen verfolgen, sind meist eurozentrisch ausgerichtet und \u00fcbersehen die Vielfalt und die damit verbundenen Hindernisse f\u00fcr eine Vereinigung. Des Weiteren wird Europa selbst von diesen heute nur noch als Spielball betrachtet. Exit-Strategien wie die von Johannes Scharf stehen daf\u00fcr anschaulich Pate.<\/p>

* Es gibt keinen K\u00f6nig, keinen Herrscher bzw. keine Vormacht in Europa, wof\u00fcr momentan auch die Legitimation fehlt. Weder Paris, noch Berlin, erst recht nicht Moskau besitzen daf\u00fcr das notwendige Vertrauen, die Legitimation, die sich durch einen Universalismus ergibt.<\/p>

* Die fehlende Souver\u00e4nit\u00e4t europ\u00e4ischer Entit\u00e4ten im Zusammenspiel mit den beiden auf Europa zugreifenden Gro\u00dfm\u00e4chten, worunter mit US-Amerika eine Weltmacht Anspruch erhebt, ist zwar ein bekanntes Problem, kann jedoch nicht auf rechtlicher oder v\u00f6lkerrechtlicher Ebene gel\u00f6st werden. Hier z\u00e4hlen nur harte Fakten wie Ressourcen, Menschenmaterial, \u00d6konomie und Waffen. Wer diese besitzt, kann sich seine Souver\u00e4nit\u00e4t erwerben. Auf dem eurasischen Schachbrett ist kein Platz f\u00fcr romantische Jurisprudenz.<\/p>

Legitimation durch Integrations-Mythos<\/strong><\/p>

Legitime Herrschaft bedarf eines integrierenden Mythos. Hier einige geschichtliche Beispiele:<\/p>

* Rom<\/strong> war nicht nur eine Stadt oder ein Reich. Es war eine Idee, ein Traum. Rom und seine Legionen als Ordnungsmacht waren die Legitimation f\u00fcr die damalige Weltordnung.<\/p>

* Die europ\u00e4ischen Reiche<\/strong> setzten ihre Macht auf die Vertretung Gottes, den Papst und die Kirche. Der R\u00f6mische Katholizismus diente Jahrhunderte als Legitimation der Herrschaft.<\/p>

* Der Westf\u00e4lische Frieden<\/strong> und sp\u00e4ter die Ordnung des Wiener Kongresses hatten den Europ\u00e4ischen Frieden als Legitimation. Das Mythos stiftende Postulat lautete hier: Kein Krieg mehr auf europ\u00e4ischem Boden. Immerhin hielt vor allem der Westf\u00e4lische Frieden mehrere Jahrhunderte ohne gro\u00dfe Kriege in Europa.<\/p>

* Das gleiche Postulat zeichnete man im \u00dcbrigen auch nach den beiden Weltkriegen<\/strong>, was jedoch eher zu einer Schw\u00e4chung der europ\u00e4ischen Entit\u00e4ten, einschlie\u00dflich der beiden Siegerm\u00e4chte Gro\u00dfbritannien und Frankreich, f\u00fchrte. Lediglich Russland als eurasische Macht profitierte davon und musste sich ob seiner gewaltigen Hegemonialmacht nicht daran halten.<\/p>

* Daher legitimierten die atomaren Gro\u00df- bzw. Weltm\u00e4chte die Bipolare Weltordnung<\/strong> bis 1990. Man f\u00fchrte kleine Stellvertreterkriege, um den gro\u00dfen Showdown zu verhindern.<\/p>

* Heute legitimiert sich der Weltherrscher USA<\/strong> \u00fcber zwei Dinge: Seine Milit\u00e4rmacht und das darauf aufbauende Dollarfinanzsystem mit all seinen ideologischen Facetten (Kapitalismus, Liberalismus). Es folgt der Manifest Destiny und legitimiert sich durch den Demokratismus, den die USA notfalls auch in dieser Welt mit Waffengewalt verteidigen werden - gespickt mit Tittytainment[21]<\/sup><\/a> und dem American Way of Life. Diese Legitimation br\u00f6ckelt allerdings. Das universalistische Postulat der Menschenrechte legitimierte diesen Erben Roms jedoch immerhin mehr als 70 Jahre lang.<\/p>

\u00a0<\/p>

Es bedarf also auch heute eines einenden Universalismus zur Legitimation der antretenden Vorm\u00e4chte. Dazu gibt es aufgrund der einzigartigen Weltlage gen\u00fcgend Potenzial. Das Narrativ, nach dem es in Europa nie wieder Krieg geben darf, ist mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine vollkommen zerbrochen. Gleichzeitig steht Europa vor massiven Herausforderungen, wie der Masseneinwanderung raumfremder Kulturen, dem Geburtenr\u00fcckgang und der wirtschaftlichen Abgeschlagenheit, da sich US-Amerika, von dem vor allem Deutschland wirtschaftlich profitierte, nach S\u00fcdostasien umorientiert. Dadurch sehen sich alle europ\u00e4ischen V\u00f6lker den gleichen Problemen ausgesetzt und sind zunehmend auf sich allein gestellt. W\u00e4hrend die USA also schw\u00e4cheln, Russland zur\u00fcckgelangt auf der weltpolitischen B\u00fchne und mit China und Indien weitere gr\u00f6\u00dfere Akteure auf dem eurasischen Schachbrett mitspielen, entsteht eine Neuverteilung der Machtverh\u00e4ltnisse. Das \u201eKonzert der M\u00e4chte\u201c (Metternich) wandelt sich wieder einmal.<\/p>

\u00a0<\/p>

In den n\u00e4chsten Jahren wird Europa mit mehreren Brennpunkten (Balkan, T\u00fcrkei, weitere Konflikte in der Sarmatien-Ebene) zu k\u00e4mpfen haben. Die wirtschaftliche und finanz- sowie auch geldpolitische Lage wird die EU gef\u00e4hrden. Sie wird in ihrer Macht immer eingeschr\u00e4nkter sein. Auch wenn die Entit\u00e4ten gerade zur\u00fcck zum Nationalstaat (War er jemals verlorengegangen?) finden, werden sie sich aus reinem \u00dcberlebenstrieb und Selbsterhaltungswillen auf mittlere Sicht zun\u00e4chst in Koalitionen und auf lange Sicht in Gro\u00dfr\u00e4ume organisieren. Ein geeintes Europa liegt jedoch noch in weiter Ferne. Ihm fehlt der Universalismus, der integrativ wirkende Mythos. Doch mit dem Zusammenbruch der unipolaren k\u00f6nnte sich das Narrativ der multipolaren Weltordnung im Sinne eines Machtausgleiches wie zu Zeiten des Westf\u00e4lischen Friedens oder des Deutschen Bundes nach dem Wiener Kongress herausbilden. Ein wirtschaftliches und milit\u00e4risches B\u00fcndnis oder zumindest eine Art Allianz k\u00f6nnten der Anfang sein. Dazu bedarf es jedoch auch eines ausgepr\u00e4gten Sendungsbewusstseins. Das Konzept des Europas der Vaterl\u00e4nder, das im \u00dcbrigen ein franz\u00f6sisches ist, hat keine Strahlkraft und ist eher ein Propaganda-Spin. Eine einigende Europa-Idee bedarf neben den gemeinsamen Problemen \u2013 die absolute Voraussetzung sind \u2013 auch eines positiven Selbstbildes.<\/p>

\u00a0<\/p>

Eine mulitpolare Friedensordnung als europ\u00e4ische Macht mit mehreren K\u00f6nigen (Frankreich, Deutschland, Polen, Italien, Gro\u00dfbritannien) an einer Tafel, die zu Russland und den USA ein Gegengewicht bilden, w\u00e4re ein solches. Diese europ\u00e4ische Allianz darf sich nicht als Hegemonialmacht verstehen und die Welt durch die eurozentrische Brille betrachten, sondern als Machtpol in einer zunehmend verwirrenden Welt, der es wieder Ordnung beizubringen gilt. Wenn es eine Macht geben soll, die Verst\u00e4ndnis f\u00fcr diese Multipolarit\u00e4t und Vielfalt entwickeln kann, dann wohl der Flickenteppich Europa.<\/p>

\u00a0<\/p>

Der Rechten ist gut daran gelegen, ein Drittes Europa zwischen Eurozentrismus und Vasallen, aber auch zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten im Westen und im Osten anzustreben. Europa hat das Zeug, von seinem Dasein als Br\u00fcckenkopf zu einem Machtakteur zu werden, der nur dann Akzeptanz bei dem bestehenden Konzert der M\u00e4chte finden wird, wenn sein Universalismus friedensstiftend ist und es auf der Ressourcen-Ebene seine Hausaufgaben gemacht hat. Die Wirtschaftsmacht Deutschland, verbunden mit der atomaren Macht Frankreich, den Rohstoffen Ost- und S\u00fcdosteuropas und den Seem\u00e4chten im Norden mag noch in weiter Ferne sein - doch wenn wir eines immer wieder aus der Geschichte lernen, dann ist es: Alles ist m\u00f6glich!<\/strong><\/p>

[1]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Kratone sind die geologisch sehr alten Kerngebiete der uns heute bekannten Kontinente. Sie gelten als tektonisch besonders stabil. Sie entstanden in der Erdurzeit, also vor ca. 4.000 bis 2.500 Millionen Jahren.<\/p>

\u00a0<\/p>

[2]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Der Geostratege George Friedman bspw. zieht die \u00f6stliche Grenze Europas von Sankt Petersburg im Norden nach Rostow im S\u00fcden. Friedman, G. (2015, S. 229). Flashpoints. Pulverfass Europa. Krisenherde, die den Kontinent bedrohen. Plassen Verlag, Kulmbach<\/p>

\u00a0<\/p>

[3]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Teilweise wird auch US-Amerika zum Abendland gez\u00e4hlt, was zunehmend verdeutlicht, wie schwierig die Anwendung dieser Unterteilung ist. Nicht selten wird das Abendland mit vom Katholizismus beeinflussten Gebieten dieser Erde gleichgesetzt, worunter nicht mehr die griechisch-byzantinische Welt verstanden wird.<\/p>

\u00a0<\/p>

[4]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Es sei an dieser Stelle auf den Artikel von Schwarzenberger, D. (2020). \u201eEin Europa der R\u00e4ume I \u2013 Voraussetzungen\u201c verwiesen. Der Autor beschreibt darin die verschiedenen Auspr\u00e4gungen der eurasischen Halbinsel. Verf\u00fcgbar unter: https:\/\/gegenstrom.org\/ein-europa-der-raeume-i-voraussetzungen\/ (23.07.2022)<\/p>

\u00a0<\/p>

[5]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Europa, Asien und Afrika sind im Grunde genommen ein miteinander verbundenes Festland.<\/p>

\u00a0<\/p>

[6]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Drei Viertel der globalen Landmasse liegen n\u00f6rdlich vom \u00c4quator.<\/p>

\u00a0<\/p>

[7]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Die menschenleere Arktis geh\u00f6rt im Grunde genommen auch dazu.<\/p>

\u00a0<\/p>

[8]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Lohausen, Jordis (1981, S. 243). Mut zur Macht. Denken in Kontinenten. Vowinckel-Verlag, Berg am See<\/p>

\u00a0<\/p>

[9]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Dabei handelt es sich um den f\u00fcr Griechenland wichtigsten Engpass, der immer wieder Schauplatz von Schlachten war. Die wohl ber\u00fchmteste ist jene von 480 v. Chr., mitten in den Perserkriegen. Der K\u00f6nig Leonidas soll dort mit seinen 300 Spartiaten gegen die Unsterblichen, die zu Tausenden kamen, gek\u00e4mpft haben.<\/p>

\u00a0<\/p>

[10]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Obwohl Russland nach Perestroika und Glasnost wirtschaftlich und in Teilen auch milit\u00e4risch stark geschrumpft ist, betrachteten wesentliche amerikanische Geostrategen selbigen Akteur trotzdem stets als gef\u00e4hrlichsten Konkurrenten, der die Vorherrschaft in Eurasien streitig machen k\u00f6nnte.<\/p>

\u00a0<\/p>

[11]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Der Nordatlantik stellt die k\u00fcrzeste eisfreie Verbindung zwischen der Neuen Welt und der Alten Welt dar.<\/p>

\u00a0<\/p>

[12]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Bildquelle: Wikipedia (2022). Afrika-Eurasien. Verf\u00fcgbar unter: https:\/\/de.wikipedia.org\/wiki\/Afrika-Eurasien (21.05.2022) Erg\u00e4nzungen durch den Autor vorgenommen; Die Karte zeigt den zusammenh\u00e4ngenden \u201eDreifach-Kontinent\u201c, mit seiner schier unvorstellbaren Gr\u00f6\u00dfe von ca. 85 Mio. km2<\/sup>. Die blauen Pfeile geben die geopolitische Sto\u00dfrichtung auf der Landmasse aus Sicht Europas an. Der blaue Kreis verdeutlicht das \u201eZentrum\u201c Europa, ohne Russland, da letztes einen eigenen von Europa zu unterscheidenden Raum darstellt. Russland ist von seiner Geografie her ein eurasisches Land. Die Trennlinie verl\u00e4uft zwischen der Ostsee du dem Schwarzen Meer.<\/p>

\u00a0<\/p>

[13]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Es sei auf die muslimisch gepr\u00e4gten Albaner und Bosniaken verwiesen.<\/p>

\u00a0<\/p>

[14]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Bildquelle: Lohausen, Jordis (1981, S. 125). Mut zur Macht. Denken in Kontinenten. Vowinckel-Verlag, Berg am See<\/p>

\u00a0<\/p>

[15]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Karte ist von StepMap mit eigenen Erg\u00e4nzungen<\/p>

\u00a0<\/p>

[16]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Brzezi\u0144ski, Z. (2017, S. 60). Die einzige Weltmacht. Amerikas Strategie der Vorherrschaft. Kopp Verlag, Rottenburg<\/p>

\u00a0<\/p>

[17]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Vgl. dazu Schwarzenberger, D. (2022). Wei\u00dfrussland oder Belarus \u2013 Droht ein zweiter Ukraine-Konflikt? Ver\u00f6ffentlicht auf Gegenstrom \u2013 Plattform f\u00fcr Rechte Metapolitik. Verf\u00fcgbar unter: https:\/\/gegenstrom.org\/dominik-schwarzenberger-weissrussland-oder-belarus-droht-ein-zweiter-ukraine-konflikt\/ (24.07.2022)<\/p>

\u00a0<\/p>

[18]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Es handelt sich bei \u201eder Schreckliche\u201c um einen \u00dcbersetzungsfehler, auch wenn diese Bezeichnung gebr\u00e4uchlich geworden ist. Die deutsche \u00dcbersetzung f\u00fcr grosny<\/em> lautet \u201efurchteinfl\u00f6\u00dfend\u201c oder \u201estreng\u201c, was in Russland des 16. Jh. positiv besetzt war. Auch wird diese Bezeichnung dem Iwan IV. zumindest der ersten Regierungsperiode bis zu dem Tod seiner Frau nicht gerecht. Selbiger stand f\u00fcr ein modernes Reich und begr\u00fcndete das Zarentum in Russland.<\/p>

\u00a0<\/p>

[19]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Die Politik der Sammlung russischer Erde wurde zun\u00e4chst von Iwan III. verfolgt und unter seinem Enkel Iwan dem Schrecklichen verwirklicht. Beide sahen sich als direkte Nachfolger des legend\u00e4ren Rjurik, der der erste Herrscher der Rus gewesen sein soll. Dadurch begr\u00fcndete sich auch das erste gro\u00dfe Zarengeschlecht der Rurikiden.<\/p>

\u00a0<\/p>

[20]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Diese \u201eNibelungentreue\u201c gg\u00fc. den USA ist kein Ausdruck von Vasallentum, sondern ernsthafte Geopolitik. US-Amerika bietet den Engl\u00e4ndern die Chance, einen Platz neben der Weltmacht einzunehmen. Die Briten sind sehr selbstbewusst und schwelgen in der alten Zeit als gr\u00f6\u00dfte Seemacht. Die USA konservieren diesen Gedanken quasi.<\/p>

\u00a0<\/p>

[21]<\/sup><\/a>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Unter Tittytainment verstand der Geostratege Zbigniew Brzezi\u0144ski die Herrschaft durch Softpower mittels Unterhaltung, bei der niedere Instinkte angeregt und ausgenutzt werden, um die beherrschten V\u00f6lker unter Kontrolle zu halten. Oft wirkt der amerikanische Lebensstil mit seinem Fast Food und der Pornografie als einhergehend mit dem Tittytainment.<\/p>

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