{"id":6800,"date":"2020-04-13T14:53:38","date_gmt":"2020-04-13T12:53:38","guid":{"rendered":"https:\/\/gegenstrom.org\/?p=6800"},"modified":"2020-04-13T14:53:38","modified_gmt":"2020-04-13T12:53:38","slug":"chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/gegenstrom.org\/en\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/","title":{"rendered":"Chancen nach Corona: Deglobalisierung und St\u00e4rkung des europ\u00e4ischen Gro\u00dfraums"},"content":{"rendered":"

In den letzten Tagen gab es einige interessante Stimmen innerhalb der Medienlandschaft, die ein Bild nach Corona zeichneten, welches vielen auf den ersten Blick ungew\u00f6hnlich erscheinen mag. So ver\u00f6ffentlichte beispielsweise das \u201eHandelsblatt\u201c einen Kommentar von Prof. Dr. Bert R\u00fcrup (eigentlich Hans-Adalbert R\u00fcrup) mit dem Titel \u201eDas Coronavirus wird die Deglobalisierung beschleunigen\u201c.[1]<\/a> Der gew\u00e4hlte Titel l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen, dass dieser Prozess bereits in Gang getreten ist. Auch im \u201eTagesspiegel\u201c konnte man einen \u00e4hnlichen Gastbeitrag von Marc Saxer, politischer Analyst und Leiter des Referats Asien und Pazifik der Friedrich-Ebert-Stiftung, unter dem Titel \u201eDie Coronakrise verst\u00e4rkt die Trends der Deglobalisierung\u201c vernehmen.<\/em>[2]<\/a> Dies erscheint interessant, da gerade in der <\/em>derzeitigen Situation die negativen Effekte der Globalisierung immer offener zutage treten. Der Staat ist in den letzten Wochen als aktiver Akteur wieder in den Vordergrund getreten (unabh\u00e4ngig davon, ob die Ma\u00dfnahmen nun als gut oder schlecht zu bewerten sind) und \u00fcbergeordnete Institutionen haben in der Krise an Wirkm\u00e4chtigkeit eingeb\u00fc\u00dft. An anderer Stelle hat mein gesch\u00e4tzter Kollege Peter Steinborn sich bereits intensiv mit Szenarien aus Sicht des National Intelligence Council<\/em> (NIC) auseinandergesetzt, in denen ebenfalls auf nationaler Ebene (\u201eDie Inseln\u201c) eine Renationalisierung<\/em> prognostiziert wurde.[3]<\/a> Diese Szenarien bezogen sich auf die Welt im Jahre 2035. In Anbetracht der zuvor mit aller Gewalt vorangetriebenen Globalisierungsstrategie der Herrschenden erscheint diese Entwicklung \u00fcberraschend, und tats\u00e4chlich muss davon ausgegangen werden, dass die Eliten ihre durch die globale Expansion zuvor gesicherte Macht nicht einfach abgeben werden. Nichtsdestotrotz k\u00f6nnen sich im Strudel der Ereignisse, beispielsweise bei Betrachtung der jetzigen Situation, M\u00f6glichkeiten zugunsten einer Neuordnung der Dinge ergeben, die auch f\u00fcr die europ\u00e4ischen V\u00f6lker und die Anh\u00e4nger einer europ\u00e4ischen Identit\u00e4t zutr\u00e4glich w\u00e4ren. Dies liegt am Ende vor allem auch daran, inwieweit man diese Chancen erkennt und bereit ist, sie zu ergreifen.<\/p>\n

Globalisierung als Ideologie<\/h2>\n

Auf diesem Blog wurde sich bereits hinreichend mit den negativen Folgen der Globalisierung und des einander bedingenden Zinskapitalismus auseinandergesetzt.[4]<\/a> Es sei an dieser Stelle kurz auf einige wesentliche Merkmale hingewiesen. Die heutige Globalisierung zeichnet sich durch eine Maximierung internationaler Ver\u00e4stelungen im Bereich der Wertsch\u00f6pfung aus. Die heutige Begriffsdefinition ist im Wesentlichen durch den 1983 erschienenen Artikel \u201eGlobalization of markets\u201c von Theodore Levitt gepr\u00e4gt, wenngleich dieser den Begriff der Globalisierung nicht erfunden hat. Dieser Artikel f\u00e4llt in eine Phase der Globalisierung, die durch den Zugriff auf die globale Ressourcenbasis, allen voran durch US-Unternehmen, gepr\u00e4gt war. Nach dem Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems 1973 bahnte sich der Neoliberalismus mitsamt seiner Entkoppelung zwischen Realwirtschaft und Geldwirtschaft \u00f6konomisch seinen Weg. Diese Ideologie ging ma\u00dfgeblich auf die Ideen Milton Friedmans und der \u201eChicago-Boys\u201c zur\u00fcck und propagierte einen v\u00f6llig grenzenlosen Freihandel gem\u00e4\u00df der theoretischen \u00dcberlegungen David Ricardos. Die Staatlichkeit spielte in diesen Annahmen keine Rolle mehr, das Primat des Politischen trat hinter das Primat des \u201efreien Marktes\u201c.<\/p>\n

Getrieben durch wirtschaftliche Wachstumszw\u00e4nge haben sich in dieser Phase kapitalstarke Institutionen und Anleger einen globalen Absatzmarkt erschlossen, auf dem sie gewisserma\u00dfen zu Monopolen geworden sind. Gem\u00e4\u00df dem kapitalistischen Gebot von wachsen oder weichen<\/em> konnte sich in diesem Gedr\u00e4nge nur derjenige mit der gr\u00f6\u00dften Kapitalst\u00e4rke behaupten. Es entstanden globalisierte Gro\u00dfkonzerne, die aufgrund ihres Umfangs Systemrelevanz <\/em>entwickelten. Durch permanente Kostenreduktion, Outsourcing, Rationalisierungen und das Herunterschrauben von \u00d6ko-Standards st\u00e4rkten sie ihre Marktmacht und Kapitalst\u00e4rke und verdr\u00e4ngten kleine und mittelst\u00e4ndische lokale Strukturen. Wichtigstes Hilfsmittel dabei war die technische, chemische und organisatorische Rationalisierung der Arbeitsvorg\u00e4nge.[5]<\/a>\u00a0 Diese geht in der Regel zu Lasten der Menschen, der Natur und Lebensr\u00e4ume und der Kultur- und Gesellschaftsordnung.<\/p>\n

Die Globalisierung war letztlich nur ein Werkzeug f\u00fcr das Bestreben, die Rahmenbedingungen auf den globalen M\u00e4rkten anzugleichen, um dem Kapital der Herrschenden gewinnsteigernde Ma\u00dfnahmen zu erm\u00f6glichen. Durch neue Absatzm\u00e4rkte konnte die \u00fcberproduzierte Warenf\u00fclle der Industrie abgesetzt werden. Die Verlagerung von Arbeitspl\u00e4tzen in Niedriglohnl\u00e4nder diente zudem der Reduktion der Produktionskosten, schloss jedoch all die negativen externen Effekte, wie Umweltverschmutzung und Gesundheitsrisiken, nicht in die volkswirtschaftlichen Betrachtungen mit ein. Durch die Anonymit\u00e4t der Auspl\u00fcnderung nahm dieses Verfahren immer exzessivere Z\u00fcge an, schlussendlich zu Lasten aller Beteiligten. Abgesehen von den Kapitaleignern, die durch die Grenzenlosigkeit der M\u00e4rkte ihr Kapital unreguliert zirkulieren lassen konnten und durch Spekulationen ganze Volkswirtschaften in den Abgrund treiben lie\u00dfen, finden sich auf allen Seiten nur Verlierer. W\u00e4hrend in den Ursprungsl\u00e4ndern die sozialen Kosten durch Arbeitslosigkeit und alle damit verbundenen negativen Auswirkungen, wie Krankheiten und der Zerst\u00f6rung des sozialen Gef\u00fcges, immer weiter anstiegen, \u00e4chzten die neuen Absatz- und Produktionsm\u00e4rkte unter der Zerst\u00f6rung ihrer nat\u00fcrlichen Lebensgrundlage durch die Verseuchung der B\u00f6den, durch Luft- und Wasserverschmutzung und die Ausbeutung nat\u00fcrlicher Ressourcen. Hinzu kam in den letzten Jahren das Ingangsetzen unnat\u00fcrlicher globaler Wanderungsbewegungen, ausgel\u00f6st teilweise durch die vorherrschende Armut in den ausgebeuteten Regionen, jedoch auch beg\u00fcnstigt durch die integrationistischen Ideen ma\u00dfgeblicher Globalisierungsprofiteure. Auf diese wird an anderer Stelle noch ein Augenmerk zu richten sein.<\/p>\n

Die Globalisierung und ihr System der weltweiten Arbeitsteilung hat ein verflochtenes Gewirre gegenseitiger Abh\u00e4ngigkeiten entstehen lassen, welches sich jeder staatlichen Kontrolle entzieht und von der G\u00fcte und Missgunst der globalen Akteure in Form monopolisierter Konzerne und Institutionen abh\u00e4ngig ist. An dieser Stelle ist interessant, welche f\u00e4lschlichen Assoziationen der Begriff der \u201eGlobalisierung\u201c in manchen hervorruft bzw. welche f\u00e4lschlichen Eigenschaften ihm allein zugeschrieben werden. Ein gutes Beispiel daf\u00fcr ist ein j\u00fcngst erschienener Gastbeitrag von Karl-Heinz Paqu\u00e9 bei \u201eZeit-Online\u201c mit dem Titel \u201eGlobalisierung ist nicht das Problem, sondern die L\u00f6sung\u201c.[6]<\/a> In diesem schildert er die seiner Meinung nach gegebenen Vorz\u00fcge der Globalisierung im Kontext des Kampfes gegen die globale Ausbreitung des Coronavirus. Es soll an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass sich meine Globalisierungskritik in diesem Falle nicht darauf bezieht, dass diese die Ausbreitung des Virus erst erm\u00f6glicht habe. Nat\u00fcrlich ist es heute durch den internationalen Luftverkehr m\u00f6glich, dass sich Menschen von den zentralen Drehkreuzen ausgehend innerhalb weniger Stunden auf verschiedenen Kontinenten infizieren. Auch die Tatsache, dass wir es mit internationalen Wertsch\u00f6pfungsketten zu tun haben, beg\u00fcnstigt selbstverst\u00e4ndlich die rasante Ausbreitungsgeschwindigkeit. Dennoch haben Pandemien nachweislich auch bereits vor der ausgepr\u00e4gten Globalisierung unserer Zeit weltweit Millionen Todesf\u00e4lle verursacht. Wollte man dies vollkommen verhindern, m\u00fcsste es zu einem Erliegen jeglichen internationalen Austausches kommen, was in dieser Form nicht realistisch ist. Dennoch w\u00e4re die Intensit\u00e4t der Krise zum heutigen Tage freilich nicht ann\u00e4hernd vergleichbar. Zudem ist unter dem Eindruck der gegenw\u00e4rtigen Regeneration der Natur eine Demobilisierung des Transportwesens ebenfalls als begr\u00fc\u00dfenswert einzustufen. Bezogen auf den Beitrag Herrn Paqu\u00e9s zeigt sich jedoch, mit welchen Irrt\u00fcmern der Glaube an die heilsbringende Globalisierung belastet ist.<\/p>\n

So schildert dieser, dass erst durch internationale Anstrengungen und globale Kooperationen weitreichende medizinische Forschungsleistungen, bspw. im Kampf gegen HIV, erreicht wurden. Auch die globale Infrastruktur lobt er ausdr\u00fccklich, wenn er schreibt: \u201eUnd wenn im Zuge der Corona-Krise Atemschutzmasken, Beatmungsger\u00e4te und Desinfektionsmittel in nur wenigen Tagen um die Welt geschickt werden k\u00f6nnen, ist das dank unserer globalen Infrastruktur m\u00f6glich.\u201c <\/em>Es ist an dieser Stelle schon fast zu einfach, darauf hinzuweisen, dass diesem Problem durch eine entsprechende Notbevorratung und weitere staatliche Vorbereitungsma\u00dfnahmen begegnet werden k\u00f6nnte. Dies w\u00fcrde sich in Anbetracht der F\u00fcrsorgepflicht eines Staates f\u00fcr seine B\u00fcrger nur gebieten. Inwieweit es au\u00dferdem von Vorteil sein soll, Schutzausr\u00fcstung und weitere Hilfsg\u00fcter zu verschenken, wenn diese selbst ben\u00f6tigt werden (so bekanntlich in Deutschland geschehen), ist immerhin erkl\u00e4rungsbed\u00fcrftig.[7]<\/a>
\n<\/em>Das Prinzip der Globalisierung ist f\u00fcr ihn dann auch gleich mit den Werten von \u201eSolidarit\u00e4t\u201c und \u201eKooperation\u201c verkn\u00fcpft, von denen man sich im Laufe der Krise nunmehr immer weiter entfernt habe. Sein Fazit lautet: \u201eGlobalisierung muss immer ganzheitlich betrachtet werden. Einer ihrer Kerninhalte ist, dass Unternehmen, Staaten, Institutionen und Individuen international Verantwortung \u00fcbernehmen, zusammenarbeiten und gemeinsam die Vernetzung nutzen \u2013 zum Wohle aller.\u201c <\/em>Dieser Fehldeutung, die klarerweise auch der Rhetorik der herrschenden Globalisierungsbef\u00fcrworter entspricht, muss klar widersprochen werden. Bei der Globalisierung geht es wie oben erw\u00e4hnt um die Ideologie des freien Marktes und der freien Kapitalzirkulation, nicht um die Kooperation von Staaten, Regierungen, Forschung oder anderen Institutionen. All das gab es bereits vorher. So war es schon lange vor ihrer H\u00f6chstphase m\u00f6glich, internationale Handelsabkommen zu schlie\u00dfen oder industrielle Standards zu vereinbaren. Wenn man die Argumentationen der heutigen Globalisierungsbef\u00fcrworter h\u00f6rt, fragt man sich zurecht, wie ein gro\u00dfr\u00e4umiger Handelsverbund wie die Hanse jemals existieren konnte. Historische Beispiele wie dieses belegen eindeutig, dass es bei den heutigen Ausf\u00fchrungen um ganz andere Interessen geht oder einfach eine gro\u00dfe Portion Naivit\u00e4t im Spiel ist.<\/p>\n

Diese kontrastlose Rhetorik begegnet einem oft, wenn es um grunds\u00e4tzliche Diskussionen geht, die das System der Herrschenden und ihre Institutionen infrage stellen. Wer sich gegen den Kapitalismus ausspricht, ist f\u00fcr die Planwirtschaft und wer sich gegen die EU ausspricht, ist gegen Europa. Dabei entspricht eine Abkehr vom freihandelstheoretischen System der grenzenlosen Kapitalzirkulation eben nicht automatisch einer R\u00fcckkehr in die Isolation einzelner Staaten, sofern es eine solche seit der gesamtheitlichen Staatenbildung \u00fcberhaupt jemals gegeben hat. Vielmehr ist allzu offensichtlich, dass die gegenw\u00e4rtige Globalisierung rein gar nichts mit der Kooperation einzelner Staaten und Institutionen gemein hat, sondern einzig und allein mit den Interessen internationaler Eliten. Neben dem Zwang zur Kapitalrendite spielen geostrategische Interessen ebenfalls eine \u00fcbergeordnete Rolle. Die Wirtschaft hat hier teilweise milit\u00e4rische Funktionen \u00fcbernommen. Ein gutes Beispiel hierf\u00fcr ist die amerikanische Besatzung Afghanistans. Seit der Besatzung des Landes bl\u00fcht in diesem der Opiumhandel (der im \u00dcbrigen zuvor nahezu nicht existent war, da er nicht mit den Gesetzen Allahs vereinbar ist). Nach mehreren Analysen kam heraus, dass Baumwolle vermutlich die beste alternative Pflanze f\u00fcr den Anbau w\u00e4re, da sie von hoher Qualit\u00e4t und hohem Ertrag gekennzeichnet w\u00e4re. Als dies die US-amerikanische Baumwollindustrie erfuhr, wurden die Pl\u00e4ne rasch vom Tisch gewischt und in Afghanistan wird freudig weiter Opium angebaut. Von \u201eFreihandel\u201c und \u201eGleichberechtigung\u201c bleibt bei diesen Interessen kein Platz. Im Gegenteil, die massiven Subventionen f\u00fcr die US-Baumwollindustrie tragen zur \u00dcberproduktion bei, welche wiederum die M\u00e4rkte schwemmt und somit die lokalen Kleinbauern zerst\u00f6rt. Es muss also festgehalten werden, dass es sich bei der Globalisierung um ein Instrument in den H\u00e4nden der Herrschenden handelt, welches nichts mit Chancengerechtigkeit zu tun hat. Es geht einzig und allein um geostrategische und finanzielle Interessen. Daf\u00fcr werden auf den Feldern der Wirtschaft, der Politik und der Kultur globalistische Interessen durchgesetzt. \u00a0Dieser Ideologie liegen zudem weitere Auspr\u00e4gungen zugrunde, welche sich in der Forderung nach einer Weltw\u00e4hrung, eines Weltstaates oder auch einer Weltgesellschaft niederschlagen.<\/p>\n

Die n\u00e4chste Phase der Globalisierung<\/h2>\n

Seit dem Jahr 2008 und der verheerenden Finanzkrise, deren Auswirkungen wir heute immer noch sp\u00fcren, ist nach Auffassung verschiedener Autoren eine neue Phase der Globalisierung eingetreten. Vijay Govindarajan, seines Zeichens Professor, Autor und ehemaliger First Chief Innovation Consultant von General Electrics prognostizierte in seinem Artikel \u201eThe case for reverse innovation\u201c eine Phase, in der immer mehr Produkte in den Ziell\u00e4ndern selbst entwickelt und produziert werden. Dazu formulierte er einleitend: \u201eA sophisticated emerging-market strategy is not optional for companies that want to survive and thrive in the 21st century\u201d.[8]<\/a> Dirk M\u00fcller gibt in seinem Buch \u201cMachtbeben\u201d \u00e4hnliche Ausblicke, allen voran ausgel\u00f6st durch die Digitalisierung und Automatisierung wirtschaftlicher Prozesse.[9]<\/a> Dabei senke die Digitalisierung die Relevanz der Lohnkosten, ein wesentlicher Grund warum Unternehmen in der Vergangenheit ins Ausland abgewandert seien. Diese These st\u00fctzt auch Prof. R\u00fcrup in seinem Artikel. M\u00fcller f\u00fchrt aus: \u201eMit jedem Arbeitsplatz, den ein Roboter \u00fcbernehmen kann, wird Europa als Produktionsstandort wieder attraktiver.\u201c Insgesamt prognostiziert er eine gro\u00dfe R\u00fcckverlagerung von Produktion nach Europa durch Automatisierung und Digitalisierung und benennt diese Faktoren zugleich \u201eauch ein St\u00fcck De-Globalisierung\u201c.[10]<\/a> Prof. R\u00fcrup geht in seinem Artikel noch auf einen zweiten Punkt ein, n\u00e4mlich den Konflikt zwischen den USA und China. Dieser Handelsstreit, so sagt er, sei ein Kampf um die \u00f6konomische Vormacht, der es verhindere, dass es zu einer R\u00fcckkehr zur alten Welthandelsdynamik kommen werde. Die USA w\u00fcrden zuk\u00fcnftig darauf dr\u00e4ngen, immer mehr ausl\u00e4ndische Firmen ins Land zu locken, wohingegen China mit seiner \u201eNeuen Seidenstra\u00dfe\u201c ein neues Netzwerk bilde, welches unterschiedlich stark von China abh\u00e4ngig sei. Als gro\u00dfen Profiteur dieser Entwicklung sieht Prof. R\u00fcrup die USA. Interessant ist, dass Prof. R\u00fcrup und Marc Saxer die gegenw\u00e4rtige Problematik der stillstehenden Lieferketten ebenfalls stark in den Vordergrund r\u00fccken. Diese Situation, so R\u00fcrup, werde insbesondere in den stark arbeitsteilig organisierten Bereichen, vorrangig der Industrie, bald f\u00fcr ein Umdenken sorgen. Er spricht hier auch von \u201eRenationalisierung\u201c einzelner Teile von Wertsch\u00f6pfungsketten. Auch die Tatsache, bei wichtigen Grundstoffen f\u00fcr Medikamente oder Schutzkleidung abh\u00e4ngig zu sein, w\u00fcrde zuk\u00fcnftig den Druck erh\u00f6hen, sich nicht mehr allein auf die Lieferf\u00e4higkeit ausl\u00e4ndischer Partner zu verlassen. Saxer schreibt dazu: \u201eDas Zeitalter des Neoliberalismus, also der Vorrang der Marktinteressen gegen\u00fcber allen anderen gesellschaftlichen Interessen, kommt so an sein Ende. Das hat handfeste geopolitische Gr\u00fcnde. Seit geraumer Zeit besteht in Washington ein partei\u00fcbergreifender Konsens, die amerikanische von der chinesischen Volkswirtschaft zu entkoppeln, um den Konkurrenten nicht noch weiter zu st\u00e4rken. (\u2026) Die Coronakrise beschleunigt also eine Entwicklung, die bereits seit l\u00e4ngerem im Gange ist: die Deglobalisierung. Am Ende dieses Prozesses k\u00f6nnte die globale Arbeitsteilung in konkurrierende Wirtschaftsbl\u00f6cke zerfallen.\u201c Dabei beschreibt er, dass die Pandemie diesen Trend nun zum Ausbruch gebracht habe. Sie habe die Anf\u00e4lligkeit des Systems, seiner Lieferketten und Finanzm\u00e4rkte deutlich zutage getragen.<\/p>\n

In einem j\u00fcngst ver\u00f6ffentlichten internen Strategiepapier des Bundesinnenministeriums zu der Frage \u201eWie wir COVID-19 unter Kontrolle bekommen\u201c hei\u00dft es ebenfalls treffend: \u201eDie international t\u00e4tigen Unternehmen sind in der Krisenphase sowohl durch fehlende Zulieferung, insbesondere aus dem Ausland, als auch durch die Nichtverf\u00fcgbarkeit von Arbeitskr\u00e4ften beschr\u00e4nkt. (\u2026) Die Asymmetrie mit Blick auf die Zeitprofile der Wirtschaftskrise in anderen Volkswirtschaften bleibt eine anhaltende Belastung f\u00fcr eine international verflochtene Volkswirtschaft wie die deutsche. Hier sind die Unternehmen in ihrer Anpassungsflexibilit\u00e4t gefragt. Das w\u00fcrde aber auch bedeuten, dass die international t\u00e4tigen Unternehmen l\u00e4nger auf wirtschaftspolitische Unterst\u00fctzung angewiesen sein k\u00f6nnen (beispielsweise durch Kapitalbeteiligungen).\u201c[11]<\/a> Die Unternehmen, die sonst ihre Kapitalrenditen privatisieren, m\u00fcssen nun also voraussichtlich f\u00fcr l\u00e4ngere Zeit wieder von der Allgemeinheit aufgefangen werden.<\/p>\n

Die Schw\u00e4chen und Fehler der Globalisierung treten, wie eingangs erw\u00e4hnt, in diesen Zeiten schmerzlich zutage. Auch Prof. Dr. Max Otte stellt in seinem Buch \u201eWeltsystemcrash\u201c die Frage nach dem \u201eEnde der Globalisierung\u201c und f\u00fchrt aus, dass die Finanzkrise der Jahre 2007-2009 den Fortschrittsglauben als unabdingbaren Bestandteil der Glaubenss\u00e4tze moderner Menschen bedroht habe. Viele Menschen wollten nicht mehr so recht glauben, dass die globale \u00d6konomie mit einer geradezu logischen Gesetzm\u00e4\u00dfigkeit immer leistungsf\u00e4higer werde und in der Summe immer mehr Menschen zu Wohlstand verhelfe.[12]<\/a> Bemerkenswerterweise vergleicht er die jetzige Zeit mit dem System von 1914, nach dem es zu einem Prozess der De-Globalisierung und R\u00fcckbesinnung auf nationale Priorit\u00e4ten gekommen sei. Wir alle wissen was damals folgte, und so schreibt auch Otte, dass wir es diesmal \u201ehoffentlich ohne gr\u00f6\u00dfere Kriege\u201c schaffen.<\/p>\n

Insgesamt wird deutlich, dass die einschneidenden Erlebnisse der Finanzkrise 2007-2009 und die derzeitige Coronakrise das Vertrauen in das globale System gest\u00f6rt haben. Viele Experten erkennen Trends hin zu einer Deglobalisierung. Dabei muss jedoch beachtet werden, dass die Ausf\u00fchrungen sich im Wesentlichen auf den \u00f6konomischen Teil der Globalisierung beziehen, also bspw. auf die R\u00fcckverlagerung von Produktionsst\u00e4tten. Prof. R\u00fcrup spricht hier immerhin davon, dass Europa und sein industrielles Kernland Deutschland alles dransetzen sollten, sich als Produktionsstandort zu revitalisieren und die tiefe Skepsis gegen\u00fcber einer europ\u00e4ischen Industriepolitik zu \u00fcberwinden. Dies w\u00e4re ein wichtiger Schritt hin zur Wiedererlangung europ\u00e4ischer Souver\u00e4nit\u00e4t. Dabei d\u00fcrfen jedoch die zuvorderst erw\u00e4hnten weiteren Felder der Globalisierung, namentlich die politische und die kulturelle Dimension, nicht au\u00dfer Acht gelassen werden.<\/p>\n

Die Endphase der Globalisierung?<\/h2>\n

Die gegenw\u00e4rtige Entwicklung beweist an erster Stelle, dass die Globalisierung kein Naturgesetz ist. Bei Betrachtung der menschlichen Entwicklungsgeschichte kann festgestellt werden, dass der Mensch bis zu einem gewissen Grad dazu tendiert, sich gro\u00dfr\u00e4umig zu organisieren und miteinander zu kooperieren. Diese F\u00e4higkeit zur Kooperation hat ihm letztlich den entscheidenden evolution\u00e4ren Vorteil gegen\u00fcber anderen Spezies verschafft. Diese Entwicklung hatte ihren Ursprung in der naturgem\u00e4\u00dfen Verbindung von Mann und Frau und wuchs \u00fcber Sippe, Stamm und Volk zu einer gro\u00dfen V\u00f6lkerfamilie heran, in denen sich in inneren und \u00e4u\u00dferen Merkmalen \u00e4hnelnde Gro\u00dfgruppen entstanden sind. Die Technologien haben die Menschen r\u00e4umlich gef\u00fchlt noch enger zusammenwachsen lassen. Diese Bindungen reichen aber in der Regel nicht \u00fcber die durch gemeinsame Erfahrungen vertrauensvoll gepr\u00e4gten Gemeinschaften hinaus. \u00a0Die vollkommene Grenzenlosigkeit f\u00fchrt im Gegenteil eher zur Aufl\u00f6sung dieser nat\u00fcrlichen Ordnungen und damit zum Chaos.<\/p>\n

Der Trend hin zu einer \u00f6konomischen Deglobalisierung ist in Anbetracht der eigenen Bewusstwerdung eine begr\u00fc\u00dfenswerte Entwicklung. Die Digitalisierung und Automatisierung k\u00f6nnen hier als gro\u00dfe gesellschaftliche Chance verstanden werden, sofern diese richtig, hei\u00dft, auf das Gemeinwohl bezogen angewendet werden. Hier kommen wir zum Kern der Sache. Es w\u00e4re naiv zu glauben, die Herrschenden w\u00fcrden im Rahmen der \u00f6konomischen Dezentralisierung auch ihre zentrale Macht hergeben wollen. \u00d6konomisch m\u00f6gen sie sich etwas dezentralisieren, politisch und kulturell ist davon jedoch nichts zu sp\u00fcren. Eher im Gegenteil darf bef\u00fcrchtet werden, dass das Streben nach einer \u201eWeltregierung\u201c oder einer \u201eWeltw\u00e4hrung\u201c nach Corona intensiviert wird. Die Fragilit\u00e4t des Euro k\u00f6nnte beispielsweise eine derartige Entwicklung beg\u00fcnstigen. Auch der Ruf nach einer Weltregierung, die viel besser in der Lage gewesen w\u00e4re, die Coronakrise zu managen, als all die einzelnen Nationalstaaten, k\u00f6nnte je nach Ausma\u00df der Krise und der anschlie\u00dfenden Verfassung der Bev\u00f6lkerungen auf Widerhall treffen. Dies sind reine Spekulationen, jedoch muss festgehalten werden, dass diese Ideen existieren und in Organisationen wie der EU oder des IWF starke Bef\u00fcrworter haben (Stichwort: \u201eVereinigte Staaten von Europa\u201c). Im Hinblick auf die kulturelle Globalisierung ist auch bisher keine Abkehr von der kulturellen Homogenisierung, welche im Wesentlichen einer \u201eAmerikanisierung\u201c gleicht, abzusehen. Paradoxerweise sind trotz europaweiter Grenzschlie\u00dfungen die deutschen Au\u00dfengrenzen f\u00fcr Asylbewerber nach wie vor ge\u00f6ffnet.[13]<\/a> M\u00f6glicherweise werden so nicht nur die Produktionsstandorte zur\u00fcckverlagert, sondern mit ihnen auch die Arbeitsk\u00e4mpfe der Lohnarbeiter. Die Tatsache, dass Prof. R\u00fcrup insbesondere die USA als gro\u00dfen Gewinner dieser gesamten Entwicklung erkennt, zeigt deutlich, dass die Renationalisierung der Wirtschaft allein nicht gen\u00fcgend Blut in den Organismus pumpt, um diesen widerstandsf\u00e4hig zu machen. Europa muss seinen eigenen Weg zwischen den Bl\u00f6cken finden. Eine wesentliche Aufgabe wird es sein, das kontrastlose Denken zu \u00fcberwinden und die Option der internationalen Kooperation von der Globalisierung zu trennen. Jedoch, allein die Tatsache, dass die \u201eAlternativlosigkeit\u201c der \u00f6konomischen Globalisierung entlarvt wurde, birgt enormes aufkl\u00e4rerisches Potential. Diese Idee k\u00f6nnte die politisch-kulturelle Bewusstwerdung ankurbeln. Dann bietet die Krise eine unglaubliche Chance f\u00fcr die identit\u00e4ren Bewegungen Europas.<\/p>\n

Quellen:<\/h2>\n

[1]<\/a> Siehe hierzu: https:\/\/www.handelsblatt.com\/meinung\/kommentare\/kommentar-das-coronavirus-wird-die-deglobalisierung-beschleunigen\/25631898.html?ticket=ST-1456675-074X2w4EsGHHqZKDxclr-ap3<\/a> (Stand: 09. April 2020).<\/p>\n

[2]<\/a> Siehe hierzu: https:\/\/www.tagesspiegel.de\/politik\/folgen-fuer-die-weltwirtschaft-die-coronakrise-verstaerkt-die-trends-zur-deglobalisierung\/25695862.html<\/a> (Stand: 09. April 2020).<\/p>\n

[3]<\/a> Siehe dazu die Artikel-Reihe auf gegenstrom.org \u201eDie Welt im Jahr 2035, insbesondere submitted<\/a>.<\/p>\n

[4]<\/a> Exemplarisch daf\u00fcr seien folgende Artikel angef\u00fchrt: submitted<\/a> and submitted<\/a><\/p>\n

[5]<\/a> Bischoff, Reiner; Fehlerhaftes Geld \u2013 kaputte Welt, Wagner-Verlag, S. 67ff.<\/p>\n

[6]<\/a> Siehe dazu: https:\/\/www.zeit.de\/wirtschaft\/2020-03\/coronakrise-globalisierung-coronavirus-wirtschaft-gesundheitssystem<\/a> (Stand: 09. April 2020)<\/p>\n

[7]<\/a> Siehe dazu die Erkl\u00e4rung von correctiv.org, in welcher best\u00e4tigt wird, dass Deutschland noch kurz vor Ausbruch der Pandemie in Europa wichtige Schutzausr\u00fcstung nach China verschenkt hat, die nun hier fehlt: https:\/\/correctiv.org\/faktencheck\/2020\/03\/05\/coronavirus-ja-deutschland-hat-schutzausruestung-nach-china-geschickt<\/a> (Stand: 09. April 2020)<\/p>\n

[8]<\/a> Siehe hierzu: https:\/\/www.bloomberg.com\/news\/articles\/2009-10-26\/the-case-for-reverse-innovation-nowbusinessweek-business-news-stock-market-and-financial-advice<\/a> (Stand: 09. April 2020).<\/p>\n

[9]<\/a> M\u00fcller, Dirk; Machtbeben, 2018, Heyne Verlag, S. 303ff.<\/p>\n

[10]<\/a> M\u00fcller, Dirk, ebenda.<\/p>\n

[11]<\/a> Siehe hierzu: https:\/\/fragdenstaat.de\/blog\/2020\/04\/01\/strategiepapier-des-innenministeriums-corona-szenarien\/<\/a> (09. April 2020).<\/p>\n

[12]<\/a> Otte, Max; Weltsystemcrash, 2019, FBV, S. 106ff.<\/p>\n

[13]<\/a> Siehe hierzu: https:\/\/www.welt.de\/politik\/deutschland\/plus207030073\/Coronavirus-Grenzschliessung-gilt-fuer-alle-nur-nicht-fuer-Asylbewerber.html<\/a> (Stand: 05. April 2020)<\/p>","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

In den letzten Tagen gab es einige interessante Stimmen innerhalb der Medienlandschaft, die ein Bild nach Corona zeichneten, welches vielen auf den ersten Blick ungew\u00f6hnlich erscheinen mag. So ver\u00f6ffentlichte beispielsweise das \u201eHandelsblatt\u201c einen Kommentar von Prof. Dr. Bert R\u00fcrup (eigentlich Hans-Adalbert R\u00fcrup) mit dem Titel \u201eDas Coronavirus wird die Deglobalisierung beschleunigen\u201c.[1] Der gew\u00e4hlte Titel l\u00e4sst […]<\/p>","protected":false},"author":31,"featured_media":6801,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_et_pb_use_builder":"","_et_pb_old_content":"","_et_gb_content_width":"","_jetpack_memberships_contains_paid_content":false,"footnotes":""},"categories":[11],"tags":[389,1333,283,46,292],"class_list":["post-6800","post","type-post","status-publish","format-standard","has-post-thumbnail","hentry","category-philosophie-theorie","tag-antikapitalismus-von-rechts","tag-corona","tag-globalisierung","tag-globalismus","tag-kapitalismus"],"yoast_head":"\nChancen nach Corona: Deglobalisierung und St\u00e4rkung des europ\u00e4ischen Gro\u00dfraums - Gegenstrom<\/title>\n<meta name=\"robots\" content=\"index, follow, max-snippet:-1, max-image-preview:large, max-video-preview:-1\" \/>\n<link rel=\"canonical\" href=\"https:\/\/gegenstrom.org\/en\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/\" \/>\n<meta property=\"og:locale\" content=\"en_US\" \/>\n<meta property=\"og:type\" content=\"article\" \/>\n<meta property=\"og:title\" content=\"Chancen nach Corona: Deglobalisierung und St\u00e4rkung des europ\u00e4ischen Gro\u00dfraums - Gegenstrom\" \/>\n<meta property=\"og:description\" content=\"In den letzten Tagen gab es einige interessante Stimmen innerhalb der Medienlandschaft, die ein Bild nach Corona zeichneten, welches vielen auf den ersten Blick ungew\u00f6hnlich erscheinen mag. So ver\u00f6ffentlichte beispielsweise das \u201eHandelsblatt\u201c einen Kommentar von Prof. Dr. Bert R\u00fcrup (eigentlich Hans-Adalbert R\u00fcrup) mit dem Titel \u201eDas Coronavirus wird die Deglobalisierung beschleunigen\u201c.[1] Der gew\u00e4hlte Titel l\u00e4sst […]\" \/>\n<meta property=\"og:url\" content=\"https:\/\/gegenstrom.org\/en\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/\" \/>\n<meta property=\"og:site_name\" content=\"Gegenstrom\" \/>\n<meta property=\"article:publisher\" content=\"https:\/\/de-de.facebook.com\/rechteMetapolitik\/\" \/>\n<meta property=\"article:published_time\" content=\"2020-04-13T12:53:38+00:00\" \/>\n<meta property=\"og:image\" content=\"https:\/\/gegenstrom.org\/wp-content\/uploads\/2020\/04\/Corona-und-die-Globalisierung.jpg\" \/>\n\t<meta property=\"og:image:width\" content=\"715\" \/>\n\t<meta property=\"og:image:height\" content=\"300\" \/>\n\t<meta property=\"og:image:type\" content=\"image\/jpeg\" \/>\n<meta name=\"author\" content=\"Tom Dieke\" \/>\n<meta name=\"twitter:card\" content=\"summary_large_image\" \/>\n<meta name=\"twitter:label1\" content=\"Written by\" \/>\n\t<meta name=\"twitter:data1\" content=\"Tom Dieke\" \/>\n\t<meta name=\"twitter:label2\" content=\"Est. reading time\" \/>\n\t<meta name=\"twitter:data2\" content=\"17 minutes\" \/>\n<script type=\"application\/ld+json\" class=\"yoast-schema-graph\">{\"@context\":\"https:\/\/schema.org\",\"@graph\":[{\"@type\":\"Article\",\"@id\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/#article\",\"isPartOf\":{\"@id\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/\"},\"author\":{\"name\":\"Tom Dieke\",\"@id\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/#\/schema\/person\/aa5910a9f27eae1e4a1a3b400e1bd5e9\"},\"headline\":\"Chancen nach Corona: Deglobalisierung und St\u00e4rkung des europ\u00e4ischen Gro\u00dfraums\",\"datePublished\":\"2020-04-13T12:53:38+00:00\",\"mainEntityOfPage\":{\"@id\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/\"},\"wordCount\":3383,\"commentCount\":0,\"publisher\":{\"@id\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/#organization\"},\"image\":{\"@id\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/#primaryimage\"},\"thumbnailUrl\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/wp-content\/uploads\/2020\/04\/Corona-und-die-Globalisierung.jpg\",\"keywords\":[\"Antikapitalismus von rechts\",\"Corona\",\"Globalisierung\",\"Globalismus\",\"Kapitalismus\"],\"articleSection\":[\"Philosophie & Theorie\"],\"inLanguage\":\"en-US\"},{\"@type\":\"WebPage\",\"@id\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/\",\"url\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/\",\"name\":\"Chancen nach Corona: Deglobalisierung und St\u00e4rkung des europ\u00e4ischen Gro\u00dfraums - Gegenstrom\",\"isPartOf\":{\"@id\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/#website\"},\"primaryImageOfPage\":{\"@id\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/#primaryimage\"},\"image\":{\"@id\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/#primaryimage\"},\"thumbnailUrl\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/wp-content\/uploads\/2020\/04\/Corona-und-die-Globalisierung.jpg\",\"datePublished\":\"2020-04-13T12:53:38+00:00\",\"breadcrumb\":{\"@id\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/#breadcrumb\"},\"inLanguage\":\"en-US\",\"potentialAction\":[{\"@type\":\"ReadAction\",\"target\":[\"https:\/\/gegenstrom.org\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/\"]}]},{\"@type\":\"ImageObject\",\"inLanguage\":\"en-US\",\"@id\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/#primaryimage\",\"url\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/wp-content\/uploads\/2020\/04\/Corona-und-die-Globalisierung.jpg\",\"contentUrl\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/wp-content\/uploads\/2020\/04\/Corona-und-die-Globalisierung.jpg\",\"width\":715,\"height\":300,\"caption\":\"Corona und die Globalisierung\"},{\"@type\":\"BreadcrumbList\",\"@id\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/#breadcrumb\",\"itemListElement\":[{\"@type\":\"ListItem\",\"position\":1,\"name\":\"Startseite\",\"item\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/\"},{\"@type\":\"ListItem\",\"position\":2,\"name\":\"Chancen nach Corona: Deglobalisierung und St\u00e4rkung des europ\u00e4ischen Gro\u00dfraums\"}]},{\"@type\":\"WebSite\",\"@id\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/#website\",\"url\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/\",\"name\":\"Gegenstrom\",\"description\":\"Plattform f\u00fcr rechte Metapolitik\",\"publisher\":{\"@id\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/#organization\"},\"potentialAction\":[{\"@type\":\"SearchAction\",\"target\":{\"@type\":\"EntryPoint\",\"urlTemplate\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/?s={search_term_string}\"},\"query-input\":{\"@type\":\"PropertyValueSpecification\",\"valueRequired\":true,\"valueName\":\"search_term_string\"}}],\"inLanguage\":\"en-US\"},{\"@type\":\"Organization\",\"@id\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/#organization\",\"name\":\"Metapol Verlag & Medien\",\"url\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/\",\"logo\":{\"@type\":\"ImageObject\",\"inLanguage\":\"en-US\",\"@id\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/#\/schema\/logo\/image\/\",\"url\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/wp-content\/uploads\/2019\/11\/WMB_Senkrecht_Farbe_M-e1574681161133.png\",\"contentUrl\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/wp-content\/uploads\/2019\/11\/WMB_Senkrecht_Farbe_M-e1574681161133.png\",\"width\":300,\"height\":219,\"caption\":\"Metapol Verlag & Medien\"},\"image\":{\"@id\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/#\/schema\/logo\/image\/\"},\"sameAs\":[\"https:\/\/de-de.facebook.com\/rechteMetapolitik\/\",\"https:\/\/www.youtube.com\/channel\/UCvQizs-yQ8YapMiyuD6wDrw\"]},{\"@type\":\"Person\",\"@id\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/#\/schema\/person\/aa5910a9f27eae1e4a1a3b400e1bd5e9\",\"name\":\"Tom Dieke\",\"url\":\"https:\/\/gegenstrom.org\/en\/author\/tom-dieke\/\"}]}<\/script>\n<!-- \/ Yoast SEO plugin. -->","yoast_head_json":{"title":"Chancen nach Corona: Deglobalisierung und St\u00e4rkung des europ\u00e4ischen Gro\u00dfraums - Gegenstrom","robots":{"index":"index","follow":"follow","max-snippet":"max-snippet:-1","max-image-preview":"max-image-preview:large","max-video-preview":"max-video-preview:-1"},"canonical":"https:\/\/gegenstrom.org\/en\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/","og_locale":"en_US","og_type":"article","og_title":"Chancen nach Corona: Deglobalisierung und St\u00e4rkung des europ\u00e4ischen Gro\u00dfraums - Gegenstrom","og_description":"In den letzten Tagen gab es einige interessante Stimmen innerhalb der Medienlandschaft, die ein Bild nach Corona zeichneten, welches vielen auf den ersten Blick ungew\u00f6hnlich erscheinen mag. So ver\u00f6ffentlichte beispielsweise das \u201eHandelsblatt\u201c einen Kommentar von Prof. Dr. Bert R\u00fcrup (eigentlich Hans-Adalbert R\u00fcrup) mit dem Titel \u201eDas Coronavirus wird die Deglobalisierung beschleunigen\u201c.[1] Der gew\u00e4hlte Titel l\u00e4sst […]","og_url":"https:\/\/gegenstrom.org\/en\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/","og_site_name":"Gegenstrom","article_publisher":"https:\/\/de-de.facebook.com\/rechteMetapolitik\/","article_published_time":"2020-04-13T12:53:38+00:00","og_image":[{"width":715,"height":300,"url":"https:\/\/gegenstrom.org\/wp-content\/uploads\/2020\/04\/Corona-und-die-Globalisierung.jpg","type":"image\/jpeg"}],"author":"Tom Dieke","twitter_card":"summary_large_image","twitter_misc":{"Written by":"Tom Dieke","Est. reading time":"17 minutes"},"schema":{"@context":"https:\/\/schema.org","@graph":[{"@type":"Article","@id":"https:\/\/gegenstrom.org\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/#article","isPartOf":{"@id":"https:\/\/gegenstrom.org\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/"},"author":{"name":"Tom Dieke","@id":"https:\/\/gegenstrom.org\/#\/schema\/person\/aa5910a9f27eae1e4a1a3b400e1bd5e9"},"headline":"Chancen nach Corona: Deglobalisierung und St\u00e4rkung des europ\u00e4ischen Gro\u00dfraums","datePublished":"2020-04-13T12:53:38+00:00","mainEntityOfPage":{"@id":"https:\/\/gegenstrom.org\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/"},"wordCount":3383,"commentCount":0,"publisher":{"@id":"https:\/\/gegenstrom.org\/#organization"},"image":{"@id":"https:\/\/gegenstrom.org\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/#primaryimage"},"thumbnailUrl":"https:\/\/gegenstrom.org\/wp-content\/uploads\/2020\/04\/Corona-und-die-Globalisierung.jpg","keywords":["Antikapitalismus von rechts","Corona","Globalisierung","Globalismus","Kapitalismus"],"articleSection":["Philosophie & Theorie"],"inLanguage":"en-US"},{"@type":"WebPage","@id":"https:\/\/gegenstrom.org\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/","url":"https:\/\/gegenstrom.org\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/","name":"Chancen nach Corona: Deglobalisierung und St\u00e4rkung des europ\u00e4ischen Gro\u00dfraums - Gegenstrom","isPartOf":{"@id":"https:\/\/gegenstrom.org\/#website"},"primaryImageOfPage":{"@id":"https:\/\/gegenstrom.org\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/#primaryimage"},"image":{"@id":"https:\/\/gegenstrom.org\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/#primaryimage"},"thumbnailUrl":"https:\/\/gegenstrom.org\/wp-content\/uploads\/2020\/04\/Corona-und-die-Globalisierung.jpg","datePublished":"2020-04-13T12:53:38+00:00","breadcrumb":{"@id":"https:\/\/gegenstrom.org\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/#breadcrumb"},"inLanguage":"en-US","potentialAction":[{"@type":"ReadAction","target":["https:\/\/gegenstrom.org\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/"]}]},{"@type":"ImageObject","inLanguage":"en-US","@id":"https:\/\/gegenstrom.org\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/#primaryimage","url":"https:\/\/gegenstrom.org\/wp-content\/uploads\/2020\/04\/Corona-und-die-Globalisierung.jpg","contentUrl":"https:\/\/gegenstrom.org\/wp-content\/uploads\/2020\/04\/Corona-und-die-Globalisierung.jpg","width":715,"height":300,"caption":"Corona und die Globalisierung"},{"@type":"BreadcrumbList","@id":"https:\/\/gegenstrom.org\/chancen-nach-corona-deglobalisierung-und-staerkung-des-europaeischen-grossraums\/#breadcrumb","itemListElement":[{"@type":"ListItem","position":1,"name":"Startseite","item":"https:\/\/gegenstrom.org\/"},{"@type":"ListItem","position":2,"name":"Chancen nach Corona: Deglobalisierung und St\u00e4rkung des europ\u00e4ischen Gro\u00dfraums"}]},{"@type":"WebSite","@id":"https:\/\/gegenstrom.org\/#website","url":"https:\/\/gegenstrom.org\/","name":"Gegenstrom","description":"Plattform f\u00fcr rechte Metapolitik","publisher":{"@id":"https:\/\/gegenstrom.org\/#organization"},"potentialAction":[{"@type":"SearchAction","target":{"@type":"EntryPoint","urlTemplate":"https:\/\/gegenstrom.org\/?s={search_term_string}"},"query-input":{"@type":"PropertyValueSpecification","valueRequired":true,"valueName":"search_term_string"}}],"inLanguage":"en-US"},{"@type":"Organization","@id":"https:\/\/gegenstrom.org\/#organization","name":"Metapol Verlag & Medien","url":"https:\/\/gegenstrom.org\/","logo":{"@type":"ImageObject","inLanguage":"en-US","@id":"https:\/\/gegenstrom.org\/#\/schema\/logo\/image\/","url":"https:\/\/gegenstrom.org\/wp-content\/uploads\/2019\/11\/WMB_Senkrecht_Farbe_M-e1574681161133.png","contentUrl":"https:\/\/gegenstrom.org\/wp-content\/uploads\/2019\/11\/WMB_Senkrecht_Farbe_M-e1574681161133.png","width":300,"height":219,"caption":"Metapol Verlag & Medien"},"image":{"@id":"https:\/\/gegenstrom.org\/#\/schema\/logo\/image\/"},"sameAs":["https:\/\/de-de.facebook.com\/rechteMetapolitik\/","https:\/\/www.youtube.com\/channel\/UCvQizs-yQ8YapMiyuD6wDrw"]},{"@type":"Person","@id":"https:\/\/gegenstrom.org\/#\/schema\/person\/aa5910a9f27eae1e4a1a3b400e1bd5e9","name":"Tom Dieke","url":"https:\/\/gegenstrom.org\/en\/author\/tom-dieke\/"}]}},"jetpack_featured_media_url":"https:\/\/gegenstrom.org\/wp-content\/uploads\/2020\/04\/Corona-und-die-Globalisierung.jpg","jetpack_sharing_enabled":true,"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/gegenstrom.org\/en\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/6800","targetHints":{"allow":["GET"]}}],"collection":[{"href":"https:\/\/gegenstrom.org\/en\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/gegenstrom.org\/en\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/gegenstrom.org\/en\/wp-json\/wp\/v2\/users\/31"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/gegenstrom.org\/en\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=6800"}],"version-history":[{"count":0,"href":"https:\/\/gegenstrom.org\/en\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/6800\/revisions"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/gegenstrom.org\/en\/wp-json\/wp\/v2\/media\/6801"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/gegenstrom.org\/en\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=6800"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/gegenstrom.org\/en\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=6800"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/gegenstrom.org\/en\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=6800"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}