{"id":762,"date":"2017-08-09T18:54:35","date_gmt":"2017-08-09T17:54:35","guid":{"rendered":"https:\/\/gegenstrom.org\/?p=762"},"modified":"2020-02-03T18:05:26","modified_gmt":"2020-02-03T17:05:26","slug":"krisenherd-ukraine-portraet-eines-zerrissenen-landes","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/gegenstrom.org\/en\/krisenherd-ukraine-portraet-eines-zerrissenen-landes\/","title":{"rendered":"Krisenherd Ukraine \u2013 Portr\u00e4t eines zerrissenen Landes"},"content":{"rendered":"

Der sich zuspitzende Krisenherd Ukraine wird von offiziellen wie alternativen Medien auf ein au\u00dfenpolitisches Dilemma reduziert. Tats\u00e4chlich begannen die dramatischen Ereignisse auf dem Maidan, nachdem die Regierung Janukowtich` ein Assoziierungsabkommen mit der EU am 21.11.13 auf russischen Druck – und auch wegen Differenzen mit Br\u00fcssel -, verschob. Br\u00fcssel betonte die Unvereinbarkeit, zwei Freihandelszonen anzugeh\u00f6ren. Bei der von Russland dominierten \u201eEurasischen (Wirtschafts-) Union\u201c handelt es sich um ein Konzept des kasachischen Pr\u00e4sidenten Nasabarjew, der schon 1994 eine Freihandelszone mit gemeinsamer W\u00e4hrung forderte und deren Mitglieder im Bereich Wissenschaft und Verteidigung zusammenarbeiten sollen.[1]<\/a> Diese Union ist demnach nicht nur eine Alternative zur EU, sondern perspektivisch auch zur NATO. Die Ukraine wird zwar als Schachfigur im globalen Rahmen missbraucht, die Ursachen f\u00fcr deren Anf\u00e4lligkeit liegen aber ethnisch und historisch begr\u00fcndet.<\/span><\/p>\n

Die unzureichende, nur au\u00dfenpolitische Erkl\u00e4rung ukrainischer Realit\u00e4ten l\u00e4sst sich auf die Reduzierung von Geopolitik auf politischer Geographie und Geostrategie zur\u00fcckf\u00fchren.<\/span><\/p>\n

Vorbemerkung: Was ist Geopolitik?<\/h1>\n

Geopolitik ist vielmehr die systematische Analyse von geographischen R\u00e4umen zu deren politischen Gestaltung nach wissenschaftlichen (objektiven) und ideologischen (subjektiven) Kriterien. Geopolitik ist wie jede Politik ein st\u00e4ndiger Prozess. Es gibt zwei Ebenen: die Mikroebene, f\u00fcr einen konkreten Raum (Staat und dessen unmittelbare Umwelt oder ein Gro\u00dfraum), und die Makroebene, der kontinentale und globalpolitische Fokus. Speziell die Makroebene unterliegt h\u00e4ufig ideologischen Motiven, weshalb sie als Ausgangsperspektive jeder Planung dient.<\/span><\/p>\n

Nachfolgend einige skizzenhafte Kennzeichen der Geopolitik.<\/span><\/p>\n

*Untersuchungsfelder der Mikroebene: Topographie, Geschichte, Verkehrs-, Milit\u00e4r- und Wirtschaftsgeographie, Politische und Historische Geographie, Urbanit\u00e4t, Umweltprobleme, Demographie (Ethnographie, M\u00e4nner\u00fcberschuss, Religionen, Sprachen), Staatsanatomie (\u00f6konomische Kennzahlen, Rechtssicherheit, materielle Verteilungskonflikte, Au\u00dfen-, Sicherheits- und Innenpolitik, Verwaltungsaufbau, mediale und politische Partizipation, Minderheitenschutz, politische Opposition, Staatsideologie, Wertekanon), Asabyya[2]<\/a>, Analyse innerer Widerspr\u00fcche (ethnisch, regional, konfessionell, sozial), Identit\u00e4tsanalyse (Selbstbild, Mythen, Symbole, Geschichtsschreibung, Tradition), Ethnogenese, Mentalit\u00e4ten, Verh\u00e4ltnis zu Nachbarstaaten und -r\u00e4umen (Konflikte um Ressourcen, B\u00fcndnisse), Grenzsicherheit, Wechselwirkung von Religion \u2013 Identit\u00e4t \u2013 Nation.<\/span><\/p>\n

*Politische Geographie (Friedrich Ratzel): kein Alternativbegriff zur Geopolitik, sondern Ausgangs-, Zwischen- und Endpunkt geopolitischen Handelns, manifeste Geopolitik (momentane Realit\u00e4ten von Staaten und Grenzen, Verwaltungsgliederung).<\/span><\/p>\n

*Geopolitische Ziele: nachhaltige Sicherheitspolitik, Rechtssicherheit und Stabilit\u00e4t herstellen, Einflussstreben, ideologischer Export, Schaffen von Pufferzonen, Gewinnung von Verb\u00fcndeten, Ressourcen und wirtschaftlichen Absatzzonen, Spaltung oder Aufl\u00f6sung von Feindstaaten.<\/span><\/p>\n

*Geostrategie: effektive Nutzung der Untersuchungsfelder, Bev\u00f6lkerungsverschiebung, Handel als T\u00fcr\u00f6ffner und Friedensstifter, Wirtschaftssanktionen, Ideologieexport (durch beeinflusste NGOs), Strategie der Spannung, Unterst\u00fctzung der Opposition des Gegners, Subversion, Instrumentalisierung des Selbstbestimmungsrechts, v. a. als Notwehr (Karl Doehring).<\/span><\/p>\n

*Werkzeuge der Geostrategie: politische Organisationen, Wirtschaftsunternehmen, supranationale staatliche und sonstige Zusammenschl\u00fcsse (UNO, Kirche, Arabische Liga, parteipolitische Internationalen).<\/span><\/p>\n

*Staatliche Geopolitik ist kein Primat au\u00dfenpolitischen Machtstrebens, Geopolitik kann auch defensiv und zur inneren Gestaltung des eigenen Territoriums dienen.[3]<\/a> Die Untersuchungsfelder gleichen denen au\u00dfenpolitischer Ziele.<\/span><\/p>\n

*Geopolitik setzt keinen souver\u00e4nen Staat voraus, sondern kann auch zur Bek\u00e4mpfung des eigenen Hegemons dienen. Geopolitik kann auch von supranationalen Akteuren (Kirche, UNO), NGOs, Wirtschaftsunternehmen und sogar Einzelpersonen angewandt werden. Macht und Einfluss sind die W\u00e4hrung der Au\u00dfenpolitik; Analysegeschick und Weitblick der Geopolitik. Nachhaltige Geopolitik steht unter einer h\u00f6heren geistigen Weihe.<\/span><\/p>\n

*Geopolitische Gewissheiten: skeptisches Menschenbild, Machiavellismus. Staaten haben nur Interessen. Das Wissen um die Konstruiertheit jeglichen V\u00f6lkerrechts, besonders des Selbstbestimmungsrechts (Was ist ein Volk? Was passiert bei \u00fcberlappenden Gebietsanspr\u00fcchen?) und der territorialen Integrit\u00e4t (bei\u00dft sich schon mit Selbstbestimmungsrecht). Es gibt keine ewige globale Ordnung. Es gibt keine selbst\u00e4ndigen supranationalen Zusammenschl\u00fcsse, sie sind von Staaten abh\u00e4ngig und werden auch von Staaten instrumentalisiert.<\/span><\/p>\n

Das Pulverfass Ukraine<\/h1>\n

Der aktuelle Fall Ukraine ist ein Paradebeispiel daf\u00fcr, wie Mikro- und weltpolitische Makroebene vermischt werden. Europas Patrioten sympathisieren mehrheitlich mit Putin und verurteilen rechtsnationalistische Ukrainer als Handlanger der NATO. Der Konflikt wird ausschlie\u00dflich unter globalen Zusammenh\u00e4ngen beurteilt. Die Regierungen der EU wiederum wenden sich aus dem gleichen Grund gegen Putin, weil sich dieser der \u201eWestlichen Wertegemeinschaft\u201c scheinbar widersetzt. Die Spaltung der Ukrainer in prowestlich und prorussisch ist nicht nur eine au\u00dfenpolitische Frage, sondern eine identit\u00e4re. Eine Analyse russisch-ukrainischer Hintergr\u00fcnde (Mikroebene) ist notwendig.<\/span><\/p>\n

Die aktuelle Eskalation war nur eine Frage der Zeit. Die Strategen Washingtons, westliche NGOs und die starke nationalukrainische Lobby in Nordamerika nutzten innerukrainische Widerspr\u00fcche und Unstimmigkeiten mit Nachbarstaaten aus. Auf dem Maidan fand sich Ende 2013 folgerichtig eine bunte Gesellschaft zusammen: Nationalisten gegen russische Einmischung, Anh\u00e4nger einer au\u00dfenpolitischen Westbindung, Liberale f\u00fcr Demokratisierung, Gegner des korrupten Pr\u00e4sidenten Janukovich, Gegner einer Dominanz des russophilen Ostens. Die meisten Demonstranten w\u00fcnschten sich nur materielle Verbesserungen. Die l\u00e4cherliche Pr\u00e4sidentenwahl vom 25. Mai 2014 brachte keine dauerhafte L\u00f6sung, der prowestliche Oligarch Petro Poroschenko l\u00f6ste nur einen prorussischen Kleptokraten ab. Der neue Pr\u00e4sident hatte sich auch gleich mit Obama getroffen, um ein Milit\u00e4rabkommen auszuhandeln. Gar nicht solange her, brachte man den schon immer einflussreichen Poroschenko mit Drogen-, Frauen- und Waffenhandel in Verbindung \u2013 jetzt ist er nur noch der \u201eSchokoladenzar.\u201c Seine Rolle im B\u00fcrgerkrieg der Republik Elfenbeink\u00fcste, bei dem es nicht zuletzt um die Verstaatlichung von Kakaoplantagen ging, sollte nicht vergessen werden.<\/span><\/p>\n

Das ukrainische Dilemma besteht darin, dass es zwar einen ukrainischen Staat, aber kein einheitliches Nationalgef\u00fchl gibt. Die Ukraine in ihrer heutigen Ausdehnung ist ein Produkt der Grenzkorrekturen von 1945, als das polnische Galizien und Wolhynien, das tschechoslowakische Transkarpathien und die rum\u00e4nische Bukowina hinzukamen. Im Grunde muss eine Geschichte ukrainischer Einzelregionen geschrieben werden, eine gesamtukrainische Geschichte gibt es nicht.<\/span><\/p>\n

Kiewer Rus \u2013 die gemeinsame Wiege<\/h2>\n

Die russische, wei\u00dfrussische und ukrainische Geschichte wurzeln in den Kiewer Rus von 883. Diese Siedlung am Fluss Dnjepr wurde zur Residenzstadt der skandinavisch-war\u00e4gischen Rurikidendynastie eines losen Reiches. Die slawisch-germanischen Bewohner wurden Rus (sp\u00e4ter Altrussen) genannt, daher wird Kiew auch als \u201eMutter aller russischen St\u00e4dte\u201c bezeichnet. Ende des 12. Jh. zerf\u00e4llt das ohnehin dezentrale Reich in selbst\u00e4ndige F\u00fcrstent\u00fcmer. Die \u00e4lteren des Nordens und Nordosten (heutiges Russland) werden Gro\u00dfrussen und die j\u00fcngeren um Kiew herum Kleinrussen genannt. \u201eGro\u00df\u201c und \u201eKlein\u201c stellen also keine qualitative Wertung dar. Von entscheidender Bedeutung sollte die mongolisch-tatarische Herrschaft 12.-15. Jh. \u00fcber das weitl\u00e4ufige Gebiet der Rus werden: Der Kiewer F\u00fcrst verlagerte seinen Sitz 1263 ins abseits gelegene Moskau und konnte sich nach Machtk\u00e4mpfen mit anderen F\u00fcrsten als Gro\u00dff\u00fcrst unter mongolisch-tatarischer Oberhoheit durchsetzen. Der christlich-orthodoxe Metropolit residierte daher ab 1326 in Moskau. Da die Kirche die einzige gesamtrussische Institution war, verlor Kiew seine kulturpr\u00e4gende Schl\u00fcsselstellung.<\/span><\/p>\n

Nach ersten siegreichen Schlachten ab 1380 gegen die asiatischen Besatzer konnte 1480 deren Herrschaft restlos gebrochen werden. Gro\u00dff\u00fcrst Iwan III. von Moskau wurde 1494 zum Zar aller Rus mit dem Anspruch, alle Gebiete des alten Kiews zur\u00fcckzuerobern (\u201eSammlung russischer Erde\u201c).<\/span><\/p>\n

Die ukrainisch-wei\u00dfrussische Sonderentwicklung<\/h2>\n

Eine separate ukrainische und wei\u00dfrussische Entwicklung setzt mit der Eroberung dieser Regionen durch Litauer und Polen im 14. Jh. ein, die ihre neuen Untertanen als \u201eRuthenen\u201c und \u201eRussinen\u201c bezeichneten. Beide Begriffe stammen von der lateinischen Form f\u00fcr \u201eRus\u201c ab, w\u00e4hrend weiterhin \u201eKlein- und Westrusse\u201c als Eigenbezeichnung diente.[4]<\/a> \u201eUkraine\u201c bedeutet nach einer verbreiteten Version \u201eGrenzland\u201c und meinte im 11. Jh. allgemein das Umland der russischen F\u00fcrstent\u00fcmer, sp\u00e4ter aber nur die Siedlungen am mittleren Dnjepr-Fluss der heutigen Zentral- und Ostukraine. \u201eUkraine\u201c wurde von ihren Bewohnern auf die<\/span><\/p>\n

umk\u00e4mpfte Steppenregion zwischen Russland (den Gro\u00dfrussen und Moskowitern) und der inzwischen entstandenen Polnisch-Litauischen Union (mit den Kleinrussen oder Ruthenen) ausgedehnt.<\/span><\/p>\n

In diesem Niemandsland siedelten sich Kosaken an, die sich aus angesiedelten Wehrbauern, gefl\u00fcchteten Leibeigenen, Deserteuren, einigen Tatarenklans und J\u00e4gern rekrutierten.[5]<\/a> Das durch zunehmende Institutionalisierung der Kosakensiedlungen geschaffene halbstaatliche Hetmanat sah in der katholischen Polnisch-Litauischen Union den Hauptfeind, weshalb die Kosaken 1654 einen Treueeid auf den orthodoxen Zaren ablegten.[6]<\/a> Danach vereinigte sich die Kosakenregion \u00f6stlich des Dnjepr mit dem Moskauer Zarenreich, w\u00e4hrend die Ukraine westlich des Dnjepr bei Polen-Litauen verblieb, Kiew war zwischen beiden M\u00e4chten geteilt.<\/span><\/p>\n

Entscheidend ist, dass sich die meisten Kosaken genauso wie die autochthonen ostslawische Bewohner Polen-Litauens als Angeh\u00f6rige des \u201edreieinigen russischen Volkes\u201c sahen: als Gro\u00dfrussen, Kleinrussen und Westrussen. \u201eUkrainer\u201c war nur die Bezeichnung f\u00fcr die Bewohner der Region ohne ethnischen Bezug. Ein orthodoxer W\u00fcrdentr\u00e4ger Kiews ver\u00f6ffentlichte 1674 die \u201eSynopsis\u201c, worin er die legalistische und ethnische Kontinuit\u00e4t der Kiewer Rus bis Moskau darlegte.<\/span><\/p>\n

Ein ukrainisches Sonderbewusstsein entsteht<\/h2>\n

Das \u00e4nderte sich mit den polnischen Teilungen (1793 und 1795): Die polnische Region westlich des Dnjepr kam auch noch zu Russland, der \u00e4u\u00dferste Westen (Galizien mit Zentrum Lemberg \/Lwiw) aber wurde \u00f6sterreichisch und entwickelte ein eigenes Bewusstsein. F\u00f6rderlich f\u00fcr diesen Trend war das Wirken der Griechisch-Katholischen Kirche, die 1596 unter polnischem Druck die Union (daher auch Unierte Kirche) mit dem Papst trotz Beibehaltung des orthodoxen Ritus vollzog und damit dem Moskauer Zaren als orthodoxes Oberhaupt entfremdet wurde. Galizien wird zur Wiege des ukrainischen Nationalismus und sollte erst 1939\/45 der nunmehr sowjetischen Ukrainischen SSR zugeschlagen werden. Von den \u00f6sterreichischen Beh\u00f6rden weiterhin \u201eRuthene\u201c genannt, bevorzugten diese zunehmend \u201eUkrainer\u201c im ethnischen Sinn, da \u201eRuthene\u201c zu sehr an \u201eRusse\u201c erinnert.<\/span><\/p>\n

Das mehr regionale als nationale Bewusstsein des vom Zaren verwalteten gr\u00f6\u00dften Teils der heutigen Ukraine ist ein Kind fr\u00fcher bolschewistischer Nationalit\u00e4tenpolitik: Um n\u00e4mlich die Konterrevolution\u00e4re im B\u00fcrgerkrieg 1917-1920 zu schw\u00e4chen, propagierten die Kommunisten eine ukrainische und wei\u00dfrussische Nationalit\u00e4t, die von den gro\u00dfrussischen Konterrevolution\u00e4ren nie anerkannt w\u00fcrde. Ab 1930 (\u201eStalinistische Wende\u201c) setzte jedoch in der UdSSR wieder eine starke Russifizierungspolitik ein, eigentlich Kennzeichen zaristischer Politik. Wie schwach das ukrainische Nationalbewusstsein im Zarenreich war, zeigte sich am nur m\u00e4\u00dfigen R\u00fcckhalt, den die kurzlebige linksb\u00fcrgerliche \u201eUkrainische Volksrepublik\u201c 1917-1920 unter deutschem Protektorat besa\u00df. W\u00e4hrend des russischen B\u00fcrgerkriegs rivalisierten folgende Bewegungen um die ukrainische Vorherrschaft: gro\u00dfrussische Bolschewiken mit ihrer \u201eDonezker Volksrepublik\u201c, gro\u00dfrussische monarchistische Konterrevolution\u00e4re, Anarchisten (Machno-Bewegung), autonomistische gro\u00dfrussische Kosaken und die erw\u00e4hnte linksb\u00fcrgerliche Volksrepublik. Die meisten separatistischen Ukrainer favorisierten nur vor\u00fcbergehend einen eigenen Staat, um dem B\u00fcrgerkriegselend zu entgehen.<\/span><\/p>\n

Ganz anders die Situation im \u00f6sterreichischen Teil: Ende 1918 gr\u00fcndete sich eine stark verankerte b\u00fcrgerliche \u201eWestukrainische Volksrepublik\u201c mit Zentrum Lemberg, die sich auch nur als autonomes Gebiet an jene \u201eVolksrepublik\u201c Kiews anschlie\u00dfen wollte, da man deren m\u00e4\u00dfig entwickeltem Nationalgef\u00fchl misstraute. Diese\u00a0 \u201eWestukrainische Volksrepublik\u201c wurde nach wenigen Monaten vom neugegr\u00fcndeten Polen annektiert.[7]<\/a><\/span><\/p>\n

Die Spaltung der Ukrainer zeigte sich noch einmal w\u00e4hrend der deutschen Besatzung 1941-1944: im westlichen Teil gab es mit der nationalrevolution\u00e4ren unideologischen \u201eOrganisation Ukrainischer Nationalisten\u201c tempor\u00e4re Kollaborateure, w\u00e4hrend im \u00f6stlichen und zentralen Teil kommunistische Partisanen dominierten. Die Ukraine in ihrer heutigen Ausdehnung (ohne Krim) entstand dann 1945-1947 mit der Zusammenf\u00fchrung der polnischen (Galizien, Wolhynien), tschechoslowakischen\/ungarischen (Transkarpathien) und rum\u00e4nischen (Nordbukowina) Teile. Dass die Ukrainische SSR 1991 mit 90% Zustimmung unabh\u00e4ngig wurde, lag am unpopul\u00e4ren Milit\u00e4rputsch gegen Gorbatschow, dem Moskauer Zentralismus und der \u00dcberzeugung, Russland w\u00fcrde selbst in mehrere Nachfolgestaaten zerbrechen und einer selbst\u00e4ndigen Ukraine st\u00fcnde eine goldene Zukunft bevor.<\/span><\/p>\n

Die drei ukrainischen Identit\u00e4ten<\/h2>\n

Es ist unm\u00f6glich festzulegen, ob es sich bei den Ukrainern um ein eigenes Volk oder um einen Teil der Russen handelt, ob Ukrainisch eine eigene Sprache oder ein russischer Dialekt ist.[8]<\/a> Verwirrend erscheint\u00a0 zudem die Begriffsvielfalt f\u00fcr die ostslawischen Bewohner des alten Polen-Litauens: Kleinrussen, Ruthenen oder Russinen[9]<\/a>. Die heutigen Ukrainer stammen von den Kiewer Rus, Kosaken (die haupts\u00e4chlich aus dem Zarenreich kamen), Polen und Tataren (aus dem ehemals osmanischen S\u00fcden) ab. Zudem leben 15% Russen in der Ukraine (mit Krim), die im \u00e4u\u00dfersten Osten 38% ausmachen. Eine einheitliche ukrainische Geschichte hat es nie gegeben, daf\u00fcr war das heutige Territorium zu sehr unter seinen Nachbarn aufgeteilt. Ein ukrainisch-ethnisches Bewusstsein hatte sich erst Mitte des 19. Jh. im Westen unter \u00f6sterreichischer F\u00f6rderung gebildet, w\u00e4hrend sich Zentrum, Osten und S\u00fcden als Kleinrussen bzw. Ruthenen definierten.<\/span><\/p>\n

Man kann heute drei ukrainische Identit\u00e4ten (ohne Ber\u00fccksichtigung der russischen Minderheit) ausmachen, die regional, konfessionell und sprachlich korrelieren:<\/span><\/p>\n

*Panrussen (9%): Diese Ukrainer haben nur ein regionales Bewusstsein (z.B. Region Donezk) und f\u00fchlen sich als authentische Russen. Sie streben die Vereinigung mit Russland an. Region: \u00f6stlicher Osten, Krim. Religion: Ukrainisch-Orthodoxe Kirche Moskauer Patriarchat. Sprache: Russisch.<\/span><\/p>\n

*Kulturrussen (76%): Gr\u00f6\u00dfte Gruppe mit dem Anspruch, reine Nachkommen der Altrussen zu sein. Sie favorisieren eine enge wirtschaftliche und kulturelle Bindung an Russland. Der slawophile Teil sympathisiert mit der staatlichen Vereinigung, wenn das materiellen Vorteil bringt. Der nationale Teil stellt die Eigenstaatlichkeit nicht in Frage. Region: alle Regionen, am schw\u00e4chsten im \u00e4u\u00dfersten Westen. Religion: Ukrainisch-Orthodoxe Kirche Moskauer Patriarchat, Ukrainisch-Orthodoxe Kirche Kiewer Patriarchat, Ukrainisch-Orthodoxe-Autokephale Kirche. Muttersprache: Ukrainisch oder Russisch, Verkehrssprache Russisch.<\/span><\/p>\n

*Nationalukrainer (15%): Bestreiten jegliche Verbindung mit den Russen, sehen diese als asiatisch-rassisch verf\u00e4lscht[10]<\/a> und sich als reine Nachkommen der Altrussen.[11]<\/a> Region: Westen und Kiew. Religion: Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche. Sprache: Ukrainisch. Eine Untergruppe sieht sich als rein germanisch an, das f\u00fchren sie auf die War\u00e4ger und die antiken Skythen zur\u00fcck.<\/span><\/p>\n

Diese drei Identit\u00e4ten stehen sich unvers\u00f6hnlich gegen\u00fcber. Kommt es zur Polarisierung zwischen Eigenstaatlichkeit oder Vereinigung mit Russland bzw. Westorientierung und Bruch mit Russland, muss es zu folgender Frontstellung kommen: Nationalukrainer und nationale Kulturrussen gegen Panrussen und slawophile Kulturrussen. Das Kr\u00e4fteverh\u00e4ltnis h\u00e4ngt von materiellen Vorteilen und dem attraktiven Moskauer Staatsideal ab. Sollte die EU als vermeintlicher Hort des Wohlstandes an Prestige einb\u00fc\u00dfen, kann Putins \u201eEurasische Wirtschaftsunion\u201c den Ausschlag f\u00fcr einen Gesinnungswandel der Kulturrussen werden.<\/span><\/p>\n

In Wei\u00dfrussland existieren diese Identit\u00e4ten mit \u00e4hnlichen Gr\u00f6\u00dfenverh\u00e4ltnissen auch.[12]<\/a> Der autorit\u00e4re Pr\u00e4sident Lukashenko vollzieht einen identit\u00e4ren Drahtseilakt. Seinem System fehlt eine integrierende Ideologie und Symbolik, wird jedoch durch moralischen Konservatismus, nichtethnischem Territorial-Patriotismus und relativem Wohlstand erhalten.<\/span><\/p>\n

Innerukrainische Unterschiede<\/h2>\n

*Links-Rechts-Dichotomie: Nationalukrainer (wie im EU-Raum): Rechts = national, marktwirtschaftlich bis korporativ und wertetraditional; links = international, sozialistisch und werterelativ. Bei den anderen Identit\u00e4ten herrscht die russische Tradition: Rechts = klerikal und marktwirtschaftlich, links = laizistisch und sozialistisch. Nationalismus und Wertetradition sind auch h\u00e4ufig Kennzeichen linker Parteiungen au\u00dferhalb der Westukraine.[13]<\/a><\/span><\/p>\n

*Bewertung der historischen Kosaken der mittleren und \u00f6stlichen Ukraine des 17. Jh. und des Treueeids auf den Zaren: Nationalukrainer w\u00fcrdigen die selbst\u00e4ndigen Hetmanate als Form der Eigenstaatlichkeit. Kultur- und Panrussen sehen im Kosakentum einen autonomen, aber dem Zaren loyalen Stand. Nationalukrainer und nationale Kulturrussen sehen den Treueeid nur als ein antipolnisches Zweckb\u00fcndnis auf Zeit.[14]<\/a><\/span><\/p>\n

*Bewertung der wichtigsten ukrainischen Intellektuellen, Nikolai Kostomarow (1817-1885), Michail Gruschewski (1866-1934) und Taras Schewstschenko (1814-1861): Nationalukrainer sehen sie als Nationalisten; Kulturrussen als Vork\u00e4mpfer f\u00fcr die Gleichberechtigung der ukrainischen Sprache und gegen den Petersburger Zentralismus.<\/span><\/p>\n

*Bewertung der deutschen Besatzungszeit beider Weltkriege: Nationalukrainer sehen die linksb\u00fcrgerliche \u201eUkrainische Volksrepublik\u201c (1917-20), die \u201eWestukrainische Volksrepublik\u201c (1918-19) und die nationalrevolution\u00e4re \u201eOrganisation Ukrainischer Nationalisten (OUN)\u201c 1929-1944, die gelegentlich mit den Deutschen kollaborierte, als Vorbilder und die kommunistischen Partisanen beider Weltkriege als Verr\u00e4ter. Bei Pan- und Kulturrussen verh\u00e4lt es sich umgekehrt: F\u00fcr sie ist die OUN verr\u00e4terisch und die kommunistischen Partisanen patriotisch.<\/span><\/p>\n

*Bewertung der UdSSR und Stalins: Nationalukrainer sehen in beiden die gr\u00f6\u00dften Feinde. Kultur- und Panrussen folgen weitgehend dem Moskauer Bild. Stalin wird nicht als Kommunist und Verbrecher gesehen, sondern als Modernisierer und Erhalter nationaler Gr\u00f6\u00dfe, w\u00e4hrend die UdSSR in russisch-imperialer Tradition steht. Der Zweite Weltkrieg ist demnach kein ideologischer Krieg, sondern ein reiner Volkstumskrieg; der verhasste Faschismus keine Ideologie, sondern Attribut fremder Eroberer und Werkzeug des westlichen Kapitals.<\/span><\/p>\n

*Au\u00dfenpolitik: Nationalukrainer orientieren sich per se nach Westen, sehen in der NATO eine Schutzmacht. Die \u00fcberwiegende Mehrheit der Kulturrussen will die bisherige neutrale Br\u00fcckenfunktion erhalten.<\/span><\/p>\n

*Erinnerung an die Hungerkatastrophe von 1932\/33 (\u201eHolodomor\u201c) und Tschernobyl 1986: Nationalukrainer erkennen darin den totalen Ausrottungsversuch am Ukrainertum; Pan- und Kulturrussen ein Verbrechen bzw. Betriebsunfall, das auch andere V\u00f6lker treffen konnte.<\/span><\/p>\n

Besonderheiten Russlands<\/h2>\n

Der unsensible Westen untersch\u00e4tzt das Trauma Moskaus nach Aufl\u00f6sung der Sowjetunion, die von Russen immer als Fortsetzung imperialer Gr\u00f6\u00dfe angesehen wird. Man kann in Russland die gleiche Verlierer-Neurose diagnostizieren, wie sie die Weimarer Republik plagte. Die Dem\u00fctigungen Moskaus im Zuge der NATO-Osterweiterung, des NATO-Krieges gegen das russophile Serbien und der Ausverkauf Russlands durch den apathischen Jelzin wirken nach. Zwei historisch bedingte Besonderheiten dominieren die russische Politik: Die Gewissheit, jede innere Schw\u00e4che wird wie zur Zeit der Mongolenherrschaft vom Westen zwingend ausgenutzt (Polen, Litauer, Deutschritter, Jesuiten, Schweden, Napoleon, Hitler, Kapitalismus, NATO) und der ewige Auftrag zur \u201eSammlung russischer Erde\u201c. Putin wird von vielen Patrioten Europas als angeblich \u201estarker Mann\u201c und als globalpolitischer Schachspieler verehrt. Tats\u00e4chlich wird er vom \u201eIndustriell-Milit\u00e4rischen Komplex\u201c und sehr gegens\u00e4tzlichen Beratern geformt. Der ehem.(?) Geheimdienstler wurde installiert, um der gef\u00e4hrlichsten Opposition den Wind aus den Segeln zu nehmen: den Ultranationalisten aller Couleur. Aus diesem Grund gr\u00fcndete der Kreml einige betont nationalistischen Organisationen, um deren Potential zu kanalisieren. Der Krim-Anschluss ist auch ein Geschenk an die nationalistische Gegnerschaft. Putin kann als unideologischer technokratischer Etatist bezeichnet werden mit einem \u00fcberethnischen Staatsnationalismus, den er jedoch schlecht im Ausland vermarktet. Die dr\u00e4ngenden Probleme werden auch von ihm nicht gel\u00f6st (Wirtschaft, Geburtenr\u00fcckgang, Auswanderung von Fachkr\u00e4ften, moralischer Verfall). Im Gegensatz zu seinem Laissez-faire-Vorg\u00e4nger Jelzin ist Putin wirklich ein Ordnungsstifter, der den weiteren russischen Niedergang aber mehr verz\u00f6gert als umkehrt. Am liebsten w\u00e4re Moskau eine neutrale Ukraine wie bisher. Die Zeit ist noch nicht reif, wieder \u201erussische Erde zu sammeln\u201c. Die panrussischen Hitzk\u00f6pfe der Ostukraine haben aber bereits eine unberechenbare Eigendynamik entwickelt, die Putin unter innenpolitischen Druck setzt.[15]<\/a> Welche internationale Dimension die Situation schon jetzt erreicht hat, zeigt die Herkunft der Kombattanten beider Seiten: Offiziell beteiligen sich weder Moskau noch Washington, sondern Freiwillige aus Russland (prorussische Milizen aus dem Tschetschenien-Krieg, polnische S\u00f6ldnerfirmen f\u00fcr Kiew und erste Israelis wegen des ukrainischen Antisemitismus).<\/span><\/p>\n

Wohin steuert die Ukraine?<\/h2>\n

Sowohl Washington\/Br\u00fcssel als auch Moskau haben sich verrannt. Der Westen untersch\u00e4tzte die Panrussen und \u00fcbersch\u00e4tzte die Nationalukrainer. Moskau wiederum \u00f6ffnete mit dem Krim-Anschluss die B\u00fcchse der Pandora. Der Fall Krim war eindeutig: bis auf einen Teil der Tataren gibt es kaum ethnischen Probleme (schon durch 60% Russen), geopolitisch sinnvoll, milit\u00e4rstrategisch wichtig, allerdings von ukrainische Bew\u00e4sserungskan\u00e4len abh\u00e4ngig. Auf den S\u00fcdosten mit den Kan\u00e4len k\u00f6nnte Kiew auch noch verzichten, der hat durch den Krim-Anschluss jede milit\u00e4rstrategische Bedeutung eingeb\u00fc\u00dft: das Asowsche Meer wurde zum russisch kontrollierten Binnenmeer. Anders ein m\u00f6glicher Anschluss des maroden \u00f6stlichen Osten mit seinen starken Separatisten: das ist ethno-religi\u00f6s durch die dominierenden panrussischen Ukrainer und ethnischen Russen sowie verkehrsgeographisch unbedenklich, aber wirtschaftlich ein Minusgesch\u00e4ft. Es sei denn, die Dnjepr-Region schlie\u00dft sich gleich mit an. Dieses wirtschaftliche Filet-St\u00fcck der Ukraine beherbergt aber zu wenig Panrussen und Kiew sowie der Westen k\u00f6nnen sich diesen Verlust nicht leisten. Im S\u00fcdwesten (Odessa, Cherson) gibt es auch Separatisten, aber diese Region ist ebenfalls r\u00fcckst\u00e4ndig, hat besonders wankelm\u00fctige Einwohner (hier sp\u00fcrt man das osmanisch-tatarische Erbe) und ist milit\u00e4rgeographisch riskant. Im angrenzenden Transnistrien, jenem von Moldau 1991 abgespaltenen slawischen Landstreifen jenseits des Dnjestre, w\u00fcrden sich zus\u00e4tzlich gro\u00dfrussische Kr\u00e4fte regen. Die Separatisten der Ukraine h\u00f6ren kaum auf Putin, sie rekrutieren sich aus ultranationalistischen Kreisen, die in Russland meist in Opposition zu ihm stehen. Moskau ben\u00f6tigt zudem ein ruhiges westliches Hinterland, um sich auf seinen Osten (China) und S\u00fcden (Kaukasien und Zentralasien) zu konzentrieren.<\/span><\/p>\n

Eine F\u00f6deralisierung der Ukraine w\u00fcrde wiederum nur zu bosnischen Verh\u00e4ltnissen f\u00fchren: Die ethno-religi\u00f6sen Entit\u00e4ten l\u00e4hmen sich dort gegenseitig und machen eine gesamtnationale Politik unm\u00f6glich. Der bisherige neutrale Status war auch fragil, das beweist schon die unklare Sprachpolitik der sich abwechselnden Regierungen im Umgang mit dem Russischen als zweite Amtssprache und den Rivalit\u00e4ten zwischen Osten, Kiew und dem Westen.<\/span><\/p>\n

M\u00f6glich bleibt das Modell Transnistrien: Teile des Ostens spalten sich unter russischer Suzer\u00e4nit\u00e4t[16]<\/a> ab mit der Option auf eine sp\u00e4tere Vereinigung; und der nationalukrainische Westen des altehrw\u00fcrdigen Galizien und Wolhynien separiert sich gleichfalls, damit sind die beiden intransigenten Pole verschwunden. Man darf gespannt sein, wie die militanten und unkontrollierbaren Rechtsnationalisten des Westens reagieren, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Andererseits finden sie im alten Galizien eine starke Verwurzelung. Der kulturelle und religi\u00f6se Fremdk\u00f6rper innerhalb der Ukraine ist nicht der rebellische russophile Osten, sondern der von katholischen Polen und Habsburgern gepr\u00e4gte Westen \u2013 das eigentliche ukrainische Element. Dieses ist ja auch erst 1945 Teil (nach 550 Jahren getrennter Entwicklung) der russischen Sph\u00e4re geworden. Der selbstbewusste Westen f\u00fchlt sich n\u00e4mlich auch von Kiew dominiert und mit einer Separation kann an die kurzlebige \u201eWestukrainische Volksrepublik (1918-19) angekn\u00fcpft werden.<\/span><\/p>\n

Das \u201eDritte Europa\u201c oder \u201eIntermarium\u201c<\/h2>\n

In diesen Tagen wird unter Milit\u00e4rs und Denkschulen ehem. Wahrschauer Pakt-Staaten wieder verst\u00e4rkt \u00fcber das traditionsreiche Gro\u00dfraumkonzept \u201eDrittes Europa\u201c debattiert. Dieses Konzept aus der Zwischenkriegszeit sah einen Staatenbund mit gemeinsamer Wirtschafts- und teilweiser Verteidigungspolitik vor. Dieses Defensivb\u00fcndnis wandte sich gegen deutsches wie sowjetisches Hegemonialstreben. \u201eDrittes Europa\u201c oder auch \u201eZwischeneuropa\u201c sollte den Kontinent nach West- und Mitteleuropa um einen Kulturraum erweitern, da nach 1918 neue orientierungslose Staaten aus der Konkursmasse Habsburgs und des Zarenreichs entstanden. Besonders in Polen lebt eine weitere Idee aus den 1920ern wieder auf, einen Bundesstaat auf Basis der mittelalterlichen Polnisch-Litauischen Union zu schaffen, das \u201eZwischenmeerland\u201c oder \u201eIntermarium\u201c (Miedzymorze).[17]<\/a> Ein solcher Bundesstaat ist zwar unwahrscheinlich, aber ein Staatenbund durchaus denkbar. F\u00fcr eine solche Idee interessierten sich damals wie heute neben Polen auch die baltischen Staaten, Finnland, Slowakei, Tschechien, Ungarn, Rum\u00e4nien und die Ukraine. Hintergrund f\u00fcr diese Renaissance ist die Bef\u00fcrchtung, die USA verlierten ihre F\u00fchrungsrolle, die NATO zerbr\u00e4che, Russland und Deutschland erstarkten. Die aus der Geschichte begr\u00fcndete panische Angst vor Moskau (und Berlin) l\u00e4sst sogar Grenz- und Minderheitenkonflikte zwischen den potentiellen Mitgliedsstaaten ignorieren. Mit dem \u201ePromethismus\u201c existierte eine Strategie, die UdSSR an ihren ethnischen und konfessionellen Bruchstellen zu spalten.[18]<\/a> Mit einer dauerhaften EU rechnen die Milit\u00e4rkreise ohnehin nicht. Aus diesem Grund hat die \u201eVisegr\u00e1d-Gruppe\u201c[19]<\/a> von 1991 aus Polen, Tschechen, Slowaken und Ungarn nie aufgeh\u00f6rt, ihre Gespr\u00e4che \u00fcber eine wirtschaftliche und milit\u00e4rische Integration fortzuf\u00fchren. Die EU-Euphorie von 2004 ist l\u00e4ngst verflogen. Getragen wird der Gedanke neben rechten Milit\u00e4rs und Denkschulen auch von nichtkommunistischen Politikern aller Couleur. In einem solchen B\u00fcndnis kann eine selbst\u00e4ndige, aber wirtschaftlich wohl kaum lebensf\u00e4hige Westukraine mit Hauptstadt Lemberg einen Platz finden. Die Nationalukrainer liegen gar nicht so falsch: Niemals wird ein m\u00e4chtiges Russland auf seine Kiewer Wiege verzichten.<\/span><\/p>\n

Anmerkungen und Literaturhinweise<\/h2>\n

[1]<\/a> Schaffung eines einheitlichen Verteidigungsraumes und einer gemeinsamen Friedenstruppe zur inneren<\/strong> Sicherheit.<\/span><\/p>\n

[2]<\/a> Vom arabischen Historiker Ibn Chaldun entwickelte Bezeichnung des Kitts einer gemeinsamen sozial-politischen Identit\u00e4t. Asabyya ist nicht statisch (z. B. religi\u00f6s, sp\u00e4ter ethnisch) und entscheidet \u00fcber die Stabilit\u00e4t von Zusammenhalt.<\/span><\/p>\n

[3]<\/a> Die durch Staat und Ostmarkenverein gef\u00f6rderte Besiedlung Westpreu\u00dfens durch Deutsche ist Geopolitik.<\/span><\/p>\n

[4]<\/a> Im Russischen steht \u201erusskij\u201c gleicherma\u00dfen f\u00fcr Rus, Russe und Ruthene.<\/span><\/p>\n

[5]<\/a> Urspr\u00fcnglich waren die Kosaken (aus dem tatarischen f\u00fcr \u201eFreisch\u00e4rler\u201c) multireligi\u00f6s bis sie durch die K\u00e4mpfe mit Polen-Litauen antikatholisch wurden.<\/span><\/p>\n

[6]<\/a> Die Hetmanate genossen bis ins 19. Jh. Autonomie und Privilegien als erblicher Kriegerstand. Alle Kosaken des Reiches stellten eine wesentliche St\u00fctze des Zarentums dar und waren Pioniere der russischen Expansion nach Sibirien, Zentralasien und Kaukasien.<\/span><\/p>\n

[7]<\/a> Kuriosum: Im Zuge des Polnisch-Sowjetischen Krieges entstand eine kurzlebige \u201eGalizische SSR\u201c. Weil der Nationalismus in Lemberg so stark war, mussten die bolschewistischen Machthaber nach Tarnopol ausweichen.<\/span><\/p>\n

[8]<\/a> Es gibt bedeutende Unterschiede zwischen den Sprachen, so sogar einige Buchstaben. Dennoch k\u00f6nnen sich Ukrainisch- wie Russischsprachige problemlos verst\u00e4ndigen. F\u00fcr die Beschreibung technischer und wissenschaftlicher Termini versagt das Ukrainische.<\/span><\/p>\n

[9]<\/a> Diese Begriffe wie auch \u201eWei\u00dfruthene\u201c werden seit 1945 nicht mehr benutzt. Eine Ausnahme nehmen die Bewohner Transkarpathiens ein, die bis 1939 zur CSR und bis 1945 zu Ungarn geh\u00f6rten. Ein Teil sieht sich als eigenst\u00e4ndige authentische Nachkommenschaft der Kiewer Rus, die anderen als ukrainischer oder russischer Stamm.<\/span><\/p>\n

[10]<\/a> Die eurasianische Str\u00f6mung Russlands sieht die Russen tats\u00e4chlich als germanisch-slawisch-mongolisch-turanische Synthese an. Vgl. Dominik Schwarzenberger: Die Eurasischen Bewegung und \u00adAlexander Dugin Seite, in: Neue Ordnung IV\/2010.<\/span><\/p>\n

[11]<\/a> Das ukrainische Nationalwappen (Dreizack oder stilisierter Falke) entspricht dem Familiensiegel der Rurikiden-Dynastie. Damit ist eine Kontinuit\u00e4t gegeben.<\/span><\/p>\n

[12]<\/a> Wei\u00dfru\u00dfland ist wahrscheinlich die verballhornte Form von \u201eWestru\u00dfalnd\u201c. Die Nationalwei\u00dfrussen bekennen sich zum \u201ePahonia\u201c, einem Wappen, das dem litauischen sehr \u00e4hnlich ist. Es war 1917-1920 und 1991-1994 offizielles Staatswappen, genoss aber kaum Akzeptanz, da es dem Wappen der litauischen Besatzer entsprach. Kollaborateure mit dem nationalsozialistischen Deutschland benutzten es auch. Heute hat das Land kein historisch gewachsenes Staatswappen.<\/span><\/p>\n

[13]<\/a> Der moralische Konservatismus der Kommunisten \u00e4u\u00dfert sich an der Verdammung homosexueller Emanzipationsbewegungen, was im EU-Raum unm\u00f6glich ist.<\/span><\/p>\n

[14]<\/a> Besonders werden die Kosaken verehrt, die sich in Nordischen Krieg unter Hetman Iwan Masepa mit Schweden gegen Peter dem Gro\u00dfen verb\u00fcndeten. Allerdings wandten sich die Kosaken nur gegen den\u00a0 Zentralismus und nicht gegen das Russentum.<\/span><\/p>\n

[15]<\/a> Die militanten Separatisten geh\u00f6ren h\u00e4ufig rechtsextremen ukrainischen Sektionen russischer Gruppen und ukrainischen linksextremen Parteien an. Die Symbolik beider Extreme wird benutzt.<\/span><\/p>\n

[16]<\/a> Dieser fast ausgestorbene Begriff bezeichnet die Oberherrschaft (Au\u00dfen- und Milit\u00e4rpolitik) durch einen anderen Staat, diese Oberherrschaft geht aber nicht soweit wie beim Protektorrat.<\/span><\/p>\n

[17]<\/a> Der Krieg gegen die junge Sowjetmacht 1920 diente diesem Ziel, die ruthenischen Gebiete heim ins Reich zu holen. Vgl.: Leschnik, Hubert: Die Au\u00dfenpolitik der Zweiten polnischen Republik: „Intermarium“ und „Drittes Europa“ als Konzepte der polnischen Au\u00dfenpolitik unter Au\u00dfenminister Oberst J\u00f3zef Beck von 1932 bis 1939, o.O. 2010.<\/span><\/p>\n

[18]<\/a> Prometheus als Rebell gegen den despotischen Zeus. Diese Spaltungsstrategie wurde bis 1991 versucht, es beteiligten sich viele nationalistische Organisationen der sowjetischen Minderheiten. In Washington gibt es noch derartige \u00dcberlegungen.<\/span><\/p>\n

[19]<\/a> Benannt nach dem ungarischen Ort, an dem sich 1335 die ungarischen, b\u00f6hmische und polnischen K\u00f6nige zu Verhandlungen trafen.<\/span><\/p>","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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