{"id":4137,"date":"2019-11-28T21:21:33","date_gmt":"2019-11-28T20:21:33","guid":{"rendered":"https:\/\/gegenstrom.org\/?p=4137"},"modified":"2020-02-05T09:04:45","modified_gmt":"2020-02-05T08:04:45","slug":"rechtes-colloquium-zum-thema-szenarien-2035-metapol-laedt-zu-geopolitischem-seminar-ein","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/gegenstrom.org\/en\/rechtes-colloquium-zum-thema-szenarien-2035-metapol-laedt-zu-geopolitischem-seminar-ein\/","title":{"rendered":"Rechtes Colloquium zum Thema Szenarien 2035: MetaPol l\u00e4dt zu geopolitischem Seminar ein"},"content":{"rendered":"
Am 23. November 2019 lud MetaPol zum 5. Mal in Folge zu seinem Seminar f\u00fcr rechte Metapolitik ein. Dabei ging es in erster Linie um geopolitische Fragen. Die Referenten analysierten den Status Quo und beantworteten europaspezifische Fragen in Form eines Colloquiums zusammen mit dem Auditorium. Aufgabe des Seminars war es, geopolitische Grundlagen zu vermitteln, die wahrscheinlichsten globalen Trends aufzuzeigen sowie eine M\u00f6glichkeitsfeldanalyse vorzunehmen, die m\u00f6gliche Szenarien im Jahr 2035 aufzeigen sollte. Zuletzt ging es dem veranstaltenden Verlag darum, innerhalb der Rechten Impulse zu setzen, um eine weiterf\u00fchrende Analyse zu gew\u00e4hrleisten.<\/p>\n
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Zun\u00e4chst f\u00fchrte der Wirtschaftswissenschaftler Peter Steinborn das Auditorium in das Thema ein. Darin bekr\u00e4ftigte er die Wichtigkeit des Themas, obgleich es abstrakt wirken mag. \u201eGeopolitik k\u00f6nnen nicht nur Staaten oder Parteien, sondern auch Einzelpersonen und kleinere Gruppen<\/em>\u201c, so das MetaPol-Mitglied. Des Weiteren sch\u00e4lte der \u00d6konom heraus, dass es \u201ekeine Politik auf nationaler Ebene ohne einen globalen Blick, also auf internationaler Ebene<\/em>\u201c geben k\u00f6nne. Es sei wichtig, die Welt als einen Komplex aus Komplexen zu begreifen und sich von eindimensionalen und monokausalen Denkstrukturen zu l\u00f6sen. Dabei sei es ratsam, sich dialektischer Denkmethoden zu bedienen, die es dem Beobachter erm\u00f6glichen \u201eder Wahrheit asymptotisch n\u00e4her zu kommen<\/em>\u201c. Schlie\u00dflich h\u00e4nge nach Alexander von Humboldt \u201ealles mit allem zusammen<\/em>\u201c, wobei Steinborn betonte, dass es darauf ank\u00e4me \u201edie Art und Weise, wie die Dinge miteinander zusammenhingen, zu ergr\u00fcnden<\/em>\u201c.<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Der Historiker und Politikwissenschaftler Dominik Schwarzenberger referierte danach \u00fcber die Grundlagen der Geopolitik. Dabei zeichnete der Experte f\u00fcr Identit\u00e4ts- und Religionsfragen ein Ebenenmodell, welches explizit f\u00fcr L\u00e4nderanalysen herangezogen werden kann. Demnach g\u00e4be es verschiedene Ebenen, auf denen l\u00e4nderspezifische Fragen und Probleme betrachtet werden k\u00f6nnen. U. a. unterscheidet Schwarzenberger zwischen der Ebene des Volkstums bzw. der Nation, der Ebene der Werte bzw. Ideologie, der Ebene der Religion, der Ebene der Wirtschaft und der Ebene der Geopolitik. \u201eDas Ebenen-Modell dient der Analyse von Konflikten und B\u00fcndnissen, es zeigt Schwerpunkte und Motive. Zus\u00e4tzlich k\u00f6nnen auch Pers\u00f6nlichkeiten eingeordnet werden<\/em>\u201c, so der Politologe. Anhand von Beispielen wie dem Ukraine-Konflikt veranschaulichte Dominik Schwarzenberger, wie sein Modell in der Praxis anzuwenden sei. Zum Schluss ging er auf die wichtigsten globalen Trends ein, worin er u. a. eine starke gesellschaftliche Polarisation weltweit in Erw\u00e4gung zieht. Welche m\u00f6glichen Entwicklungen in den n\u00e4chsten 5 bis 15 Jahren zu erwarten sind, wurde bereits auf Gegenstrom<\/a>\u00a0behandelt.<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Der ehemalige Politik-Professor Dr. Tomislav Sunic skizzierte dem Publikum ein m\u00f6gliches multiethnisches Europa, \u201edas sich in Aussehen und Charakter irreversibel ver\u00e4ndern k\u00f6nnte<\/em>\u201c. Bereits jetzt g\u00e4be es \u201ein Westeuropa keinen Staat (mehr), der ethnisch und kulturell so homogen ist, wie es vor etwa 60 Jahren noch der Fall war<\/em>\u201c. Die Balkanisierung Europas steht daher als Synonym f\u00fcr die Entfremdung, die auch als \u201egro\u00dfer Austausch<\/em>\u201c bezeichnet werden k\u00f6nne. Es handele sich hierbei um eine moderne V\u00f6lkerwanderung, die das Leben in Europa, so wie wir es kennen, grundlegend gef\u00e4hrdet. Dabei sch\u00e4lte der kroatische Politikwissenschaftler heraus, dass nicht etwa den hier Einwandernden die Schuld zu geben ist, sondern den Eliten, die \u201enicht den Mut haben, diese Transformation aufzuhalten<\/em>\u201c. Demnach sei die Grenzschlie\u00dfung, der Globalisierungsprozess der letzten Jahrzehnte jederzeit r\u00fcckg\u00e4ngig zu machen, es bedarf lediglich des Willens zur Macht.<\/p>\n Obgleich Europa also zunehmend balkanisiert wird, ist selbiges relativ stabil. Als Ursache dieser tr\u00fcgerischen Stabilit\u00e4t macht Sunic die \u201eheilige Wirtschaftlichkeit<\/em>\u201c aus. Solange es den Menschen wirtschaftlich gut geht, werden die Verh\u00e4ltnisse \u2013 trotz gro\u00dfen Potenzials zur Zerrissenheit \u2013 mehr oder weniger stabil bleiben. Als Ausweg postulierte Dr. Sunic das Wiedererwachen eines biokulturellen Bewusstseins, welches als Anker fungieren k\u00f6nne. Sobald die \u201eheilige Wirtschaftlichkeit\u201c, der \u201eheilige Wohlstand\u201c wegbricht, w\u00fcrde es zu einer R\u00fcckbesinnung kommen.<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Um dem Anspruch der Debattenkultur von MetaPol gerecht zu werden, wurde ein Colloquium und eine Podiumsdiskussion durchgef\u00fchrt. Die Referenten vertieften ihre Thesen und arbeiteten in Interaktion mit den Zuh\u00f6rern, die Fragen stellen und Anregungen geben konnten. Im letzten Teil des Colloquiums wurde eine Art Vision gezeichnet, wie Europa sich entwickeln k\u00f6nnte. Es wird dazu weitere Seminare und Colloquien geben, die Ausarbeitungen mit sich bringen sollen.<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Die Debattenkultur ist ein signifikanter Kern eines jeden akademischen und objektiven Umgangs mit Sachthemen. Obgleich sich MetaPol auch als Bindeglied zwischen den Str\u00f6mungen versteht und daher auch vision\u00e4re Ans\u00e4tze f\u00f6rdern will, legt die Organisation hohen Wert auf eine akademische, also wissenschaftliche Analyse. Es gilt, die Lage stets sachlich und interdisziplin\u00e4r zu erfassen, um daraus die richtigen strategischen \u00dcberlegungen ableiten zu k\u00f6nnen. Dazu m\u00fcssen die wichtigsten Fragen definiert werden, bevor sie beantwortet werden k\u00f6nnen.<\/p>","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Am 23. November 2019 lud MetaPol zum 5. Mal in Folge zu seinem Seminar f\u00fcr rechte Metapolitik ein. Dabei ging es in erster Linie um geopolitische Fragen. 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Droht die Balkanisierung Europas?<\/h2>\n
Colloquium mit dem Auditorium<\/h2>\n
Unser akademischer Anspruch<\/h2>\n