{"id":1241,"date":"2018-08-21T13:07:47","date_gmt":"2018-08-21T12:07:47","guid":{"rendered":"https:\/\/gegenstrom.org\/?p=1241"},"modified":"2024-10-03T20:01:24","modified_gmt":"2024-10-03T18:01:24","slug":"neue-wege-teil-ii","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/gegenstrom.org\/en\/neue-wege-teil-ii\/","title":{"rendered":"Neue Wege \u2013 Teil II"},"content":{"rendered":"

Die Aussichtslosigkeit des politischen Kampfes und ihre Ursachen<\/h1>\n

Im zweiten Teil dieser Reihe wird das Gemeinschaftsprojekt des \u201eLebens im Klan\u201c, wie es die Gruppe selbst nennt, vorgestellt, welches sich insbesondere um die in identit\u00e4ren Kreisen zunehmend an Bekanntschaft gewinnende Musikgruppe \u201eLes Brigandes\u201c dreht. Bekannt wurde diese insbesondere durch ihre Musikvideos, in welchen die jungen S\u00e4ngerinnen der Gruppe immer mit maskierten Gesichtern auftreten. Die Lebensgemeinschaft bezeichnet sich selbst als \u201eBriganden\u201c, was im Deutschen soviel wie \u201eBanditen\u201c bedeutet. Die Bezeichnung \u201eBrigandes\u201c geht auf die Menschen der Vend\u00e9e zur\u00fcck, welche sich zu Zeiten der franz\u00f6sischen Revolution 1789 gegen den Terror der Revolution\u00e4re aufstellten. Aufgrund dessen wurde zum Mord an den Vend\u00e9es aufgerufen, welche von den Republikanern als \u201eBanditen\u201c \u2013 also \u201eBrigandes\u201c \u2013 bezeichnet wurden. Da im Zuge dieses \u00dcberlebenskampfes auch viele Frauen in den offensiven Kampf \u00fcbergingen, hat die Musikgruppe diese Bezeichnung f\u00fcr ihr Projekt ausgew\u00e4hlt. Insgesamt stehen ihre Mitglieder in einer tiefen Feindschaft zu den idealen der Franz\u00f6sischen Revolution, aber dazu sp\u00e4ter mehr.<\/span><\/p>\n

Die Ausf\u00fchrungen \u00fcber das Projekt des Lebens im Klan gehen zum gr\u00f6\u00dften Teil auf das von der Gruppe eigens herausgebrachte Werk \u201eDas Manifest der Zukunft im Klan\u201c zur\u00fcck, welches im Jahre 2017 in deutscher \u00dcbersetzung im Arnshaugk Verlag erschien und 111 Seiten umfasst. Zudem enth\u00e4lt es einen reichlich bebilderten Teil aus dem Gemeinschaftsleben der Briganden. In der Einleitung weisen die Verfasser daraufhin, dass dieses Werk die allgemeine Weltanschauung des Klans wiedergibt und der Text darum bewusst kurz gehalten wurde sowie weitestgehend auf ausschweifende Ausf\u00fchrungen verzichtet wurde. So erinnert es in seinem Grundtenor durchaus an die Schrift von Steffen Hupka, welche im ersten Teil dieser Reihe vorgestellt wurde. Es sei bereits jetzt darauf hingewiesen, dass sich in vielen gedanklichen und – im Falle der Franzosen – auch praktischen Handlungen durchaus einige Parallelen finden lassen. Dazu sei zun\u00e4chst noch eine Ausf\u00fchrung Joel LaBruy\u00e8res, dem Ideengeber der Gruppierung, vorangestellt, welche im Vorwort des Buches Erw\u00e4hnung findet, bevor im ersten Teil dieses Artikels die Ideengeschichte der Gruppierung etwas genauer vorgestellt wird. Im zweiten Teil folgt eine Erl\u00e4uterung des seitens der Gruppierung praktizierten Handelns und seinen Leitprinzipien. Im dritten Teil wird kurz auf das Musikprojekt der Frauengruppe \u201eLes Brigandes\u201c eingegangen.<\/span><\/p>\n

\u201eEs kommt nicht darauf an, von allen verstanden zu werden, sondern von denen, f\u00fcr die es n\u00fctzlich und unverzichtbar ist. Am Anfang einer Kultur steht eine um h\u00f6herwertige Prinzipien vereinte Gruppe, die vereint die sch\u00f6pferische Energie entfesselt, mit der ein Volk befruchtet wird. Dieses Geschehen vollzieht sich im vorhinein, lange vor dem Ende der vorausgehenden Kultur.\u201c<\/em><\/span><\/p><\/blockquote>\n

Da dieses Projekt der Briganden bereits dahingehend realisiert ist, dass eine Anzahl Gleichgesinnter die Entscheidung getroffen hat, den Schritt des gemeinsamen Lebens zu vollziehen, und sich in Form einer Siedlungsgemeinschaft, dem Klan, gemeinsam niederzulassen, kann dieses Projekt als ein praktisches Beispiel f\u00fcr die im ersten Artikel behandelte Schrift von Steffen Hupka \u201eNeue Wege\u201c dienen. Es weist nat\u00fcrlich seine individuellen Eigenschaften auf, ist jedoch im Wesentlichen, insbesondere in der ausschlaggebenden Begr\u00fcndung f\u00fcr dieses Unterfangen, durchaus vergleichbar. Aus diesem Grund resultierte die Idee, die franz\u00f6sische Gruppierung eingehender zu behandeln.<\/span><\/p>\n

I. Die Ideengeschichte der Briganden<\/h2>\n

Der Einleitung zu ihrem Manifest folgend und dem ersten Abschnitt zuvor gehend, findet sich ein Abschnitt mit dem Titel \u201eDer Feind\u201c. In diesem wird der Gegner der Gruppierung umrissen sowie sein Treiben beschrieben. Das Ziel des Manifestes sei es, alle zu vereinen, \u201edie den Gegner erkannt haben, den Feind des Menschen und seines freien Geistes\u201c<\/em> (S. 19). Dieser Feind verk\u00f6rpere sich gem\u00e4\u00df den Briganden in der globalen Oligarchie, bestehend aus einer Kaste von Industriemagnaten, Bank- und Adelsh\u00e4usern sowie Geheimgesellschaften, die durch das Ihnen zur Verf\u00fcgung stehende Kapital Macht anh\u00e4ufen in dem Sie durch finanzielle Abh\u00e4ngigkeiten gepr\u00e4gte Netzwerke in Politik, Medien und Unterhaltung sowie anderen gesellschaftlichen Felder konstruieren (S. 19). Die Briganden z\u00e4hlen interessanterweise zu diesen Vereinigungen auch die \u201eGesellschaft Jesu\u201c. Um die Macht zu festigen h\u00e4tten die Feinde Kulturen zerst\u00f6rt und V\u00f6lker verdummt, Monarchien errichtet und die Natur ausgepl\u00fcndert. Als \u00fcbergeordnetes Endziel dieser Machenschaften sehen die Briganden die Zerst\u00f6rung des denkenden Menschen und seine Verwandlung in einen Konsumroboter an (S. 20). So formulieren Sie, dass dies die Erkenntnis sei, die ihrer Revolte zugrunde liege. Allem \u00fcbergeordnet sei eine dunkle Macht, deren Ursprung im Weiteren jedoch nicht genauer erl\u00e4utert wird, die sich der menschlichen Gier und Schw\u00e4chen bediene, und somit auch jene Marionettenspieler selbst in Gefangenheit halte. Dies mag im ersten Moment nach einer gewissen Vorbestimmtheit der Verh\u00e4ltnisse klingen, welcher die Briganden jedoch eine klare Absage erteilen (S. 20).<\/span><\/p>\n

Nach dieser kurzen Feindbestimmung widmet sich der erste Teil einer Auseinandersetzung mit der Gegenwart und ihren politisch-gesellschaftlichen Verh\u00e4ltnissen. Einleitend wird festgestellt: \u201eDen politischen Ereignissen, welche die abendl\u00e4ndische Welt umkrempelten, folgte eine allgemein Identit\u00e4tskrise. Nachdem schrittweise alle Bezugspunkte verlorengehen, hei\u00dft es, zum Wesentlichen zur\u00fcckzukehren.\u201c <\/em>(S. 22). Es kann hier nur gemutma\u00dft werden, welche Ereignisse hier gemeint sind, es liegt jedoch nahe, dass neben der Franz\u00f6sischen Revolution 1789, auf welche im weiteren Verlauf des Manifestes noch Bezug genommen wird, der Zweite Weltkrieg und der damit verbundene Siegeszug des Liberalkapitalismus sowie die Revolution 1968 und die Umw\u00e4lzung aller Werte starke Bezugspunkte der Gruppierung sind. In der Identit\u00e4tskrise der europ\u00e4ischen Menschen sehen die Briganden die Ursache des gesellschaftlichen Verfalls und dem drohenden Untergang der europ\u00e4ischen Kulturen. Dies sei zun\u00e4chst unabh\u00e4ngig von der Zahl der Einwanderer, die tagt\u00e4glich nach Frankreich str\u00f6men w\u00fcrden. In Anbetracht dieser Situation sei es f\u00fcr den sich im Besitz eines frischen und klaren Verstandes w\u00e4hnenden und nach Wahrheit, Sch\u00f6nheit und Kraft strebenden Menschen die einzige verbleibende M\u00f6glichkeit, sich in einer Lebensgemeinschaft gleichf\u00fchlender und gleichdenkender Menschen einzufinden. Daf\u00fcr m\u00fcsse er den Individualismus aufgeben, was leicht falle, sobald erkannt werde, welch \u201eVampir\u201c der Individualismus gegen\u00fcber dem Leben des Einzelnen darstelle (S. 23). In den folgenden Zeilen formulieren die Briganden ihre gew\u00fcnschten Adressaten. Dieser Appell lautet wie folgt:<\/span><\/p>\n

\u201eWir sprechen zu Menschen, die in der H\u00f6lle des technisch-amerikanischen Lebensstils, die sich \u00fcber die ganze Erde gebreitet hat, zu ersticken drohen.<\/em><\/span><\/p>\n

Wir sprechen zu denen, die den Wunsch versp\u00fcren, alles aufzugeben, um das Leben, das sie frei gew\u00e4hlt haben, zu leben.<\/em><\/span><\/p>\n

Wir sprechen zu denen, die keine Angst haben, sich eng mit anderen zusammenzufinden, um eine Bollwerk zu bilden, welches in der Lage ist, sie vor der tristen und kranken Art der modernen Gesellschaft zu sch\u00fctzen.<\/em><\/span><\/p>\n

Wir sprechen zu denen, die nichts zu verlieren haben, die man nicht mit Argumentationsketten \u00fcberzeugen mu\u00df und die bereit sind, alles, was sie gelernt haben, wieder in Frage zu stellen.<\/em><\/span><\/p>\n

Wir wenden uns an Gem\u00fcter, die bereit sind f\u00fcr die innere und \u00e4u\u00dfere Befreiung aus dem W\u00fcrgegriff der Weltordnung. <\/em><\/span><\/p>\n

Die Dringlichkeit der Lage appelliert an die Bildung von Klanen, um ein Leben in W\u00fcrde und Freiheit zu leben. Mit dem Klan meinen wir eine auf dem gleichen Flecken Erde vereinte menschliche Gemeinschaft, die sich einer Kultur und einer sozialen Ordnung der Br\u00fcderlichkeit verpflichtet wei\u00df.\u201c<\/em> (S. 23-24).<\/span><\/p><\/blockquote>\n

Hier zeigen sich bereits deutlich die Gemeinsamkeiten zwischen den Ideen Hupkas und der Briganden. Beide sehen den durch die westliche Lebensform hervorgerufenen Individualismus (Briganden) bzw. Liberalismus (Hupka) als die todbringende Ursache f\u00fcr die europ\u00e4ischen V\u00f6lker an, der es einzig durch einen Zusammenschluss in einer nach eigenen Werten und Gesetzm\u00e4\u00dfigkeiten geordneten Gemeinschaft zu entkommen gilt. Ebenfalls sehen beide Ans\u00e4tze die Sinnhaftigkeit diskussionsf\u00fchrender und argumentativer Wortf\u00fchrung nicht als gegeben an, da sich ihr Appell einzig an jene Menschen richtet, welche bereits emotional von der Richtigkeit des Handelns \u00fcberzeugt sind. Weitere \u00dcberschneidungen in der allgemeinen Beurteilung der Lage finden sich auch im weiteren Verlauf zu Gen\u00fcge. Im Kapitel \u201eLagebestimmung\u201c skizzieren die Briganden den geistig-moralischen Zustand der westlichen V\u00f6lker, welcher sich durch die Franz\u00f6sische Revolution 1789 und die Regeln der Marktwirtschaft bestimme (S. 33). Dieser Zustand sei durch nichts weiteres gekennzeichnet, als das Streben nach individueller Bed\u00fcrfnisbefriedigung, Ungebundenheit, Profitsucht, Hemmungslosigkeit und einen sinnlichen Genuss im Hier und Jetzt. Bewahrende Werte, die in der Vergangenheit f\u00fcr Halt und Orientierung gesorgt haben, seien verschwunden. Dabei sei der Mensch in seiner Fortschrittsgl\u00e4ubigkeit und H\u00f6rigkeit gegen\u00fcber den Informationstechnologien zu einem reinen Materialisten verkommen, einzig gepr\u00e4gt durch einen nach dem \u201eParadies auf Erden\u201c strebenden Wohlstandsoptimismus. Bemerkenswerterweise nimmt die Betrachtung des negativen Einflusses der Informationstechnologien auf den Menschen einen verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig gro\u00dfen Raum in diesem Kapitel ein. Dabei bezeichnen die Briganden den Transhumanismus, also das Verschmelzen von Mensch und Maschine, als den von den globalen Eliten vorgegebenen Weg, welcher letztlich in der \u201eRobotisierung des Menschen\u201c ende und ihn nicht mehr bef\u00e4hige, Tr\u00e4ger eines eigenen Verstandes zu sein (S. 34). Diese geplante Reduzierung des Menschen zu einem nicht-denkenden Konsumenten wurde auch bereits bei Hupka eindeutig thematisiert. In Anbetracht dieser Pl\u00e4ne, welche von den Unternehmenseliten global-agierender Konzerne entworfen wurden, sei die Einwanderungswelle nach Europa nichts mehr als eine Etappe zur Realisierung dieses Endziels. Diese Tatsache sei ein Aufruf zum dringenden Handeln, welches sich nicht im lamentieren ersch\u00f6pfen d\u00fcrfe (S. 37). Die Wurzel dieser Pl\u00e4ne, welche zuvor als das Vorherrschen einer \u201edunklen Macht\u201c betitelt wurde, die von den Machteliten Besitz ergriffen habe\u201c, sehen die Briganden im vorherrschenden Atheismus der westlichen V\u00f6lker (S. 38). Dabei geben Sie folgende Definition vor: \u201eUnter Atheismus verstehen wir die Negierung eines lenkenden Prinzips und der subtilen Kr\u00e4fte hinter den Gestalten und Ereignissen.\u201c<\/em> (S. 39). Dieser Atheismus f\u00fchre zu einem Abt\u00f6ten des Verstandes und zur Unf\u00e4higkeit sich mit geistig-spirituellen Fragen der Menschheitsgeschichte sinnvoll auseinanderzusetzen. Dies mache die Menschen unempf\u00e4nglich f\u00fcr Einsichten, die einst \u201evon Indien bis Irland\u201c allgemein waren (S. 39). Damit verfolgen die Briganden einen traditionellen Ansatz, welcher unter \u201eTradition\u201c das Vorhandensein einer ewigg\u00fcltigen Gesetzm\u00e4\u00dfigkeit \u00fcber Geschlechterreihen hinfort, versteht. Diese Auffassung findet sich unter anderem auch in den Werken Evolas wider, welche vermutlich auch Einzug in das Denken der Briganden gefunden haben.<\/span><\/p>\n

Diese Spiritualit\u00e4t, welche die Briganden als \u201eewigen Pfad\u201c in der indischen Tradition des \u201eSanatana Dharma\u201c bis heute als existent ansehen, w\u00fcrde in der westlichen Welt von heute nicht mehr vorhanden sein. Diesem Denken der indischen Tradition scheinen die Briganden sehr nahe zu stehen. So werden im Folgenden Teil des Kapitels mehrere Zitate jahrhunderte- bzw. jahrtausendealter Texte der indischen Tradition widergegeben, welche darauf hindeuten sollen, dass die Briganden sich heute im \u201eDunklen Zeitalter\u201c, dem letzten der vier Zeitalter indoeurop\u00e4ischer \u00dcberlieferung, befinden w\u00fcrden (S. 40). Diesem Zeitalter liege eine zyklische Zeitauffassung zugrunde, welche sich dem Gesetz des sterblichen Lebens f\u00fcge. Dieses Dunkle Zeitalter sei jedoch dadurch gekennzeichnet, dass sich das Bewusstsein einzig und allein an der Materie orientiere und letztlich durch Abkehr von der alles ordnenden \u201eNorm\u201c die Menschen in den Abgrund st\u00fcrze. Dieser Abgrund (\u201edie Finsternis\u201c) kann als ein Zusammenbruch der Gesellschaften bzw. ein Kollaps des menschlichen Zusammenlebens verstanden werden. In welcher Form sich dieser vollzieht, sei jedoch ungewiss und auch nicht von Bedeutung. Auch hier zeigen sich \u00dcberschneidungen zum pessimistischen Denken Hupkas, welcher ebenfalls ausf\u00fchrte, dass die kommenden Gesellschaften von Krisen gepr\u00e4gt seien w\u00fcrden. Diese \u201eHeilung\u201c des europ\u00e4ischen Menschen durch die \u00dcberwindung des \u201edunklen Zeitalters\u201c, d.h. durch sein biologisches Bestehen, findet sich auch insbesondere im Denken Guillaume Fayes wider, welcher als franz\u00f6sischer Denker gegebenenfalls ebenso Einfluss auf das Denken der Briganden gehabt haben k\u00f6nnte. Dem widerspricht jedoch Fayes Technikh\u00f6rigkeit und Fortschrittstheorie, welche in extremen F\u00e4llen ebenfalls im Transhumanismus \u201ewei\u00dfer Pr\u00e4gung\u201c endet. Dieser Zusammenbruch stellt f\u00fcr die Briganden eine absolute Notwendigkeit dar, deren Eintreten Sie als Gewiss erachten. So schreiben sie hierzu folgendes:<\/span><\/p>\n

\u201eWir wissen, da\u00df sich das Dunkle Zeitalter erf\u00fcllen mu\u00df. Man protestiert ja auch nicht gegen den Winter. Um aber nicht in der K\u00e4lte zu sterben, richtet man eine Feuerstelle ein, an der man die Winternacht verbringt und den Anbruch des Fr\u00fchlings erwartet. Wir organisieren uns in Klanen, damit die vereinigten Flammen die Dunkelheit zerrei\u00dfen. Wir hoffen in einer v\u00f6llig illusionslosen Sicht auf den allgemeinen Niedergang, unsere Klane m\u00f6gen gen\u00fcgend Kraft, Liebe und Verstand entwickeln, um zu Refugien des Lebens zu werden, zu Oasen in der W\u00fcste der Weltordnung. (\u2026) Das Wissen um die schicksalhafte Finsternis sch\u00fctzt uns vor allen Ausfl\u00fcchten, etwa der Hoffnung auf die Erhebung der Massen, der moralischen Besserung der Herrschenden oder anderer Wunder, die ohne uns geschehen und uns aller M\u00fche entheben. Der Kampf beginnt mit der kompromi\u00dflosen Ablehnung jeder Ideologie, die uns zu rein materiellen oder zu psychologischen Objekten stempelt.\u201c<\/em> (S. 46-47).<\/span><\/p><\/blockquote>\n

Dieser schlie\u00dfende Absatz dient als \u00dcberleitung zur Beurteilung der M\u00f6glichkeiten des offensiven politischen Handelns als Widerstandsbewegung. Wie zuvor, finden sich auch hier vielfach Gemeinsamkeiten zur Analyse Hupkas. Die Unm\u00f6glichkeit des \u201epolitischen Kampfes\u201c begr\u00fcnden die Briganden in drei ma\u00dfgeblichen Kernbl\u00f6cken, die Sie dem Denken und Verhalten vieler \u201eWiderstandsgruppen\u201c als inh\u00e4rent zuschreiben. Diese seien der Glaube, dass das Volk dereinst \u201eerwache\u201c (erstens), der Glaube, im Antiglobalisierungskampf die Waffen der Globalisierer f\u00fcr sich zu nutze machen zu k\u00f6nnen (zweitens) sowie die allgemein vorherrschende Lethargie, welche sich insbesondere in einer ausgepr\u00e4gten Nostalgie \u00e4u\u00dfere (drittens). Alleine bei dieser kurzen Zusammenfassung sollten dem geneigten Leser die Gemeinsamkeiten zu Hupka ins Auge springen. Ihren detaillierteren Ausf\u00fchrungen stellen Sie folgende Aussage voran: \u201eDer politische Kampf ist wie ein ger\u00e4umiger Schulhof f\u00fcr die vielen Menschen, die nicht verstanden haben, da\u00df sich die wahre Macht an den Gipfeln der wirtschaftlichen Pyramiden der Weltordnung befindet.\u201c<\/em> (S. 48). Der eigentliche Feind sei die Finanzoligarchie, welche die demokratische Politik einzig und allein \u201eals Falle ausgelegt\u201c habe, um den Menschen vorzugaukeln, dass die Macht in \u201eReichweite\u201c sei (ebenda). Um zu vermeiden, in diese Falle zu treten sowie dem System der durch die Medien getriebenen Konditionierung zu entrinnen, sei es notwendig zu eingangs erw\u00e4hnten drei \u201eKlippen\u201c zu kennen und zu vermeiden.<\/span><\/p>\n

Die erste Klippe sei der \u201eMythos vom Erwachen der V\u00f6lker\u201c (S. 49). Dabei stellen die Briganden n\u00fcchtern \u2013 und im v\u00f6lligen Einklang mit Hupka \u2013 folgendes fest: \u201eVolksaufst\u00e4nde werden immer durch materielle Bed\u00fcrftigkeit hervorgerufen, oder weil etwas absolut Unm\u00f6gliches verlangt wird. (\u2026) Keine Erhebung der V\u00f6lker ist je angetreten, den menschlichen Geist zu retten. (\u2026) Die Masse wird immer denen folgen, welche den leichtesten Weg zu Bequemlichkeit und Sicherheit versprechen. Es ist v\u00f6llig vergeblich, die gesamte Gesellschaft auf demokratischem Wege reformieren zu wollen, da diese Wege durch das politische System und die Finanzeliten bewu\u00dft eingesetzt werden, um die V\u00f6lker zu bestechen. Man wird die Massen nicht ihrer Gier nach Vergn\u00fcgungen und Bequemlichkeit entrei\u00dfen k\u00f6nnen.\u201c <\/em>(S. 49). Aufgrund dessen sei es m\u00fc\u00dfig zu glauben, dass Revolutionen durch die Masse ausgel\u00f6st werden k\u00f6nnten. Diese seien ausschlie\u00dflich das Machwerk einer disziplinierten Elite. Das Volk stelle in der Masse nichts als eine \u201eTr\u00e4gheitskraft\u201c dar (S. 50). Die Strategie der Klane sei es, die sich in der Masse befindlichen elit\u00e4ren Elemente zu sammeln und ihre Kr\u00e4fte zu b\u00fcndeln.<\/span><\/p>\n

Die zweite Klippe sei die Gefahr der Zerstreuung durch das Versinken in Nachrichten und Medienstreitereien, welche insbesondere durch die Nutzung globalistischer Werkzeuge (Medien, Internet usw.) hervorgerufen werde (S. 51). Deren t\u00e4gliche Informationsflut \u2013 auch der Medien die sich vermeintlich widerst\u00e4ndisch geb\u00e4rden \u2013 sei nur ein Mittel der Zerstreuung in Hinblick auf die wahren Probleme. Als Beispiele werden die Diskussion \u00fcber Immigration und Islamisierung sowie die Polemik gegen die Homoehe angef\u00fchrt. Es sei v\u00f6llig irrelevant, Ausl\u00e4nder heimschicken zu wollen, wenn man danach weiter dem westlichen Individualismus (Kapitalismus) fr\u00f6nen zu k\u00f6nnen. Gleich verhalte es sich mit der Homoehe, deren Ablehnung nichts n\u00fctze, wenn auf der anderen Seite drogenabh\u00e4ngige, materialistische und zerr\u00fcttete Familien viel h\u00e4ufiger der Realit\u00e4t entspr\u00e4chen (S. 52). Dieses aufhalten mit Themengebieten, die am Kern des \u00dcbels vorbeigingen, sehen die Briganden als vollkommen wirkungslos an. Spitz schreiben Sie: \u201eDas eitle Getue, in medialen Debatten die Weltprobleme zu l\u00f6sen oder in Demonstrationen auf der Stra\u00dfe auf sie hinzuweisen, der Streit um wirtschaftliches prosperieren und urbane Events \u2013 all dies geh\u00f6rt in den M\u00fclleimer!\u201c<\/em> (S. 52). Alle Probleme, die uns heute betreffen, bed\u00fcrfen einer \u201eintegralen Ver\u00e4nderung der Lebensumst\u00e4nde, des Bewusstseins und der sozialen Organisation\u201c, <\/em>weshalb auf \u201ekosmetische\u201c Ma\u00dfnahmen vollst\u00e4ndig verzichtet werden sollte.<\/span><\/p>\n

Die dritte Klippe bezieht sich auf die vorherrschende Lethargie, welche sich in einer permanenten Vergangenheitsorientierung der Menschen \u00e4u\u00dfere. Dieser Erscheinung entgegnen die Briganden wie folgt: \u201eWir haben nichts zu bedauern. Im Grundsatz war fr\u00fcher nichts besser, weil sich der Mensch immer f\u00fcr die gleichen Dinge bew\u00e4hren mu\u00df. Jede Generation mu\u00df sich auf die Suche nach Wahrheit und Sch\u00f6nheit machen und die Kraft entwickeln, in W\u00fcrde zu leben und zu sterben.\u201c<\/em> (S. 53). Die romantische Nostalgie bezeichnen Sie als \u201eAusflucht des Schwachen\u201c. Ein kriegerischer Geist frage nur: \u201eWer ist unser Feind? Was ist sein Ziel? Was sind seine Mittel? Worin besteht unser Ziel? Was sind unsere Mittel?\u201c (ebenda). \u00c4hnlich hat es auch Hupka formuliert, der in der Vergangenheitsorientierung des \u201eNationalen Lagers\u201c (insbesondere auf die Zeit des Nationalsozialismus von 1933 \u2013 1945) einzig einen Ausdruck der Unf\u00e4higkeit jener Menschen, Zukunft gestalten zu k\u00f6nnen (und wollen) sah. Die Briganden schlie\u00dfen ihr Kapitel \u00fcber die drei Klippen mit ihrer Erkenntnis, dass es m\u00fc\u00dfig sei, im Zeitalter des Internets und der Atombombe auf die R\u00fcckkehr der Ordnung alter Zeiten zu hoffen. Ein Erwachen der V\u00f6lker werde es aufgrund der Einschl\u00e4ferungstaktikt des Feindes nicht geben. \u201eDie Zukunft geh\u00f6rt einzig denen, die Vision und Entschlossenheit besitzen, sich zu vereinigen, um nach ihren eigenen Prinzipien zu leben.\u201c<\/em> (S. 54). Dieses Kapitel bildet den Abschluss der Analyse der gegenw\u00e4rtigen politischen Lage sowie der seitens der Briganden daraus gefolgerten R\u00fcckschl\u00fcsse die heute ihre Idee darstellen. Im folgenden Teil des Manifestes besch\u00e4ftigen Sie sich genauer mit ihrem gesellschaftlichen Gegenentwurf, welcher die Strategie des Lebens im Klan vorhersieht.<\/span><\/p>\n

II. Das Leben im Klan<\/h2>\n

Es wurde bereits im ersten Teil dieses Artikel eingehend erl\u00e4utert, warum die Briganden den Weg des Klans gew\u00e4hlt haben. F\u00fcr Sie stellt der Weg des Klans einen \u201erevolution\u00e4ren Pfad\u201c dar, der radikal in der Weise ist, \u201ewie er die Wurzel des \u00dcbels unserer Zivilisation angreift\u201c (s. 60). Der Klan strebt eine Lebensgemeinschaft von M\u00e4nnern, Frauen und Kindern an, die durch gemeinsame Werte und Ziele gekennzeichnet ist. Dabei bezeichnen Sie den Klan selbst als \u201eBruch mit dem klassischen politischen Aktivismus\u201c. F\u00fcr Sie ist er ein \u201eUnternehmen von Leib und Seele\u201c (S. 61). Die Revolution vollziehe sich im Klan, da dieser alle b\u00fcrgerlichen Werte umkehre und als Zelle f\u00fcr ein organisches und schl\u00fcssiges Lebenskonzept diene. Bemerkenswert ist, dass die Briganden, wie Hupka, von einer anderen Form des Widerstandes sprechen. Sie erachten ihr Handeln dabei auch als durchweg politisch. Um dieses Konzept zum Erfolg zu f\u00fchren, bed\u00fcrfe es der Erkenntnis, dass die Bereitschaft, \u201edie Ordnung \u00fcber das Einzelbed\u00fcrfnis zu stellen\u201c<\/em>, die Voraussetzung sei um \u201edem vernichtenden Leben des Systems zu entfliehen\u201c<\/em> (S. 62). Dieser Weg sei der bisher einzige, der einen Gegenentwurf darstelle sowie ein Konzept, welches auch in Zukunft noch f\u00fcr kommende Generationen verbindlich sein k\u00f6nnte. Die herk\u00f6mmlichen Widerstandsnester sehen Sie zunehmend in der Rolle eines hilflosen Opfers, wohingegen der Feind unerm\u00fcdlich an der Realisierung seiner Pl\u00e4ne arbeite. Dazu erg\u00e4nzen Sie: \u201eEr empfindet kein Unbehagen dabei, die Zukunft aller Dinge dieser Welt f\u00fcr Jahrhunderte zu planen, es st\u00f6rt ihn nicht, da\u00df ein Au\u00dfenstehender sein Vorhaben als l\u00e4cherlich abtun w\u00fcrde.\u201c (S. 63). Um also die Zukunft der eigenen Art zu erhalten, helfe es nicht, sich darauf zu fokussieren, was man in der Vergangenheit alles verloren habe, sondern einzig zu schauen, was man f\u00fcr einen Beitrag f\u00fcr die Zukunft leisten k\u00f6nne. Dies bezeichnen Sie in Anspielung auf die \u201ePflicht des Erinnerns\u201c ironischerweise als \u201ePflicht des Vergessens\u201c. Einzig so sei die permanente Ablenkung durch die Feinde zu \u00fcberwinden und die gesamte Konzentration auf den Eigenerhalt zu richten (S. 64). Die Klane sollen diese Erziehungsfunktion \u00fcbernehmen, \u201edie von der Kindheit bis zum Tode Orientierung gibt\u201c<\/em> (S. 65). Einzig diese kulturellen \u201eHeimst\u00e4tten\u201c h\u00e4tten die M\u00f6glichkeit eine lebenswerte Zukunft f\u00fcr das Abendland zu schaffen, fernab der \u201evergifteten Pfade des Materialismus\u201c<\/em> (S. 66). Um an diesem Klan partizipieren zu k\u00f6nnen, m\u00fcsse man pers\u00f6nlich in der Form mobilisiert worden sein, dass man sein t\u00e4gliches Handeln nicht nach kurzzeitig erreichbaren Ziellinien ausrichtet. Vielmehr m\u00fcsse alles Handeln an einem langdauernden Zusammenhalt ausgerichtet sein, welches seinen Ursprung im Glauben an einen altert\u00fcmlichen Mythos findet. Dieses Gr\u00fcndungsideal ist dahingehend interessant, als dass die Briganden ihren Klans Helden vorgeben, die Ihnen Wegweiser f\u00fcr sp\u00e4teres und allgemeines Handeln seien sollen. Zudem schaffen Sie ihren Mitgliedern so ein gemeinsames, geistiges Fundament, an dem alle Mitglieder des Klans partizipieren. Dieses Leben umschreiben die Briganden wie folgt: \u201eDas Leben des Klans ist immer das Teilen von Raum, Kraft und Wissen, aber es ist ebenso ein Leben des Geistes, das sich in einer origin\u00e4ren Kultur manifestiert. Ohne diese transzendente Dimension, diesen Kampf f\u00fcr den Geist, hat der Klan wenig Chancen zu \u00fcberleben, weil es immer einer sehr hohen Motivation bedarf, um den Individualismus auf Dauer zu unterdr\u00fccken.\u201c<\/em> (S. 75). Dies k\u00f6nne nur erreicht werden, wenn die St\u00e4rke des Klans geh\u00fctet werde, welche die Briganden in ihrer \u201eEinigkeit\u201c sehen. Die Einigkeit ist gem\u00e4\u00df Ihres Selbstverst\u00e4ndnisses eine tragende S\u00e4ule des Klans. Sie zu erhalten ist die Hauptaufgabe aller Mitglieder (S. 77). Als Leitspruch haben sie \u201eLiebe deinen N\u00e4chsten wie dich selbst\u201c gew\u00e4hlt und weisen damit darauf hin, dass der Geist der Einigkeit nicht erzwungen werden kann. Neben der \u201eEinigkeit\u201c steht die \u201eSt\u00e4rke\u201c. Der Leitspruch der Briganden hierf\u00fcr lautet: \u201eEin kleiner Klan ist mehr wert als ein reicher Mann.\u201c (S. 85). In der B\u00fcndelung der St\u00e4rke, womit neben der k\u00f6rperlichen Kraft auch die geistigen F\u00e4higkeiten der einzelnen Mitglieder gemeint sind, sehen die Briganden den Vorteil ihres Gemeinschaftslebens. Diese St\u00e4rke werde nur vollkommen erlangt, wenn sich jeder immer wieder den kleinen \u201eG\u00f6tzen\u201c wie Eifersucht, Neid und \u00c4ngstlichkeit entgegenstelle.<\/span><\/p>\n

\u00dcber die Gruppenstruktur der Klane verlieren die Briganden nicht viele Worte. In dem Kapitel \u201eVerantwortung\u201c stellen Sie ausschlie\u00dflich fest, dass aus dem Gef\u00fchl der Verantwortlichkeit jedes Einzelnen f\u00fcr Sieg und Scheitern des Unterfangens eine nat\u00fcrliche Hierarchie resultiere (S. 94). Diese auf einer nat\u00fcrlichen Autorit\u00e4t begr\u00fcndete Hierarchie sei notwendig, um nicht auf der Stufe einer \u201eHippiekolonie ohne Aussicht auf Entwicklung\u201c zu verharren (ebenda). Im darauf folgenden Kapitel \u201eFreiheit und Disziplin\u201c umrei\u00dfen die Briganden ihr Verst\u00e4ndnis eben jener Begrifflichkeiten und deren Anwendung im t\u00e4glichen Leben des Klans. Ihr Freiheitsverst\u00e4ndnis richtet sich vehement gegen das liberalistische Denken, welches seine Freiheit in der vollkommenen Ungebundenheit des Individuums definiert. Treffend formulieren Sie: \u201eDie \u201eJugendkultur\u201c, die seit den sechziger Jahren \u00fcber die Erde vergossen wird, ist eine Giftpille, die das Gewissen im Stadium der Adoleszenz gefangen h\u00e4lt. (\u2026) Zwei Generation sp\u00e4ter sind die verwestlichten V\u00f6lker entmannt, drogenabh\u00e4ngig, sexs\u00fcchtig, steril und rundum unf\u00e4hig, eine echte Kultur zu bilden und ihre Kinder zu erwecken.\u201c<\/em> (S. 102). Dieser Form der \u201eamerikanischen\u201c Freiheit entgegen Sie wie folgt: \u201eMeine Freiheit ist die, diese Reise bis zum Ziel zu f\u00fchren, ohne mich von b\u00f6sen Sirenen bezirzen zu lassen. Daher trete ich einer Mannschaft bei, in die ich mein Vertrauen lege und die ich als meine Br\u00fcder und Schwestern betrachte. (\u2026) Eine solche Mannschaft nimmt keinen blinden Passagier und auch keinen m\u00fc\u00dfigen Reisenden auf. Auch das Geld ersetzt nicht den guten Willen. Im Klan findet man keinen Platz durch das Geld, das man besitzt, sondern man erobert einen Platz durch die spontane Begeisterung, die von unseren Aktionen ausgeht.\u201c<\/em> (S. 103).<\/span><\/p><\/blockquote>\n

Diese Aktionen finden im gesamten Manifest immer wieder Ausdruck in Form eines reich bebilderten Anhanges. Feierliche Abendessen, geschm\u00fcckte S\u00e4le, Studioaufnahmen der Frauengruppe \u201eLes Brigandes\u201c, gemeinsame Gesangsstunden von jung und alt, Spazierstockfechten, Kickboxen, Kammermusik, Frauenchor und Tanztheater sind nur einige Ausz\u00fcge von Fotos die das Gemeinschaftsleben der Briganden illustrieren. \u00a0Das Verh\u00e4ltnis von Frauen und M\u00e4nnern scheint sehr ausgewogen zu sein. Hinzukommt die erfreuliche Tatsache, dass viele Kinder auf den Fotos zu sehen sind. Insgesamt besteht der Klan, welcher derzeit \u00fcber ein Anwesen in den Schwarzen Bergen im Zentralmassiv verf\u00fcgt, seit rund zehn Jahren. Der Altersdurchschnitt bewegt sich nach eigenen Angaben bei ca. 30 Jahren (S. 16). Der geistige Vater und scheinbar auch gemeinhin akzeptierte F\u00fchrer der Gruppierung ist Joel LaBruy\u00e8re, welcher zuerst zur Bildung der G\u00fctergemeinschaften aufgerufen hat.<\/span><\/p>\n

Bevor das Manifest mit einem kurzen Fazit schlie\u00dft, widmet sich ein kurzes Kapitel der Frage nach dem Rollenverst\u00e4ndnis. Es sollte nicht \u00fcberraschen, dass die Briganden sich f\u00fcr ein den Geschlechtern spezifisches Leitbild entschieden haben.<\/span><\/p>\n

Das Manifest schlie\u00dft mit einem kurzen Res\u00fcmee des zuvor formulierten. Als Schlusswort wurde ein Zitat des Architekten Buckminster Fuller gew\u00e4hlt:<\/span><\/p>\n

\u201eMan \u00e4ndert nie etwas durch den Kampf gegen die gegenw\u00e4rtige Wirklichkeit. Um etwas zu \u00e4ndern, konstruieren Sie ein neues Modell, welches das existierende obsolet macht.\u201c<\/span> <\/em><\/p><\/blockquote>\n

III. \u201eLes Brigandes\u201c<\/h2>\n

Die Musikgruppe \u201eLes Brigandes\u201c welche sich aus mehreren Frauen der Briganden bildet, hat mittlerweile \u00fcber die Grenzen Frankreichs hinaus f\u00fcr Aufsehen gesorgt. Im Jahre 2015 begann die Musikgruppe eigens gedrehte Videos zu ihren Liedern im Internet zu ver\u00f6ffentlichen. Markant in ihrer Eigendarstellung (alle Frauen tragen eine Art \u201eZorromaske\u201c), greifen Sie in Ihren Texten gegenw\u00e4rtige politische Themen auf und fordern aktiv eine Ver\u00e4nderung der politischen Verh\u00e4ltnisse. Obwohl die Briganden die \u201eKulturrevolution\u201c der 1960er Jahre ablehnen, scheinen Sie keine Probleme damit zu haben, die Musik des \u201eRock \u2018n Roll\u201c propagandistisch einzusetzen. So finden sich teilweise auch im Bildteil des Manifestes der Briganden Fotos, auf denen ihre Mitglieder mit elektronischen Musikinstrumenten zu sehen sind.<\/span><\/p>\n

Mittlerweile haben sich bereits mehrere Vertreter der etablierten Medien mit den Briganden auseinandergesetzt. Darunter in einem Artikel die Internetplattform YAHOO oder in einem Videobeitrag der \u00f6ffentlich-rechtliche Sender SRF. Den Frauen der Briganden kann dies nur recht sein. Ihre Besucherraten auf der Videoplattform YOUTUBE sprechen f\u00fcr sich. Interessant an diesem Projekt ist, dass die Briganden trotz ihrer Ablehnung gegen\u00fcber dem Internet sowie ihrer isolierten Lebensform den Kontakt zur Au\u00dfenwelt suchen. Hier unterscheidet sich ihr Ansatz ma\u00dfgeblich von den Gedanken Hupkas, welcher jeglichen Kontakt zur Au\u00dfenwelt unterbinden m\u00f6chte.<\/span><\/p>\n

Wer weiterf\u00fchrende Informationen \u00fcber die Musikgruppe sowie das Projekt des Klans sucht, wird auch auf der eingerichteten Internetseite www.lesbrigandes.com<\/a> f\u00fcndig. Dort finden sich auch die Videos zu allen Musikst\u00fccken, darunter auch der in Deutschland bereits recht bekannte Titel \u201eMerkel muss weg\u201c, welcher im Kehrreim tats\u00e4chlich auf deutsch gesungen wird oder ein gemeinsames St\u00fcck mit dem ehemaligen Vorsitzenden des FRONT NATIONAL Jean-Marie Le Pen. Im April 2018 wollten die franz\u00f6sischen Frauen sogar ihr erstes Konzert in Deutschland, genauer in Th\u00fcringen, geben. Dieses wurde jedoch aufgrund staatlicher Repressalien abgesagt. In Anbetracht dieses scheinbaren Interesses an Deutschland bleibt abzuwarten, was die Briganden in Zukunft noch liefern werden. In jedem Falle kann das Lesen des Manifestes der Briganden durchaus empfohlen werden. In kompakter Form bietet es einen guten \u00dcberblick \u00fcber Weg, Wesen und Ziel der franz\u00f6sischen Gruppierung, von der man in Zukunft mit Sicherheit noch einiges h\u00f6ren wird.<\/span><\/p>\n

Vorhergehende Artikel der Reihe<\/h2>\n

Neue Wege \u2013 Teil I<\/a><\/p><\/blockquote>\n