\u201cLasst uns einen zuk\u00fcnftigen universalen Staat vorstellen, der die gesamte Menschheit umfasst.In der Theorie w\u00fcrde es keine Armee mehr geben, sondern nur eine Polizei. Wenn eine Provinz oder eine Partei zu den Waffen greift, w\u00fcrde sie der Weltstaat zu Rebellen erkl\u00e4ren und sie als solche behandeln. Aber dieser B\u00fcrgerkrieg, eine Episode der Innenpolitik, w\u00fcrde in der R\u00fcckschau als eine R\u00fcckkehr zur Au\u00dfenpolitik erscheinen, da es im Falle des Siegs der Rebellen zu einer Desintegration des Weltstaates kommen w\u00fcrde. \u00bb \nRaymond Aron, Peace and War between Nations, Paris, 1962<\/p><\/blockquote>\n
\u201cDie Welt ist keine politische Einheit, sondern ein politisches Pluriversum.\u201d \nCarl Schmitt, Der Begriff des Politischen<\/p><\/blockquote>\n
Postpolitischer Messianismus der Offenen Gesellschaft und der globale B\u00fcrgerkrieg<\/h2>\n George Soros und die Globalisten bezeichnen ihr politisches Projekt als \u201cOffene Gesellschaft\u201d. F\u00fcr sie stellt die Offene Gesellschaft viel mehr als eine politische Idee dar. Sie ist in der Tat eine totale anthropologische Revolution, die auf die Transformation der Menschheit als Ganzes und die Abschaffung der historischen Nationalstaaten, welche noch immer den Rahmen der internationalen Beziehungen bilden, abzielt. Um dieses Ziel zu erreichen verwenden die Globalisten eine Form der sozialen Ingenieurskunst, die menschliche Gesellschaften in einer fortschrittlichen und fortdauernden Art beeinflusst. Diese Methodologie \u2013 die auf eine heimliche und ununterbrochene Transformation der Gesellschaft mit dem Wissen der B\u00fcrger abzielt \u2013 wurde theoretisch von den Gr\u00fcnderv\u00e4tern der Kybernetik und des Kulturmarxismus erdacht. Heute wird sie von Soros\u2019 Netzwerken mit einer in der gegenw\u00e4rtigen Epoche nie dagewesenen Effizienz betrieben. Es handelt sich dabei um eine \u00fcberpolitische oder metapolitische Konzeption, welche darauf abzielt die gegenw\u00e4rtige Politik schrittweise aufzul\u00f6sen sowie die Rechte der Nationalstaaten in einem weltweiten \u201cSuperstaat\u201d, der den Rahmen und die F\u00fchrung des Lebens der gesamten Menschheit bestimmen w\u00fcrde. Eine Idee der Menschheit als einer einheitlichen und den ganzen Planeten integrierenden \u00d6kumene.<\/p>\n
Dieser Begriff der \u201cOffenen Gesellschaft\u201d ist das radikale Ergebnis eines historischen Prozesses der S\u00e4kularisierung, der im Westen mit der Renaissance einsetzte. Ein Prozess, indem verschiedene Phasen einander abl\u00f6sten: Reformation, Aufkl\u00e4rung, Saint-Simonianismus, Utopischer Sozialismus, theoretischer Marxismus, urspr\u00fcnglicher Kommunismus und Bolschewismus (der schlie\u00dflich in den Stalinismus und \u201cSowjetismus\u201d mutierte); kultureller Marxismus und Freudo-Marxismus nach 1945 und schlie\u00dflich Liberalismus-Libertarianismus danach.<\/p>\n
Jede Welle dieser s\u00e4kularistischen Bewegung ist radikaler und tiefer als die Vorhergehende. Die Offene Gesellschaft als ein metapolitisches Projekt synthetisiert alle vorhergehenden Phasen dieses S\u00e4kularisierungsprozesses. Sie fungiert auch als Verbindungsst\u00fcck zwischen dem anti-stalinistischen Freudo-Marxismus und der liberalen Kritik des Authoritarismus und Historizismus, der von Karl Popper zu dieser Zeit durchgef\u00fchrt wurde. Anstelle eines platonischen, hegelianischen, marxistischen oder faschistischen \u201cHistorizismus\u201d ersetzt die Offene Gesellschaft den Kategorischen und teleologischen Imperativ der Konvergenz aller menschlichen Gesellschaften hin zu einem einzigen globalen \u201cDemos\u201d. Die geopolitische und historische Konzeption eines unterschiedlichen Menschen ersetzt sie durch die universalistische und kosmopolitische Konzeption einer grenzenlosen Menschheit. Die Zur\u00fcckweisung des Historizismus, die f\u00fcr das Konzept der Offenen Gesellschaft spezifisch ist \u2013 von Popper geschaffen und von Soros radikalisiert \u2013 f\u00fchrt paradoxerweise zu einem \u201cHistorizismus vom Ende der Geschichte\u201d. Ein Ende der Geschichte, das alle menschlichen Narrative konvergieren und in einer weltweiten Einheit der Menschheit verschmelzen lassen solle, war endlich realisiert. Hier existiert keine Dialektik zwischen dem Einen und dem Partikularen mehr, sondern viel mehr eine Verwirrung und Vereinigung des Partikularismus in einer allgegenw\u00e4rtigen und planetaren Einheit.<\/p>\n
Der Begriff der Offenen Gesellschaft deckt sich sehr genau mit dem Universum, das von Carl Schmitt in seinem Text \u201cDer Begriff des Politischen\u201d genannt wird. Ein Universum, dass durch seinen Anspruch universal zu sein, dazu tendiert, die eigentliche Existenz des Politischen, welches von Natur aus \u201cpluralistisch\u201d ist, zu leugnen. Die Offene Gesellschaft als die Idealvorstellung vom Ende der nationalen Verschiedenheit um einen definitiven und utopischen (im buchst\u00e4blichen Sinne) Weltfrieden zu erreichen ist die Negation der Essenz des Politischen, wie es von Carl Schmitt und allen konservativen Denkern definiert wird. Die Offene Gesellschaft ist eigentlich eine kosmopolitische Gesellschaft, deren Horizont das Ende der Geopolitik und das Ende der Politik ist.<\/p>\n
Aus diesem Grund nutzt sie soziale Ingenieurskunst und Kybernetik zur Kontrolle der entnationalisierten Menschenmassen durch post-politische Mittel, die sie selbst zu verwalten denkt. Aber w\u00e4hrend die Offene Gesellschaft die normale Ordnung der internationalen Beziehungen aufl\u00f6st, indem sie diese von innen parasit\u00e4r durch \u00fcberstaatliche und transnationale Identit\u00e4ten zersetzt, entsteht eine Art universaler B\u00fcrgerkrieg, dessen Flammen st\u00e4ndig die gegenw\u00e4rtigen Ereignisse erhellen. Das spiegelt sich in gegenw\u00e4rtigen Konflikten wieder, die immer weniger aus erkl\u00e4rten zwischenstaatlichen Kriegen bestehen, und immer mehr aus asymmetrischen und hybriden Konflikten, in welchen sich die \u201cPartisanen\u201d und Piraten einer universalen, liquiden Gesellschaft gegenseitig in zunehmend vagen, brutalen und unkonventionellen Kriegsschaupl\u00e4tzen gegen\u00fcberstehen. Im Geiste des Globalismus sind diese Kriege Prolegomena und der notwendige Prozess hin zu einem Ende der internationalen Gegens\u00e4tze.<\/p>\n
So wie der Kosmopolitismus und sein anti-staatlicher Millenarismus voranschreiten, so schreitet der B\u00fcrgerkrieg voran. Um diesen unvermeidlichen Trend zu z\u00fcgeln, versucht er, \u00e4hnlich wie der urspr\u00fcngliche Kommunismus, das Ideal vom Ende der Staatlichkeit und einer postpolitischen Parusie zur R\u00fcckkehr einer gewaltt\u00e4tigeren Willk\u00fcr zu f\u00fchren, wie sie jeder Staat in der Geschichte seinen B\u00fcrgern zugef\u00fcgt hat. Wenn die Nationalstaaten bezwungen sein werden, wird sich ein Welt-Leviathan von unvorhergesehener und ungez\u00e4hmter Brutalit\u00e4t erheben. Die Gelbwesten haben sich dieses Jahr gegen einen Avatar dieses liberalen Leviathans erhoben. Der liberale Leviathan besch\u00fctzt die Einwanderer, die er als Sklaven ben\u00f6tigt und um die Nationen aufzul\u00f6sen, aber er sticht die Augen der Franzosen aus, die sich den Konsequenzen des Globalismus entgegenstellen. Der Macron-Merkel Leviathan ben\u00f6tigt mehr Einwanderer um Volksaufst\u00e4nde zu verhindern und diese in Hilfspolizisten gegen franz\u00f6sische Patrioten zu verwandeln. Morgen schon kann sich der gesamte liberale Westen in einen Leviathan verwandeln, wenn er sich mit der Gefahr der internationalen Ansteckung durch eine R\u00fcckkehr des Nationalismus konfrontiert sieht, und es ist haupts\u00e4chlich die Europ\u00e4ische Union, die niemals damit einverstanden sein wird, ihre jakobinisch-globalistische F\u00f6deration in ein B\u00fcndnis der souver\u00e4nen, aber miteinander kooperierenden Nationalstaaten umzuwandeln.<\/p>\n
Die Offene Gesellschaft und die gegenw\u00e4rtigen geopolitischen Gr\u00e4ben<\/h2>\n \u00a0<\/strong> \nIm Angesicht dieses weltweiten Projekts einer transnationalen Offenen Gesellschaft intensiviert sich in der westlichen Welt der Kampf zwischen den Globalisten im Geiste Soros\u2019 (wie Merkel-Macron und anderen wie Trudeau) und einem Trend, den ich als neowestlich beschreiben w\u00fcrde (hierunter fallen Trump-Orban-Salvini). Diese Trennung zwischen Globalisten und Neowestlern zieht sich durch den Westen und ist von gro\u00dfer Bedeutung f\u00fcr die Zukunft des Systems der internationalen Beziehungen. Werden wir uns hin zu einer st\u00e4rker globalistischen Integration bewegen oder werden die anglo-protestantische Welt und ihre Verb\u00fcndeten zusammenhalten, um einer Eurasischen strategischen Allianz und der Entstehung einer post-westlichen Welt entgegenzutreten? \nUm eine freie Hand im geo-\u00f6konomischen Krieg zwischen dem amerikanischen Empire und seinen strategischen eurasischen Rivalen zu haben, wird es f\u00fcr die Neowestler immer wichtiger den Einfluss des Sorosnetzwerks innerhalb des Westen einzud\u00e4mmen und ihn auf au\u00dferhalb des Westens zu begrenzen. In diesem Sinne kann es n\u00fctzlich sein, um die erdgebundenen Giganten China und Russland in die Schranken zu weisen. So wie es in Hongkong, der Ukraine, Georgien, Armenien und \u00fcberall anders verwendet wird, um das K\u00fcstenland abzuschlie\u00dfen, welches das eurasische Herzland einkreist. Neowestler (welche nicht das Selbe wie Neokonservative aus der Bush-\u00c4ra sind) werden sich manchmal mit rechtsgerichteten Zionisten einig, um die Allianz zwischen dem Sorosnetzwerk und der israelischen Linken um Ehud Barak zu kontern, aber sie k\u00f6nnen auch auseinander gehen, wie sich erst am k\u00fcrzlich vollzogenen Ausschluss von John Bolton illustieren l\u00e4sst. In diesen H\u00f6hen der politischen Macht des Westens bl\u00e4st der Wind sehr scharf und \u00e4ndert seine Richtung sehr schnell\u2026<\/p>\nDie Epsteinaff\u00e4re war ein guter Indikator f\u00fcr die Friktion zwischen der globalistischen \u201cSoros\u201d Linken und der philozionistischen neowestlichen Rechten. 2015 hatte Trump Bill Clinton wegen seiner beharrlichen Teilnahme an von Jeffrey Epstein veranstalten \u201cPerformances\u201d kritisiert. Sobald man Epstein des Missbrauchs Minderj\u00e4hriger verd\u00e4chtigt hatte, nahm Donald Trump Kontakt mit Bradley Edwards auf, dem Anwalt der jungen Opfer. Bradley Edwards behauptet sogar, dass Trump der einzige Mensch war, der dies getan hat und bezeichnet die Zusammenarbeit mit ihm als extrem wichtig.<\/p>\n
Wir wissen auch von Epsteins N\u00e4he zu Ehud Barak, ein Naheverh\u00e4ltnis, das durch Fotos der Daily Mail enth\u00fcllt wurde, die Ehud Barak zeigen wie er \u201cJeffrey Epsteins\u2019 Anwesen in New York im Jahr 2016 betritt, sein Gesicht dabei teilweise bedeckt, zusammen mit anderen jungen Frauen, welche das Anwesen am selben Tag betreten.\u201d Ehud Barak, der noch Ende Juni 2019 \u201cdas Ende der Netanyahu-\u00c4ra\u201d angek\u00fcndigt hatte, fand sich pl\u00f6tzlich in den Schlagzeilen der Daily Mail (der verkaufsm\u00e4\u00dfig zweitgr\u00f6\u00dften britischen Tageszeitung) als Animateur minderj\u00e4hriger M\u00e4dchen wieder. Dies alles geschah inmitten einer von Spannungen um den Brexit gepr\u00e4gten Periode. Der Brexit wurde von der Regierung Trump gegen die sorosnahen Euroglobalisten unterst\u00fctzt. Ehud Barak wird regelm\u00e4\u00dfig von der israelischen Rechten beschuldigt, von Soros und seinen israelischen Vertretern unterst\u00fctzt zu werden. Netanyahu war als erster hocherfreut \u00fcber die schmutzigen Enth\u00fcllungen \u00fcber Ehud Barak. Diese Enth\u00fcllungen ereigneten sich kurz vor den Wahlen zur gesetzgebenden Versammlung in Israel und erwiesen sich als schwerwiegend f\u00fcr den Likud. \nWir sehen hier eine Achse Trump-Netanyahu im Konflikt mit einer internationalen Clinton-Epstein-Barak-Soros Linken. Und das ist nur der herausragendste Punkt dieser Konfrontation, da an den am meisten umstrittenen sozialen Themen wie Abtreibung, LGBT, Kommunitarismus oder nationaler Identit\u00e4t diese zwei Orientierungen des Westens regelm\u00e4\u00dfig einander gegen\u00fcberstehen und divergieren.<\/p>\n
Am Schluss meiner Studie \u00fcber Soros\u2019 politische Netzwerke sprach ich von \u201cEinheit und Teilung innerhalb des politischen Judentums.\u201d; seitdem hat sich diese Trennlinie nur versch\u00e4rft. Der sehr einflussreiche Neokonservative Daniel Pipes geht sogar so weit und spricht von einer \u201cFundamentalopposition zwischen dem Staat Israel und dem j\u00fcdischen Establishment in Europa.\u201d Daniel Pipes beschuldigt daher die j\u00fcdische Linke der Diaspora jene Allianz, welche die Juden mit westlichen Konservativen und Populisten eingehen sollen, abzulehnen; eine Allianz die es m\u00f6glich machen w\u00fcrde, den Feinden Israels und des Westens entgegenzutreten, der Linken und dem Islam. Diese st\u00e4ndige Anprangerung der \u201cislamischen Linken\u201d ist die Linie, die Goldnadel, Elizabeth Levy, Ivan Rioufol, Eric Zemmour und Medien wie das Magazin l\u2019Incorrect in Frankreich verfolgen. Es ist eine Strategie, die darauf abziehlt die europ\u00e4ischen Nationen in eine j\u00fcdisch-westliche, amerikanisch zentrierte Allianz ins Angesicht des soroschen\u2019 Kosmopolitismus zu treiben. Diese geopolitische Richtung hat schon immer in den Vereinigten Staaten existiert, wo Robert Strausz-Hup\u00e9 (von j\u00fcdischer und hugenottischer Abstammung) das Foreign Policy Research Institute (FPRI) (Forschungsinstitut f\u00fcr Au\u00dfenpolitik, Anmerkung AM) in den 1950er Jahren gegr\u00fcndet hat, ein einflussreiches geopolitisches Schulungszentrum, das konzeptionell darauf abzielt Amerika im Zusammenhang des Kalten Krieges aufzur\u00fcsten.<\/p>\n
Robert Strausz war gewisserma\u00dfen der Vater des Neokonservatismus, der die Theorie entwarf, dass ein dekadentes Europa aus den Klauen Russlands, Chinas und des arabischen Asiens gerettet werden m\u00fcsse. Um dies zu erreichen muss Europa wie eine Provinz des amerikanischen Reiches verwaltet werden, vergleichbar mit der Rolle, die das R\u00f6mische Reich f\u00fcr die griechischen St\u00e4dte im Kampf gegen das asiatische Persien spielte. Er theoretisierte auch die Idee eines universellen amerikanischen Empires als bewaffneter Aufkl\u00e4rer f\u00fcr die globale Demokratie. Eine Idee, die wiederum von den Neokonservativen des Project for the New American Century (PNAC) in den sp\u00e4ten 1990er Jahren aufgegriffen werden wurde.<\/p>\n
Neowestler wie Trump (oder sein ehemaliger Berater Bannon) sind viel realistischer, weniger idealistischer und daher im geringeren Ma\u00dfe interventionistisch als die Neokonservativen. Sie sind weniger an der Idee eines universellen amerikanischen Empires, als an der Verhinderung des Auseinanderbrechens der Vereinigten Staaten unter dem Gewicht ihrer inneren Widerspr\u00fcche interessiert, w\u00e4hrend sie den amerikanischen Einfluss stark genug aufrecht erhalten wollen, um den Aufstieg Chinas auszugleichen und dabei an der Spitze des internationalen Systems im 21. Jahrhundert zu bleiben.<\/p>\n
Aber Trump h\u00e4lt nicht die gesamte Struktur der amerikanischen Macht in seinen H\u00e4nden, woraus sich die harschen globalistischen oder zionistischen Tendenzen erkl\u00e4ren (welche sich gegenseitig scharf entgegen stehen), die den Vereinigten Staaten ihre jeweilige Agenda aufzwingen und damit Trump davon abhalten seine Wahlversprechen und eine R\u00fcckkehr zu einem moderaten Isolationismus zu erf\u00fcllen. Wie wir sehen k\u00f6nnen, ist das internationale geopolitische System zwischen verschiedenen Entwicklungslinien geteilt, die jeweils versuchen ihre eigenen geopolitischen, ideologischen und sozialen Orientierungen durchzusetzen.<\/p>\n
Diese Entwicklungen k\u00f6nnten wie folgt herunter gebrochen werden:<\/h2>\n 1. Ein neowestlicher Pankonservatismus, der von der Trumpadministration und ihren Alliierten in Europa, Gro\u00dfbritannien und der israelischen Rechten propagiert wird. Dieser Pankonservatismus zielt darauf ab Russland von China zu trennen und eine strategische Allianz zwischen Russland und der EU zu verhindern. In gewisser Weise wird hier Samuel Huntingtons\u2019 Denken erweitert. Oberfl\u00e4chliche Kommentatoren lachten \u00fcber Trumps Absichten Gr\u00f6nland zu kaufen, aber abgesehen davon, dass es einen strategischen Br\u00fcckenkopf \u00fcber den Atlantischen Ozean gegen Russland und Eurasien bilden w\u00fcrde, sollten wir uns daran erinnern, dass Samuel Huntington in seinem Buch \u201cKampf der Kulturen\u201d genau Gr\u00f6nland und Skandinavien als Teil der westlich christlichen Zivilisation innerhalb der Weltzivilisationen definiert hatte. Dieser Pankonservatismus, der Punkt um Punkt auf dem westlichen Schachbrett errang, hat erst k\u00fcrzlich einige R\u00fcckschl\u00e4ge erhalten, zum Beispiel mit dem Stracheskandal in \u00d6sterreich, dem Ende der Lega\/MS5 Koalition in Italien und der Blockade des Brexits in Gro\u00dfbritannien. Dies beweist die noch immer intakte Macht der Anh\u00e4nger Soros in Europa.<\/p>\n
2. Ein rein nach der Facon Soros gepr\u00e4gter globalistischer Europagedanke, dessen politischer Schwerpunkt gegenw\u00e4rtig vom Paar Macron-Merkel verk\u00f6rpert wird. Daher r\u00fchrt der Vertrag von Aix-la-Chapelle (Aachen) (Vertrag \u00fcber die deutsch-franz\u00f6sische Kooperation und Integration), der von Macron und Merkel in diesem Jahr unterzeichnet wurde. Dieser Vertrag zielt darauf ab, einen integrierten globalistischen Kontinentalpol zu schaffen und einen Plan B f\u00fcr die EU im Angesicht der Gefahren des Zusammenbruches oder auch einer einfachen Wandlung der Orientierung der EU durch den Aufstieg des Souver\u00e4nismus in Europa abzuschlie\u00dfen. Dieser Aufstieg wurde zumindest f\u00fcr den Moment durch das politische Man\u00f6vrieren in Italien, Gro\u00dfbritannien und \u00d6sterreich aufgehalten.<\/p>\n
3. Eine geo-\u00f6konomische Integration Eurasien, dessen Hauptantriebskraft China ist und welche die Durchf\u00fchrung des gro\u00dfen kontinentalen Projekts einer \u201cNeuen Seidenstra\u00dfe\u201d begehrt. Es sollte in Erinnerung gerufen werden, dass das Projekt f\u00fcr eine Neue Seidenstra\u00dfe offiziell als \u201cEin G\u00fcrtel, eine Stra\u00dfe\u201d (OBOR) betitelt wird und darauf abzielt sich vom Pazifischen Ozean bis zum Baltischen Meer hin auszudehnen und neben China auf \u201c64 asiatische, nah\u00f6stliche, afrikanische, zentral- und osteurop\u00e4ische Staaten abzielt.\u201d Mit einem Budget von 800 Milliarden bis einer Billion Dollar (f\u00fcnf bis sechsmal die Menge des Budgets des Marshall Plans) k\u00f6nnte dieses Projekt China dazu in die Lage versetzen das zu tun, was angels\u00e4chsische Geopolitiker immer gef\u00fcrchtet haben: die Integration des Eurasischen Kontinents als Ganzem bis 2049, dem Jahrestag der Gr\u00fcndung der Chinesischen Volksrepublik. Ein \u00f6konomische Integration, die das Zentrum der Weltwirtschaft vom Westen nach Eurasien verschieben w\u00fcrde, aber einem Eurasien gef\u00fchrt von China und nicht von Europa und Russland.<\/p>\n
F\u00fcr eine vierte geostrategische Orientierung Europas<\/h2>\n Wir m\u00fcssen realistisch bleiben: In jedem der drei Szenarien, die ich soeben ausgef\u00fchrt habe, f\u00e4llt den \u201ceingeborenen europ\u00e4ischen\u201d V\u00f6lkern ein Schicksal zu, dass eher dem politischer Objekte als dem von Subjekten gleicht. Die gegenw\u00e4rtige Situation ist auf mehreren Ebenen sehr gef\u00e4hrlich f\u00fcr unsere V\u00f6lker: auf der demographischen, \u00f6konomischen, sicherheitstechnischen, kulturellen, zivilisatorischen, religi\u00f6sen Ebene usw.<\/p>\n
In Hinsicht auf Werte und einen bestimmten Willen die globalistische Kultur des Todes zu z\u00fcgeln, erscheinen der Pankonservatismus und seine souver\u00e4nistischen B\u00fcndnispartner die beste der drei Optionen zu sein, mit dem permanenten Schmarotzen fanatischer Zionisten ist diese Orientierung aber problematisch f\u00fcr unsere geostrategischen Interessen im Nahen Osten und Eurasien. \nGenauso wie das Europ\u00e4ertum Macrons, Attalis, Soros und Merkels zielt er nicht auf Bildung eines B\u00fcndnisses europ\u00e4ischer Nationalstaaten ab, um eine h\u00f6here Ebene geopolitischer Macht zu erreichen, sondern eher auf die Erschaffung eines paneurop\u00e4ischen politischen Raumes und \u201cDemos\u201d, welche die historischen europ\u00e4ischen Nationen im Rahmen einer Weltregierung ersetzen k\u00f6nnte. Dieser sogenannte europ\u00e4ische Souver\u00e4nismus muss gegen eine Aporie ank\u00e4mpfen: Wie soll sich irgendein kontinentaler Souver\u00e4nismus mit dem kategorischen Imperativ Kants, von einem Europa als einer regionalen Welt die Teil eines integrierten weltweiten Regierung ist, vereinbaren? Dieser Europ\u00e4ismus ist nichts anderes als ein Kosmopolitismus, maskiert durch die Versprechungen europ\u00e4ischer Souver\u00e4nit\u00e4t, die sich niemals erf\u00fcllen werden.<\/p>\n
Um es noch schlimmer zu machen, ist der europ\u00e4ische Globalismus zwar bestimmt dazu universal zu sein, jedoch nicht f\u00fcr M\u00e4chte au\u00dferhalb des Westens. Die M\u00e4chte, die sich dem Kampf gegen Soros\u2019 kategorischen Imperativ der Weltregierung verschrieben haben, betrachten ihn als neuen Avatar des westlichen Kolonialismus. Dar\u00fcber hinaus entwaffnet dieser europ\u00e4ische Globalismus Europa im normalen Gang der weltweiten Angelegenheiten, um unsere Interessen aufrecht zu erhalten oder sogar auszudehnen im andauernden Kampf zwischen den geopolitischen M\u00e4chten. Dieser europ\u00e4ische Globalismus ist nicht universal und nur eine geostrategische Orientierung unter vielen, aber eine die sich in letzter Konsequenz f\u00fcr Europa als Ganzes t\u00f6dlich erweisen k\u00f6nnte.<\/p>\n
F\u00fcr uns Europ\u00e4er ist die Vision, der geopolitische Kompass, der uns leiten sollte, so scheint es mir, die immer aktualisierbare Idee der Achse Paris-Berlin-Moskau (oder Moskau-Berlin-Paris) und ein strategisch-kontinentales \u00dcbereinkommen zwischen blockfreien Souver\u00e4nisten. Dies ist die einzige geopolitische und zivilisatorische Option, die uns in die Lage versetzt zuallererst dem europ\u00e4ischen Globalismus und der t\u00f6dlichen Europ\u00e4ischen Union von Soros\/Macron\/Merkel entgegenzutreten, aber auch der neowestlerischen Anglosph\u00e4re und Chinas Aufstieg Grenzen zu setzen. Es w\u00e4re sch\u00f6n, wenn wir nicht zwischen der Bestie des Meeres und der Bestie der Erde, zwischen Leviathan und Behemoth, w\u00e4hlen m\u00fcssten\u2026<\/p>\n
Nur ein erneuerter Wille zur Macht und eine euro-russische Kooperation k\u00f6nnten unser bevorstehendes Dienertum zum einen oder die Verbreitung des Weltb\u00fcrgerkriegs zum anderen aufhalten. Nur ein Streben nach euro-russischer Kooperation kann verhindern, dass die romanisch-germanischen und turanischen V\u00f6lker im globalen geo-\u00f6konomischen Krieg auseinander dividiert werden zwischen Neowestlertum, Neoasiatismus und postnationalem Globalismus. Auf diesem Weg ist Moldawien ein Grundstein dieser ambitionierten aber vitalen geopolitischen Architektur f\u00fcr die Zukunft unserer V\u00f6lker und Nachkommen.<\/p>\n
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Bei dem folgenden Text handelt es sich um eine Rede, gehalten von Pierre-Antoine Plaquevent, einem freiberuflichen Journalisten, politischen Analysten sowie Experten f\u00fcr Softpower und Informationskrieg aus Frankreich, auf dem III. Kischinauforum. Das Kischinauforum wurde 2017 gegr\u00fcndet und dient als ein akademischer Austausch diverser antiglobalistischer Dissidenten, die sich der amerikanischen Hegemonie entgegenstellen. Das Forum wurde von […]<\/p>","protected":false},"author":28,"featured_media":6453,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_et_pb_use_builder":"","_et_pb_old_content":"","_et_gb_content_width":"","_jetpack_memberships_contains_paid_content":false,"footnotes":""},"categories":[11],"tags":[47,214,253,154,63],"class_list":["post-6082","post","type-post","status-publish","format-standard","has-post-thumbnail","hentry","category-philosophie-theorie","tag-amerikanismus","tag-eurasien","tag-europa","tag-geopolitik","tag-usa"],"yoast_head":"\n
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