{"id":7126,"date":"2020-07-06T06:23:21","date_gmt":"2020-07-06T04:23:21","guid":{"rendered":"https:\/\/gegenstrom.org\/?p=7126"},"modified":"2020-07-18T12:48:01","modified_gmt":"2020-07-18T10:48:01","slug":"die-entwicklung-der-politischen-rechten-ursprung-erscheinungen-trends-potential","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/gegenstrom.org\/en\/die-entwicklung-der-politischen-rechten-ursprung-erscheinungen-trends-potential\/","title":{"rendered":"Die Entwicklung der Politischen Rechten: Ursprung \u2013 Erscheinungen \u2013 Trends \u2013 Potential"},"content":{"rendered":"

Der nachfolgende Beitrag basiert auf einem Vortrag mit ideengeschichtlicher Vorbemerkung, Entwicklungslinien der Politischen Rechten nach 1945 und Perspektiven rechter Politik.<\/p>\n

Die drei Urideologien, Rechts und Links<\/h2>\n

Der Begriffsinhalt \u201ePolitische Rechte\u201c wurde schon von kompetenten Autoren (z.B. Norbert Borrmann und G\u00fcnter Scholdt) ersch\u00f6pfend erkl\u00e4rt. An dieser Stelle erfolgt nur eine sehr vereinfachte Darstellung der historischen Wandlung des Begriffs:<\/p>\n

Im 19. Jh. entstanden \u00fcber Jahrzehnte hinweg – und nicht etwa am Schreibtisch -, die drei Urideologien Europas: Liberalismus \u2013 Konservatismus \u2013 Sozialismus. Links (f\u00fcr liberale Anh\u00e4nger der Revolution) und Rechts (f\u00fcr restaurative Anh\u00e4nger der Monarchie) entstammen nicht einfach einer zuf\u00e4lligen Sitzverteilung (\u201eGes\u00e4\u00dfgeographie\u201c) innerhalb der Franz\u00f6sischen Nationalversammlung im Zuge der 1789er Revolution, sondern wurden von den Anw\u00e4lten des Ancien R\u00e9gimes qualitativ aufgeladen: Rechts (lat. dexter) bedeutet hierbei gerecht, geschickt, richtig und g\u00fcnstig vs. Links (lat. sinister) ungeschickt, unheilvoll, finster usw. In so manchem gefl\u00fcgelten Wort finden wir diesen Zusammenhang wieder: \u201eZwei Linke H\u00e4nde haben\u201c, mit dem \u201elinken Fu\u00df aufgestanden\u201c, \u201egelinkt\u201c usw.<\/p>\n

Zun\u00e4chst gab es nur revolution\u00e4ren Liberalismus (Links) und als Reaktion darauf den restaurativen Konservatismus (Rechts). Nachdem sich beide Gegenpole weiter ausdifferenzierten und sich die gem\u00e4\u00dfigten Fl\u00fcgel ann\u00e4herten (z.B. als Konstitutionelle Monarchisten), spaltete sich der Sozialismus als radikaldemokratische und egalitaristische neue Form vom \u00e4u\u00dfersten Linksliberalismus ab. Auch der neue Sozialismus differenzierte sich sp\u00e4ter aus. Alle weiteren Ideologien (z.B. Christdemokratismus, Liberaldemokratismus, Anarchismus, Faschismus, Kommunismus) sind entweder Segmente innerhalb einer Urideologie oder ein Gemisch aus mehreren. Jeder Kommunist ist Sozialist, aber nicht jeder Sozialist gleich Kommunist. Der Faschismus ist ein Hybrid aus allen dreien und je nach Grad der urideologischen Zutat mehr rechts oder links. Die reinen Urideologien gibt es heute kaum noch, vielmehr wurden sie vom Liberalismus verw\u00e4ssert. Der Konservatismus ist klar rechts, der Sozialismus links und der Liberalismus in linke, rechte und zentristische Varianten gespalten, wobei es ein absolutes Zentrum gar nicht gibt, sondern dieses zentrumlinks bzw. zentrumrechts zusammenfasst. Also: Jeder Konservative ist rechts, aber nicht jeder Rechte konservativ. Politische Rechte dient demnach nur als Sammelbegriff. Um die Verwirrung noch zu steigern, finden auch die nicht ideologischen Eigenschaften \u201ekonservativ\u201c, \u201eliberal\u201c und \u201esozial\u201c im Politischen wie Allt\u00e4glichen Verwendung, weshalb dieser Beitrag ausdr\u00fccklich die Urideologien meint. \u201eReaktion\u00e4r\u201c und \u201erestaurativ\u201c werden weiterhin h\u00e4ufig synonym f\u00fcr konservativ benutzt, andermal als \u00e4u\u00dferst rechte Erscheinung desselben. Eine klare Abgrenzung gibt es wegen der polemischen Aufladung der Begriffe nicht.<\/p>\n

Der Nationalismus<\/h2>\n

Die rechte und konservative Genese wird am Bsp. des Nationalismus deutlich: Der urspr\u00fcngliche Konservatismus war entweder gem\u00e4\u00dfigt national (Frankreich, England, Russland) oder antinational, partikularistisch und \/oder \u00fcberv\u00f6lkisch-dynastisch (deutsche L\u00e4nder, \u00d6sterreich-Ungarn, Osmanisches Reich). Der Nationalismus als Werkzeug der liberalen Franz\u00f6sischen Revolution diente zwei Zielen: Verteidigung der Souver\u00e4nit\u00e4t nach au\u00dfen und Uniformierung \/Egalisierung \/Zentralisierung nach innen, da eine authentische Volksherrschaft nur unter einem m\u00f6glichst homogenen Demos praktikabel ist. Folgerichtig wurden die regionalen Eigenheiten, Minderheitensprachen und lokalen Selbstverwaltungsorgane bek\u00e4mpft und das zentralistische ahistorische Departement-System eingef\u00fchrt. Der franz\u00f6sische missionarische Exporteifer weckte dann einen Befreiungsnationalismus unter den besetzten V\u00f6lkern Europas. Deren Befreiungsnationalismus war zun\u00e4chst ebenfalls liberal, wurde aber etwa in Spanien und Preu\u00dfen (nicht Bayern) bereits von Konservativen genutzt und je nach Staat v\u00f6lkisch aufgeladen. Die Freimaurer-Logen nutzten den jungen unbekannten Nationalismus des 19. Jhs. als besonders effektive Waffe gegen die verhassten dynastischen Monarchien. Hatte der Befreiungsnationalismus einmal seinen Zweck erf\u00fcllt, wurde er sogar hinderlich f\u00fcr das Ziel einer neuen \u00fcberv\u00f6lkischen Integration jenseits von Dynastie und Konfession. Nicht zuletzt aus diesem Grund okkupierten manche Konservatismen (z.B. Deutschland ab den 1870ern, Spanien) den Nationalismus als Integrationsinstrument gegen den wachsenden Klassenkampf und als Waffe zur Erhaltung der staatlichen Mannigfaltigkeit gegen den nunmehr liberal ausgerichteten Universalismus (\u201eWeltrepublik\u201c) (Vgl. Evolas Darstellung zum \u201eDoppelantlitz des Nationalismus\u201c). Nationalismus ist keine eigene Ideologie, sondern korreliert nur mit den Urideologien bzw. deren Mutationen: als Liberaler, Sozialistischer oder Konservativer Nationalismus. Deshalb ist Nationalismus auch heute keine Dom\u00e4ne des Rechten Elements. Alle drei Urideologien und deren Ausdifferenzierungen werden von unterschiedlichen sozialen Gruppen, Regionen, Konfessionen und Berufsst\u00e4nden getragen. Unter den kleineren V\u00f6lkern Osteuropas und Balkans blieb der Nationalismus bis 1918 eine liberale (linke bis mehr rechte) Angelegenheit. Nicht wenige Faschisten der Zwischenkriegszeit rekrutierten sich aus radikalisierten entt\u00e4uschten Liberalen und weniger Konservativen, weshalb Faschismus \/Nationalsozialismus nur selten eine radikalisierte konservative Fortentwicklung darstellen. Auch daf\u00fcr gibt es in der Geschichtswissenschaft (z.B. Sternhell) genug Studien.<\/p>\n

Nachfolgend soll kurz auf den Werdegang der Urideologien in ausgew\u00e4hlten L\u00e4ndern eingegangen werden. Erw\u00e4hnung finden nur wirkungsm\u00e4chtige Trends:<\/p>\n

Germany<\/strong>: Voll ausdifferenziert wurden Liberalismus und Konservatismus im Zuge der 1848er-Revolution w\u00e4hrend der Versammlung in der provisorischen Frankfurter Nationalversammlung. Der organisierte Sozialismus als eigenst\u00e4ndige Form ist ein Kind der 1860er. Nach der Reichsgr\u00fcndung 1871 finden wir drei Liberalismen und drei Konservatismen sowie zwei Sozialismen samt Unterstr\u00f6mungen. Der \u00e4u\u00dferst linke republikanische radikaldemokratische Liberalismus fusionierte mit der (reform)marxistischen Sozialdemokratie, weshalb der ehemals zentristische Liberalismus nach Links r\u00fcckte. Bei den drei Konservatismen handelt es sich um einen alldeutschen zentralistischen kulturchristlichen und v\u00f6lkischen Konservatismus; dem f\u00f6deralistisch bis separatistischen protestantisch-monarchistischen (Ur)Konservatismus in Preu\u00dfen und Hannover (Welfen-Bewegung) und den f\u00f6deralistisch bis separatistischen katholisch-monarchistischen (Ur)Konservatismus Bayerns. Der einst einflussreiche nationalistische Staatssozialismus Lassalles wurde vom universalistischen Marxismus verdr\u00e4ngt und innerhalb der SPD isoliert. Fortan dominiert auch bei sozialistischen Nationalisten die Soziale Frage. Eine in den 1860ern und fr\u00fchen 1870ern m\u00f6gliche Symbiose aus alldeutschem Konservatismus und Lassalle-Sozialismus (\u201eSoziale Monarchie\u201c) wurde zugunsten einer Symbiose aus alldeutschem Konservatismus und Nationalliberalismus entschieden. Der Nationalliberalismus wiederum stellt eine konservative (rechte) Verf\u00e4lschung des urspr\u00fcnglichen Liberalismus dar und \u00fcbernahm Monarchismus, starke Exekutive und Elitismus, w\u00e4hrend liberale Wirtschaft und Antiklerikalismus als urliberale Prinzipien erhalten blieben. Die gegenseitige Durchdringung verst\u00e4rkte sich nach 1918 und erreichte in den 1960ern ihren H\u00f6hepunkt, wobei der Konservatismus verschwand.<\/p>\n

\u00d6sterreich, Ungarn, Finnland, Baltikum, Osteuropa und Balkan:<\/strong> Hier hielten sich die Urideologien am l\u00e4ngsten und sind selbst heute noch rudiment\u00e4r pr\u00e4sent: Alle diese L\u00e4nder waren Teil \u00fcberv\u00f6lkischer Reiche (\u00d6sterreich-Ungarn, Russland, Osmanisches Reich), weshalb sich der Konservatismus dieser L\u00e4nder meist antinational, aber identit\u00e4r ausgerichtet \u00e4u\u00dferte. Der organisierte marxistische Sozialismus betrat erst in den 1880ern die politische B\u00fchne, w\u00e4hrend der Liberalismus nationalistisch war. Dieser differenzierte sich in eine prim\u00e4r liberaldemokratisch-monarchische und in eine v\u00f6lkisch-republikanische Richtung aus, blieb jedoch \u2013 je nach Land -, bis 1918 unter dem Dach \u201eDrittes Lager\u201c zusammengefasst. Erst ab 1918 nationalisierte sich auch der Konservatismus und die konservativen dynastischen Nostalgiker wurden zu restaurativen Exoten. Heute kann man unter rechtsnationalistischen Parteien dieser L\u00e4nder noch die Traditionslinien leicht erkennen.<\/p>\n

Frankreich<\/strong>: Hier differenzierten sich Liberalismus und Konservatismus (Anh\u00e4nger und Feinde der Revolution) schon in den 1790ern aus, ebenso entstanden fr\u00fche sozialistische Organisationen. Eine erste Z\u00e4sur markierte Napoleons Werk der nationalen Vers\u00f6hnung, das Liberalnationalismus, Katholische Kirche und monarchisches Prinzip (sein eigenes Kaisertum) zusammenf\u00fchrte. Dieser \u201eBonapartismus\u201c sollte sich zur verbreitetsten nationalistischen Spielart entwickeln, die nach 1945 als Gaullismus fortbesteht. In keinem Staat Europas kam es zu so vielen ideologischen Symbiosen und Hybridbildungen wie in Frankreich. Der franz\u00f6sische Faschismus der Zwischenkriegszeit stellt radikalisierte Varianten sehr unterschiedlicher Wurzeln dar.<\/p>\n

England (nicht Gro\u00dfbritannien)<\/strong>: Hier finden sich die Urideologien schon Mitte des 17. Jhs. aufgrund der parlamentarischen Tradition. Die Spaltung der englischen Politik in proexekutive Torys (Konservative) und prolegislative Whigs (Liberale) hielt fast in Reinkultur bis in die 1890er an, ehe sich der Liberalismus spaltete und den Konservatismus infizierte. Ein organisierter nichtmarxistischer Sozialismus findet sich au\u00dferhalb des Parlaments schon ab den 1840ern, w\u00e4hrend sich solche Parteien erst in den 1890ern durchsetzten. Der englische Faschismus hatte es besonders schwer, da er jenseits eines autorit\u00e4ren Konservatismus aus dem Nichts aufgebaut werden musste.<\/p>\n

Norwegen, Schweden, D\u00e4nemark, Niederlande, Belgien, Schweiz und Portugal<\/strong>: Die starke Konfliktlinie Urliberalismus-Urkonservatismus (in Niederlande und Schweiz in katholisch und protestantisch gespalten) blieb bis in die fr\u00fchen 1920er erhalten. Der organisierte Sozialismus war ein Kind der 1890er.<\/p>\n

Spanien<\/strong>: Neben den verbreiteten langj\u00e4hrigen Ausdifferenzierungen finden sich zwei Besonderheiten: Der starke Anarchismus als sozialistische Sonderform und die fr\u00fche Spaltung des Konservatismus in eine zentralistisch-kastilische Variante und eine dezentrale hispanische urkonservative (Carlismo). Letztere f\u00fchrt heute ein nostalgisches Sektendasein. Der marxistische Sozialismus setzte sich erst im Zuge des B\u00fcrgerkriegs durch.<\/p>\n

Italien<\/strong>: Ausgerechnet im zweiten geistigen \u201eLaboratorium\u201c Europas (neben Frankreich) blieben die Urideologien bis zum Ersten Weltkrieg erhalten. Der Konservatismus mit seiner partikularistischen und katholischen Pr\u00e4gung blieb dem italienischen Einheitsstaat lange fremd, die Synthese mit dem liberal-freimaurerischen Risorgimento-Nationalismus kam nie zustande: zu schwer wog die Liquidierung des Kirchenstaats. Erst im Zuge des Ersten Weltkriegs nationalisierte sich der schw\u00e4chliche Konservatismus, der dem neuartigen Faschismus nichts entgegensetzen konnte. Der italienische Faschismus wurzelte in Liberalismus und Sozialismus, verb\u00fcndete sich erst sp\u00e4t mit dem Konservatismus.<\/p>\n

Amerikas<\/strong>: Der Urkonservatismus erreichte die beiden Amerikas nie in Reinform. Eine Ausnahme stellten das kaiserliche Intermezzo Maximilians von Habsburg in Mexiko und das franz\u00f6sische Quebec in Kanada dar. Ansonsten findet sich ein bereits liberal \u00fcberlagerter Restkonservatismus in Latein- wie Nordamerika. Dagegen \u00fcberlebte ein nahezu unverf\u00e4lschter Liberalismus, der jedoch auch einige Absplitterungen Richtung Sozialismus \u00fcberstehen musste. Der Sozialismus in seiner marxistischen wie auch h\u00e4ufig anarchistischen Auspr\u00e4gung organisierte sich erst nach 1910. Ein einheimischer Konservatismus hatte es auch sehr schwer, wurde er doch mit den europ\u00e4ischen Kolonialdynastien identifiziert. Dagegen erfreuten sich Freimaurer-Logen gro\u00dfer Beliebtheit, standen sie f\u00fcr Republikanismus und Unabh\u00e4ngigkeitsstreben. Der lateinamerikanische Faschismus der Zwischenkriegszeit wurde von entt\u00e4uschten liberalen wie konservativen Intellektuellen gepr\u00e4gt.<\/p>\n

Afrika (ohne das europ\u00e4ische S\u00fcdafrika), Asien und Ozeanien (ohne Australien und Neuseeland)<\/strong>: Die ehemaligen europ\u00e4ischen Kolonialgebiete kennen bis heute nur oberfl\u00e4chlich eine Links-Rechts- bzw. Konservatismus-Liberalismus-Spaltung, handelt es sich doch um europ\u00e4ische Produkte. Rudiment\u00e4r findet man diese Gegen\u00fcberstellung dennoch w\u00e4hrend der Kolonialzeit: Rechts und sogar urkonservativ standen f\u00fcr prokoloniale partikularistische, tribale, religi\u00f6se und traditionalistische Positionen einheimischer Eliten, die von den Kolonialherren korrumpiert wurden. Linke – weniger liberale als vielmehr sozialistische Positionen -, standen f\u00fcr Nationalismus, Nationen-Werdung, Republikanismus und S\u00e4kularismus. Nach der Entkolonialisierung kann von einer tendenziellen Faschisierung dieser Linken gesprochen werden. Der Vergleich mit dem jungen Fr\u00fchfaschismus Italiens bis 1922 lohnt sich. In einigen Staaten (S\u00fcdkorea, Taiwan, Thailand, Malaysia, Nepal, Philippinen, Indien, Sri Lanka, Mongolei, Fidschi-Inseln und Indonesien) bildet sich heute ein starker Links-Rechts-Gegensatz aus. Bemerkenswert ist, dass sich die Rechte dabei fast ausschlie\u00dflich auf Konservatismus beschr\u00e4nkt, die Linke aber Liberalismus und alle Sozialismen umfasst.<\/p>\n

Rechte Str\u00f6mungen<\/h2>\n

Heute stellt der defensive wie expansionistische Nationalismus in Mittel-, West- und Nordeuropa das Hauptkriterium f\u00fcr das Rechte schlechthin dar. Hinzukommen Kulturkonservatismus (\u201esittlich-moralischer Purismus\u201c) mit dessen typischen Pr\u00e4missen (z.B. Antiegalitarismus, Hierarchie und Autorit\u00e4t). F\u00fcr diesen Artikel reicht diese Grobcharakteristik aus. Im Folgenden werden unter \u201eRechts\u201c, \u201eRechte\u201c, \u201eRechtsnationalisten\u201c, \u201ePolitische Rechte\u201c und \u201eNationales Lager\u201c alle nachfolgenden Str\u00f6mungen subsummiert, die sich je nach Geschmack noch weiter unterteilen lie\u00dfen:<\/p>\n

-religi\u00f6s-monarchistischer Nationalkonservatismus (der Urkonservatismus dominiert)<\/p>\n

-autorit\u00e4r-antiparlamentarischer Nationalkonservatismus (aus Konservatismus und elit\u00e4rem Liberalismus)<\/p>\n

-sozialistische Nationalrevolution\u00e4re (starke sozialistische Tradition)<\/p>\n

-Neonationalsozialisten \/Neofaschisten (je nach Staat aus allen drei Urideologien)<\/p>\n

-Dritte Position (aus allen drei Urideologien mit leichter konservativer Dominanz)<\/p>\n

Selbstverst\u00e4ndlich gibt es \u00dcberschneidungen und man findet selten Organisationen, die nur eine Str\u00f6mung verk\u00f6rpern. Die Nationalrevolution\u00e4re sind am st\u00e4rksten linkslastig. Zum inflation\u00e4r gebrauchten Begriff \u201eRechtspopulismus\u201c sei angemerkt, dass dieser eine Inhalt schwache Strategieform darstellt und eher als rechtes Korrektiv des Status quo dient. Es wird allenfalls eine st\u00e4rkere Exekutive und das Politklima der 1960er angestrebt. Der Rechtspopulismus wirkt als eine Art Indikator f\u00fcr Stimmungen, da Populismus mehr einem Trend folgt, als einen Trend selbst verursacht. Weiterhin kann der Rechtspopulismus eine oder mehrere der aufgez\u00e4hlten Str\u00f6mungen \u00fcbernehmen bzw. solche genuin rechten Str\u00f6mungen k\u00f6nnen im Gewand des Rechtspopulismus agieren. Eine Unterscheidung zwischen beiden ist f\u00fcr den Kenner sehr leicht feststellbar. Die authentische Politische Rechte l\u00e4sst sich von Lenins Maxime leiten: \u201eDer Masse folgen oder f\u00fchren? Zuerst folgen (um sie zu studieren und nicht in Sektiererei abzugleiten, D.S.), dann f\u00fchren.\u201c<\/p>\n

F\u00fcr die qualitative Beurteilung der Politischen Rechten einzelner Staaten nutzt der Autor sehr pers\u00f6nliche und sicher unvollst\u00e4ndige Parameter:<\/p>\n

-Intellektualisierungsgrad: Belesenheit in Philosophie, Religionen, Geschichte, Ethnologie und Geopolitik sowie konkurrierender Ideologien<\/p>\n

-Analysef\u00e4higkeit und komplexes Denken<\/p>\n

-keine Dominanz von paranoiden Verschw\u00f6rungstheorien<\/p>\n

-geistiger Austausch mit dem Ausland (keine nationale Scheuklappen)<\/p>\n

-eine schl\u00fcssige Alternative<\/p>\n

-Sachlichkeit, Nachhaltigkeit und Seriosit\u00e4t<\/p>\n

-effektive Strategie und \u00e4sthetische Propaganda, innovative Aktionsformen, kein sektiererisches Verhalten<\/p>\n

Weitgehend uninteressant sind quantitative Merkmale, da diese von sozio\u00f6konomischen Bedingungen abh\u00e4ngen und z.B. Wahlergebnisse oder Mitgliederentwicklung wenig aussagen (Siehe Milieuanalyse unten). Hohe rechte Wahlergebnisse sprechen f\u00fcr ein hohes Potential, niedrige aber nicht dagegen. Die Masse bleibt immer wankelm\u00fctig: \u201eHeute schreien sie Hosianna und morgen kreuzige ihn!\u201c<\/p>\n

Will man die Politische Rechte einzelner Staaten nach 1945 qualitativ beurteilen, kann man Frankreich und Italien nicht genug w\u00fcrdigen. Beide Ideenschmieden beeinflussen sich gegenseitig und verdienen Bestnoten was oben aufgef\u00fchrte Qualit\u00e4tskriterien betrifft. Dann gibt es Staaten, die italienische und franz\u00f6sische \u201eProdukte\u201c auf hohem Niveau rezipieren und national modifizieren: Spanien, Portugal, Belgien (Wallonien wie Flandern), England (nicht Gro\u00dfbritannien), Griechenland, Rum\u00e4nien, Polen, Serbien, Ukraine, Ungarn und die romanische Schweiz. Defizite weisen Deutschland, \u00d6sterreich, deutsche Schweiz, Kroatien, Schweden, Tschechei, Slowenien, Slowakei, Estland, Lettland, Litauen, Luxemburg, Zypern und Wei\u00dfrussland auf. Schlusslichter sind Niederlande, Norwegen, Moldau, Montenegro, Finnland, Liechtenstein, Malta, Bosnien-Herzegowina und D\u00e4nemark. Als Ausnahmen jenseits dieser Wertung wegen ganz spezifischer Traditionen gelten Irland, Island, Albanien und Mazedonien. Die Zwergstaaten San Marino, Andorra und Monaco orientieren sich stark an ihre pr\u00e4genden Protektoren Frankreich, Spanien oder Italien. Deutschland gl\u00e4nzt bei strategischen \u00dcberlegungen und Organisationsformen, die sich im Ausland durchaus gro\u00dfer Beliebtheit erfreuen. Russland war bis Ende der 1990er ein geistiger Konsument importierter italienischer und franz\u00f6sischer Ideen nach 1945 sowie deutscher vor 1945, bis Alexander Dugin eigene (geopolitische) Akzente setzte und Teile der Rechten wie Linksnationalisten (die nach mitteleurop\u00e4ischer Interpretation aber rechts stehen) seinerseits weltweit beeinflusst.<\/p>\n

Entwicklungsphasen nach 1945 – Haupttrends<\/h2>\n

1945 bis 1949: Phase der \u00c4chtung<\/h3>\n

Nach der Weltkriegskatastrophe war die Politische Rechte diskreditiert und moralisch Bankrott. Es dominierte f\u00fcr wenige Jahre eine pazifistische und progressive Aufbruchsstimmung, die nun ein Zeitalter allgemeiner V\u00f6lkervers\u00f6hnung, Entnationalisierung und Entmilitarisierung verk\u00fcndete. Die erfolgreiche Kriegskoalition aus Liberaldemokraten und Kommunisten wurde auch in einigen nationalen Parlamenten fortgef\u00fchrt und einzelne Kommunistische Parteien erlebten in Italien, West- und Nordeuropa sowie Japan ihre Hochphase. Dennoch bleiben soziale Milieus und Mentalit\u00e4ten der Vorkriegszeit erhalten. Gleichzeitig zeichnete sich die sich zuspitzende Blockkonfrontation zwischen Moskau und Washington ab (Griechischer B\u00fcrgerkrieg).<\/p>\n

Spanien<\/strong> and Portugal<\/strong>: Reste autorit\u00e4r-rechter Systeme bis 1975<\/p>\n

Frankreich<\/strong>: Die antiparlamentarischen rechtsnationalistischen Gaullisten erstarken bis 1948<\/p>\n

Italien, Niederlande<\/strong> and Germany<\/strong> (Britische und Amerikanische Besatzungszonen): regional regenerieren sich erste rechtsnationalistische Organisationen<\/p>\n

1950 bis 1965: Phase der Rehabilitation<\/h3>\n

Die Teilung Deutschlands, die Etablierung kommunistischer Diktaturen in Osteuropa und Balkan, die Ausrufung der Volksrepublik China, Korea-Krieg, Indochina-Krieg, Kubanische Revolution, Kuba-Krise und kommunistische Guerilla in Lateinamerika und Asien sowie die Affinit\u00e4t antikolonialer Bewegungen mit dem Sowjetsystem bewirken eine Trendwende: Die Politische Rechte wird rehabilitiert und ein paranoider hysterischer Antikommunismus (McCarthy) zum neuen Feindbild. Die Politische Rechte wird ihres militant antikommunistischen Charakters wegen weitgehend in Ruhe gelassen. Es entstehen zahlreiche aktivistische rechtsnationalistische Organisationen und zum Teil erfolgreiche Wahlparteien. Solche Gruppierungen orientieren sich \u00e4u\u00dferlich an Vorkriegsorganisationen ohne inhaltliches Profil: es fehlt an alternativen Programmen f\u00fcr Wirtschaft und Gesellschaft. Die Programmatik beschr\u00e4nkt sich auf Geschichtsrevisionismus, Rehabilitation von Kollaborateuren, Minderheitenfeindlichkeit, Bewahrung der Kolonialgebiete und eben Antikommunismus. Entsprechend versteht man sich als rechtes Korrektiv zur Bewahrung und Effizienzsteigerung des Staates. NATO-Mitgliedschaft und atlantische Orientierung werden unterst\u00fctzt. Umgekehrt dulden die atlantischen Staaten auch militante Wehrsportgruppen und soldatische Traditionsverb\u00e4nde als potentielle \u201eStay-Behind-Orgas\u201c (Netzwerk Gladio).<\/p>\n

BRD<\/strong>: Trotz Verbot der \u201eSozialistischen Reichspartei\u201c k\u00f6nnen sich andere rechte Organisationen und Parteien relativ selbst\u00e4ndig entwickeln. Mit der \u201eNationaldemokratischen Partei Deutschlands-NPD\u201c kommt es zu einer rechten Konzentration mit regionalen spektakul\u00e4ren Wahlergebnissen. Es dominieren die Themen Geschichtsrevisionismus, Ostgebietsrevanchismus und Wiedervereinigung. Nationalneutralistische Str\u00f6mungen bleiben marginal.<\/p>\n

Italien<\/strong>: Die \u201eItalienische Sozialbewegung-MSI\u201c wird zum organisatorischen, strategischen und ideologischen Vorbild Europas.<\/p>\n

Frankreich<\/strong>: Rechter Konzentrationsprozess um Gaullisten oder der Bewegung f\u00fcr ein franz\u00f6sisches Algerien, jedoch noch keine genuine Rechtspartei. Spektakul\u00e4re regionale Wahlerfolge der rechtspopulistischen Poujadisten.<\/p>\n

Belgien<\/strong>: Wiedererstarken des rechten Fl\u00fcgels im fl\u00e4mischen Nationalismus trotz dessen Diskreditierung wegen der Kollaboration mit Deutschland.<\/p>\n

1966 bis 1978: Phase der schleichenden linksliberalen Hegemonie und erste Intellektualisierung der Rechten<\/h3>\n

Die Ost-West-Beziehungen entspannen sich und die Dritte Welt ist weitgehend entkolonialisiert. Die \u201eetablierten\u201c Rechtsparteien stagnieren bzw. degenerieren. Die Narrenfreiheit f\u00fcr aktivistische Organisationen wird vom Staat unterbunden.\u00a0 B\u00fcrgerliche Parteien gehen zunehmend auf gem\u00e4\u00dfigte Linksparteien zu. Sowjetkritische \u201eEurokommunisten\u201c\u00a0 verdr\u00e4ngen in zahlreichen Staaten Westeuropas, Italiens und Japans die stalinistischen \u201eAlten\u201c. Auf der marxistischen Linken vollzieht sich unter Studenten und Jungakademikern der Trend zum jungen radikalliberalen Marx (Neomarxismus, Kulturmarxismus). Die 1968er-Revolte markiert den sichtbaren H\u00f6hepunkt dieser innerlinken Entwicklung und den folgenden sukzessiven Siegeszug des Linksliberalismus in Italien, West- und Nordeuropa, BRD sowie USA (Japan, Schweiz und \u00d6sterreich kaum betroffen). Gleichzeitig radikalisieren sich linke wie rechte Aktivisten und gleiten in den terroristischen Untergrund (Frankreich, Italien, BRD, Belgien, Japan). Die in die Defensive gedr\u00e4ngte Politische Rechte zerfasert und j\u00fcngere Teile intellektualisieren sich: Man entdeckt jetzt in Vergessenheit geratene Ideologeme der Vorkriegszeit (z.B. alternative Wirtschaft) und stellt den Status quo in Frage. Au\u00dfenpolitisch zeigt sich das an einer paneurop\u00e4ischen oder zumindest antiatlantischen Ausrichtung sowie die Solidarisierung mit befreiungsnationalistischen (linken) Bewegungen der Dritten Welt. Zahlreiche kleine elit\u00e4re Intellektuellenzirkel experimentieren mit Links-Rechts-Synthesen und l\u00f6sen sich von altrechten Traditionen.<\/p>\n

BRD<\/strong>: Die \u201eAktion Neue Rechte\u201c spaltet sich von der stagnierenden NPD ab, nationalrevolution\u00e4re und neonazistische Kleinstgruppen entstehen und die rechte Medienlandschaft gewinnt qualitativ dazu.<\/p>\n

Frankreich<\/strong>: Mit der Gr\u00fcndung der \u201eNationalen Front-FN\u201c gibt es auch hier einen zun\u00e4chst erfolglosen Konzentrationsprozess. Mit der \u201eNouvelle Droite\u201c betritt eine kulturrevolution\u00e4re intellektuelle Str\u00f6mung die politische B\u00fchne.<\/p>\n

Italien<\/strong>: Rechtsterroristische Bestrebungen mit NATO-Unterst\u00fctzung erleben einen H\u00f6hepunkt. Italienische Rechtsintellektuelle orientieren sich an franz\u00f6sischer \u201eNouvelle Droite\u201c und \u201eIntegraler Tradition\u201c (Evola). Die MSI bildet interne Str\u00f6mungen aus.<\/p>\n

Belgien<\/strong>: Der belgische \u201eFl\u00e4mische Block\u201c wird zum rechtsnationalistischen Kristallisationspunkt im fl\u00e4mischen Landesteil.<\/p>\n

Spanien<\/strong> and Portugal<\/strong>: Die \u00dcberbleibsel autorit\u00e4r-rechter Systeme l\u00f6sen sich auf, beide Staaten werden in liberale parlamentarische Demokratien umgewandelt, die Politische Rechte marginalisiert und diskreditiert.<\/p>\n

Griechenland<\/strong>: F\u00fcr einige Jahre wird ein rechtsautorit\u00e4res ideologieloses Milit\u00e4rsystem (Obristenregime) errichtet, das erwartungsgem\u00e4\u00df nicht ins Ausland ausstrahlen kann.<\/p>\n

Gro\u00dfbritannien<\/strong>: Im Zuge des sich radikalisierenden Nordirland-Konflikt und der nichtwei\u00dfen Einwanderung erstarken auch hier erstmals wieder rechtsnationalistische Organisationen (\u201eNationale Front\u201c, protestantische Paramilit\u00e4rs in Nordirland).<\/p>\n

USA<\/strong>: Nationalistische Bestrebungen (\u201eBlack Panthers\u201c, \u201eBlack Muslims\u201c) der Schwarzen und der Wei\u00dfen (vierter \u201eKu Klux Klan\u201c, Neonazis) erreichen ihren H\u00f6hepunkt.<\/p>\n

1979 bis 1990: Phase der Stagnation \u2013 die verlorenen Jahre<\/h3>\n

Zwei Umst\u00e4nde sorgten f\u00fcr den bisher st\u00e4rksten R\u00fcckschlag der Politischen Rechten: Die Zementierung des Ost-West-Konflikts mit Wettr\u00fcsten trotz gelegentlicher Entspannung, die einen Dritten Weg jenseits von Moskau und Washington in weite Ferne r\u00fccken lie\u00df und die angebliche \u201eKonservative Wende\u201c des atlantischen Westens (Kohl, Reagan, Thatcher) als genialer Propagandacoup. Gleichwohl finden sich vier neuartige Entwicklungen, die die Rechte beeinflussen sollte: Perestroika in der Sowjetunion mit einer Wiederentdeckung altrechter russischer Ideologeme (Monarchismus, Orthodoxie, Slawophilie, Eurasianismus), Populismus als neue politische Strategie, das Thema Einwanderung f\u00fcr West- und Mitteleuropa und schlie\u00dflich die Politisierung der subkulturellen Skinheads und Hooligans.<\/p>\n

BRD<\/strong>: Entstehen und Wachstum der inhaltlich belanglosen, jedoch propagandistisch interessanten \u201eRepublikaner\u201c, die Gr\u00fcndung neonazistischer Kleingruppen und das beinahe Verschwinden der NPD.<\/p>\n

Frankreich<\/strong>: Die FN kann sich endg\u00fcltig gegen ihre Rivalen durchsetzen und feiert Wahlerfolge. Die FN dominiert das rechtsnationalistische Lager neben den sich liberalisierten Gaullisten.<\/p>\n

Gro\u00dfbritannien<\/strong>: Die NF spaltet sich in drei rivalisierende Nachfolgeorgas: Die aus Italien importierte Idee der \u201eDritten Position\u201c profiliert sich im Land neben zwei neonazistischen Varianten. (Wir sind bereits hier https:\/\/gegenstrom.org\/dritte-position-portraet-einer-weltanschauung<\/a> darauf eingegangen.)<\/p>\n

\u00d6sterreich<\/strong>: Die liberal-nationale \u201eFreiheitliche Partei \u00d6sterreichs-FP\u00d6\u201c vollzieht eine klare Rechtswendung und kann als rechtsnationalistische (nationalliberale) Sammlungspartei bezeichnet werden ohne genuin rechts zu sein.<\/p>\n

Schweiz<\/strong>, D\u00e4nemark<\/strong> and Norwegen<\/strong>: Ein neuartiger Rechtspopulismus kann bei Regional- und Nationalwahlen re\u00fcssieren.<\/p>\n

1991 bis 1999: Phase der Expansion und erneute Ern\u00fcchterung<\/h3>\n

F\u00fcnf wichtige (identit\u00e4re) Entwicklungen kennzeichnen diese Phase: Das Ende des realexistierenden Sozialismus und dem Zusammenbruch der UdSSR, die Deutsche Einheit, der B\u00fcrgerkrieg in Jugoslawien, der Vormarsch des radikalen Politischen Islam und der Irak-Krieg. In Osteuropa und Balkan setzen sich nationalistische Kr\u00e4fte durch, der Kommunismus scheint erledigt und entf\u00e4llt als politische Alternative bzw. Gegenpol zum Westen \u2013 ein geistiges Vakuum entsteht. Die \u201eetablierten\u201c Rechtsparteien Westeuropas k\u00f6nnen sich konsolidieren. Am dynamischsten verhalten sich Osteuropa, Russland und Balkan: Unter der kommunistischen K\u00e4seglocke brechen altrechte Organisationen und Ideen der Vorkriegszeit ungehemmt hervor. Die neuen Mehrparteienstaaten k\u00f6nnen aufgrund des wirtschaftlichen und politischen Transformationsprozesses zun\u00e4chst nicht auf diese unbekannten Erscheinungen reagieren. Die neuen rechtsnationalistischen Organisationen kn\u00fcpfen ungeniert an vergangene Vorbilder an und kultivieren prim\u00e4r expansionistische und Minderheiten feindliche Forderungen.\u00a0 Die apathische Haltung der neuen Staaten \u00e4ndert sich ab 1997 abrupt als sie sich im Zuge der EU-Beitrittsverhandlungen liberalisieren m\u00fcssen und nun entschlossen reagieren.<\/p>\n

BRD<\/strong>: Besonders NPD und neonazistische Kleinformationen profitieren von der Verst\u00e4rkung aus der DDR. Die NPD kann ihre Existenz nicht nur bewahren, sondern erheblich ausbauen, bleibt bei Wahlen aber marginal. Die rechtsradikalisierte Skinheadkultur wird auf DDR-Gebiet zur vor\u00fcbergehenden jugendlichen Massenbewegung.<\/p>\n

Frankreich<\/strong> and Belgien<\/strong>: Die dominierenden Rechtsparteien feiern weiterhin bedeutende Wahlerfolge, aber 1999 spaltet sich die franz\u00f6sische FN und kann sich von diesem Schlag erst nach Jahren erholen. Auch in Wallonien gibt es bescheidene Erfolge einer belgischen FN, der \u201eFl\u00e4mische Block\u201c bleibt auf hohem Niveau.<\/p>\n

Gro\u00dfbritannien<\/strong>: Die aus der alten NF hervorgegangene \u201eBritische Nationalpartei-BNP\u201c m\u00e4\u00dfigt ihren Kurs und folgt einer populistischen Strategie, die ihr lokale Wahlerfolge beschert.<\/p>\n

Niederlande<\/strong>, Norwegen<\/strong>, Schweden<\/strong>, Luxemburg<\/strong>, Schweiz<\/strong>, \u00d6sterreich<\/strong> and D\u00e4nemark<\/strong>: Rechtspopulisten feiern je nach Staat erhebliche Wahlerfolge und werden mitunter an Regierungen beteiligt.<\/p>\n

Italien<\/strong>: Das alte Parteiensystem zerbricht an Korruptionsvorw\u00fcrfen \u2013 es entstehen neue populistische Parteien aller Couleur. Bemerkenswert ist der Aufstieg der interideologischen f\u00f6deralistisch bis separatistischen \u201eLega Nord\u201c und der aus der traditionsreichen MSI hervorgegangenen rechtspopulistischen \u201eNationalen Allianz\u201c. Daneben entstehen zahlreiche offen neofaschistische Formationen.<\/p>\n

Polen<\/strong>, Lettland<\/strong>, Estland<\/strong>, Ungarn<\/strong>, Slowakei<\/strong>, Tschechien<\/strong>, Rum\u00e4nien<\/strong>, Kroatien<\/strong>, Slowenien<\/strong>, Serbien<\/strong> and Russland<\/strong>: Ultranationalistische Parteien ziehen in die nationalen Parlamente und werden in Lettland, Slowakei, Kroatien und Rum\u00e4nien an der Regierung beteiligt.<\/p>\n

2000 bis heute: Phase erneuter Intellektualisierung und gro\u00dfe Spaltung<\/h3>\n

Das Klima erinnert an die Phase 1966 bis 1978: Der Liberalisierungsgrad und die Tabuisierung rechter Themen erreicht einen neuen H\u00f6hepunkt. Andererseits zeigen sich ab 2009 erste Risse in der liberalen Matrix (Finanzkrisen, Sarrazin, BREXIT, PEGIDA, AfD, Trump, LePen). Die Alternativlosigkeit zum herrschenden globalen Liberalkapitalismus wird zunehmend von rechtsintellektuellen Kreisen in Frage gestellt. Wieder gr\u00fcnden sich Zirkel, die Alternativen propagieren und vielseitige Anregungen aus vergessenen Programmen der Vorkriegsrechten aller Couleur ziehen. Als besondere Herausforderungen erweisen sich das Verh\u00e4ltnis zum Politischen Islam, Kapitalismus, europ\u00e4ischer Integration, Putin und USA. Die Politische Rechte nahezu aller Staaten Europas spaltet sich an diesen Konfliktlinien auf. Vom Trend sind diesmal nicht mehr nur europ\u00e4ische Politische Rechte betroffen, sondern auch die Australiens, S\u00fcdafrikas, Nordamerikas, Lateinamerikas, Japans, Taiwans, Indiens S\u00fcdkoreas und \u2013 noch gar nicht absch\u00e4tzbar -, Studenten \/Exilanten Afrikas und Asiens, die ihre Erkenntnisse in ihre L\u00e4nder importieren.<\/p>\n

BRD<\/strong>: Hier entstehen neue Zeitschriften, Internetauftritte und Aktionsformen (Autonome Nationalisten, Identit\u00e4re, PEGIDA) ohne allerdings alternative Visionen aufzuzeigen. Mit der \u201eAlternative f\u00fcr Deutschland-AfD\u201c existiert nun auch hierzulande eine rechtspopulistische erfolgreiche Wahlpartei.<\/p>\n

Frankreich<\/strong>: Die FN feiert gigantische Erfolge, wandelt sich jedoch in eine inhaltsschwache populistische Partei, die ihre Seele zunehmend verliert. Das wegen der FN-Erfolge stagnierende Nationale Lager gewinnt wieder an Dynamik und setzt ideologische und aktionsstrategische Trends (z.B. Identit\u00e4re).<\/p>\n

Italien<\/strong>: Das Nationale Lager zeigt sich in inhaltlich \u00e4hnliche Organisationen und Parteien zerspalten. Als herausragendes Produkt italienischer Improvisationskunst darf \u201eCasa Pound\u201c angesehen werden.<\/p>\n

Russland<\/strong>: Der Philosoph und Geopolitiker Alexander Dugin mit seinem Neoeurasianismus wird zum russischen Exportgut.<\/p>\n

Spanien<\/strong>: Die fl\u00e4chendeckend vertretene rechtspopulistische Partei \u201eVOX\u201c ersch\u00fcttert das Parteiensystem.<\/p>\n

Griechenland<\/strong>: Mit der \u201eV\u00f6lkisch-Orthodoxen Sammlung\u201c und sp\u00e4ter \u201eGoldenen Morgenr\u00f6te\u201c ziehen erstmals seit Jahren genuin rechte Parteien ins Nationalparlament ein.<\/p>\n

Nationale Besonderheiten<\/h2>\n

Klassisch rechte Programmatik und nationalistisch-identit\u00e4re Regungen finden sich in allen Staaten der Erde, doch sind sie unter unserer mitteleurop\u00e4ischen Etikettierung nicht immer erkennbar. Auch in Europa gibt es Ausnahmen, die vom klassischen Links-Rechts-Schema abweichen. Links-Rechts ist je nach Politischer Kultur relativ. Das kann historisch gewachsene Gr\u00fcnde haben, das kann strategisch bedingt sein \u2013 oder es gibt ein Ideologie \u00fcbergreifendes h\u00f6heres Ziel, welches rechte Programmatik hintanstellt.<\/p>\n

Links-Rechts-Gegensatz<\/strong>: In Russland, Teilen Osteuropas und des Balkans werden die Gegenpole Links und Rechts anders definiert. In Mittel- und Nordeuropa, Australien, Neuseeland, Japan, dem europ\u00e4ischen S\u00fcdafrika sowie der europ\u00e4ischen USA bedeutet Rechts NATIONAL (gegen Einwanderung und EU) und Links eine INTERNATIONALE Spielart (f\u00fcr Einwanderung und \u00fcbernationale Integration). In anderen R\u00e4umen Europas, der farbigen USA, Kanada, Asien, Lateinamerika und Afrika bedeutet rechts eine KAPITALISTISCHE Wirtschaftsform und links eine ANTIKAPITALISTISCHE Variante. Der Links-Rechts-Gegensatz kann je nach Kulturkreis auch auf Fragen konservativer Kulturwerte (Familie, Homo-Ehe, Abtreibung, Genderisierung), Clanstruktur, F\u00f6deralismus-Zentralismus, starke oder schw\u00e4chere Exekutive, Rolle des Staates, Verh\u00e4ltnis Gesellschaft-Religion oder Monarchismus-Republikanismus erweitert werden. Die meisten – aus Mangel an Begriffen -, als Linksnationalisten bezeichneten Pers\u00f6nlichkeiten und Organisationen sind nach deutscher Diktion klar rechts. Europ\u00e4ische Linksnationalisten finden sich in Russland, Teilen Osteuropas, Balkans, Frankreichs, Belgiens und unter den ethnischen Minderheiten Frankreichs, Spaniens und Gro\u00dfbritanniens. H\u00e4ufig gehen solche Linksnationalisten eine Symbiose mit Marxisten ein, die fast immer zuungunsten letzterer ausgeht. Vom Marxismus wird das Dogma Klassenkampf okkupiert, der auf das asymmetrische Verh\u00e4ltnis von unterdr\u00fccktem Volk (Proletariat) und kolonialistischem Mutterland (Ausbeuter) \u00fcbertragen wird (z.B. Korsika vs. Frankreich, Baskenland vs. Spanien). Zudem spielt auch der Umstand eine Rolle, dass sich die einheimische Oberschicht schnell den Eroberern kulturell und sprachlich anpasste (z.B. schottischer oder bretonischer Adel), weshalb diese Oberschicht au\u00dferhalb der Nation (das Proletariat) steht.<\/p>\n

Eine ganz eigene interideologische national-radikale Tradition weisen Irland, Island, Albanien und Mazedonien auf. In Osteuropa und Balkan gibt es noch eine f\u00fcr Mitteleurop\u00e4er verwirrende Tatsache: Weil die einheimische liberale Bewegung im 19. Jh. befreiungsnationalistisch gegen Russland, Osmanischem Reich oder \u00d6sterreich-Ungarn ausgerichtet war, sehen sich manche de-facto Rechtsnationalisten als Liberale.<\/p>\n

Schlie\u00dflich sollte bei der L\u00e4nderanalyse noch eine Strategie autochthoner Rechter Ber\u00fccksichtigung finden: Manchmal werden eigene rechte Ziele wichtigeren politischen oder wirtschaftlichen (berufsst\u00e4ndischen) untergeordnet. Hierzu zwei Bsp.: Auf dem ersten Blick sind rechte Schotten britisch-unionistisch ausgerichtet, aber bei n\u00e4herer Betrachtung findet man sie auch unter den Anh\u00e4ngern der linksliberalen \u201eSchottischen Nationalpartei-SNP\u201c. Der Hintergrund: Rechte Schotten wollen eine Zersplitterung der Unabh\u00e4ngigkeitsbewegung vermeiden und heben sich ihre Forderungen f\u00fcr die Zeit danach auf.<\/p>\n

In Finnland, Schweden, Norwegen und Island existieren Agrarparteien, die sich momentan zum Liberalismus bekennen. Tats\u00e4chlich existiert aber auch ein v\u00f6lkisch-nationalistischer Fl\u00fcgel, der das liberale Etikett als Modeerscheinung duldet, weil die berufsst\u00e4ndischen Interessen \u00fcberwiegen.<\/p>\n

Milieuanalyse<\/h2>\n

Wer sich f\u00fcr die Politische Rechte anderer L\u00e4nder interessiert, sollte Milieuanalyse betreiben, um k\u00fcnftige Potentiale (z.B. in Krisensituationen) zu taxieren. Das Gegenteil machen Politikwissenschaft und der Verfassungsschutz: Sie gehen von einer Momentaufnahme aus und kommen folgerichtig zu verf\u00e4lschten Ergebnissen. Dabei dienen ihnen Mitgliederentwicklung und Wahlergebnisse als Indikator f\u00fcr die Beurteilung rechten Potentials. Nehmen wir das Bsp. Spanien: Das Nationale Lager gab dort vordergr\u00fcndig eine traurige Figur ab. Tats\u00e4chlich aber ist es sehr stark; n\u00e4mlich als konservativ-katholisch-monarchistisch-unitaristisches Milieu mit dessen Hauptpartei \u201eVolkspartei-PP\u201c. Die PP wird jedoch bei uns als spanische CDU wahrgenommen, da sich das Programm \u00e4hnelt und die PP Mitglied der \u201eEurop\u00e4ischen Volkspartei\u201c ist. In Wirklichkeit d\u00fcrfen nur Teile als CDU-verwandt gesehen werden, da es starke autorit\u00e4r-rechtsnationalistische Fl\u00fcgel und Str\u00f6mungen gibt.\u00a0 Das Milieu scharrt sich um die PP, weil diese f\u00fcr Spaniens Einheit und K\u00f6nigtum steht.<\/p>\n

In Osteuropa und Balkan wird der politikwissenschaftliche Tunnelblick verzerrt, da national-radikale Politiker auf gem\u00e4\u00dfigten Wahllisten des gleichen Milieus kandidieren. So gibt es Mitleid erregende Untersuchungen zum dortigen \u201eneuen\u201c rechtsradikalen Fr\u00fchling, die vom Erfolg etwa der ungarischen \u201eJobbik\u201c, ukrainischen \u201eSvoboda\u201c oder bulgarischer \u201eAtaka\u201c \u00fcberrascht wurden, aber naiv \u00fcbersehen, da\u00df solche Str\u00f6mungen und Pers\u00f6nlichkeiten nicht aus dem Nichts auftauchten, sondern in gem\u00e4\u00dfigten Parteien immer schon seit 1990 im Nationalparlament vertreten waren. Inzwischen zeigen sich aber die neuen EU-Staaten von Br\u00fcssel entt\u00e4uscht, so dass auf liberale Befindlichkeiten keine R\u00fccksicht mehr genommen werden braucht.<\/p>\n

Risiken und Herausforderungen<\/h2>\n

Sehr schnell kann sich der totgesagte Marxismus<\/strong> wieder erholen \u2013 dessen St\u00e4rke bleibt eine klar formulierte Alternative, wenn auch von zweifelhaftem Wert. Man darf auch die Panikreaktion<\/strong> der momentan herrschenden politischen Kaste nicht untersch\u00e4tzen, die in Teilen merkt, wohin der Trend gehen kann: ein ertrinkender schl\u00e4gt bekanntlich um sich.<\/p>\n

Der unnat\u00fcrliche Wohlstand als Reaktion auf die sozialistische Herausforderung des Ostblocks bleibt nur eine vor\u00fcbergehende Erscheinung. Das wissen die Herrschenden, aber auch sie k\u00f6nnen pl\u00f6tzlich Alternativen<\/strong>. Als Reaktion auf neue Nationalismen oder B\u00fcrgerkriegschaos im Zuge der Einwanderung kann ein zentralistisches Paneuropa<\/strong> als Heilsbringer pr\u00e4sentiert werden, das von oben die ersehnte Ordnung gegen das V\u00f6lkergez\u00e4nk schafft: Stalin und Tito lassen gr\u00fc\u00dfen.<\/p>\n

Um einen politischen oder religi\u00f6sen Feind zu bek\u00e4mpfen gibt es vier Strategien<\/strong>:<\/p>\n

physische Vernichtung<\/strong>: wirkt nur kurzfristig, da die Ursachen f\u00fcr die Existenz des Feindes weiterbestehen und nie alle Feinde erwischt werden.<\/p>\n

Unterwanderung feindlicher Orgas<\/strong>: wirkt nachhaltiger, doch kommt es wegen der fehlenden Ursachenbek\u00e4mpfung zu Abspaltungen und Neugr\u00fcndungen.<\/p>\n

\u00dcbernahme feindlicher Kernforderungen<\/strong>: wirkt sehr nachhaltig und gr\u00fcndlich, weil die Ursachen wenigstens teilweise angegangen werden.<\/p>\n

Duldung<\/strong> oder gar F\u00f6rderung<\/strong> eines extremistischen<\/strong> oder n\u00e4rrischen<\/strong> Fl\u00fcgels<\/strong> des Feindes<\/strong>: wirkt ebenso nachhaltig, weil der feindliche L\u00f6sungsansatz langfristig diskreditiert wird.<\/p>\n

Strategie drei wird momentan von einigen Pseudorechten wie Putin, Babi\u0161 oder Trump praktiziert, die das rechte Potential kanalisieren sollen. Selbstverst\u00e4ndnis gibt es in deren Anh\u00e4ngerschaft und n\u00e4herem Umfeld auch authentische Rechte, die jedoch meist als Alibi dienen. Nicht immer ist den F\u00fchrern solcher pseudorechten Bewegungen ihre Rolle auch bewusst. Trump ist nur \u201eChartsurfer\u201c, der sicherlich einige rechte Ansichten vertritt, aber sehr berechnend das gesamte rechte Potential nutzen m\u00f6chte. Es wird bekanntlich nur immer der zum Papst (Pr\u00e4sidenten) gemacht, der vorher Kardinal war. Anders Putin: Er ist kein russischer Nationalist, sondern ein russl\u00e4ndischer Etatist mit konservativen Tugenden. Die gr\u00f6\u00dfte Gefahr f\u00fcr Russland kommt von rechts, weshalb Putin mit Zuckerbrot und Peitsche arbeitet: er hofiert einige Rechte (dazu geh\u00f6ren auch Linksnationalisten), sperrt aber andere weg. Noch nie waren Russlands Rechte seit 1991 so privilegiert wie unter Putin, aber in ihrem Handeln so eingeschr\u00e4nkt. Unter dem liberaleren Jelzin war mehr Spielraum.<\/p>\n

Seit dem Erstarken rechter Parteien betreten auffallend viele neugegr\u00fcndete populistische Parteien einer vermeintlichen liberalen Mitte die politische Arena. Besonders in Osteuropa und Balkan feiern sie beachtliche Erfolge. H\u00e4ufig greifen sie EU-Skepsis auf, bekennen sich dagegen zum atlantischen B\u00fcndnis und zu einer liberalisierten Wirtschaft. Der pl\u00f6tzlich in den USA nach Tschechien zur\u00fcckgekehrte Milliard\u00e4r Andrej Babi\u0161 ist der Prototyp dieser f\u00fcr Rechte sehr gef\u00e4hrlichen Spezies. Das Cham\u00e4leon Emmanuel Macron kann gleichfalls als Retortenprodukt f\u00fcr Frankreich entlarvt werden \u2013 als ein verzweifeltes Aufgebot gegen Madame LePen und verwesenden etablierten Altparteien.<\/p>\n

Strategie vier erleben wir h\u00e4ufig, wenn besonders extremistische und \u00fcbersteigerte Positionen einer Ideologie oder Religion pl\u00f6tzlich zur Massenbewegung werden oder zweifelhafte n\u00e4rrische Pers\u00f6nlichkeiten Aufwind erhalten. Meist \u2013 jedoch nicht zwingend -, darf eine Strategie zur Diskreditierung vermutet werden. Bsp. k\u00f6nnten NSU, RAF oder ISIS sein. Wer den Islam verunglimpfen m\u00f6chte, duldet oder f\u00f6rdert ISIS und baut sich so seinen Popanz auf.<\/p>\n

Segen und Fluch f\u00fcr die Politische Rechte, aber auch anderer Ideologien, ist das Fehlen eines Modellstaats, dem man nacheifern k\u00f6nnte. In der Zwischenkriegszeit gab es die Sowjetunion, Italien, Deutschland und die T\u00fcrkei, nach 1945 die Sowjetunion, USA, Argentinien, \u00c4gypten, Syrien, Irak, Kuba, China, Albanien, Jugoslawien, Iran, Libyen und Venezuela. Alle ehemaligen Modellstaaten sind inzwischen geistig verkrustet oder nicht mehr existent. Andererseits kann das Funktionieren einer Ideologie heute nicht mehr an einer existierenden staatlichen Praxis bemessen werden, was das Propagieren von Alternativen auch erleichtert.<\/p>\n

G\u00fcnstige Trends<\/h2>\n

Die gro\u00dfe politisch-ideologische Z\u00e4sur Europas, Japans und Nordamerikas ging mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs einher, aber eine noch gr\u00f6\u00dfere Z\u00e4sur \u2013 n\u00e4mlich die sozio\u00f6konomische und mentale \u2013, fand schleichend und daher unbemerkt erst in der Zeit von 1965 bis 1975 statt. Davor waren die sozialen Milieus, Lebensbedingungen und Mentalit\u00e4ten denen der Vorkriegszeit \u00e4hnlich. Die bedeutendsten Ver\u00e4nderungen verdanken wir einem bisher nie gekannten Wohlstand, der zu Degeneration, Entproletarisierung und Pazifizierung f\u00fchrte. Speziell der Liberalismus und 68er-Revolte profitierten davon, w\u00e4hrend Konservatismus und Sozialismus in materiellen Krisenzeiten gedeihen. Die Welt ist seit dem komplexer geworden und der Grad internationaler Verflechtung (z.B. Finanzwirtschaft, NGOs, supranationale Zusammenschl\u00fcsse) nimmt st\u00e4ndig zu, was mit einem Abbau nationalstaatlicher Souver\u00e4nit\u00e4t einhergeht. Gleichzeitig gibt es heute so viele Staaten wie nie zuvor. Eine bisher unbekannte Bev\u00f6lkerungsexplosion au\u00dferhalb Europas und das Schwinden wei\u00dfer V\u00f6lker bringen neue globale Machtkonstellationen hervor. Ein Aufstieg Chinas und eine Schw\u00e4chung der USA m\u00fcssen nicht unbedingt negativ f\u00fcr Europa sein. Seit 1990 fehlt die bequeme \u00dcberschaubarkeit des Ost-West-Gegensatzes, stattdessen tauchen religi\u00f6se und nationalistische Geister der Vergangenheit wieder auf.<\/p>\n

Allgemeine Atomisierung und Individualisierung, Aufl\u00f6sung traditioneller Milieus und Bindungen sowie S\u00e4kularisierung bei gleichzeitiger Zunahme okkulter Neigungen f\u00fchren zu Identit\u00e4tsproblemen. Ebenso gravierend wirkt sich der Wertewandel aus, der ohne Wohlstand undenkbar w\u00e4re: Binnen drei\u00dfig Jahren wurden jahrhundertealte Gewissheiten \u00fcber Bord geworfen. Was noch bis in die 1970er normal war, gilt heute als abnormal und umgekehrt. Der Linksliberalismus zerst\u00f6rte traditionelle Werte und Gewissheiten, verpasste es jedoch, neue zu setzen. Noch nie war das Antlitz lose atomisierte Massemensch so orientierungslos, verf\u00fchrbar und suchend wie heute. Die Rechte hat daher die historisch seltene M\u00f6glichkeit, dieses gigantische Vakuum zu f\u00fcllen und eine ganzheitliche allumfassende Alternative zu pr\u00e4sentieren.<\/p>\n

Das f\u00fcr die wei\u00dfe Staatenwelt so brisante Thema Einwanderung und \u00dcberfremdung besitzt drei positive Seiten:<\/strong><\/p>\n

-Die Spaltung wie nach dem Ersten Weltkrieg in Sieger und Besiegte gibt es heute nicht, da alle wei\u00dfen Nationen betroffen sind. Gro\u00dfe Teile der wei\u00dfen V\u00f6lker werden sich automatisch solidarisieren.<\/p>\n

-Die Masseneinwanderung wirkt wie ein Katalysator auf die politische und bald auch wirtschaftliche Entwicklung. Rechtes Denken legitimiert sich bereits jetzt schon dank Einwanderung.<\/p>\n

-Die Spaltung der V\u00f6lker in ethnisch oder etatistisch orientierte Staatsideen ist weitgehend \u00fcberwunden. Wir k\u00f6nnen heute wegen der ma\u00dflosen Quantit\u00e4t von Masseneinwanderung eine allgemeine Ethnisierung nationalen Denkens konstatieren.<\/p>\n

Eine b\u00f6se \u00dcberraschung wird das kurzsichtige EU-Br\u00fcssel erleben, wenn die Staaten Osteuropas und Balkans vom \u201ealternativlosen\u201c Integrationsprozess Abstand nehmen und sich in Nationalismus fl\u00fcchten. EU- und Demokratieeuphorie sind in jenen Staaten schon seit Jahren verflogen, da EU wie Demokratisierung mit wachsendem Wohlstand gleichgesetzt wurden, der inzwischen ausbleibt. Die Suche nach geopolitischen Alternativen (z.B. Visegr\u00e1d-Gruppe, Intermarium) zeugen von diesem Streben.<\/p>\n

Wer sich mit den M\u00f6glichkeiten der Politischen Rechten besch\u00e4ftigt, sollte auch die Konkurrenz im Blick haben. Die etablierten Parteien, Gewerkschaften und Amtskirchen befinden sich in einer Krise und stehen gar nicht viel besser da als die Politische Rechte. Sie leiden unter einem geringen Organisationsgrad der Bev\u00f6lkerung und \u00dcberalterung. Viel entscheidender sind ihre Einfalls- und Alternativlosigkeit v.a. in Wirtschaft und Au\u00dfenpolitik sowie der bequeme Weg des ideologielosen Pragmatismus. In Deutschland und Europa ist der Begriff Rechts so ge\u00e4chtet und das Themenspektrum wegen politischer Korrektheit so eingeengt, dass die bekennende Politische Rechte eine Monopolstellung innehat, die sich in Krisenzeiten hervorragend ausspielen l\u00e4sst.<\/p>\n

Wegen der Aufl\u00f6sung konfessioneller und berufsst\u00e4ndischer Milieus im Zuge der liberalen S\u00e4kularisierung und Entproletarisierung (aus Arbeitern wurden mentale Kleinb\u00fcrger) braucht auf solche Milieuinteressen keine R\u00fccksicht mehr genommen werden. Die atomisierte Gesellschaft gleicht einem wei\u00dfen St\u00fcck Papier, das beschrieben werden will. Noch bis in die 1920er waren in Deutschland und gro\u00dfen Teilen Europas (au\u00dfer Irland, Frankreich, Italien) ideologische Synthesen die seltene Ausnahme. Der \u201eNational-Soziale Verein\u201c Friedrich Naumanns, die \u201eChristlich-Soziale Arbeiterpartei\u201c Adolf Stoeckers oder die heute als antisemitisch verbr\u00e4mten Kleinparteien eines fr\u00fchen dritten Weges mussten in ihrer Zeit ein sektenhaftes Schattendasein ertragen. Das liberale Zerst\u00f6rungswerk und das Verschwinden des Konservatismus hat auch dieses Problem gel\u00f6st. Es ist an der Zeit neue Begriffe zu schaffen und in die geistige Offensive zu gehen. Speziell das verdr\u00e4ngte konservative Potential mit Autorit\u00e4t, Identit\u00e4t, Selbstverwaltung (\u00fcber Korporationen), Hierarchie, positivem Bezug zu Religionen (ohne klerikal zu sein), m\u00f6glicherweise Monarchie und Kapitalismuskritik (z.B. Distributismus) stellt ein hervorragendes Reservoir dar. So wie der Liberalismus die beiden anderen Urideologien und Mischformen okkupierte, kann dies heute einem erneuerten Konservatismus gelingen, der nat\u00fcrlich einen jungfr\u00e4ulichen Namen braucht. Unser liberaldemokratisches Zeitalter wird dereinst als irrige Verfehlung einer dekadenten Epoche in Erinnerung bleiben.<\/p>","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Der nachfolgende Beitrag basiert auf einem Vortrag mit ideengeschichtlicher Vorbemerkung, Entwicklungslinien der Politischen Rechten nach 1945 und Perspektiven rechter Politik. Die drei Urideologien, Rechts und Links Der Begriffsinhalt \u201ePolitische Rechte\u201c wurde schon von kompetenten Autoren (z.B. Norbert Borrmann und G\u00fcnter Scholdt) ersch\u00f6pfend erkl\u00e4rt. 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