Grenznutzen des Aktivismus<\/span><\/p>\nDie Identit\u00e4re Bewegung nahm ihre rechte Vorreiterrolle in den 2010er-Jahren ein, als die Lage noch eine andere war. Alte Medien und Sender besa\u00dfen noch weitreichende Hoheit dar\u00fcber, was Aufmerksamkeit erhielt, w\u00e4hrend die sozialen Medien eher sekund\u00e4rer Resonanzraum waren. Durch die Dominanz der alten Medien herrschte zugleich ein unangefochtenes Meinungskartell, in dem rechte Positionen komplett randst\u00e4ndig und verp\u00f6nt waren.<\/p>\n
In diesem Kontext konnte die IB mit ihrem neuartigen Ansatz, starke Bilder zu produzieren und verp\u00f6nte Clich\u00e9s zu vermeiden, massive Bekanntheit erlangen. Denn die Medien griffen die Aktionen auf und versuchten sie zu skandalisieren, scheiterten aber daran, dass ihre Worte schlicht nicht zu den gezeigten Bildern passten. Sie sprachen von Neonazis mit Glatzen und Stiefeln, zeigten aber junge M\u00e4nner und Frauen, die ganz anders aussahen und ganz anders klingende Botschaften \u00e4u\u00dferten. Damit taten sie genau das, was Antifaschisten bis heute beklagen: Sie machten die IB und mit ihr die sogenannte Neue Rechte bekannt, ohne es zu wollen.<\/p>\n
Mittlerweile hat sich die Lage jedoch ver\u00e4ndert und von IB-Aktionen h\u00f6rt man in den alten Medien \u00fcberhaupt nichts mehr, denn jene haben dazu gelernt und verbreiten ihre Bilder nicht \u00fcberregional. Gleichzeitig ist durch die Fortentwicklung der sozialen Medien und neue Plattformen wie TikTok und X das Verh\u00e4ltnis in der Medienwelt gekippt: Ein Monopol der alten Medien auf die Aufmerksamkeit existiert nicht mehr, und auch das Meinungskartell verliert sp\u00e4testens seit Corona an allen Seiten an Geltungsmacht.<\/p>\n
Bei den Zielgruppen unter 45 und besonders bei denen unter 25 entsteht Resonanz heute zuerst in den sozialen Medien und wird dann von den alten Medien aufgegriffen. Was \u00f6ffentlich relevant ist und was nicht, zeigt sich auf den Plattformen X (ehemals Twitter), TikTok und YouTube. Die alten Medien k\u00f6nnen zwar, wenn sie gleichgeschaltet feuern, dort k\u00fcnstliche Relevanz erzwingen \u2013 so Anfang 2020 zu Corona und Anfang 2024 zu „Potsdam“. Doch untergraben sie dabei jedes Mal ein St\u00fcck ihrer Geltungsmacht, weil sie als einheitliche Stimme wahrgenommen werden und die Namen der vormaligen Institutionen immer weniger Wert haben.<\/p>\n
Diese ver\u00e4nderte Lage ist gut f\u00fcr die Verbreitung rechter Weltanschauung, aber nicht gut f\u00fcr die Wirkung des IB-Aktivismus. Denn die Aktionen wirkten gerade dadurch, dass die alten Medien die Bilder verbreiteten und die IB in ihrer Berichterstattung unwillk\u00fcrlich gut aussehen lie\u00dfen, was zu breitem Zuspruch in den sozialen Medien f\u00fchrte. Keiner dieser \u00e4u\u00dferen Faktoren wirkt heute noch auf dieselbe Weise.<\/p>\n
Die Konsequenz sind neue Aktionsformen, die heute noch viel professioneller durchgef\u00fchrt werden und noch st\u00e4rkere Bilder erzeugen, um direkt in den sozialen Medien verbreitet zu werden. Doch im dortigen Wettlauf um die Aufmerksamkeit geraten sie in ein neues Dilemma: Sie konkurrieren dort mit t\u00e4glich neuen Trends und Videos aus aller Welt und k\u00f6nnen daher h\u00e4ufig nicht \u00fcber die eigene Blase hinauswirken. Um in der Flut der Bilder und Videos herauszustechen, m\u00fcsste man immer gr\u00f6\u00dfere Mega-Aktionen auf die Beine stellen, deren Grenzkosten in kein Verh\u00e4ltnis mehr zu bringen sind.<\/p>\n
Ich pflege gute Kontakte zu einigen Aktivisten und wei\u00df ihren Einsatz und ihre Professionalit\u00e4t sehr zu sch\u00e4tzen. Insbesondere die schw\u00e4bischen Aktivisten sind mir pers\u00f6nlich sehr wichtig, denn unter ihnen habe ich einige der besten Leute kennengelernt, die meinen vollen Respekt und nach M\u00f6glichkeit auch meine Unterst\u00fctzung genie\u00dfen.<\/p>\n
Gerade deshalb \u00e4u\u00dfere ich meine Gedanken ehrlich: Ich glaube nicht, dass es m\u00f6glich ist, mit noch st\u00e4rkeren Aktionsbildern wieder \u00fcber die eigene Blase hinaus zu wirken. Vor allem in den vergangenen zwei Jahren haben wir Aktionen gesehen, die aus strukturellen Gr\u00fcnden kaum gr\u00f6\u00dfer oder besser umgesetzt werden k\u00f6nnten. Meines Erachtens ist hier ein Grenzfall eingetreten, bei dem noch mehr Einsatz in keinem sinnvollen Kosten-Nutzen-Verh\u00e4ltnis zum erwartbaren Nutzen steht.<\/p>\n
Als Probe aufs Exempel muss jeder Leser, der nicht aktiv die rechte Blase auf Twitter und Instagram verfolgt, sich fragen, ob er die Aktion vor dem Karlsruher Schloss mitbekommen hat. Dort wurde zum „Stolzmonat“ im Juni ein riesiges Banner in Schwarz-Rot-Gold mit „Reconquista 21“-Schriftzug entrollt, dazu wurden Raucht\u00f6pfe gez\u00fcndet und das Ganze mit einer Drohne aus der Luft begleitet. Eine gro\u00dfartige Aktion, die fr\u00fcher wohl zu einem breiten Echo gef\u00fchrt h\u00e4tte. Doch aufgrund der oben skizzierten Entwicklungen der Medienwelt, beschr\u00e4nkt sich die Aufmerksamkeit weitgehend auf diejenigen, die sowieso verfolgen, was Reconquista 21 macht.<\/p>\n
Was w\u00e4re die m\u00f6gliche Steigerung dieser Aktion? Vielleicht ein komplettes Einkleiden einer Fu\u00dfballarena mit einem riesigen Banner, gefilmt von mehreren Drohnen und begleitet von einer Demonstration. Damit k\u00f6nnte man vielleicht eine gewisse Rezeption erzwingen, die f\u00fcr einen kurzen Moment zu gro\u00dfer Sichtbarkeit f\u00fchrt. Ungeachtet des riesigen Aufwandes und der hohen Repressionen im Nachgang w\u00fcrde dies aber auf die n\u00e4chste strukturelle H\u00fcrde sto\u00dfen.<\/p>\n
Aktivisten und Influencer<\/span><\/p>\nDenn die fr\u00fcheren Aktionen der IB f\u00fchrten nicht nur zur Bekanntheit der Bewegung, sondern auch zur Bekanntheit ihres Kopfes Martin Sellner. Er konnte diese Bekanntheit dazu nutzen, seine Weltanschauung auf YouTube und anderen Plattformen zu verbreiten. Ich selbst wurde durch die regelm\u00e4\u00dfige Berichterstattung auf Martin Sellner aufmerksam und schaute ab 2019 seinen YouTube-Kanal. Seine Ansichten waren so \u00fcberzeugend und gleichzeitig so sympathisch pr\u00e4sentiert, dass ich schnell meine Ber\u00fchrungsangst verlor.<\/p>\n
Ich war zu diesem Zeitpunkt weiter vom rechten Denken entfernt als jeder andere. Mit Mitte 20 stand ich kurz vor meinem Studienabschluss in Frankfurt am Main und war seit Kindheitstagen durch diverse Einfl\u00fcsse und Lekt\u00fcren marxistisch indoktriniert. Zwar lehnte ich instinktiv sowohl die Einwanderung als auch die Linken ab, von denen ich an der Uni umgeben war, aber ich versuchte zwangsl\u00e4ufig, meine Kritik irgendwie „marxistisch“ auszudr\u00fccken. Dann kam Sellner und brachte genau auf den Punkt, was ich selbst seit 2015 und bereits vorher gedacht hatte, aber nie ausdr\u00fccken konnte. Es folgte die Carl Schmitt-Lekt\u00fcre und eine radikale Wende in meinem Leben: Ich wurde rechts.<\/p>\n
In meinem Leben kamen also tats\u00e4chlich alle Wirkfaktoren der fr\u00fcheren IB zusammen und erreichten mich pers\u00f6nlich. Durch spektakul\u00e4re Aktionen kamen sie in die Medien, ich h\u00f6rte von ihnen und dem Namen Martin Sellner, und schlie\u00dflich besch\u00e4ftigte ich mich mit seinen Inhalten und wurde rechts. Darum wei\u00df ich genau, dass und wie dieses Vorgehen wirkte.<\/p>\n
Doch auch hier hat sich die Lage grunds\u00e4tzlich ver\u00e4ndert. Die neuen sozialen Medien erlauben es jedem extravertiert Veranlagten, selbst aktiv zu werden. Sie erlauben es nicht nur, sie erzwingen es sogar: Durch die Gamification der Algorithmen wird es zum Spiel, immer mehr von sich preiszugeben. Aus Twitter-Nutzern werden Podcaster, aus Podcastern Video-Macher. Wer sich nicht dauernd selbst neu erfindet, stagniert und scheidet unweigerlich aus dem Spiel aus. Die ver\u00e4nderte Medienwelt ver\u00e4ndert uns selbst. Das kann man kritisch sehen oder bef\u00fcrworten, man kann mitmachen oder ausscheiden. Man kann es aber nicht \u00e4ndern. Kinder wollen heute nicht mehr Feuerwehrmann werden, sondern YouTuber, und wer seine Idee verbreiten will, kommt nicht umher, mit seinem Gesicht daf\u00fcr zu stehen oder die Idee jemand anderem mitzugeben, der mit seinem Gesicht daf\u00fcrsteht.<\/p>\n
Diese Entwicklung f\u00fchrt dazu, dass es eine wachsende Anzahl gr\u00f6\u00dferer und kleinerer rechter Influencer gibt, die ihre Inhalte auf YouTube, Twitter und TikTok verbreiten. Manche tun dies hauptberuflich, andere als Hobby, wieder andere (wie ich) nutzen es f\u00fcr den Netzwerkeffekt, um ihre anderen Projekte in Stellung zu bringen. Das spiegelt die Entwicklung in allen Bereichen des Mainstreams wieder, nur unter erschwerten Bedingungen, weil rechte Influencer mit Repressionen und Demonetarisierung umgehen m\u00fcssen.<\/p>\n
Es f\u00fchrt aber auch dazu, dass es sich schlicht nicht lohnt, als Influencer voll auf den Verst\u00e4rkungsfaktor einer Bewegung zu setzen, die selbst keine gro\u00dfe Aufmerksamkeit mehr generiert, aber naturgem\u00e4\u00df mit Verpflichtungen und Einschr\u00e4nkungen einhergeht. Gerade jemand mit der sympathischen Ausstrahlung eines Martin Sellner w\u00fcrde heute viel schneller ein gro\u00dfes Publikum erreichen, wenn er sich vollst\u00e4ndig auf Videos und andere Inhalte konzentriert, anstatt sich als Gesicht einer Bewegung zu bet\u00e4tigen, die ihn viel Zeit kostet und inhaltliche Grenzen setzt. Es kann in der neuen Lage also kein „neuer Sellner“ heranwachsen.<\/p>\n
Somit zerf\u00e4llt die Bewegung in Aktivisten, die aber keine Influencer sein wollen, und Influencer, die aber mit dem Aktivismus nur am Rande zu tun haben. Beide Seiten professionalisieren sich immer mehr, wobei der klassische symboltr\u00e4chtige Aktivismus wie oben beschrieben an seine Grenzen gesto\u00dfen ist. Das hei\u00dft nicht, dass es keine guten aktivistischen Ans\u00e4tze gibt (gerade Reconquista 21 tut sich mit hervorragenden Schulungswochenenden hervor, aber auch andere Gruppen leisten gute Strukturarbeit), aber die \u00f6ffentliche Wirkung, fr\u00fcher Aufgabe des Aktivismus, ist nun komplett bei den Influencern. Und diese k\u00f6nnen eine Aktion vielleicht teilen oder \u00f6ffentlich loben (auch das tun die meisten nicht), aber anders als Martin Sellner k\u00f6nnen sie darauf nicht ihre inhaltliche Arbeit aufbauen.<\/p>\n
Solange keiner der Aktivisten als neues Influencer-Gesicht der IB auftritt, bleibt die Wirkung f\u00fcr sie pers\u00f6nlich auch bei den spektakul\u00e4rsten Aktionen eher mager, w\u00e4hrend sie gleichzeitig dennoch die Repressionen und Verpflichtungen am Hals haben. Au\u00dferdem m\u00fcssten sie weiterhin alles daransetzen, dass sich die Aktionen in den Feeds und Algorithmen gegen die Flut an anderen Inhalten durchsetzen, w\u00e4hrend sie zugleich eigene Inhalte verbreiten, die aber mit den Positionen der Bewegung konformgehen. Es ist allerdings auch ein Gesetz, dass der Zweite, Dritte und Vierte, die etwas sagen, niemals dieselbe Aufmerksamkeit erlangen kann wie der Erste, der das Tabu bricht.<\/p>\n
Ich hatte vor kurzem ein Gespr\u00e4ch mit einem der Aktivisten, der mich nach meiner Sicht auf den Stand des IB-Aktivismus fragte. Er stimmte meinen hier geschilderten Punkten im Wesentlichen zu: Es hat in einigen Bereichen eine massive Professionalisierung stattgefunden, die aber nicht zu einer sp\u00fcrbaren Steigerung der Wirkung f\u00fchrt. Im Ergebnis sei er dennoch froh, dass der Begriff der Remigration in der AfD verankert wurde.<\/p>\n
Ich stimmte ihm hierin zu, denn darin sehe auch ich die gr\u00f6\u00dfte Wirkung des IB-Aktivismus seit der Corona-Zeit. Ich sage nicht, dass er wirkungslos w\u00e4re, aber ich beobachte, dass seine Rolle sich fundamental gewandelt hat: Von der Erzeugung von Aufmerksamkeit und der Erreichung der Massen mit rechter Weltanschauung hin zum identit\u00e4ren Korrektiv, das den rechten AfD-Politikern immer wieder die Begriffe Bev\u00f6lkerungsaustausch und Remigration ins Ged\u00e4chtnis ruft.<\/p>\n
Overton-Fenster oder Weltanschauung?<\/span><\/p>\nDer Effekt beschr\u00e4nkt sich auf die rechte politische Blase und hier konkret auf sprachliche Verschiebungen: Der Begriff Remigration wird normalisiert, AfD-Politiker reden mehr dar\u00fcber und beziehen sich auf das gleichnamige Buch. Das hat schlie\u00dflich die Auswirkung, dass die AfD \u201eRemigration\u201c auf Wahlplakate druckt, wie etwa in Th\u00fcringen. Das kann man durchaus als metapolitischen Erfolg werten, aber man darf nicht erwarten, dass junge Deutsche sich davon beeinflussen lassen.<\/p>\n
Jugendliche gucken n\u00e4mlich nicht die Wahlplakate, sondern auf die Bildschirme. Und dort gucken sie zwar teilweise Videos mit „Ausl\u00e4nder raus“-Ges\u00e4ngen, aber auch das rei\u00dft sie nur f\u00fcr einen kurzen Moment mit. Viel relevanter als die Abwehr-Formel gegen das Andere sind Inhalte, die sich positiv auf das Eigene beziehen, n\u00e4mlich auf den eigenen Stolz als Deutsche, auf martialische Inszenierung von Bundeswehr und Polizei, auf rechte Kampf- und Kraftsportler, auf rechte Influencer mit allen m\u00f6glichen Themen, sowie auf Aktionsgruppen, die gegen den CSD ins Feld ziehen und die Linken somit aktiv herausfordern. Viel relevanter als „Ausl\u00e4nder raus“ ist das Bekenntnis „Ich bin stolzer Deutscher“, denn es spricht ein konkretes Kernbed\u00fcrfnis nach starker und wehrhafter Identit\u00e4t an. Soviel zu den Interessen der Jugend.<\/p>\n
Auch als 30-j\u00e4hriger Mann denke ich morgens nach dem Aufstehen nie an Remigration, und das obwohl ich t\u00e4glich metapolitisch und weltanschaulich arbeite. Der Grund daf\u00fcr ist, dass ich viele andere Baustellen und Hebel sehe, die mir und dem Kreis, f\u00fcr den ich arbeite, einen deutlich gr\u00f6\u00dferen Handlungsspielraum bieten. Anstatt die „Meinungs-Klimaanlage“ um 0,1 Grad in Richtung Remigration zu verschieben, will ich meine Produktivit\u00e4t im weltanschaulichen Kampf durch die Implementierung von KI-Prozessen steigern, meinen K\u00f6rper und Geist durch richtige Ern\u00e4hrung und Sport st\u00e4rken und neue Strategien und Strukturen f\u00fcr die Verbreitung rechter Weltanschauung ausarbeiten. Ich sehe viele Potenziale in meinem eigenen Leben, die ich zuerst aussch\u00f6pfen muss, bevor ich \u00fcberhaupt die Machtf\u00fclle erlange, ernsthaft etwas so Weitreichendes wie Remigration einfordern zu k\u00f6nnen.<\/p>\n
Und ich wei\u00df, dass ich dabei nicht anderen hinterherhinke, sondern dass ich in manchen Fragen weit vorauslaufe. Denn ich habe mich bereits weitgehend abgeh\u00e4rtet, hohe Belastungs- und Leistungsf\u00e4higkeit entwickelt und eine starke Weltanschauung herausgebildet, die ich \u00f6ffentlich und mit wachsender Reichweite vermitteln kann. Ich habe mir F\u00e4higkeiten angeeignet, die sowohl in der Politik als auch in der Wirtschaft \u00fcberaus wertvoll sind. Ich habe ein eigenes Gesch\u00e4ft auf die Beine gestellt und ein Netzwerk von gestandenen M\u00e4nnern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gekn\u00fcpft, die mir Antrieb und M\u00f6glichkeiten geben, die sonst wenige haben.<\/p>\n
Dennoch wei\u00df ich: Ich muss noch einen sehr weiten Weg gehen, bis ich ernsthaft Projekte wie eine millionenfache Remigration fordern k\u00f6nnte. W\u00fcrde ich solche Forderungen, die den Raum und das Leben von Millionen betreffen, leichtfertig in den Mund nehmen, so k\u00e4me ich mir vor wie jemand, der auf seinem Risiko-Brett imagin\u00e4re Truppen verschiebt. Wo ist der Hebel, der dies erm\u00f6glichen sollte, wo die Elite in Staat und Wirtschaft, die das tr\u00e4gt und die daf\u00fcr notwendigen massiven Verwerfungen in Kauf nimmt? Welche „Meinungs-Klimaanlage“ soll gegen den Sturm ankommen, der da auf uns zurollt?<\/p>\n
Solche grundlegenden, weltgeschichtlichen Eingriffe sind Mega-Projekte. Ja, sie sind m\u00f6glich, und ja, es wurde geschichtlich bereits Gewaltiges geleistet, aber nie von Aktivisten oder Parlamentsparteien, immer nur von entschlossenen Eliten mit hartem F\u00fchrungskern und einem starken Zugriff auf die Massen. Ich wei\u00df, dass all das erreichbar ist, aber wir sind davon noch weit entfernt. Wir m\u00fcssen zuerst Angebote formulieren, die wirkliche Eliten mit real existierender Macht abseits des parlamentarischen Oppositionsspiels auf unsere Seite ziehen, und zugleich unsere Bewegung selbst erm\u00e4chtigen.<\/p>\n
Daf\u00fcr m\u00fcssen wir jedoch an die Grundlagen gehen und eine ganz neue Weltanschauung herausbilden. Diese Weltanschauung darf nicht auf der romantischen Vision einer ethnisch homogenen Kleinstadt gr\u00fcnden, sondern sie muss dem Einzelnen die reale Erh\u00f6hung seiner Macht anbieten. Der Adressat ist dabei potenziell jeder deutsche Mann, der noch ein deutscher Mann sein will, denn M\u00e4nnlichkeit hei\u00dft nach Macht streben.<\/p>\n
Rechte Weltanschauung zielt auf die Grundlagen<\/span><\/p>\nWelche Krankheiten und Hemmungen der Macht sind es, die wir bereits hier und jetzt angehen k\u00f6nnen? Ich kenne einige: Zun\u00e4chst ist da der k\u00f6rperliche und geistige Zustand der deutschen M\u00e4nner und insbesondere der m\u00e4nnlichen Jugend. Wir wissen zum Beispiel, dass der Testosteronspiegel in den letzten Jahrzehnten massiv gesunken ist, vor allem wegen schlechter Ern\u00e4hrung, Mangel an k\u00f6rperlicher Anstrengung und Wettbewerb sowie \u00e4u\u00dferen hormonellen Belastungen.<\/p>\n
Die L\u00f6sungen daf\u00fcr sind bekannt, man muss sie nur anwenden: Kraftsport erh\u00f6ht die Muskelmasse und somit den Testosteronspiegel, gesunde Ern\u00e4hrung baut auf m\u00f6glichst unverarbeitete tierische Produkte wie Fleisch, Fisch und Organe sowie auf viel Obst und Gem\u00fcse. Jeder Deutsche sollte seine Ern\u00e4hrung weitgehend darauf umstellen und regelm\u00e4\u00dfigen Kraftsport betreiben. Streben nach Gesundheit und St\u00e4rke ist das oberste Gebot f\u00fcr jeden, der in der harten Zukunft bestehen will, als Einzelner wie als Volk.<\/p>\n
Die Trends hin zu gesunder Ern\u00e4hrung und K\u00f6rperbewusstsein sind l\u00e4ngst im Mainstream verbreitet, was uns in die Karten spielt. Hier k\u00f6nnen wir eine weltanschauliche Grundlage vertreten, die \u00fcber das blo\u00dfe Aussehen und pers\u00f6nliche Wohlbefinden hinausgeht: Gesundheit und Leibesert\u00fcchtigung erkl\u00e4ren wir zur Pflicht jedes Deutschen, vor allem jedes jungen Deutschen. Jeder muss seinen K\u00f6rper st\u00e4rken, sich von sch\u00e4dlichen Lastern freimachen und seinem Umfeld als Vorbild dienen. Das muss mit Nachdruck vertreten werden, es darf hier keine Nachl\u00e4ssigkeit geben.<\/p>\n
Wir m\u00fcssen diejenigen sein, die am lautesten und offensivsten f\u00fcr Gesundheit und St\u00e4rke eintreten. Zwar wird man uns daf\u00fcr als unsympathisch und aufdringlich wahrnehmen, aber das kann uns egal sein. Denn jeder ist lieber auf der Seite des Siegers als des Besiegten. Und wenn Gesundheit und Kraft \u00fcberall als rechts gelten, haben wir bereits den ersten Sieg erlangt.<\/p>\n
Viele andere Fragen l\u00f6sen sich damit beinahe von alleine: Die Starken und Gesunden haben von Natur aus Recht. Die wirkm\u00e4chtigste Karikatur, die der Gegner von uns zeichnet, ist die eines dickb\u00e4uchigen Unterschichtlers mit Reichsflagge, der sich f\u00fcr den Herrenmenschen h\u00e4lt. Wenn stattdessen ein durchtrainierter, gesunder und selbstbewusster Rechter auftritt, er\u00fcbrigt sich dieses Argument und alles, was damit zusammenh\u00e4ngt.<\/p>\n
Es gibt bereits Ans\u00e4tze in diese Richtung, weil es in der Natur der Rechten liegt. Unter jungen Rechten ist es v\u00f6llig selbstverst\u00e4ndlich, dass ein jeder sich k\u00f6rperlich st\u00e4rken muss. Auch Bj\u00f6rn H\u00f6cke sprach in seiner letzten Wahlkampfrede davon, dass er fitter als alle anderen deutschen Spitzenpolitiker ist. Das ist die richtige Haltung, die es weltanschaulich zu untermauern und offensiv zu propagieren gilt: Ein gesunder und starker K\u00f6rper birgt einen gesunden und starken Geist.<\/p>\n
Wenn wir es schaffen, dass Gesundheit und St\u00e4rke identisch mit der Rechten werden, weil wir die Selbstdisziplin zum obersten Gebot ernennen und daf\u00fcr sichtbar einstehen, zwingen wir den weltanschaulichen Gegner, sich offen zur Schw\u00e4che und Krankheit zu bekennen, die er sowieso insgeheim vertritt. Denn der Weltanschauungskampf wird in letzter Instanz nicht zwischen Ideen gef\u00fchrt, sondern zwischen Menschen. Wenn der St\u00e4rkste, der Kl\u00fcgste und der Erfolgreichste im Raum drei rechte M\u00e4nner sind, die jeder auch in den anderen Bereichen an sich arbeiten, dominiert die rechte Weltanschauung den Raum. Das ist ein zwischenmenschliches Naturgesetz.<\/p>\n
Die konkrete Umsetzung davon ist die \u00f6ffentliche Inszenierung rechter Figuren, also von Influencern, die diesen Anspruch verk\u00f6rpern und an alle andern herantragen. Nur, wer mit H\u00e4rte und Disziplin an sich arbeitet, darf in erster Reihe stehen und Sprachrohr sein, gerade wenn er \u00fcber abstrakte und intellektuelle Themen spricht. Jeder Einzelne muss diesen Ma\u00dfstab f\u00fcrchten und verinnerlichen, jeder ihn an sich selbst und die andern anlegen.<\/p>\n
Zur Gesundheit geh\u00f6rt selbstverst\u00e4ndlich auch die Abstinenz von allen Drogen, die den Stoffwechsel verlangsamen und sch\u00e4digen. Dazu z\u00e4hlen harte Drogen wie Cannabis, aber auch Alkohol und insbesondere Bier. Ich wei\u00df wohl, dass es in der jetzigen Lage nicht realistisch ist, die Deutschen freiwillig vom Bier zu erl\u00f6sen. Dennoch ist dieser Anspruch zumindest f\u00fcr eine F\u00fchrungselite unverhandelbar, denn einen Kampf um das \u00dcberleben der eigenen Rasse f\u00fchrt man unm\u00f6glich in wohligen Rauschzust\u00e4nden. Wenn es auch nur wenige sind, die sich so weit disziplinieren k\u00f6nnen, dann sollen sie diese Haltung doch offensiv vertreten und zumindest die n\u00e4chste Generation zur N\u00fcchternheit erziehen.<\/p>\n
Ein weiterer wichtiger Punkt, \u00fcber den aus Scham kaum jemand spricht, ist die Internet-Pornographie. Dabei handelt es sich um das \u00fcbelste Nervengift, das Jugendliche heute ab einem Alter konsumieren, indem man ihnen von Gesetz wegen noch keine sexuelle M\u00fcndigkeit attestiert. In anderen Worten: Es findet massenhafter sexueller Kindesmissbrauch an jungen Deutschen statt. Eine rechte Weltanschauung kennt f\u00fcr die Verbreitung von Pornographie nur eine ad\u00e4quate Strafe, und das ist dieselbe wie f\u00fcr Kindersch\u00e4ndung.<\/p>\n
Auch erwachsene M\u00e4nner m\u00fcssen sich selbstverst\u00e4ndlich von Pornographie fernhalten. Wer \u00fcber den Erhalt seiner Rasse als Fortpflanzungsgemeinschaft reden will, darf in solchen Fragen nicht rot werden und sich nicht von falscher Scham hemmen lassen, sie anzusprechen. Mir selbst hat Pornographie als Jugendlicher und auch als Erwachsener immens geschadet und meine Beziehungen gest\u00f6rt, bis ich nach langem und hartem Kampf v\u00f6llig frei davon wurde.<\/p>\n
Gute Ern\u00e4hrung und Kraftsport f\u00fcr einen gesunden Testosteronspiegel, Freiheit von Drogen und Alkoholkonsum, Freiheit von Online-Pornographie. Dies sind drei Grundpfeiler, die den meisten jungen Deutschen heute fehlen, und in den \u00e4lteren Generationen sieht es nicht unbedingt besser aus. Bevor ich glaubhaft \u00fcber den Bev\u00f6lkerungsaustausch reden kann, will ich zuerst diese Themen angehen und als Eckpunkte der rechten Weltanschauung durchsetzen.<\/p>\n
Zwar meinen manche, dass dies nicht m\u00f6glich sei, weil man insbesondere tr\u00e4ge und faule Mandatstr\u00e4ger nicht zum \u00c4ndern ihrer Gewohnheiten bringen k\u00f6nne, aber dann haben sie noch nicht genug Erfahrung mit den guten alten Mitteln der \u00c4chtung und des Gruppenzwangs gemacht. Wenn es sich erst einmal durchsetzt \u2013 und es setzt sich bereits durch \u2013 dass rechte Influencer penetrant kommentieren, dieser oder jener Politiker m\u00fcsse abnehmen und Sport betreiben, k\u00f6nnen wir rasch zusehen, wie aus den Wampen flache B\u00e4uche werden und das Bier dem Kaffee weicht.<\/p>\n
Neben der grundlegenden k\u00f6rperlichen und geistigen St\u00e4rkung ist auch die richtige Erziehung notwendig, die bei vielen noch im Erwachsenenalter nachgeholt werden muss. Die meisten Probleme deutscher M\u00e4nner stammen daher, dass ihnen keine m\u00e4nnlichen Verhaltensweisen beigebracht wurden. Stattdessen werden sie in Schulen und Universit\u00e4ten zu willf\u00e4hrigen Knechten verzogen, die sich weder im \u00f6ffentlichen Raum noch in M\u00e4nnergruppen au\u00dferhalb des bierseligen Freundeskreises durchsetzen k\u00f6nnen.<\/p>\n
Dagegen m\u00fcssen wir Verhaltensregeln vertreten, die auf nat\u00fcrlicher Autorit\u00e4t und Kompetenz beruhen. Hier wirkt die Eigendynamik der sozialen Medien in unserem Sinne: Wer als Rechter \u00f6ffentlich den Mund aufmacht, wird sofort auf den Pr\u00fcfstand gestellt und muss sich Anerkennung erst verdienen. Dieses Prinzip muss weltanschaulich verankert werden: Mobbing ist gut, wenn es dazu dient, gute Verhaltensweisen zu f\u00f6rdern und schlechte zu unterbinden. Es sollte auch im echten Leben zu diesem Zweck praktiziert werden.<\/p>\n
Das Verh\u00e4ltnis zu Frauen ist eine weitere Schwachstelle, besonders bei jungen M\u00e4nnern. Ein altes Sprichwort besagt: „Erst die Br\u00f6tchen, dann die M\u00e4dchen“, soll hei\u00dfen: Zuerst muss ein Mann sich selbst aufbauen, bevor er an Frauen denkt. Blo\u00df ist der Selbstaufbau heute keinesfalls auf den Broterwerb beschr\u00e4nkt, sondern bedeutet, dass jeder Mann zuerst seine Kraft und Aufgabe finden muss, bevor er die richtige Frau in sein Leben lassen kann.<\/p>\n
Der Sinn seines Lebens darf niemals die Frau sein und er darf sie nie zu seinem emotionalen Halt machen. Die nat\u00fcrliche Ordnung will es andersherum: Die Frau findet Halt in einem Mann, der in sich selbst Halt hat. Nur vollst\u00e4ndige Gesundheit und Kraft erm\u00f6glichen es dem Mann, auch in gr\u00f6\u00dften Pr\u00fcfungen diesen Halt in sich selbst und seiner Lebensaufgabe zu finden. Diese Aufgabe muss der Wiederaufstieg des deutschen Volkes sein.<\/p>\n
Diese Bereiche rechter Weltanschauung kl\u00e4ren das Grundlegende im Leben: Gesundheit und Kraft, Freiheit von Lastern, richtiges Verh\u00e4ltnis zu anderen M\u00e4nnern und zu Frauen, Pflichtbewusstsein gegen\u00fcber dem Volk. Ohne dies ist alles andere sinnlos, auch der Kampf gegen akute politische Probleme wie den Bev\u00f6lkerungsaustausch kann dann keinen Erfolg haben.<\/p>\n
Nat\u00fcrlich m\u00fcssen wir auch weiterhin \u00fcber Zukunftstechnologien und Biopolitik sprechen, \u00fcber Kampff\u00e4higkeit und Remigration. Das alles ist wichtig, gerade um solche Eliten innerhalb des Systems anzusprechen, die bereits jetzt mit uns sympathisieren. Doch k\u00f6nnen wir nur glaubhaft \u00fcber diese Fragen reden, wenn wir zuerst die Grundlagen in Ordnung bringen.<\/p>\n
Die erste weltanschauliche Aufgabe ist es, diese Botschaft auszusenden: Gesundheit und St\u00e4rke sind in jedem Sinne rechts, Schw\u00e4che und Krankheit in jedem Sinne links. Wir Rechten verk\u00f6rpern das und greifen jeden an, der diesem Anspruch nicht gen\u00fcgt: Die eigenen, um sie dahin zu treiben, die Gegner, um sie blo\u00dfzustellen. Dieser Angriff kann gar nicht offensiv genug gef\u00fchrt werden, denn hier k\u00f6nnen wir nur gewinnen, solange wir uns selbst immer wieder diesem Anspruch stellen und immer weiter an uns arbeiten. So verankern wir unsere Weltanschauung jeden Tag fester in unserem Leben und schaffen die Grundlage f\u00fcr eine echte Bewegung, die wirklich an die Macht strebt.<\/p>","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
Im Folgenden ver\u00f6ffentlichen wir die \u00dcberlegungen von unserem Referenten Erik Ahrens. Sie stellen einen wichtigen Beitrag zur Strategie-Debatte innerhalb der Rechten dar. Am 14. September 2024 veranstaltet MetaPol Verlag & Medien dazu das Sp\u00e4tsommerseminar unter dem Titel \u201eWas tun? Brennende Fragen der Deutschen Rechten\u201c. Ahrens beleuchtet dabei die Entwicklung der Identit\u00e4ren Bewegung sowie den Grenznutzen […]<\/p>","protected":false},"author":123,"featured_media":10200,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_et_pb_use_builder":"","_et_pb_old_content":"","_et_gb_content_width":"","_jetpack_memberships_contains_paid_content":false,"footnotes":""},"categories":[7],"tags":[123,238,302,61,18,201,25],"class_list":["post-10190","post","type-post","status-publish","format-standard","has-post-thumbnail","hentry","category-debatte","tag-deutsche-rechte","tag-deutschland","tag-echte-rechte","tag-identitaere-bewegung","tag-metapolitik","tag-rechte-metapolitik","tag-strategie-und-taktik"],"yoast_head":"\n
Rechte Weltanschauung und der Weg zur Macht - Gegenstrom<\/title>\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n\t \n\t \n\t \n \n \n \n\t \n\t \n\t \n