{"id":8768,"date":"2022-05-15T08:04:17","date_gmt":"2022-05-15T06:04:17","guid":{"rendered":"https:\/\/gegenstrom.org\/?p=8768"},"modified":"2022-05-15T08:04:17","modified_gmt":"2022-05-15T06:04:17","slug":"das-grosse-ukraine-interview-mit-alexander-markovics","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/gegenstrom.org\/en\/das-grosse-ukraine-interview-mit-alexander-markovics\/","title":{"rendered":"Das gro\u00dfe Ukraine-Interview mit Alexander Markovics"},"content":{"rendered":"
Nachfolgend interviewte unser Redakteur Peter Steinborn den wohl bekanntesten Sprecher der Eurasischen Bewegung im deutschsprachigen Raum Alexander Markovics zum Krieg in der Ukraine. Das Interview soll zur Diskussion beitragen und Einblicke in die Denkwelt eines Eurasiers bieten. Die Redaktion P.S.: Sehr geehrter Herr Markovics, ich freue mich, dass ich Sie f\u00fcr dieses Interview gewinnen konnte. Als Generalsekret\u00e4r des \u201eSuworow-Instituts\u201c, das sich auch \u201eGesellschaft zur F\u00f6rderung des \u00d6sterreichisch-Russischen Dialogs\u201c nennt, ist die Ukraine-Krise \u2013 mittlerweile kann man unmissverst\u00e4ndlich von einem Krieg sprechen \u2013 sicherlich auch f\u00fcr Sie ein gewichtiges Thema. Gerade dieses Thema droht zum Spaltpilz innerhalb der Rechten \u2013 inkl. der Neuen Rechten zu werden. Oft fehlt ein Ausgleich. Das dem Menschen angeborene Schwarz-Wei\u00df-Denken macht es einem hier nicht leicht, \u00fcber den Tellerrand hinaus zu blicken. Das Interview m\u00f6chte ich gerne nutzen, um Ihnen einige kritische Fragen zum Thema zu stellen, die uns hoffentlich der Wahrheit ein wenig n\u00e4herbringen werden.<\/p>\n Der Einmarsch russischer Truppen in die Ostukraine am 24. Februar 2022 kam trotz der vorhergehenden Offensive seitens des Kremls f\u00fcr viele Menschen \u00fcberraschend. Es wirkt regelrecht so, als w\u00e4ren pl\u00f6tzlich alte Wunden wieder aufgeplatzt. Seit diesem Schock ist auch die Rechte gespalten. Sie haben sich nun schon mehrfach verst\u00e4ndig f\u00fcr diesen Schritt Russlands ausgesprochen. Was sind die Gr\u00fcnde f\u00fcr den Einmarsch und glauben Sie nicht, dass Wladimir Putin damit ggf. die Sicherheit Europas, gar ganz Eurasiens, aufs Spiel setzt?<\/p>\n A.M.: Ich denke es ist wichtig diesbez\u00fcglich festzuhalten, dass dieser Konflikt innerhalb der Rechten nur jene Leute spaltet, die geopolitisch gr\u00f6\u00dftenteils ahnungslos sind bzw. noch immer an den Ideologien der Moderne festhalten und sich beharrlich weigern, die geopolitischen Interessen Deutschland und Europas abseits der Tagesbefehle aus Washington zu formulieren. Das ist insofern erschreckend, als dass es mit Carl Schmitt, Jordis von Lohhausen, Jean Thirirart sowie Alain de Benoist bereits geopolitische Denker innerhalb der europ\u00e4ischen Rechten gibt, die genau solche Interessen bereits formuliert haben. Nur leider werden sie nicht verstanden, bzw. ignoriert, da man weiterhin in transatlantischen Denkmustern verharrt. \u00dcberraschend kam der russische Einmarsch im Rahmen der Milit\u00e4roperation in der Ukraine nur f\u00fcr diejenigen, die das geopolitische Spiel auf dem Eurasischen Schachbrett seit 2014 aus den Augen verloren haben. Seit dem Maidanputsch 2014, der unter massiver Beteiligung des Westens von statten ging \u2013 so stellte der Westen allein mehrere Milliarden Dollar Finanzhilfe f\u00fcr subversive Gruppen \u2013 ist die Ukraine kein souver\u00e4ner Staat mehr, sondern ein US-amerikanischer Au\u00dfenposten auf der Eurasischen Weltinsel analog zur BRD. Ebenfalls seit 2014 sind die Menschen im Donbass f\u00fcr ihre \u2013 aus westlicher Sicht \u2013 Unverfrorenheit, aus der westlichen Hegemonie auszubrechen, mit einer Strafaktion des ukrainischen Milit\u00e4rs belegt worden, das die dortige Zivilbev\u00f6lkerung tagein, tagaus mit Artillerie beschossen und so mehr als 14.000 Tote gefordert hat. Russland und die F\u00fchrung der beiden Volksrepubliken von Lugansk und Donezk haben acht Jahre lang vergeblich versucht, hier eine friedliche L\u00f6sung des Konflikts im Rahmen zweier Minsker Abkommen zu finden. Diese Abkommen wurden von der Ukraine mehrmals gebrochen und schlie\u00dflich Anfang 2022 \u00f6ffentlich am G7-Sicherheitsgipfel aufgek\u00fcndigt. Zus\u00e4tzlich hat die Ukraine auf diesem Gipfel offen darum geworben, mit westlicher Hilfe Atomwaffen herzustellen. Ebenso existieren auf dem Territorium der Ukraine \u00fcber 26 Biowaffenlabore, die von den USA und der Ukraine zur Herstellung und der Forschung an Massenvernichtungswaffen verwendet wurden \u2013 worauf Russland seit 2018 hinwies und die USA vor kurzem in Gestalt von Victoria Nuland \u00f6ffentlich zugeben mussten. Schlie\u00dflich plante die Ukraine eine Offensive gegen den Donbass f\u00fcr den M\u00e4rz 2022. Wie man es auch dreht und wendet: Russland ist in diesem Konflikt, der seit mehr als acht Jahren und nicht erst 60 Tagen andauert, nicht der Aggressor. Moskau wurde seit dem Ende des Kalten Krieges von der NATO und den USA trotz anderslautender Versprechen systematisch eingekreist. Die Aufr\u00fcstung der Ukraine durch den Westen hat Russland schlie\u00dflich wortw\u00f6rtlich die Pistole auf die Brust gesetzt. Ein NATO- und EU-Beitritt h\u00e4tte schlie\u00dflich westliche Atomraketen in einem Ausma\u00df an die russische Grenze verschoben, sodass eine Vorwarnung und ein Gegenschlag nicht mehr m\u00f6glich gewesen w\u00e4ren. Jeder Mann in der Position des russischen Pr\u00e4sidenten h\u00e4tte dasselbe wie Putin getan \u2013 es sei denn, er w\u00e4re nicht an der Sicherheit seines Volkes interessiert.<\/p>\n P.S.: Sie sind der wahrscheinlich bekannteste deutschsprachige Anh\u00e4nger Alexander Dugins in Europa. Sie beide, also auch Sie, w\u00fcrde ich zu den Vertretern der Eurasischen Bewegung z\u00e4hlen \u2013 Dugin selbst ist ja Begr\u00fcnder dieser. Diese Idee fu\u00dft allerdings in der russischen Geschichte, Russlands politischer Geographie und letztlich in der geopolitischen Ausrichtung des gr\u00f6\u00dften Fl\u00e4chenlandes der Welt. Russland ist ein Eurasisches Land. Doch Deutschland und \u00d6sterreich sind eindeutig europ\u00e4ische L\u00e4nder. Wie kommt es, dass Sie als \u00d6sterreicher, als Deutscher sich dieser Idee angenommen haben?<\/p>\n A.M.: Grunds\u00e4tzlich ist festzuhalten, dass die Eurasische Bewegung in den 1920er Jahren entstanden ist \u2013 Alexander Dugin ist also somit nicht der Begr\u00fcnder der urspr\u00fcnglichen Eurasischen Bewegung, sondern der Begr\u00fcnder der Neoeurasischen Bewegung, die seit ihrer Entstehung ab den 1990er Jahren immer mehr an Popularit\u00e4t gewonnen hat. Der Eurasismus entstand beinahe zur selben Zeit wie die Konservative Revolution in Europa. Wichtige Vertreter, wie der im Wiener Exil 1938 verstorbene Nikolai Trubetzkoy (auch als \u201eRussischer Oswald Spengler\u201c bezeichnet), forderten im Rahmen dieser Denkrichtung Russlands Behauptung als unabh\u00e4ngige Macht vom europ\u00e4isch-westlichen Universalismus. Dabei rekurrierten sie etwa nicht auf die westlichen Ideologien des Liberalismus, Marxismus oder Nationalismus, sondern besannen sich auf das \u201eErbe Dschingis Kahns\u201c und die russische Symbiose zwischen christlicher Orthodoxie, slawischer Kultur, finno-ugrischen V\u00f6lkern und dem Erbe der nomadischen V\u00f6lker (Zentral-)Asiens. Hierbei wurde, im Sinne des indoeurop\u00e4ischen Erbes Russland, trotz des asiatischen Einflusses nicht von einer \u201egelben Gefahr\u201c gesprochen, sondern auf die kulturelle Symbiose zwischen Russen und Mongolen verwiesen. Russland ist somit eine eigene Zivilisation, kein Teil einer weltweiten westlichen Einheitskultur, die die Identit\u00e4t aller anderen V\u00f6lker verneint. Man muss an dieser Stelle erw\u00e4hnen, dass der Eurasismus mehrere Dimensionen hat und nicht nur die russische Zivilisation meint, sondern auf einer weiteren Ebene allgemein das, was beispielsweise 1942 von Carl Schmitt als die Zivilisation des Landes bezeichnet wurde (sie definiert sich durch Heldentum, Traditionalismus, Best\u00e4ndigkeit, Verwurzelung und das Dulden kultureller Vielfalt im Sinne einer geistig-kulturellen Multipolarit\u00e4t), die wiederum im Gegensatz zur Zivilisation des Meeres (definiert durch die Figur des H\u00e4ndlers, Fortschrittsdenken, ein Primat der Wirtschaft \u00fcber die Politik, einer Uniformisierung<\/em> der V\u00f6lker und Kulturen \u2013 siehe Globalisierung!) steht. Es liegt also \u00fcberhaupt kein Widerspruch darin, Eurasier und gleichzeitig \u00d6sterreicher und Deutscher sowie Europ\u00e4er zu sein, vielmehr ist das eurasische Denken die notwendige Voraussetzung daf\u00fcr. Eines d\u00fcrfen wir in diesem Zusammenhang nie vergessen: Wenn Europa sich kollektiv dazu entscheidet ein Teil der Zivilisation des Meeres zu bleiben und nicht im Sinne des Eurasismus und der Multipolarit\u00e4t seine eigene Souver\u00e4nit\u00e4t als Zivilisationsblock und Reich einzufordern, dann wird es in naher Zukunft weder \u00d6sterreicher, Deutsche und Europ\u00e4er geben, sondern nur noch den amerikanischen Einheitsmenschen. Die Globalisierung ist die historisch gesehen gr\u00f6\u00dfte Bedrohung, die es jemals f\u00fcr unser Volk und Europa gegeben hat \u2013 also ist es notwendig, dieser weltweiten Bedrohung mit einer ebenso globalen Abwehrfront entgegentreten zu k\u00f6nnen. Der Eurasismus liefert die geistige Grundlage daf\u00fcr \u2013 denn die Zivilisation des Meeres befindet sich nicht nur in Europa und Russland in einer Auseinandersetzung mit der Zivilisation des Landes, die f\u00fcr den eurasischen Gedanken steht, sondern auch in China, Indien, Zentralasien, S\u00fcdamerika und Afrika, sogar in den USA selbst k\u00e4mpfen die Gegner des Globalismus gegen das totalit\u00e4re System, das ausnahmslos alle Identit\u00e4ten und V\u00f6lker innerhalb der Logik des Freien Marktes aufl\u00f6sen will. Die zuerst von Alex Jones und Anh\u00e4ngern Donald Trumps ausgegebene Parole des \u201eGro\u00dfen Erwachens\u201c gegen den Great Reset zur Rettung des westlichen Projekts ist somit ein Auftrag mit weltweiten Dimensionen. Ich denke, dass auch wir Europ\u00e4er uns diesem Kampf f\u00fcr das Land und gegen das Meer anschlie\u00dfen m\u00fcssen. Auch wenn es das Schlachten Heiliger K\u00fche voraussetzt, ohne die anscheinend viele Rechte, die keine ausreichende Bildung \u00fcber ihre Geschichte und Kultur besitzen, nicht leben k\u00f6nnen. Damit meine ich explizit den weit verbreiteten b\u00fcrgerlich-chauvinistischen Nationalismus, neofaschistisches Denken ((Euro)Faschismus des Dritten Jahrtausends) und neokonservative Denkfiguren, die leider bei vielen Rechten noch immer pr\u00e4sent sind. Dieses falsche Denken dient nur der Aufrechterhaltung der westlichen Hegemonie und den nostalgischen Neigungen vieler Menschen \u2013 es macht jedoch eine wirkliche, und das bedeutet auch geistige, Souver\u00e4nit\u00e4t Europas vom amerikanischen Empire unm\u00f6glich. Wer sich dar\u00fcber hinaus umfassend \u00fcber das Thema Eurasismus informieren will, der sei auf mein Interview mit Alexander Dugin in der kommenden dritten Ausgabe der Zeitschrift Agora Europa verwiesen! (Hier geht es zur AGORA Europa<\/a>, die dritte Ausgabe ist noch nicht raus, Anm. d. Red.)<\/p>\n P.S.: Was ist mit nichtchauvinistischen Nationalismen wie ihn u.a. ein Frank Kraemer oder Autoren-Kollegen von Ihnen von der Deutschen Stimme vertreten? Dominique Venner \u2013 ohne Zweifel Begr\u00fcnder der Neuen Rechten in Frankreich \u2013 bezeichnete sich selbst als Europ\u00e4ischer Nationalist, womit er dem Nationalismus eine gewichtige Rolle zusprach, ihn aber auf eine europ\u00e4ische Dimension holen wollte. Kann man nicht Nationalist sein und dennoch traditionale Werte vertreten?<\/p>\n A.M.: Das ist eine gute Frage. Zuvor ist es jedoch wichtig festzuhalten, dass Dominique Venner definitiv ein Wegbereiter der Neuen Rechten war, aber nicht ihr Begr\u00fcnder, diese Rolle f\u00e4llt Alain de Benoist zu. Er war der Vertreter eines revolution\u00e4ren Nationalismus, grob vergleichbar mit den Nationalrevolution\u00e4ren der Konservativen Revolution in Deutschland und ist im Wesentlichen in der Denkstr\u00f6mung des europ\u00e4ischen Nationalismus einzuordnen, wie ihn auch Jean Thiriart vertreten hat. Dieses Verhaftetbleiben in der Moderne kann man zum Beispiel auch an seinem Bezug auf eine vermeintliche \u00dcberlegenheit der wei\u00dfen Rasse erkennen, von der er zum Beispiel in \u201eF\u00fcr eine positive Kritik\u201c spricht. Bei diesem Denken in Rassen mit sozialdarwinistischen Implikationen handelt es sich um eine klassische Position der Moderne, die mit traditionellen Werten nicht vereinbar ist. Nat\u00fcrlich kann man als europ\u00e4ischer Nationalist traditionelle Werte vertreten, jedoch kommt man hier zwangsl\u00e4ufig in den Widerspruch des archeomodernen Denkens nach Alexander Dugin. \u00c4hnlich wie in Serbien nach dem Ende der osmanischen Besatzung bedeutete dies ein Nebeneinander freimaurerischer und jakobinischer Ideen der Moderne mit Elementen der europ\u00e4ischen Tradition. Die Archeomoderne bringt dabei die schlechtesten Eigenschaften beider Denksysteme zum Vorschein und gebiert letztlich eine schizophrene Gesellschaft, die nicht dazu in der Lage ist, den Fortbestand des Volkes und der Volksgemeinschaft zu garantieren, wie zahlreiche historische Beispiele solcher Formen der Staatlichkeit beweisen. Ich denke, dass das Denken des europ\u00e4ischen Nationalismus genauso wie die Konservative Revolution wichtige Schritte auf dem Weg hin zur Neuen Rechten und der Vierten Politischen Theorie im Sinne eines Gro\u00dfen Erwachens der V\u00f6lker waren, dass sie aber nicht das Endziel auf unserem Weg zur kompletten \u00dcberwindung der Moderne sein k\u00f6nnen.<\/p>\n P.S.: Es ist umstritten, wo die wahrlichen Grenzen Europas beginnen und aufh\u00f6ren. Die Ukraine z.B. wird allgemein zu Europa hinzugez\u00e4hlt, w\u00e4hrend das ja f\u00fcr Russland nicht mehr so eindeutig ist. Was ist aus Ihrer Sicht Europa und welchen Platz k\u00f6nnte es in einer Eurasischen Ordnung einnehmen?<\/p>\n A.M.: Grunds\u00e4tzlich sind Zivilisationsgrenzen genauso wie Staatsgrenzen verschiebbar. Oswald Spengler zum Beispiel identifizierte die Ostgrenze Polens mit der Grenze Europas. Die Ukraine war bis 1991 Teil der Sowjetunion \u2013 ich denke nicht, dass 30 Jahre nationalistische Propaganda etwas an der Zugeh\u00f6rigkeit der Ukraine zu Eurasien (deren Name auf Deutsch wortw\u00f6rtlich Grenze bedeutet) ge\u00e4ndert haben. Vielmehr war es seit Jahrhunderten ein Ziel europ\u00e4isch-westlicher Au\u00dfenpolitik \u2013 von den Jagiellonen, \u00fcber den \u00f6sterreichisch-ungarischen Generalstab, \u00fcber das nationalsozialistische Lebensraumdenken bis hin zum amerikanischen Institut Stratfor \u2013 die Ukraine Russland zu entrei\u00dfen. Oder um es mit den Worten des amerikanischen Geostrategen Zgbigniew Brzezinski zu paraphrasieren: Die Zugeh\u00f6rigkeit der Ukraine ver\u00e4ndert Russlands Gestalt. Ohne die Ukraine ist Russland eine asiatisch orientierte Mittelmacht, der Ungemach mit ihren muslimischen Nachbarn drohen kann, mit der Ukraine ist sie eine eurasische Gro\u00dfmacht, die automatisch zu einem Pol in einer multipolaren Weltordnung wird. Gegenw\u00e4rtig ist Europa aufgrund einer langen geistigen Fehlentwicklung, die bis zur Renaissance zur\u00fcckreicht, ein Teil der Zivilisation des Meeres. Europa hat sich buchst\u00e4blich von seiner Tradition gel\u00f6st und ist im Verbund mit Nominalismus, Individualismus, Kapitalismus und Moderne zu einem \u201eAnti-Europa\u201c geworden. Als Vertreter der Neuen (echten) Rechten \u2013 die man im \u00dcbrigen als europ\u00e4ische Auspr\u00e4gung des Eurasismus betrachten kann \u2013 ist es mir ein Anliegen, dass Europa wieder ein Teil der Zivilisation des Landes wird, damit es \u00fcberhaupt die M\u00f6glichkeit bekommt, seine kulturellen Wurzeln neu zu entdecken, wieder an seiner Tradition und Gott anzukn\u00fcpfen und wieder ein souver\u00e4ner Block zu werden. Das jetzige \u201eAnti-Europa\u201c weiter nach Osten ausbreiten zu wollen, ist in meinen Augen so, als w\u00fcrde man einen gef\u00e4hrlichen Virus in der Welt verbreiten wollen. Wir haben diesen Virus in uns, ganz Europa ist von ihm befallen. Die Europ\u00e4er geben mit \u00fcberw\u00e4ltigender Mehrheit ihre eigene kulturelle, v\u00f6lkische und geschlechtliche Identit\u00e4t auf. Europa ist zu einem Ort geworden, den man im orthodoxen Christentum mit der H\u00f6lle identifizieren kann. Georges Battaile meinte noch, die Europ\u00e4er m\u00fcssten das Herz der H\u00f6lle erreichen, um ihre eigene Identit\u00e4t zu begreifen \u2013 heute befinden wir uns bereits dort. Wenn wir jetzt im Rahmen des Gro\u00dfen Erwachens dazu in der Lage sind, aufzuwachen und zu begreifen, dass wir bereits im Herzen der H\u00f6lle sind, dann ist eine Wiederauferstehung Europas m\u00f6glich. Reden wir uns aber weiterhin ein, dass die jetzige Situation gut ist, dann wird es keine M\u00f6glichkeit mehr zum Aufwachen geben. Die Postmoderne ist kein Schicksal, sondern genauso wie die Moderne in erster Linie eine Geisteshaltung. Wir haben heute die Wahl zwischen Postmoderne und Tradition, Meer und Land, jeder von uns kann sich entscheiden, welche Position er in diesem globalen Kampf der Geister, der Noomachie, einnehmen will. Ich habe mich f\u00fcr die Seite der Tradition und der Zivilisation des Landes entschieden und hoffe, dass es mir m\u00f6glichst viele Europ\u00e4er gleichtun werden. Gegen\u00fcber dem Westen kann Europa nur eine Position als Peripherie einnehmen und ein Sklave sein. Innerhalb einer multipolaren eurasischen Ordnung w\u00fcrde Europa eine Position auf Augenh\u00f6he gegen\u00fcber den anderen Machtpolen einnehmen.<\/p>\n P.S.: Der Streit um die Ukraine birgt viele Konfliktebenen in sich. Das offensichtlichste ist hier wohl die geopolitische Lage des Landes und seine Wichtigkeit f\u00fcr Russland, die ich erst k\u00fcrzlich mit Frank Kraemer beleuchtet hatte. Dahinter verbergen sich allerdings auch ethnische, ideologische und geschichtliche Felder, die beleuchtet werden m\u00fcssen. Ich m\u00f6chte diese daher gemeinsam mit Ihnen einmal eruieren:<\/p>\n Insbesondere in der Westukraine verstehen sich viele der dort lebenden Menschen als eine Nation \u201eUkraine\u201c. Damit entsteht auch eine Emanzipationsbewegung der Kleinrussen von den Gro\u00dfrussen im Moskowitenreich. Warum kann Russland den Ukrainern nicht ihre nationale Selbstst\u00e4ndigkeit \u00fcberlassen? W\u00fcrden Sie den \u201eUkrainern\u201c eine eigenst\u00e4ndige Identit\u00e4t zusprechen?<\/p>\n A.M.: Auf jeden Fall! Nur muss die Ukraine auch die eigenst\u00e4ndige Identit\u00e4t der Russen akzeptieren. Bereits im russischen Reich konnten die Ukrainer als Teil der dreieinigen Ostslawen (Man kann hier auch von einem dreieinigen russischen Volk sprechen) neben Gro\u00dfrussen und Wei\u00dfrussen ihre Identit\u00e4t behaupten. Im Rahmen eines Reiches im traditionellen Sinn ist die Autonomie einzelner V\u00f6lker \u2013 e pluribus unum \u2013 m\u00f6glich und die Regel. Im ukrainischen Nationalstaat ist ein harmonisches Nebeneinander von Ukrainern, Russen, Krimtataren, Griechen, Rum\u00e4nen, Ungarn, Russinen, Deutschen und anderen V\u00f6lkerschaften hingegen anscheinend unm\u00f6glich. Jedes Mal, wenn die Ukraine eine Eigenstaatlichkeit oder Parastaatlichkeit erhalten hatte, begannen ukrainische Nationalisten mit einem genozidalen Amoklauf gegen die anderen V\u00f6lker auf ihrem Staatsgebiet im Auftrag raumfremder M\u00e4chte \u2013 von Stepan Bandera bis Volodymir Zelenski \u2013 um dem Ideal eines \u201eethnisch reinen\u201c, uniformen Nationalstaates zu entsprechen. So schwer das auch f\u00fcr manche Nationalisten im Westen zu ertragen sein mag, eine Unabh\u00e4ngigkeit der Ukraine im Sinne eines jakobinischen Nationalstaates westlich-liberaler Pr\u00e4gung wird es nach dem Ende der russischen Milit\u00e4roperation wahrscheinlich nicht mehr geben. Eine Autonomie von Teilen der heutigen Ukraine im Rahmen der eurasischen Zivilisation und einen Fortbestand der ukrainischen und damit kleinrussischen Identit\u00e4t aber sicherlich.<\/p>\n P.S.: Alexander Dugin unterscheidet streng soziologisch zwischen den Begriffen Ethnos, Volk und Nation. Dabei z\u00e4hlt er die Menschen in der Ukraine zum gemeinsamen Volk der Kiewer Rus, also dem Volk der Russen. Nun, die Ukraine selbst ist \u00fcber Jahrhunderte vielen Wandlungen unterworfen worden. Die Emanzipation sowohl in der Ukraine wie auch im heutigen Wei\u00dfrussland ist gegenw\u00e4rtig. Insbesondere der Krieg scheint dieses ukrainische Nationalgef\u00fchl vorerst zu beg\u00fcnstigen. Gibt es aus Ihrer Sicht eine Chance darauf, dass die \u201eUkrainer\u201c einen Staat, der tats\u00e4chlich unabh\u00e4ngig von West und Ost ist, ihr eigen nennen k\u00f6nnen werden? Und wie k\u00f6nnte das in das Eurasische Konzept passen? Wird so etwas \u00fcberhaupt in Erw\u00e4hnung gezogen?<\/p>\n A.M.: Das ist korrekt. In diesem Zusammenhang kann ich auf seinen Artikel zur Ethnogenese der Ukrainer verweisen, der nun auch auf Deutsch verf\u00fcgbar ist.[1]<\/a> Wie bereits angedeutet ist eine \u201eUnabh\u00e4ngigkeit\u201c der Ukraine nicht mehr denkbar, genauso, wie auch fr\u00fcher eine Unabh\u00e4ngigkeit der Ukraine nicht m\u00f6glich war, ist diese in Zeiten der Globalisierung sowie der entstehenden Multipolaren Welt undenkbar. Eine Autonomie der Ukraine im Rahmen einer ostslawischen Union\/eines Eurasischen Pols innerhalb der multipolaren Welt aber sehr wohl.<\/p>\n P.S.: Generell betrachtet Dugin die Idee der Nation als ein westlich-modernes und k\u00fcnstliches Konstrukt. In Deutschland hingegen und insbesondere bei der Deutschen Rechten, wird darunter i.d.R. ein ethnisches Konzept verstanden. Ist der ukrainische Nationalismus daher auch eine ideologische Divergenz zwischen dem russischen Eurasismus und dem Westen?<\/p>\n A.M.: Das Nationsverst\u00e4ndnis der deutschen Rechten und insbesondere die Vermischung der Begriffe Volk\/Volksgemeinschaft als historisch gewachsene, hierarchische und vormoderne Einheit, mit dem modernen b\u00fcrgerlichen Nationalstaat, der in erster Linie ein Wirtschaftsunternehmen ist, zeigt leider nur, wie westlich und modern die deutsche Rechte insgesamt ist. Letztlich zielt der Nationalstaat seit seiner Geburt darauf ab, eine k\u00fcnstliche Ersatzgemeinschaft (Gesellschaft) f\u00fcr die in Individuen zertr\u00fcmmerte Volksgemeinschaft zu stellen. Sein Ziel ist die Aufkl\u00e4rung der Individuen in seinem Zugriffsbereich, das bedeutet, ihre Befreiung von allen kollektiven Bindungen, um den kommenden liberalen Weltstaat im Sinne des westlichen Endes der Geschichte vorzubereiten. Alle Versuche, den Nationalstaat im sozialistischen oder faschistisch\/nationalsozialistischen Sinne umzudeuten sind gescheitert. Entweder die V\u00f6lker Europas finden eine Alternative zum Nationalstaat im Reich (das man auch als Zivilisationsstaat bezeichnet) oder sie werden in \u201ekalten Wassern des berechnenden Egoismus\u201c, wie im Nationalstaat verk\u00f6rpert, ertr\u00e4nkt werden. Der ukrainische Nationalismus, der zweifellos ein westliches Konstrukt ist, wurde nicht von ungef\u00e4hr massiv vom Westen gef\u00f6rdert und steht ohne Frage in einem radikalen Gegensatz zum Eurasismus.<\/p>\n P.S.: Alexander Dugin spricht dem Volk eine gewichtige Rolle als Tr\u00e4ger der russischen Nation zu. Jedoch versteht er gem\u00e4\u00df der russischen Wirklichkeit darin keine auf einer biologischen Abstammung sich begr\u00fcndende Entit\u00e4t. Der Russischen Orthodoxie oder dem eurasischen Boden spricht Dugin ein weitaus h\u00f6heres Gewicht zu als dem Ethnos. Ist das aus Ihrer Sicht auch ein nachahmenswertes Volkskonzept f\u00fcr europ\u00e4ische V\u00f6lker, wie das Deutschland-\u00d6sterreichs?<\/p>\n A.M.: Grunds\u00e4tzlich ist ein Volk niemals von seinem Boden losgel\u00f6st zu denken. Wie die Wissenschaft der Geosophie beweist, pr\u00e4gt der Boden die V\u00f6lker und St\u00e4mme, die auf ihm leben, entscheidend. Die Deutschen g\u00e4be es heute nicht ohne ihren Siedlungsraum in Mitteleuropa, ebenso wenig wie die Franzosen, Serben, Chinesen, Russen und Japaner ohne ihr eigenes Herzland, ihre Heimat. Wie interessanterweise der liberale Soziologe Ludwig Gumplowicz nachgewiesen hatte, setzt sich ein Volk in der Regel aus mehreren Ethnien (im Sinne von St\u00e4mmen) und teilweise sogar V\u00f6lkern zusammen. Das deutsche Volk beispielsweise besteht nicht nur aus einem einzigen Stamm, sondern vereint mehrere St\u00e4mme in sich, allein der linguistisch scharfe Gegensatz zwischen dem norddeutschen Sprachraum und dem oberdeutsch\/s\u00fcddeutschen Raum ist ein bis heute existenter Beweis daf\u00fcr. Gleichzeitig haben die Deutschen beispielsweise auch im Laufe ihrer Geschichte Einfl\u00fcsse von Nachbarv\u00f6lkern absorbiert und selbst \u2013 Stichwort Ostkolonisation des Mittelalters \u2013 slawisches Gebiet erobert, ohne dass sie alle Slawen im Rahmen eines Genozids ermordet oder vertrieben h\u00e4tten. Vielmehr wurden diese V\u00f6lker und St\u00e4mme im Laufe der Geschichte selbst \u00fcberwiegend zu Deutschen, dennoch existieren im deutschen Siedlungsraum weiterhin beispielsweise Sorben, Slowenen und Windische, die sich zum Teil in kriegerischen Konflikten daf\u00fcr entschieden haben, weiterhin im engen B\u00fcndnis mit dem deutschen Volk zu verbleiben. Sind diese Menschen kein Teil der deutschen Volksgemeinschaft? Ich w\u00fcrde diese Frage nicht bejahen. Spielen Abstammung und Ahnenreihe dennoch eine wichtige Rolle bei der Volkswerdung? Auf jeden Fall. Ich denke aber, dass uns gerade die Aufl\u00f6sung der europ\u00e4ischen V\u00f6lker in den \u201eWei\u00dfen\u201c Individuen Amerikas und der afrikanischen V\u00f6lker in den \u201eSchwarzen\u201c Individuen der USA beweisen, dass ein Volk schnell zu existieren aufh\u00f6rt, wenn man es aus seinem Siedlungsraum entrei\u00dft. Dementsprechend m\u00f6chte ich hier nicht \u00fcber die Nachahmenswertigkeit oder Nichtnachahmenswertigkeit eines Volksbegriffes diskutieren, sondern auf die Tatsache verweisen, dass unter europ\u00e4ischen Nationalisten gerne die biologistische Dimension des Volksbegriffes \u00fcberbetont sowie im modernistischen Sinne pervertiert wird und gleichzeitig die traditionelle Bedeutung der Volksgemeinschaft als vormoderner Gemeinschaft im Gegensatz zur Gesellschaft komplett vernachl\u00e4ssigt wird. Dabei wird gerne au\u00dfer Acht gelassen, dass das Da-Sein nach Heidegger immer ein in einem bestimmten Raum verwurzeltes Sein ist \u2013 und nichts Anderes ist Volk.<\/p>\n P.S.: Angesichts des mittlerweile offenen Kampfes auf europ\u00e4ischem Boden \u00e4u\u00dfern sich zunehmend auch rechte Akteure gegen einen russischen Imperialismus. Eurasismus oder das Streben nach einem Eurasischen Reich wird von vielen Beobachtern als \u00f6stliches Pendant zur US-Hegemonie gem\u00e4\u00df der \u201eManifest Destiny\u201c gesehen. Tats\u00e4chlich beschreibt auch Dugin dieses als eine Art universelles Russisches Reich mit Tr\u00e4gerv\u00f6lkern wie den Deutschen, Persern, Japaner, Mongolen, Russen usw. K\u00f6nnen Sie verstehen, dass dies bei vielen, insbesondere nationalorientierten Beobachtern, zumindest f\u00fcr Misstrauen sorgt? Tauschen wir den westlichen Hegemon dann gegen einen \u00f6stlichen aus?<\/p>\n A.M.: Zun\u00e4chst ist es denke ich wichtig, hier die Verwirrung um den Imperialismusbegriff richtig zu stellen. In seiner Schrift \u201eDer Imperialismus als h\u00f6chstes Stadium des Kapitalismus\u201c die 1917 in Russland ver\u00f6ffentlicht wurde, charakterisierte Lenin den Kapitalismus wie folgt:<\/p>\n Wenn wir heute nach den m\u00e4chtigsten Firmen der Welt und deren Monopolen suchen, aber auch die \u201eBig Five\u201c im Technikbereich, dann m\u00fcssen wir unseren Blick auf die USA und Europa richten, nicht auf Russland, das \u00f6konomisch im Vergleich dazu auf den hinteren Pl\u00e4tzen verweilt. Ebenso liegen die Zentren des Great Reset und des Globalismus, sowie der Postmoderne und des Transhumanismus nicht im wesentlich konservativeren Russland, sondern ebenso in den Vereinigten Staaten und Europa. Russland war im globalen Weltsystem stets eine auszubeutende Peripherie in den Augen des Westens, ein notwendiger \u00e4u\u00dferer Feind, niemals B\u00fcndnispartner. Hier von einem \u201erussischen Imperialismus\u201c zu sprechen ist kompletter Unsinn. Es gibt nur einen Imperialismus und dieser ist zweifelsfrei westlich. Allein von der Bev\u00f6lkerung her kann Russland Europa nicht als Hegemon beherrschen \u2013 es kann jedoch ein wichtiger B\u00fcndnispartner f\u00fcr uns werden. Dies setzt aber voraus, dass auch europ\u00e4ische Nationalisten sich endlich mit ihrem eigenen philosophischen und historischen Erbe besch\u00e4ftigen, ihrer Identit\u00e4t, und mit den Propagandafloskeln, den Transatlantikern in CDU, AfD sowie anderen neokonservativen und neoliberalen Vereinen, wie Propagandamedien endlich Schluss machen! Geopolitisch kann Europa entweder so weitermachen wie bisher, sich nach Westen orientieren und ein Vasall der USA sein. In diesem Szenario ist eine kulturelle Wiedergeburt Deutschlands und Europas ausgeschlossen. Oder es bricht seine Bindung nach Westen ab und entschlie\u00dft sich f\u00fcr ein B\u00fcndnis auf Augenh\u00f6he mit Eurasien. Dann kann es seine eigene Identit\u00e4t bewahren. Wer angesichts dessen von einem \u201erussischen Imperialismus\u201c spricht, ist im besten Fall ungebildet und im schlimmsten Fall ein CIA-Agent\/n\u00fctzlicher Idiot der USA. Ein Europ\u00e4er, der sich nicht mit dem eigenen geopolitischen Erbe besch\u00e4ftigt, wird zwangsl\u00e4ufig zu einer Schachfigur fremder Interessen, und damit von George Soros sowie dem milit\u00e4risch-industriellen Komplex in den USA. Ein gutes Beispiel hierf\u00fcr sind die Angeh\u00f6rigen des Rechten Sektors, des Asow-Bataillons und anderer Nationalisten in der Ukraine, die sich gegenw\u00e4rtig f\u00fcr die Interessen des Imperialismus verheizen lassen. Sie sind in diesem Zusammenhang gut mit weiten Teilen der Rechten in Japan zu vergleichen, die sich im Kalten Krieg von den USA aufr\u00fcsten und als Kettenhunde gegen alle Kr\u00e4fte nutzen lie\u00dfen, die sich gegen die amerikanische Besatzung und f\u00fcr die Souver\u00e4nit\u00e4t Japans zur Wehr setzten. Ein fundiertes Wissen \u00fcber Geopolitik muss zum \u201eGreen Pass\u201c innerhalb der europ\u00e4ischen Rechten werden \u2013 ansonsten rennt diese Rechte in ihr eigenes Verderben und wird historisch bedeutungslos bleiben. Alle Kr\u00e4fte, die sich dem wider besseres Wissen entgegenstellen und den Transatlantismus sowie die Herrschaft des B\u00fcrgertums und des Liberalismus einzementieren wollen, sind nichts Anderes als Schachfiguren des Globalisten, ganz egal wie \u201efaschistisch\u201c sie die Hacken zusammenschlagen, halbgebildet dozieren oder \u00fcber Gl\u00e4sern mit schwerem Rotwein philosophieren. An dieser Stelle kann ich nur ausdr\u00fccklich vor politischen Romantikern warnen, die einen \u201eStil\u201c \u00fcber die Politik stellen, und ganz bewusst eine tiefe Auseinandersetzung mit politischer Theorie scheuen. Diese Menschen sind der Fluch der europ\u00e4ischen Rechten und hintertreiben seit Jahrzehnten den Aufbau einer revolution\u00e4ren Alternative in Europa.<\/p>\n P.S.: Haben die ukrainischen Nationalisten eine andere Wahl als sich dem US-amerikanischen Imperialismus anzudienen? Sie selbst sprechen den Ukrainern ja die Selbstst\u00e4ndigkeit ab. Ist diese Entscheidung zumindest aus ukrainischer Sicht f\u00fcr Sie nachvollziehbar?<\/p>\n A.M.: Nachdem sie selbst eine westliche Ideologie angenommen haben, ist es nat\u00fcrlich folgerichtig, dass sie auch nach deren geopolitischen Imperativen handeln. Jedoch entspringt beides einem falschen Bewusstsein von der Realit\u00e4t, das gezielt vom Westen gebildet wurde. F\u00fcr die Ukrainer selbst ist das Handeln dieser Nationalisten aber eine Katastrophe, da ihre Existenz auf dem Altar der B\u00fcndnistreue zum Westen geopfert wird. Wenn man als Volk nicht souver\u00e4n sein kann, weil daf\u00fcr die geopolitische Grundlage fehlt, dann ist ein Zusammengehen mit V\u00f6lkern der eigenen Zivilisation, in diesem Fall Russland, wohl die kl\u00fcgere Wahl. Leider k\u00f6nnen dies die ukrainischen Nationalisten aufgrund ihres falschen ideengeschichtlichen Bewusstseins nicht erkennen. Der Preis, den sie jetzt daf\u00fcr zahlen m\u00fcssen, ist ein hoher. Umso dr\u00e4ngender ist es, den Transatlantismus und die Ideen der Moderne auch in Deutschland zu Grabe zu tragen, um einen europ\u00e4ischen Neuanfang basierend auf der europ\u00e4ischen Tradition m\u00f6glich zu machen.<\/p>\n P.S.: Wladimir Putin bekr\u00e4ftigte in der j\u00fcngeren Vergangenheit immer wieder, dass der Einmarsch in die Ukraine vor allem ein Kampf gegen den Faschismus und gegen Nationalsozialisten sei. Vor allem d\u00fcrfte damit das Umfeld von Prawyj Sektor und der Allukrainischen Vereinigung Swoboda gemeint sein. Viele Rechte aus Europa sympathisieren mit den nationalen und auch in Teilen stark nationalistischen Gruppen in der Ukraine. Sie betrachten diesen \u201eAntifaschistischen Kampf\u201c der Russen in der Ukraine als einen Affront. Hierzulande werden solche Begriffe i.d.R. verwendet, um Leute wie Sie und mich und insbesondere die Inhalte, die wir von uns geben, zu stigmatisieren. Warum ist dieser Kampf f\u00fcr Russland auch ein Kampf gegen Nationalisten? Sollten wir aus eurasischer Position unsere Nationalisten auch bek\u00e4mpfen? Oder ist das vielmehr ein Propaganda-Coup aus der Spin-Zentrale im Kreml?<\/p>\n A.M.: Tats\u00e4chlich existieren rein objektiv betrachtet in der Ukraine (neo)faschistische und (neo)nationalisozialistische Gruppen, die als Kettenhunde des Globalismus agieren und nicht nur beim Maidanputsch 2014 Seite an Seite mit den Globalisten agierten und mordeten, sondern auch danach massiv am Genozid gegen die Russen im Donbass mit \u00fcber 14.000 Toten beteiligt waren, so wie auch beispielsweise im Gewerkschaftshaus in Odessa Aktivisten des Russischen Fr\u00fchlings, der sich gegen den Putsch richtete, verbrannten. Sie waren systematisch an der Ausl\u00f6schung und Unterdr\u00fcckung der pro-russischen Opposition und der Russen sowie anderen V\u00f6lkern in der Ukraine beteiligt, die nicht in ihr lebensfremdes Bild von einer neuen ukrainischen Gesellschaft passten. Zweifellos existiert seit dem milit\u00e4rischen Zusammenbruch der Achsenm\u00e4chte im Jahr 1945 kein authentischer Faschismus oder Nationalsozialismus mehr, sondern nur noch ein Simulakrum dessen, welcher auch schon im Kalten Krieg gerne als Handlanger des Liberalismus diente. Seit dem Putsch 2014 wurden sie in das ukrainische Milit\u00e4r integriert und \u00fcben somit mit dem Segen des Westens eine enorm einflussreiche Position aus \u2013 wohlgemerkt nicht in den Parlamenten, daf\u00fcr aber in den Streitkr\u00e4ften. Sie sind gewisserma\u00dfen die \u201eAtomwaffendivision\u201c des Westens in der Ukraine \u2013 ich habe im Deutsche Stimme Magazin einen l\u00e4ngeren Artikel zu diesem Ph\u00e4nomen verfasst \u2013 eine Art Dirlewanger-Brigade des 21. Jahrhunderts, die von westlichen Geheimdiensten gehegt und gepflegt wird. Wer sich \u00fcber die Verbrechen dieser Menschen informieren will, kann das \u00fcber den deutschen Telegramkanal der Gruppe Slovo tun, aber auch \u00fcber die deutschsprachigen Journalisten Alina Lipp und Thomas R\u00f6per, die selbst vor und nach Beginn der milit\u00e4rischen Sonderoperation mit den Einwohnern des Donbass vor Ort gesprochen haben. Ebenso wenig wie der Islamische Staat insgesamt etwas mit einer traditionellen Auffassung des Islams zu tun hat, haben diese Neo-Nationalsozialisten und Neo-Faschisten etwas mit der Liebe zum eigenen Volk und Vaterland zu tun. Ob man hier von russischer Seite einen Unterschied zwischen der F\u00fchrung \u2013 die zweifellos aus Fanatikern besteht – und den Gef\u00fchrten \u2013 die wahrscheinlich nicht alle \u00dcberzeugungst\u00e4ter sind – machen wird, ist offen. Generell kann man davon ausgehen, dass die Kriegsverbrechen, die im Rahmen dieses acht Jahre andauernden Konfliktes von ukrainischer Seite und insbesondere den Einheiten von Asow et al. begangen wurden, sicherlich geahndet werden. Sowohl die Hinrichtung der Hauptverantwortlichen als auch die lebenslange Unterbringung im Schwarzen Delfin oder einem anderen Hochsicherheitsgef\u00e4ngnis sind realistisch \u2013 die Zeiten der ungestraften Verbrechen sind f\u00fcr diese Menschen vorbei. Im gegenw\u00e4rtigen Konflikt kommt diesen Einheiten die Rolle der ideologischen F\u00fchrungsoffiziere der NATO zu, sie greifen zum Terror als Mittel der Kriegsf\u00fchrung, verwenden Zivilisten als menschliche Schutzschilde und wollen die ukrainische Armee bis zum letzten Ukrainer k\u00e4mpfen lassen, trotz der Sinnlosigkeit dieses Kampfes. Diese Menschen haben zweifellos nichts mit den Nationalisten und Patrioten in Deutschland und Europa zu tun, die f\u00fcr die Freiheit unserer V\u00f6lker k\u00e4mpfen. Sich mit ihnen gemein zu machen ist schlicht und ergreifend naiv. Wer das tut und beispielsweise in die Ukraine geht, um diese Einheiten zu unterst\u00fctzen oder gar, um sich an Verbrechen zu beteiligen, der kann davon ausgehen, dass ihm im Fall der Niederlage von russischer Seite kein Pardon gegeben werden wird. Der kollektive Westen hat zweifellos normale Patrioten, wie Sie und ich es sind, lange Zeit als \u201eNazis\u201c und \u201eFaschisten\u201c diffamiert und diese unter jedem Bett hervorgeholt \u2013 so sehr, dass er echte Nationalsozialisten und Faschisten nicht mehr erkennen kann, wenn sie vor seinen Augen stehen und in seinem Dienste morden. Das gr\u00f6\u00dfte Trauma der russischen Gesellschaft ist der deutsch-sowjetische Krieg, der auch unter russischen Zivilisten Millionen Opfer forderte. Dementsprechend ist es nur logisch, wenn man im Kreml rotsieht, sobald eine feindlich gesinnte Regierung bewaffnete Gruppen unterst\u00fctzt, die \u00f6ffentlich der SS-Division Galizien huldigen, Hakenkreuzfahnen tragen, zur Ermordung russischer Kinder aufrufen und im Fernsehen Adolf Eichmann glorifizieren. Wichtig ist hier festzuhalten, dass sich der antifaschistische Kampf der Russen in der Ukraine nicht gegen normale Patrioten wie Sie und mich richtet, sondern gegen ideologisch manipulierte Menschen. Grunds\u00e4tzlich bin ich der Meinung, dass man sich im politischen Kampf niemals mit Psychopathen und CIA-Agenten gemein machen sollte.<\/p>\n P.S.: Jedoch ist zu erkennen, dass im Russland unter Putin eine beispiellose Jagd auf Rechte Konkurrenten gemacht wird. Selbst die Bundesrepublik Deutschland wirkt dagegen wie ein Rechtsstaat.<\/p>\n A.M.: In Russland existiert mit der Liberaldemokratischen Partei eine Partei, die in der BRD aufgrund ihrer rechten Positionen wohl verboten worden w\u00e4re, ebenso wie die Kommunistische Partei Russlands aufgrund ihrer vergleichsweise radikalen Positionen, gerade auch was klassisch rechte Positionen angeht, ein Verbotsfall w\u00e4re. Beide Parteien existieren in Russland und vereinen zusammen mehr als ein Drittel der Stimmen auf sich. Daher w\u00fcrde ich nicht davon sprechen, dass der russische Staat die Bundesrepublik in den Schatten stellt. Was von Putin hingegen nicht geduldet wird ist eine organisierte au\u00dferparlamentarische Opposition, einerseits wegen der zahlreichen westlichen Umsturzversuche durch Soros-nahe Organisationen, andererseits weil das System Putin im Wesentlichen entideologisiert ist. Im Gegensatz zur BRD hat Russland aber nie behauptet, eine liberale Demokratie zu sein und aus seiner Bef\u00fcrwortung einer starken vertikalen Staatlichkeit nie einen Hehl gemacht. Ob der Westen tats\u00e4chlich nichtregierungskonforme Bewegungen und Gruppen duldet, kann denke ich jeder f\u00fcr sich selbst beantworten \u2013 gerade Deutschland und \u00d6sterreich k\u00f6nnen sich mit einer stattlichen Anzahl von Parteien- statt, auch Gruppenverboten sowohl auf der Linken als auch auf der Rechten Seite r\u00fchmen. Das alles hat Putin nicht davon abgehalten, auf linke und rechten Anti-Maidan-Gruppen zu dulden, die gegen westliche Umsturzversuche vorgegangen sind. Zweifellos gibt es in Russland staatliche Repression gegen politisch oppositionelle Gruppen, so wie in jedem anderen Staat auch. Es stellt sich auch immer die Frage, von wem politische Repression angewandt wird. Nutzt sie ein anti-globalistischer Staat wie der Iran, Russland oder China, um seine Souver\u00e4nit\u00e4t zu verteidigen? Oder wird die Repression dazu verwendet, um den Great Reset in einem globalistischen Staat wie Deutschland durchzusetzen? Das hier ein Unterschied vorliegt, sollte jedem anti-globalistisch gesinnten Menschen klar sein. Gleichzeitig erlebt Russland im Zuge der gro\u00dfen Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Krieg \u2013 etwa 80% der Russen unterst\u00fctzen die Milit\u00e4roperation \u2013 eine patriotische Hochstimmung, einen zweiten russischen Fr\u00fchling. Nach dem Sieg in der Ukraine wird man diese Menschen brauchen um den russischen Staat, der sich mit einem neuen Eisernen Vorhang von Seiten des Westens konfrontiert sieht, auf Dauer gegen den Globalismus zu verteidigen und eine patriotische Staatsideologie auszuformulieren, aber auch um das Projekt der Eurasischen Union voranzutreiben. In diesem Zusammenhang ist der Inhalt von Putins Rede am 24.02.2022 beachtenswert, die eine eindeutig patriotische Botschaft darstellt. Eine zunehmende patriotische Ausgestaltung des Staates wird somit wohl unausweichlich sein, schlie\u00dflich will Putin an der Macht bleiben. Der Geist, der hier aus der Flasche gelassen wurde, wird sich nicht mehr einfangen lassen. Eine Konservative Revolution in Russland \u2013 die wahrscheinlich von oben kommen wird \u2013 ist in naher Zukunft zu erwarten.<\/p>\n P.S.: Die Sowjetunion und der damit verbundene Weg des Sozialismus unter Lenin und Stalin ist unmittelbar verbunden mit der russischen Geschichte. Der nach au\u00dfen marxistische Stalin selbst sah sich in der Tradition eines Iwan IV. (dem Schrecklichen) und kehrte die unter Peter dem Gro\u00dfen stark westlich orientierte Politik wieder hin zu einer Eurasischen Mission. Wladimir Putin, der aus der zweiten Smuta (Zeit der Wirren) unter Jelzin politisch gro\u00df geworden ist, f\u00e4hrt nun eine offen antiwestliche Politik. In seiner Rede am 21. Februar 2022, als Putin Donezk und Lugansk anerkannte, machte er mehrere Andeutungen, dass der Zerfall der Sowjetunion, wie er stattfand, ein historischer Fehler aus russischer Sicht war. Die Leninschen Prinzipien des Staatsaufbaus, wonach u.a. die Ukraine eine Nationalit\u00e4t geschenkt bekommen sollte, bezeichnete er sogar als einen schlimmen Fehler. Strebt der Kreml nach einer Sowjetunion 2.0 und damit nach einer zweiten Weltrevolution?<\/p>\n A.M.: Zweifellos haben die revolution\u00e4ren Umw\u00e4lzungen unter Lenin und Stalin in Russland auch zum Teil einen russischen Charakter an sich gehabt, da Revolutionen nicht auf einer tabula rasa stattfinden, sondern immer in einem bestimmten Raum und unter einem bestimmten Volk. H\u00e4tte Lenin keinen \u201eSozialismus mit russischen Eigenschaften\u201c formuliert, w\u00e4re es ihm wohl unm\u00f6glich gewesen eine erfolgreiche Revolution zu starten. So wie man den Kapitalismus als vollends s\u00e4kularisierte Version des Calvinismus beschreiben kann und den Faschismus als s\u00e4kularisierte Version des westkirchlichen Katholizismus, so kann man auch den russischen Kommunismus als s\u00e4kularisierte Version der russischen Orthodoxie beschreiben. Nichtsdestotrotz muss man hier festhalten, dass genauso wenig wie der Faschismus den wahren Katholizismus darstellt, auch der russische Kommunismus nur eine pervertierte und verzerrte Version der Orthodoxie ist. Iwan den IV. muss man insofern als den \u201eSchrecklichen\u201c begreifen, wobei eine \u00dcbersetzung als \u201eder Ehrfurcht gebietende\u201c wohl korrekter ist, weil er aus russischer Sicht nach einer Zeit der Wirren einen starken Herrscher und Mehrer des Reiches darstellt, der auch Russlands Rolle als Drittes Rom, d.h. als Nachfolgerin des R\u00f6mischen Reiches (Die \u201eByzantiner\u201c selbst bezeichneten sich als R\u00f6mer), wiederaufgenommen und dessen eurasische Sendung angenommen hatte. Wladimir Putin, der in der Sowjetunion aufwuchs und w\u00e4hrend seiner Zeit im KGB u.a. in der DDR stationiert war, wurde zun\u00e4chst von Boris Jelzin als Innenminister eingesetzt, um das Chaos innerhalb Russlands, das im Zuge neoliberaler Reformen und einer \u201eAnn\u00e4herung\u201c an den Westen entstanden war, zu b\u00e4ndigen. Putin hat ebenso wie sein Vorg\u00e4nger Jelzin lange Zeit versucht Russland an den Westen anzun\u00e4hern und sogar in die NATO einzutreten, um eine gemeinsame Sicherheitsarchitektur zu schaffen \u2013 doch all seine Bem\u00fchungen wurden von den USA schroff zur\u00fcckgewiesen. Bereits auf der M\u00fcnchner Sicherheitskonferenz 2007 pl\u00e4dierte der jetzige Pr\u00e4sident Russlands f\u00fcr die Schaffung einer multipolaren Weltordnung und ein Ende der unipolaren Anma\u00dfung des Westens, jedem Volk auf der Erde vorschreiben zu wollen, wie es zu leben habe. Wenn Putin vom Zerfall der Sowjetunion als \u201egro\u00dfe Katastrophe\u201c spricht, dann meint der mittlerweile zum entschiedenen Anti-Kommunisten gewandelte Pr\u00e4sident, dass mit dem Zusammenbruch der UdSSR auch die russische Geltung in der Welt, der eurasische Raum, eingebrochen sind und darauf f\u00fcr Osteuropa, Russland und Eurasien eine katastrophale Periode der Neoliberalisierung, Auspl\u00fcnderung der L\u00e4nder durch westliche Unternehmen und eigene Oligarchen sowie die Au\u00dfenpolitische G\u00e4ngelung durch den Westen stattfand. Die 90er Jahre waren nicht nur auf dem Balkan, sondern auch in Russland und Osteuropa eine Zeit der Armut, des Krieges und der Instabilit\u00e4t. Wenn also Putin vom Aufbau einer multipolaren Welt spricht, dann meint er damit nicht den Aufbau Russlands und Eurasien als Sowjetunion 2.0, sondern die Etablierung Russlands als Eurasisches Reich, dass seinen Platz als eigenes Machtzentrum in der Welt neben dem Westen und China beansprucht, nicht die gewaltsame ideologische Missionierung. Wie bereits weiter oben erw\u00e4hnt, ist die russische Milit\u00e4roperation in der Ukraine kein \u201egewaltsamer \u00dcberfall\u201c eines \u201eunschuldigen Landes\u201c, sondern der Sturz eines westlichen Marionettenstaates, der Russland im Laufe der vergangenen Jahre mehrmals bedroht hat und seine eigene Bev\u00f6lkerung terrorisiert. Wir haben es hier mit keiner \u201eWeltrevolution 2.0\u201c zu tun, sondern mit einem Stellvertreterkrieg der NATO gegen Russland, das sich der Globalisierung und dem Great Reset nicht unterordnen, sondern seine eigene Identit\u00e4t behaupten will.<\/p>\n P.S.: Kommen wir zur \u201eMultipolarit\u00e4t\u201c. Der Begriff wird, seitdem Alexander Dugin in Deutschland namhaft wurde, mittlerweile fast schon inflation\u00e4r verwendet, genauso wie der der \u201eMetapolitik\u201c. Viele meinen, dass damit eine Art Ausgleich im Sinne einer Vielfalt souver\u00e4ner und damit auch selbstst\u00e4ndiger sowie selbstbewusster Nationen und deren staatliche Entit\u00e4ten zu verstehen ist. D.h. je mehr V\u00f6lker selbstbestimmt sind, desto mulitpolarer w\u00e4re auch die Weltordnung. Ganz im Sinne eines Europas der Vaterl\u00e4nder. K\u00f6nnen Sie hier Licht ins Dunkel bringen und unseren Lesern noch einmal erkl\u00e4ren, was das Konzept der Multipolarit\u00e4t in sich birgt?<\/p>\n A.M.: Eine multipolare Welt bedeutet nach Dugin zun\u00e4chst eine Welt, in der es nicht nur ein westliches Machtzentrum gibt, sondern mehrere Pole, nicht zwei St\u00fcck, wie in der bipolaren Welt des Kalten Krieges, sondern mindestens drei. Die Multipolare Welt w\u00e4re also von Haus aus vielseitiger als unsere jetzige Weltordnung, da sie mehrere Konzepte f\u00fcr die Zukunft, mehrere Weltanschauungen und mehrere Vorstellungen von einem richtigen Leben zul\u00e4sst, anstatt nur die Idee der Totalherrschaft des \u201eFreien Marktes\u201c, des Great Reset und des Liberalismus 2.0. Die Idee der multipolaren Welt baut ausdr\u00fccklich nicht auf der Idee des jakobinischen Nationalstaates auf, der sich als unf\u00e4hig erwiesen hat, gegen den Druck der Globalisierung Widerstand zu leisten \u2013 nicht zuletzt, weil er auch gar nicht darauf ausgelegt ist. Die Machtpole oder Gro\u00dfr\u00e4ume dieses Ordnungsmodells sind mit der traditionellen Staatsform des Reiches zu vergleichen, welches von einem oder mehreren Reichsv\u00f6lkern angef\u00fchrt wird (im Falle Europas w\u00fcrden hier etwa Deutschland und Frankreich in Frage kommen), jedoch die anderen im Gro\u00dfraum organisierten V\u00f6lker nicht unterdr\u00fcckt, sondern diesen im Sinne des Subsidiarit\u00e4tsprinzips Autonomie gew\u00e4hrt, um die eigene Identit\u00e4t zu bewahren. Die faktisch nicht mehr existente Souver\u00e4nit\u00e4t des westf\u00e4lischen Systems wird hiermit also von der Ebene des Nationalstaates, der sie nicht mehr im Ernstfall behaupten kann, auf die Ebene des Gro\u00dfraumes \u00fcbertragen, der auch im Fall des Angriffes und der Blockade raumfremder M\u00e4chte diese verteidigen kann. Formal kann der Nationalstaat in so einer Ordnung nat\u00fcrlich weiterbestehen, das eigentliche Entscheidungszentrum wird jedoch auf die Ebene des Gro\u00dfraumes \u00fcbertragen. Der Entscheidungsfindungsprozess innerhalb jeder Zivilisation kann schlie\u00dflich, je nach Wunsch der Zivilisation, autorit\u00e4rer oder demokratischer Ablaufen. Dementsprechend hat die Mulitpolarit\u00e4t nichts mit dem Konzept eines \u201eEuropas der Vaterl\u00e4nder\u201c oder gar der regionalistisch-anarchistischen Idee eines \u201eEuropas der tausend Fahnen\u201c zu tun. Die Welt wird also mit weiteren Nationalstaaten nicht multipolarer, sondern im Gegenteil unipolarer, da die USA die Schw\u00e4chung einstmals gro\u00dfer Staaten nur zu gerne n\u00fctzen \u2013 siehe Deutschland, das ehemalige Jugoslawien, die ehemalige UdSSR usw. Die Eichberg’sche \u201eBalkanisierung f\u00fcr Jedermann\u201c f\u00fchrt ganz im Gegenteil zu einer Zunahme der Fremdbestimmung durch den im Niedergang begriffenen Hegemon USA. Dar\u00fcber hinaus bedeutet die Multipolarit\u00e4t auch eine neue kulturelle Vielfalt und echte Souver\u00e4nit\u00e4t. Der blockadesichere Gro\u00dfraum ist nach Jahrhunderten des Imperialismus erstmals dazu in der Lage, eine tats\u00e4chlich souver\u00e4ne Kultur aufzubauen, die sich ihrerseits von den materialistischen Einfl\u00fcssen des westlichen Denkens reinigen kann \u2013 wenn sie es denn will. Die Russen werden dadurch in die Lage versetzt, ihrem eigenen russisch-eurasischen Geist zu folgen, ebenso wie China dadurch in die Lage versetzt wird, das eigene konfuzianische Erbe\/einen Sozialismus mit chinesischen Eigenschaften zu pflegen, ebenso wie der Iran seine islamische Revolution fortf\u00fchren kann und S\u00fcdamerika an die eigenen indigenen und bolivarischen Wurzeln wieder anzukn\u00fcpfen f\u00e4hig sein wird. Auch f\u00fcr Europa wird sich die M\u00f6glichkeit ergeben, seine Tradition neu zu entdecken \u2013 vorausgesetzt, es entscheidet sich endlich dazu, sein Dasein als Vasall Amerikas aufzugeben und dem postmodernen Denken des Liberalismus 2.0 abzuschw\u00f6ren. Wir m\u00fcssen uns der Tatsache bewusstwerden, dass auch die USA, die gerade mit Joe Biden und dem Great Reset ihren Boris-Jelzin-Moment erleben und in eine eigene Zeit der Wirren getreten sind, auch jetzt noch milit\u00e4risch und ideologisch so m\u00e4chtig sind, dass es eine Internationale der V\u00f6lker und Zivilisationen braucht, um dieser Bedrohung entgegenzutreten. Russland ist keine Bedrohung, genauso wenig wie China \u2013 das globalistische System, das alle Identit\u00e4ten vernichtet, stellt hingegen noch immer die gr\u00f6\u00dfte Bedrohung f\u00fcr einen potenziellen europ\u00e4ischen Gro\u00dfraum dar. In diesem Sinne bietet die Multipolarit\u00e4t auch das Potenzial einer Gegenhegemonie zum Globalismus, im Rahmen derer mehrere, sich in Bildung befindliche, Zivilisationsbl\u00f6cke zusammenschlie\u00dfen, um die Hegemonialambitionen des Westens zur\u00fcckzuweisen.\u00a0 Leider befinden sich Europas Eliten im Moment auf der Seite des Westens und treiben mit dem Great Reset einen Prozess voran, der eine Zukunft Europas als eigenst\u00e4ndiger Machtpol unm\u00f6glich macht. Umso wichtiger ist also metapolitische Arbeit, das Formulieren neuer Ideen und Konzepte sowie die Schaffung einer Gegenelite im Geiste der Multipolarit\u00e4t und Tradition, um die jetzige, anti-europ\u00e4ische Elite in der Zukunft austauschen zu k\u00f6nnen.<\/p>\n P.S.: Auch wenn die NATO-Osterweiterung von den US-Amerikanern geopolitisch angestrebt wurde, um gem\u00e4\u00df der Herzlandtheorie Russland einzukreisen, sind die Beitritte der ehemaligen Sowjetl\u00e4nder durchaus nachvollziehbar. Eines der st\u00e4rksten und zugleich geopolitisch wichtigsten L\u00e4nder in diesem Bereich ist Polen. Historisch erlitt dieses Zwischenland unter Russland als Obrigkeit der Sowjetunion und auch unter Deutschland eine nationale Erniedrigung aus v\u00f6lkischer Sicht. Auch gab es schon immer unter Polen, Litauen und dem Einflussbereich der Kiewer Rus Konflikte. Bis heute leidet es unter einem geschichtlichen Trauma. F\u00fcr diese L\u00e4nder, von dem Polen das beispielhafteste ist, wird daher auch eine Dritte Position zwischen den Meeren angestrebt. Die Rede ist vom Intermarium, einem Zwischeneuropa. Aus geopolitischer Sicht w\u00e4re dies doch eine Alternative zur bipolaren Aufteilung der Region zwischen Lissabon und Wladiwostok. Wie stehen Sie zu dieser Idee? K\u00f6nnen Sie solche Bestrebungen der ehemaligen Sowjetstaaten im Zwischenmeerraum nachvollziehen?<\/p>\n A.M.: Grunds\u00e4tzlich sind diese Beitritte nat\u00fcrlich vor dem Hintergrund der Angst vor einem Wiedererstarken Russlands zu verstehen, andererseits sind sie auch die direkte Konsequenz des globalistischen Einflusses und der Einsetzung von Machteliten aus dem Kaderprogramm George Soros und seiner Open Society Foundation zu begreifen. Die Drei-Meeres-Initiative oder Intermarium fungiert letzten Endes vor allem als Keil zwischen Deutschland und Russland, um die Achse Paris-Berlin-Moskau zu verhindern und den Transatlantismus in Europa zu zementieren. Ich denke, dass es f\u00fcr die Zukunft Europas und Eurasiens sinnvoller w\u00e4re, den \u201eZwischenraum\u201c zwischen Deutschland und Russland als Br\u00fccke zwischen Europa und Eurasien zu begreifen, nicht als \u201eBollwerk gegen asiatische Barbarei\u201c, wie er teilweise in nationalistischen Kreisen dargestellt wird. Ich bin der Meinung, dass die Patrioten Deutschlands und Russlands, aber auch Polens daran mitarbeiten sollten, diesen Raum zu einer verbindenden Br\u00fccke zu machen, um einerseits das eigene Gegen\u00fcber als anders begreifen zu k\u00f6nnen und nicht als Feindbild im Sinne eines barbarischen Fremden zu zeichnen. Das mag schwer sein und viel Arbeit erfordern, ist jedoch notwendig, um ein friedliches Neben- und Miteinander in der Tradition der Landmacht zu erm\u00f6glichen. Wie die Geschichte nicht nur des 20. Jahrhunderts, sondern auch des 18. und 19. Jahrhunderts mit den liberal-revolution\u00e4ren Bestrebungen im polnisch-litauischen Commonwealth und seiner Aufteilung zwischen Preu\u00dfen, \u00d6sterreich und Russland zeigt, werden Zwischenr\u00e4ume, die sich als Bollwerke raumfremder M\u00e4chte inszenieren, in der Regel von der Karte gestrichen. Und gerade aus ihrer historischen Erfahrung heraus w\u00e4re den V\u00f6lkern Osteuropas die Wiederholung dieser Ereignisse nicht zu w\u00fcnschen. Zurzeit sieht es aber so aus, als w\u00fcrde sich die Geschichte dahingehend wiederholen.<\/p>\n P.S.: Neben dem Konzept des Eurasismus entwickelte der bekannte Arch\u00e4ofuturist Guillaume Faye sein eurosibirisches Konzept \u201eEuro-Russland\u201c, das seine Anf\u00e4nge auf einer Konferenz zur \u201eZukunft der wei\u00dfen V\u00f6lker\u201c im Jahr 2006 in Moskau nahm. Dieses Konzept weicht von Dugins Vorstellungen stark ab. K\u00f6nnen Sie unseren Lesern die wichtigsten Bruchlinien aufzeigen? W\u00fcrden Sie dieses Konzept als eine Alternative f\u00fcr die Europ\u00e4ische Rechte bezeichnen? Bitte begr\u00fcnden!<\/p>\n A.M.: Ich kenne dieses Konzept nur aus Guillaume Fayes Buch \u201eArch\u00e4ofuturismus\u201c aus dem Jahr 1998. Der Darstellung darin nach zu urteilen, scheint es eine Fortf\u00fchrung des thiriartschen Europas von \u201eDublin bis Wladiwostok\u201c zu sein, einem jakobinischen Zentralstaat, der vom Atlantik bis zum Pazifik reicht. Wie ich von Robert Steuckers wei\u00df, existieren jedoch noch eine Reihe bislang nichts ins Deutsche oder Englische \u00fcbersetzter Texte Fayes‘ zu Russland, die noch \u00fcbertragen werden m\u00fcssen. Dementsprechend m\u00f6chte ich mir kein abschlie\u00dfendes Urteil \u00fcber dieses Konzept anma\u00dfen. Ich pers\u00f6nlich lehne aber die materialistisch-biologistische Weltsicht hinter Fayes‘ Arch\u00e4ofuturismus ab, weil sie einerseits der Moderne und dem kybelischen Denken verhaftet bleibt und andererseits dem geistig-kulturellen Faktor zu wenig Beachtung schenkt. Dies ist nat\u00fcrlich alles auch der Zeit, in der Faye seine Texte verfasst hat, geschuldet. Ich pers\u00f6nlich sch\u00e4tze an ihm sein Auftreten gegen den Imperialismus und sein Eintreten f\u00fcr eine Verst\u00e4ndigung mit Russland. Zweifellos ist es \u2013 so wie es im Arch\u00e4ofuturismus durchscheint \u2013 nicht zielf\u00fchrend, sich im Rahmen eines politischen Kampfes auf Rettung von au\u00dfen zu verlassen. Ich denke, dass der Eurasismus, mit der M\u00f6glichkeit Europa als eigenen politischen Pol und Gro\u00dfraum wiederauferstehen zu lassen, die richtige Alternative f\u00fcr die europ\u00e4ische Rechte darstellt. Dar\u00fcber hinaus sind eine gesamteurasische Sicherheitsarchitektur und B\u00fcndnispolitik zwischen den verschiedenen Zivilisationen, zu denen zweifelsfrei Russland-Eurasien z\u00e4hlt, anzustreben, doch dazu sp\u00e4ter mehr!<\/p>\n P.S.: Alexander Dugin ist sehr popul\u00e4r unter Rechten in Russland sowie in Europa. Auch Nationalisten greifen insbesondere seine geopolitischen Positionen auf. Sehen Sie eine Gefahr darin, dass russische Nationalisten die Eurasische Idee f\u00fcr sich pachten k\u00f6nnten, ohne dabei die ihr integralen traditionalen Forderungen zu \u00fcbernehmen? Ich meine, besteht hier nicht auch die Gefahr, dass der Eurasiaismus s\u00e4kularisiert wird, wie es im Nationalsozialismus und im Faschismus der Fall war? Oder andersherum gefragt, halten Sie es f\u00fcr m\u00f6glich, dass Nationalismus, Nationalsozialismus und Faschismus sakralisiert werden?<\/p>\n A.M.: Diese Gefahr sehe ich nicht, weil die Eurasische Idee per se nicht nationalistisch ist und ihre Umsetzung ohne die Integration integral-traditionaler Forderungen \u2013 und das bedeutet letztlich auch Beteiligung der anderen eurasischen V\u00f6lker an diesem Prozess \u2013 nicht m\u00f6glich ist. Sowohl die orthodoxe Kirche als auch die Muslime im eurasischen Raum sind ein Machtfaktor, der sich mit einer S\u00e4kularisierung nicht abfinden wird. Dar\u00fcberhinausgehend ist der Eurasismus keine Religion, die man s\u00e4kularisieren kann, sondern eine Idee.\u00a0 Genauso ist es nicht m\u00f6glich, eine politische Ideologie der Moderne zur Religion zu erheben \u2013 Beispiele f\u00fcr Versuche mit Ideologien des Dritten Weges dahingehend sind nach dem Zweiten Weltkrieg der esoterische Hitlerismus Sativiri Devis und in weiterer Folge der nationalsozialistische Satanismus des Ordens der neun Winkel, der wiederum in Verbindung mit der Atomwaffen Division steht. In ersterem Fall handelt es sich um eine marginale esoterische Str\u00f6mung, wohingegen letzterer ein Kind des westlichen Geheimdienstes ist und \u00e4hnlich wie der IS f\u00fcr Terror gen\u00fctzt wird. Die geheimdienstliche Handschrift bei all diesen Gruppen ist offensichtlich: Menschen werden gebrochen, indem man sie foltert, mit Drogen gef\u00fcgig macht und zu kriminellen Handlungen zwingt, die bestialische Ausma\u00dfe annehmen und stets politische Ziele haben, Stichwort Strategie der Spannung. Allein die Tatsache, dass man Menschen f\u00fcr solche Gruppen gewinnen kann, zeugt vom enormen geistigen Vakuum und der tiefen spirituellen Krise, die im Westen herrscht. Als Christ lehne ich solche Irrlehren ab.<\/p>\n P.S.: Wo sehen Sie die Rolle Europas und insbesondere Deutschland-\u00d6sterreichs auf dem Eurasischen Kontinent? Wo stehen wir Ihrer Ansicht nach in 2035?<\/p>\n A.M.: Als Historiker und damit \u201er\u00fcckw\u00e4rts gekehrter Prophet\u201c nach Friedrich Schlegel, m\u00f6chte ich keine Prognosen zur Zukunft abgeben, nicht zuletzt, weil die gegenw\u00e4rtigen Ereignisse zeigen, wie schnell Prognosen, Stichwort Ende der Geschichte, von der Realit\u00e4t \u00fcberholt werden k\u00f6nnen. Ich pers\u00f6nlich w\u00fcnsche mir, dass Deutschland-\u00d6sterreich vom selbstm\u00f6rderischen Transatlantismus abkehren und stattdessen wieder das Erbe des kaiserlichen Rats und Gesandten in Russland, Sigmund von Herbersteins (1486 – 1566) aufgreifen wird, der im 16. Jahrhundert als erster Deutscher nach dem Ende der Pax Mongolica Moskau bereiste, um dort am Hofe Ivan Groznys ein B\u00fcndnis gegen den damaligen Antichristen, das Osmanische Reich, welches als Strafe Gottes betrachtet wurde, zu schmieden. Herbersteins \u201eMoscovia\u201c zeigt uns, wie man ein Volk nicht als einen \u201ebarbarischen Fremden\u201c, sondern einfach als den \u201eAnderen\u201c verstehen kann, auch im Vergleich zum eigenen, um eine Allianz zum beiderseitigen Nutzen und eschatologischen Kampf gegen das B\u00f6se zu bilden. Heute k\u00f6nnen wir den Antichristen nicht in der T\u00fcrkei, die ebenfalls ein eigenst\u00e4ndiger Pol der Multipolaren Welt werden soll, erkennen, sondern zweifelsfrei im Liberalismus 2.0, dem Globalismus und dem Great Reset \u2013 das Zentrum all dieser Entwicklungen liegt heute in den USA, deren Lage in der sakralen Geographie der europ\u00e4ischen Antike wohl nicht zuf\u00e4llig mit dem Reich der Toten zusammenfiel. In Folge einer R\u00fcckbesinnung auf unsere religi\u00f6sen und geistigen Wurzeln im Christentum und dem gemeinsamen indoeurop\u00e4ischen Erbe k\u00f6nnen wir dem postmodernen Wahnsinn abschw\u00f6ren sowie ihm den Krieg erkl\u00e4ren. Heute ist es notwendiger denn je, dass wir in den apokalyptischen Zeiten, in denen wir uns befinden, der Gro\u00dfen Hure und dem Teufel den Kampf ansagen, selbst wieder unsere Berufung als Reichsvolk erkennen und einen \u201eKatechon Europa\u201c bilden, um gemeinsam mit den anderen Zivilisationen auf der Welt den Anti-Christen, Daddschal, Jerev-Rav, das Kali-Yuga aufzuhalten.<\/p>\n <\/p>\n P.S.: Herr Alexander Markovics, ich bedanke mich vielmals f\u00fcr das Gespr\u00e4ch.<\/p>\n [1]<\/a>A. DUGIN (2022). Ethnosoziologie der Ukraine im Kontext der Milit\u00e4roperation. Erschienen auf www.4pt.su<\/a>. Verf\u00fcgbar unter: http:\/\/www.4pt.su\/de\/content\/ethnosoziologie-der-ukraine-im-kontext-der-militaeroperation<\/a> (13.05.2022)<\/p>","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Nachfolgend interviewte unser Redakteur Peter Steinborn den wohl bekanntesten Sprecher der Eurasischen Bewegung im deutschsprachigen Raum Alexander Markovics zum Krieg in der Ukraine. 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\n<\/em><\/p>\nTeil I: Europa am Scheideweg zwischen Land und Meer<\/strong><\/h2>\n
Teil II: \u201eEine Konservative Revolution in Russland ist in naher Zukunft zu erwarten.\u201c<\/strong><\/h2>\n
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Teil III: Die Welt wird multipolarer<\/strong><\/h2>\n