{"id":7326,"date":"2020-10-13T11:26:08","date_gmt":"2020-10-13T09:26:08","guid":{"rendered":"https:\/\/gegenstrom.org\/?p=7326"},"modified":"2020-10-23T08:46:40","modified_gmt":"2020-10-23T06:46:40","slug":"the-great-reset-wie-die-globalen-eliten-einen-neustart-planen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/gegenstrom.org\/en\/the-great-reset-wie-die-globalen-eliten-einen-neustart-planen\/","title":{"rendered":"The Great Reset \u2013 Wie die globalen Eliten einen Neustart planen"},"content":{"rendered":"
\u201eBeseitigt man das Feuer, dann h\u00f6rt das Wasser auf zu kochen.\u201c<\/em> Chinesische Weisheit<\/p><\/blockquote>\n
Nicht selten stand ich vor der Herausforderung, meiner Umwelt beizubringen, welche wahrscheinlichen Trends sich abzeichnen. Niemand kann die Zukunft vorhersagen, doch ein n\u00fcchterner Blick darin l\u00e4sst unruhige Zeiten zumindest in das M\u00f6glichkeitsfeld, also der am wahrscheinlichsten zu erwartenden Szenarien r\u00fccken. Doch der \u00dcberbringer schlechter Nachrichten hat es oft in der Geschichte schwer gehabt. Nicht selten wurden die Boten unliebsamer Neuigkeiten zum \u201eDank\u201c gek\u00f6pft. Heute ist das zum Gl\u00fcck nicht mehr ganz so, auch wenn ich nicht ausschlie\u00dfen will, dass ich zumindest schon mehrmals gedanklich hingerichtet wurde. Ein altes chinesisches Sprichwort sagt: \u201eAm dunkelsten ist es immer unter der Lampe<\/em>\u201c. Da ist etwas Wahres dran. Psychologen haben diesen Effekt l\u00e4ngst beobachten k\u00f6nnen und wissenschaftlich dargelegt. Daher wird dem Hiobsboten auch empfohlen, neben dem sachlichen Vortragen der ungesch\u00f6nten schlechten Nachricht auch immer einen Ausweg, also eine L\u00f6sung anzubieten. Diese Grundregel beherrschen nur die wenigsten, weshalb es bis heute sehr unbeliebt ist, schlechte Nachrichten zu \u00fcberbringen. Oftmals erleben wir aber auch, dass der Gegen\u00fcber die Neuigkeiten gar nicht wahrhaben will und dann mit dem Totschlagargument kommt, dass er sich das alles nicht vorstellen k\u00f6nne. Das nennt der Neuropsychologe dann die \u201eBeseitigung kognitiver Dissonanzen\u201c, was ein anderes Wort f\u00fcr \u201eIch lasse nur Informationen in mein Gehirn, die auch zu meinem bestehenden Denksystem passen!\u201c ist. Nun mit Corona haben wir als Hiobsboten eine regelrechte Steilvorlage erhalten. Wer h\u00e4tte sich im Februar dieses Jahres gedacht, dass sich unser aller Leben so gravierend und rasant \u00e4ndern wird \u2013 und das zudem weltweit? Da hat unser Hippocampus aber zu tun, um diese Dissonanzen zu verarbeiten.<\/p>\n
Das eherne Gesetz des Mangels und der wachsende Widerstand<\/strong><\/h2>\n
Das wird nun niemand ernstlich leugnen. Mit den gewaltigen Ver\u00e4nderungen wie die Schlie\u00dfung von Werktoren und die damit einhergehenden Massenentlassungen, die Vernichtung ganzer, teils ein ganzes Leben aufgebauter Familienexistenzen oder der zunehmenden Einschr\u00e4nkung der in der westlichen Welt permanent hochgehaltenen Grundrechte, wurden in den vergangenen Monaten immer mehr Menschen auf den Plan gerufen, sich dieser scheinbar nicht aufzuhaltenden Entwicklung entgegenzustellen. Und jene, die versuchen sich krampfhaft an die noch so unsinnigen Eind\u00e4mmungsma\u00dfnahmen zu halten, um blo\u00df einen zweiten Lockdown zu umgehen, werden von Woche zu Woche weniger. Diese Entwicklung wird anhalten. Bereits vor Corona war absehbar, dass insbesondere die untere H\u00e4lfte der Mittelschicht vor dem Absturz in das \u201eProletariat\u201c bedroht war, und vielen wurde dies auch in den letzten Jahren klar.<\/p>\n
Massenzuzug von gro\u00dfteils illegalen Einwanderern, die nicht einmal an der Grenze kontrolliert wurden, die zunehmende Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft sowie die Verschw\u00f6rung aus Mainstream-Medien, Politik und einigen einflussreichen Privatleuten. Die Entstehung von sogenannten Fl\u00fcchtlingsheimen haben f\u00fcr fallende Immobilienpreise gesorgt und so mancher traut sich nicht mehr nachts auf die Stra\u00dfe. Die Digitalisierung und Automatisierung wird unsere klassische Arbeitswelt vollkommen umkrempeln und zumindest in dem Segment der Helfer und Fachhelfer (klassische Produktionsarbeiter) zu einem massiven Nachfrageeinbruch auf dem Arbeitnehmermarkt f\u00fchren. All das gibt es nicht erst, seit wir morgens mit Corona aufstehen und abends wieder damit ins Bett gehen (zumindest, wenn man sich den Zirkus in den Medien \u00fcberhaupt noch antut). Es ist bezeichnend, dass mich seit 2015 Leute aus meinem Umfeld versuchen von Inhalten zu bekehren, die ich ihnen bereits vor Jahren zug\u00e4nglich machen wollte und f\u00fcr die ich von denselben Leuten als Verschw\u00f6rungstheoretiker abgestempelt worden bin. Darunter befindet sich dann leider auch die ein oder andere abstruse Geschichte, die sich mit verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig \u00fcberschaubaren Aufwand \u00fcberpr\u00fcfen lie\u00dfe. Aber das ist nun mal eine logische Folge aus dem Vertrauensverlust der Menschen gegen\u00fcber den Medien und den Politikern. Hier k\u00f6nnen wir beobachten, was mein Kollege Dominik Schwarzenberger treffend als \u201eehernes Gesetz des Mangels\u201c<\/a> bezeichnet, was an sich eine absolute Binsenweisheit darstellt, aber nur von den wenigsten wirklich verinnerlicht wurde.<\/p>\n
Denn dieses Gesetz sagt nichts weiter aus, als dass mit zunehmenden Mangel, mit zunehmender Not, auch die Notwendigkeit zum Handeln steigt und die Anzahl der M\u00f6glichkeiten zum Handeln sinkt. Keine Revolution wird aus einer Laune heraus gemacht, sondern ist die logische Folge u. a. von massiven Mangelerscheinungen innerhalb gro\u00dfer Teile der Gesellschaft. So geht es dem Schulkind, das seine Hausaufgaben auf den letzten Dr\u00fccker macht und nat\u00fcrlich auch dem Familienvater, der sich fragt, von was er n\u00e4chsten Monat seine Kinder ern\u00e4hren soll. Teilt dieser dieses Schicksal mit einer kritischen Masse in der Gesellschaft, kommt es zum Bruch zwischen denen da oben und denen da unten. Abraham Maslow hat uns deshalb seine ber\u00fchmte Bed\u00fcrfnispyramide gegeben, die aber kaum jemandem ein Begriff zu sein scheint. Prinzipiell sagt sie aus, dass es eine Hierarchie von Bed\u00fcrfnissen gibt, wobei die fundamentalen Bed\u00fcrfnisse physiologischer Natur sind, w\u00e4hrend an der Spitze die Selbstverwirklichung steht, um die sich nur der Reiche k\u00fcmmern kann \u2013 Nicht aber der durchschnittliche Flie\u00dfbandarbeiter, der froh ist, wenn er nach 25 Jahren seinen Hauskredit abgezahlt hat, um damit zumindest sein Sicherheitsbed\u00fcrfnis (an der zweiten Stelle in der Pyramide) zu befriedigen. Die alten R\u00f6mer wussten schon, dass es Brot und Spielen bedarf, um die Massen zu binden. Der wirtschaftliche Wohlstand ist bis heute ein viel gepriesenes Postulat der heutigen Machteliten, die um \u00bbihre Demokratie\u00ab f\u00fcrchten.<\/p>\n
Und ein Bed\u00fcrfnis entsteht wann? Nat\u00fcrlich, wenn ein Mangel eintritt. Ansonsten bekommen wir von diesen teilweise triebhaften Bed\u00fcrfnissen, die unserem menschlichen Dasein immanent sind, gar nichts mit. Nun hat mein Kollege Schwarzenberger hier richtig in einem zwischen uns beiden gef\u00fchrten Gespr\u00e4ch (siehe submitted<\/a>) darauf hingewiesen, dass die Konfliktlage sich weiter versch\u00e4rfen wird \u2013 um dies einmal ganz euphemistisch auszudr\u00fccken. Das Regime muss sich h\u00fcten vor zu schnellen Entscheidungen. Sie k\u00f6nnen zu sprunghaften Anstiegen der Widerstandsbewegung f\u00fchren. Tats\u00e4chlich hat auch der National Intelligence Council in seinem Zukunftsbericht Global Trends: Paradox of Progress <\/em>(Der englischsprachige Bericht ist submitted<\/a> abrufbar.) \u00a0in all seinen drei m\u00f6glichen Zukunftsszenarien darauf hingewiesen, dass die Globalisierung und die damit einhergehende Vernichtung sozialer, gro\u00dfenteils \u00fcber Jahrhunderte organisch gewachsener Strukturen auch massiven antiglobalistischen Widerstand auf den Plan rufen wird (wir berichteten in einem Dreiteiler submitted<\/a>, submitted <\/a>and submitted<\/a>). Der NIC <\/a>ist nicht irgendein Provinzinstitut, sondern der wichtigste Think Tank US-amerikanischer Geheimdienste. Daher k\u00f6nnen wir davon ausgehen, dass zumindest einem Teil der globalen Eliten diese Gefahr einer breit angelegten Widerstandsbewegung gegen den Globalismus bekannt ist.<\/p>\n
\u201eF\u00fcr die R\u00fcckkehr der Seele einen Leichnam ausleihen\u201c<\/strong><\/h2>\n
Deshalb haben die globalen Eliten auch vor, sich einen neuen Anstrich zu geben, um sich damit des alten Fassadenerneuerungsstrategems Nr. 14 aus Die 36 Strategeme: Das geheime Buch der Kriegskunst<\/em> zu bedienen. Die 36 Strategeme sind so etwas wie Grundstoff in China und werden auch an den Schulen gelehrt. Das 14. Strategem lautet \u201eF\u00fcr die R\u00fcckkehr der Seele einen Leichnam ausleihen<\/em>\u201c. Dies geht auf das Drama L\u00fc Dongbin belehrt Li Yue mit der eisernen Kr\u00fccke<\/em> von Yue Bochuan aus der Yuan-Zeit (1271-1368) zur\u00fcck. Ein korrupter Kreisbeamter Yue Shou stirbt vor Schreck, nachdem ihm von einem kaiserlichen Gesandten \u00fcbermittelt wird, dass er hingerichtet werden soll. L\u00fc Dongbin, ein unsterblicher Daoist, sieht in Yue Shou einen m\u00f6glichen Kandidaten f\u00fcr den Einzug in das Reich der Genien. Daher erbittet erster von dem H\u00f6llenf\u00fcrsten, Yue Shou nicht zu bestrafen, sondern ihm als Sch\u00fcler anzuvertrauen und ihn in die Oberwelt zur\u00fcckkehren zu lassen. Dieser Bitte kommt der H\u00f6llenf\u00fcrst nach und so soll Yue Shou wieder auferstehen. Dessen Frau hat seinen Leichnam allerdings l\u00e4ngst verbrannt, weshalb der Daoist Yue Shous Seele mit den Worten \u201eIch lasse dich jetzt einen Leichnam f\u00fcr die R\u00fcckkehr seiner Seele ausleihen<\/em>\u201c in den unversehrten K\u00f6rper des Li hin\u00fcbergleiten l\u00e4sst. Der einstige korrupte Beamte wird sich seiner Schuld aus dem vergangenen Leben gewahr und nach seiner L\u00e4uterung einer der acht Unsterblichen.<\/p>\n
Was hat diese Geschichte mit den globalen Eliten zu tun? Im Sommer 2021 wird das World Economic Forum (WEF), also das Weltwirtschaftsforum in der Schweiz unter dem Titel des \u201eGreat Reset<\/em>\u201c zusammenkommen, um dort \u00fcber einen Neustart des uns bekannten globalen Wirtschafts- und Finanzsystems zu diskutieren. Dazu wirbt das WEF auch auf seiner Webseite mit einem Promo-Video<\/a>. Die Treffen des WEF in Davos finden zwischen den einflussreichsten Unternehmen, Institutionen, Medien und Einzelpersonen auf diesem Planeten statt. Seit 1971 ruft sein Gr\u00fcnder Klaus Schwab die Eliten dieser Welt aus Wirtschaft, Medien und Zivilgesellschaft kommend zusammen. Zu Beginn traf sich der Eliten-Klub noch unter dem Namen European Management Forum<\/em>, bis es 1987 in seinen bis heute bestehenden Namen wechselte. Von Beginn an befasst sich das Forum mit dem Thema des begrenzten Wachstums und st\u00f6\u00dft dabei auch kapitalismuskritische T\u00f6ne an. Das WEF wird von ca. 1.000 Unternehmen finanziert. Es handelt sich dabei zumeist um Wirtschaftsakteure, die einen Jahresumsatz von mindestens 5 Mrd. US-Dollar auf die Waage bringen. Das Leitmotiv des WEF klingt eher nach einem Postulat der Umweltgruppe Greenpeace, die im \u00dcbrigen auch eine regelm\u00e4\u00dfige Teilnahme an den WEF-Tagungen haben: \u201eCommitted to improving the state of the world\u201c <\/em>(z. dt.: \u201eDer Verbesserung des Zustands der Welt verpflichtet\u201c<\/em>).<\/p>\n
Das letzte Eliten-Treff in Davos fand vom 21. bis 24. Januar 2020 statt. Auch dieses stand unter einem Stern, der einem Au\u00dfenstehenden nicht unbedingt auf die Idee bringen w\u00fcrde, dass hier die reichsten der Reichen tagen: \u201eStakeholders for a Cohesive and Sustainable World<\/em>\u201c (z. dt.: \u201eAkteure f\u00fcr eine koh\u00e4rente und nachhaltige Welt<\/em>\u201c). Dabei diskutierten die 3.000 Anwesenden u. a. \u00fcber die Einf\u00fchrung der Zukunftstechnologie 5G, die ethisch bedenkliche Sch\u00fcrfung von seltenen Erden f\u00fcr Green Technologies und den zwischen den USA und China anhaltenden Handelskrieg. Kein Zweifel kann daran bestehen, dass hier die Cr\u00e8me de la Cr\u00e8me der globalen F\u00fchrung zusammenkommt. Und kein Zweifel kann mehr dar\u00fcber bestehen, dass sie einen radikalen Wechsel anstreben, der das alte Leben und die alten Gesch\u00e4ftsmodelle, mit denen viele der Teilnehmer ihr Verm\u00f6gen aufgebaut haben, obsolet machen wird. Die Agenda 2030[1]<\/a> der Vereinten Nationen (UN), die die 17 Ziele f\u00fcr eine nachhaltige Entwicklung beschreibt, stammt aus dem Think-Tank-Netzwerk des WEF und zeigt damit eindeutig den Einfluss, den dieses Forum innehat.<\/p>\n
Nun kann ein vern\u00fcnftiger und zukunftsorientierter Mensch nicht sagen, dass diese 17 Ziele oder generell der vom WEF hier angef\u00fchrte Anspruch f\u00fcr eine nachhaltige, umweltfreundliche Entwicklung, bei gleichzeitig steigendem Wohlstand in der Welt nicht erstrebenswert seien. Zu den Zielen geh\u00f6ren u. a. die Beseitigung von Armut (No Poverty), des Welthungers (Zero Hunger), die Verbesserung der weltweiten Gesundheitsversorgung (Good Health and Well-Being) sowie ein bewusstes Konsumenten- und Produzentenverhalten (Responsible Consumption and Production) bis in das Jahr 2030. Das sind Ziele, mit denen man sich gemein identifizieren kann \u2013 vorausgesetzt man besitzt ein wenig Altruismus. Letztlich w\u00fcrde die Verwirklichung der Ziele nat\u00fcrlich viele Probleme in der Welt reduzieren oder gar f\u00fcr immer l\u00f6sen. Doch bei genauerer Betrachtung f\u00e4llt auf, dass diese Probleme ja erst durch die Globalisierung hervorgerufen wurden. Die selben Eliten, die von der Gesellschaft jetzt den Wandel fordern, haben \u00fcber Jahrzehnte genau mit diesen Problemen, wobei die Globalisierung die Ursache des Ganzen ist, Geld verdient.<\/p>\n
Dass der Kapitalismus krisenimmanent ist, geh\u00f6rt heute zu den Grundlagen der Politischen \u00d6konomie. Es gilt als apriorisch anzunehmen, dass alle paar Jahrzehnte eine Blase an den Finanzm\u00e4rkten entsteht und das Wirtschaftssystem zu Fall bringt. Es gibt daf\u00fcr den leider unter \u00d6konomen etwas untergegangenen Begriff des Minsky-Effektes oder Minsky-Moments, der den Zeitpunkt beschreibt, an dem das finanzwirtschaftliche Kartenhaus zusammenbricht. Ich schrieb \u00fcber dieses Ph\u00e4nomen bereits im Sommer 2018 auf diesem Blog. In dem Artikel Kommt die n\u00e4chste Wirtschaftskrise?<\/em><\/a> hie\u00df es:<\/p>\n
\u201eNach Hyman P. Minsky, einem russischst\u00e4mmigen amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler (1919-1996), gibt es drei Arten von Kreditnehmern:<\/em><\/p>\n
\n
- Kreditnehmer, die in der Lage sind ihre Schulden zur\u00fcckzuzahlen,<\/em><\/li>\n
- Kreditnehmer, die zwar noch in der Lage sind die Zinsschuld zu tilgen, nicht mehr aber den Kredit als solches,<\/em><\/li>\n
- Kreditnehmer, die weder dazu in der Lage sind, die Zinsschuld, noch den Kredit zu tilgen. Diese Art von Schuldnern nehmen Kredite auf, in der Hoffnung auf enorme Preissteigerungen bei den G\u00fctern, die sie von der Schuld finanzieren. Da dies auf reiner Spekulation beruht und aufgrund der bewussten Zahlungsunf\u00e4higkeit den Makel des Betruges tr\u00e4gt, wird diese Art der Kreditaufnahme auch als \u201ePonzi[2]<\/strong><\/a>-Finanzierung\u201c bezeichnet.<\/em><\/li>\n<\/ol>\n
Laut Minsky tritt im Kapitalismus, gleich welcher Couleur, irgendwann die Phase ein, in der die Akteure bzw. Kreditnehmer nachl\u00e4ssig werden und anfangen zu glauben, dass die Zeit der Zyklen vorbei sei. Durch diese Unvorsichtigkeit neigen sie dazu, Kredite auch dann aufzunehmen, wenn bereits bei Aufnahme absehbar wird, dass der Kredit selbst nicht getilgt werden kann. Die Phase, in der die Ponzi-Finanzierung Schule macht, leitet bereits den Anfang vom Ende ein. Es entsteht ein Schneeballsystem wie in Zeiten der Subprime-Krise in den USA. Beim ersten Windsto\u00df bzw. sobald das Wirtschaftswachstum r\u00fcckl\u00e4ufig wird, verramschen die Ponzi-haften Spekulanten ihre Waren bzw. Wertpapiere. Es entsteht ein Herdentrieb, der ganze M\u00e4rkte ins Wanken bringt. Finanz- und Wirtschaftskrisen sind die logische Folge. Da weltweit mit zur\u00fcckgehenden Wachstumszahlen zu rechnen ist, kann die Party bereits als beendet angesehen werden \u2013 auch wenn so mancher noch volltrunken am Tresen h\u00e4ngt, w\u00e4hrend selbst der Wirt keine Getr\u00e4nke mehr auszuschenken hat.\u201c<\/em><\/p><\/blockquote>\n
L\u00e4ngst h\u00e4tten wir eine erhebliche Korrektur haben m\u00fcssen, wie sie sich 2008 mehr als angedeutet hatte und sp\u00e4testens im M\u00e4rz 2020 h\u00e4tte eintreten m\u00fcssen, wenn nicht die exzessive Geldlockerung \u00e0 la Mario Draghi gewesen w\u00e4re. \u00dcber die erheblichen Schw\u00e4chen unseres Geldsystems habe ich bereits ausf\u00fchrlich auf diesem Blog<\/a> geschrieben. Dieser Webfehler des kapitalistischen Systems konnte auch den globalen Finanz- und Politeliten nicht entgehen. WEF-Gr\u00fcnder Klaus Schwab spricht deshalb schon davon, dass der Neoliberalismus ausgedient hat. In einem sehr interessanten Interview mit Zeit Online erkl\u00e4rt er, wie er sich den Neustart des Kapitalismus vorstellt (submitted<\/a> nachzulesen). Prof. Dr. Schwab wird hier sehr deutlich, indem er klarstellt, dass es in Wirklichkeit darum geht, ein kaputtes und in sich marodes System zu erneuern. Von einer echten Alternative ist hier nicht die Rede. Wir k\u00f6nnen getrost sagen, dass sich das gegenw\u00e4rtige System in seiner Endphase befindet. Da das System fr\u00fcher oder sp\u00e4ter ohnehin kollabiert w\u00e4re, wird nun ein gesteuerter Neustart angestrebt. Die Shareholder-\u00d6konomie soll in eine Stakeholder-\u00d6konomie transformiert werden. Wer diese Stakeholder sind, wird deutlich bei der Auswahl des WEF hinsichtlich der Teilnehmer an dem Forum. Hier wird eben nicht eine allgemeine Offenheit angestrebt, so dass der Familienvater, die besorgte Mutter oder der von der Digitalisierung betroffene Flie\u00dfbandarbeiter ein Forum bekommen.<\/p>\n
So w\u00fcnschenswert es ist, dass die globalen Eliten an einem echten Wandel interessiert sind und sich im Dienste des Planeten und der Gesellschaft sehen, ist davon auszugehen, dass Klaus Schwab sich lediglich \u201ef\u00fcr die R\u00fcckkehr der Seele einen Leichnam ausleiht<\/em>\u201c, nur, dass diese Seele keine integre L\u00e4uterung wie einst unsere Dramafigur Yue Shou anstrebt.<\/p>\n
\u201eUnter dem Kessel das Brennholz wegziehen\u201c<\/strong><\/h2>\n
In diesen nicht erst durch Corona entstandenen Krisen sieht das WEF einen wirklich potentiellen Gegner, dem es \u201edas Wasser abzugraben\u201c gilt oder, wie es der Chinese in seinem 19. Strategem formuliert, das Brennholz unter dem Kessel zu entziehen. Es handelt sich dabei um den Nationalismus und wirtschaftlich gesehen, um den Protektionismus. In seinem Global Risk Report 2020<\/em> (der Bericht kann submitted<\/a> heruntergeladen werden) sieht der WEF die eindeutige Gefahr einer immer unkontrollierbareren Welt, in der einst zusammengewachsene internationale Strukturen immer weiter auseinandergehen und die Staaten in nationalen Alleing\u00e4ngen verfallen. So warnte der fr\u00fchere norwegische Au\u00dfenminister und heutige Pr\u00e4sident des World Economic Forum, Borge Brende, in einem im September dem Handelsblatt gegebenen Interview<\/a> davor, dass die geopolitischen Krisen drohen, au\u00dfer Kontrolle zu geraten und zum Nationalismus der einzelnen Staaten f\u00fchren k\u00f6nnten. Wenn man sich den Global Risks Report 2020<\/em> genauer anschaut, f\u00e4llt auf, dass alle Risiken, die die Einsch\u00e4tzungen sowie Gefahrenanalysen von etwa 800 Experten und Wissenschaftlern umfasst, eine Folge der Globalisierung und fehlgeleiteten Geld- und Finanzpolitik sind. Neben der Umweltverschmutzung, dem Klimawandel, werden Gefahren von wirtschaftlicher Instabilit\u00e4t, Inflation sowie Deflation gesehen. Kurz, also alles Folgeerscheinungen, die sich aus einem globalausbreitenden Kapitalismus und insbesondere dem globalen Finanzkapitalismus ergeben. Dies kann ohne ideologische F\u00e4rbung benannt werden. Insbesondere in der Grenzlosigkeit, der globalen Expansion des Kapitals haben wir es heute mit weltumspannenden Herausforderungen zu tun, die man nicht m\u00fcde wird, immer wieder f\u00fcr das Postulat des globalen Zusammenhalts ins Feld zu f\u00fchren.<\/p>\n
Doch in Wirklichkeit h\u00e4tten wir all diese Probleme ohne die Globalisierung nicht. Daher sehen die globalen Eliten im Umfeld des WEF auch die Gefahr einer antiglobalistischen und pronationalistischen Bewegung. Dass diese \u201eGefahr\u201c durchaus real ist, haben wir an mehreren Stellen abgehandelt (Siehe dazu u. a. submitted <\/a>and submitted<\/a>). Im April diesen Jahres habe ich dazu einen ausf\u00fchrlichen Podcast zusammen mit dem YouTuber und Metapolitiker Frank Kraemer durchgef\u00fchrt (siehe dazu submitted<\/a>).<\/p>\n
Es liegt also nahe, dass die globalen Kosmopoliten fr\u00fcher oder sp\u00e4ter mit einem starken Konkurrenten von Rechts rechnen m\u00fcssen. Bisher blieb zumindest in Deutschland die Ergreifung der Chancen, die sich durch die vorherrschenden, durch das globalistische System hervorgerufenen Katastrophen ergeben, aus. Die Rechte tut sich schwer, ihren nationalen und traditionalen Kern herauszusch\u00e4len, um damit den sich von der Globalisierung abwendenden Menschen eine Alternative anzubieten. Das Strategem Nr. 19 wird treffenderweise auch als Wurzelbeseitigungs- oder auch Kraftentziehungs-Strategem bezeichnet. Wenn die Rechte nicht aufpasst, dann werden ihr die globalen Eliten \u201eunter dem Kessel das Brennholz wegziehen<\/em>\u201c. Schlie\u00dflich kocht das Wasser nur, solange das Feuer brennt.<\/p>\n
Was tun?<\/strong><\/h2>\n
Das WEF versucht offensichtlich \u201eeinen Baum mit Blumen (zu) schm\u00fccken<\/em>\u201c (Strategem Nr. 29). \u00c4hnlich wie in dem Roman Romanze der Dynastien Sui und Tang<\/em> aus der Anfangszeit der Qing-Dynastie (1644-1911) die Hofdamen mitten im Winter die B\u00e4ume \u00fcber Nacht im Kaiserpark mit t\u00e4uschend echt aussehenden bunten Seidenblumen schm\u00fcckten, um den sich nach dem Fr\u00fchling sehnenden Kaiser zu erfreuen, t\u00e4uschen die globalen Eliten die von der Globalisierung gezeichneten Opfer. Um sich gegen die List zu wehren, ist daher der Echten Rechten dringend geraten, diesen Umstand zu verinnerlichen, darauf aufmerksam zu machen und am aller wichtigsten: eine Vision gegen den Globalismus zu zeichnen. Die dringendste Aufgabe ist und bleibt es daher, eine Avantgarde, eine Aristokratie der Edelleute zu schaffen, die die dialektische Losung \u201eDas Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile<\/em>\u201c zum Kern ihrer Weltanschauung machen. Bleibt die Verwirklichung dieser Aufgabe aus, wird die Rechte scheitern und die Avantgarde der Kosmopoliten sowie des Geldadels triumphieren.<\/p>\n