„Die Egalitaristen fordern letztlich von den Menschen, gegen ihre Natur zu handeln“

von | 18. Apr. 2018 | Debatte

Johannes Scharf im Gespräch mit Gegenstrom. Der Verfechter eines weißen Ethnostaates stand Gegenstrom am Rande des letzten Seminars für rechte Metapolitik für ein Interview zur Verfügung. Darin erklärt der deutschstämmige Amerikaner seine großräumigen Exitgedanken der weißen Ethnie. Johannes Scharf ist u.a. Autor des neuen Buches „Der weiße Ethnostaat“, welches bei Ostara Publications erhältlich ist.

Gegenstrom: Warum glauben Sie, ist der Ethnostaat der Weißen oder warum sind mehrere weiße Ethnostaaten unausweichlich? Weshalb sollten wir nach der Verwirklichung eines weißen Ethnostaates streben, wo doch selbst heute zu Zeiten des europäischen Konglomerats EU keine wirkliche Einheit der Völker gegeben ist?

Scharf: Ein weißer Ethnostaat ist notwendig für das Überleben der weißen Rasse, weil alle Staaten Westeuropas sowie all seine überseeischen Ableger vom großen Austausch betroffen sind. Die USA, Kanada, Australien und Europa sind nicht mehr als Ganzes zu retten, höchstens Teile davon. Ich lehne die EU nicht ab, weil es sich dabei um eine supranationale Organisation handelt, sondern weil dieser von der BRD und Frankreich gelenkte Moloch den Untergang nicht nur der westeuropäischen Staaten – da könnte man noch zynisch anmerken: selbst schuld –, sondern auch noch den Untergang der mittel- und osteuropäischen Staaten heraufbeschwört.

Wer nach der berüchtigten Silvesternacht in Köln noch immer nicht begriffen hat, dass es um Sein oder Nichtsein geht, der wird es wahrscheinlich auch nicht mehr begreifen. Und all denjenigen, die noch an die Wende glauben, muss ich daher leider sagen, dass sie darauf bis zum St. Nimmerleinstag warten können. Die Deutschen haben schon einmal eine Revolution verschlafen und sie sind trotz aller Kassandrarufe nicht zur Umkehr zu bewegen: wie die Lemminge laufen sie stur und zielstrebig auf den Abgrund zu.

 Am Ende seiner bekannten Rede vom 20. April 1968 sagte Enoch Powell, wenn er in die Zukunft blicke, erfülle ihn Vorahnung; wie der Römer scheine er den Fluß Tiber mit viel Blut schäumen zu sehen. Damals war eine Million von 55 Millionen „Briten“ farbig, heute liegt der Anteil der Weißen unter den Schulpflichtigen in London bei 30 %. Immer wieder wurde ein Krieg zwischen Zuwanderern und Alteingesessenen für die nahe Zukunft prognostiziert, ausgeblieben ist er bis heute. Das veranlasst mich zu der Behauptung, dass der große Knall auch hierzulande ausbleiben wird, da er ansonsten schon längst hätte kommen müssen. Oder hat es etwa Unruhen gegeben, als bekannt wurde, dass die Deutschen vor ein paar Jahren in Frankfurt a. M. zur Minderheit geworden sind?

Gegenstrom: Nun besteht bspw. in Europa anders als in Amerika eine sehr hohe Heterogenität unter den Weißen. So gibt es sowohl von den Phänotypen wie auch von den Genotypen teilweise erhebliche Unterschiede zwischen dem Süden und dem Norden Europas. Denken Sie dabei bitte an die von den Mauren geprägten Spanier, an die von Etrurien beeinflussten Italiener oder die heutigen Griechen, die sich in Teilen stark vom Antlitz bspw. des Perikles unterscheiden. Alleine in Deutschland besteht eine unglaublich große Diversität zwischen den einzelnen Stämmen bzw. den Nachfahren derselben. Halten Sie diese heterogenen Gruppen für miteinander kompatibel?

Scharf: Ja, ich halte diese verschiedenen europäischen Völker durchaus für miteinander kompatibel und glaube im Übrigen, dass die Unterschiede recht überschaubar sind. Bei Pforzheim, wo ich viele Jahre gelebt habe, gibt es eine ganze Reihe von Waldenserdörfern. Es dürfte wohl schwer fallen, einen Alteingesessenen aus Großvillars, Kleinvillars, Pinache oder Serres, dessen okzitanisch sprechende Vorfahren vor 300 Jahren aus dem italienischen Piemont kamen, von einem Pforzheimer zu unterscheiden. Auch aus den vielen Hugenotten und Schotten, die sich in Deutschland und Ostpreußen niedergelassen haben, sind bald Deutsche geworden. Und von den unzähligen Ruhrpolen, die im 19. Jahrhundert wegen des Bergbaus im Pott ansässig wurden, möchte ich gar nicht anfangen. Als Beispiel mag Bottrop genügen. Innerhalb von wenigen Jahrzehnten verzehnfachte sich die Bevölkerung dieser Stadt von weniger als 7.000 Personen auf knapp 70.000 Einwohner im Jahr 1915, wobei die einheimischen Westfalen die Minderheit stellten. Schalke 04 wurde wegen der vielen polnisch klingenden Spielernamen sogar lange Zeit als „Polackenverein“ bezeichnet. Trotzdem gibt es wahrscheinlich niemanden, der die Menschen aus dem Ruhrgebiet deshalb als unechte Deutsche bezeichnen würde. Ein Freund aus Rumänien ist sogar der Ansicht, dass die slawische Grundlage in den neuen Bundesländern das wahre Geheimnis für die Widerstandskraft der dort lebenden Deutschen darstellt. Die germanischsten Gebiete, also Nordwestdeutschland, die Niederlande, Skandinavien und Großbritannien sind dagegen genau die Gegenden, in denen die Geisteskrankheiten der Frankfurter Schule am schlimmsten um sich gegriffen haben.

Natürlich gibt es Mentalitätsunterschiede zwischen Nord- und Südeuropa, das leugnen zu wollen, wäre unsinnig, aber wenn eine Mehrheitsbevölkerung von Mitteleuropäern einen Anteil von – sagen wir zehn oder 20 % Südeuropäern aufnimmt, kann diese Bevölkerung integriert und assimiliert werden, ohne dass sich der Charakter des Landes merklich verändert. Die Etrusker waren Träger der ersten Hochkultur in Italien und die Stadt Rom ist selbst aus einer Verschmelzung von latinischen und etruskischen Elementen hervorgegangen. Ich glaube nicht, dass die etruskische Beimischung – ob letztlich indoeuropäisch oder nicht – den Römern geschadet hat. Die Basken und Ungarn sprechen auch keine indogermanische Sprache, sind aber trotzdem ganz zweifelsohne weiß.

Die iberische Halbinsel ist natürlich in gewisser Weise ein Sonderfall, weil „Moriscos“ und „Conversos“ , d. h. konvertierte Moslems und konvertierte sephardische Juden nach der Reconquista in der christlichen Bevölkerung Spaniens aufgegangen sind, sodass heute drei von zehn Spaniern und Portugiesen auch sephardische oder nordafrikanische Vorfahren haben. Trotzdem wird dieser Befund m. E. überbewertet.

Ich bin auch nicht der Ansicht, dass die Griechen des klassischen Zeitalters vorwiegend nordisch waren, sondern durchaus mediterran, also dunkelhaarig. Wenn man griechische Dramen liest, wird man schnell feststellen, dass jeder zweite Sklave Xanthias heißt, was „der Blonde“ bedeutet. Für die Griechen waren Rothaarige gleichbedeutend mit Kelten und Skythen, also nördlichen Barbaren. Und von dem Vorsokratiker Xenophanes stammen die Zeilen: „Stumpfe Nasen und schwarz, so sind Äthiopias Götter, / Blauäugig aber und blond, so sehen ihre Götter die Thraker“. Wenn die Griechen selbst nicht vorwiegend dunkelhaarig gewesen wären, ergäbe all das keinen Sinn. Und wenn dunkelhaarige Griechen es im 5. Jh. v. Chr. vermocht haben, den Parthenon auf die Akropolis zu stellen, dann sind sie auch in einem weißen Ethnostaat willkommen.

Gegenstrom: Sie als „Rassialist“ unterscheiden den Menschen anhand seiner Rassezugehörigkeit. Die Befürworter von Multikulti und Globalisierung kritisieren diese Haltung als oberflächlich. Was erwidern sie diesem Vorwurf? Ist die Ethnie gleichbedeutend mit einem psychologisch erfassbaren Charakter?

Scharf: Oberflächlich oder nicht, das spielt keine Rolle. Diese Haltung ist natürlich. Die Egalitaristen fordern letztlich von den Menschen, gegen ihre Natur zu handeln. Das kann auf Dauer niemanden glücklich machen.

Ist die Volkszugehörigkeit gleichbedeutend mit einem psychologisch erfassbaren Charakter? Beim einen Vertreter der Ethnie mehr, beim anderen weniger. Die Deutschen sind für ihren Fleiß bekannt, das heißt aber noch lange nicht, dass jeder Deutsche deshalb fleißig ist. Trotzdem kann man im Fall von Rassen – bedingt auch im Falle von Völkern – mit einem gewissen Recht verallgemeinern. D. h. man könnte etwa die Aussage treffen, dass Schwarze, ob in den USA oder in ihrem Herkunftsgebiet in Westafrika, gewaltaffiner sind als Weiße oder Ostasiaten. Auch in Sachen Promiskuität haben die Schwarzafrikaner weit die Nase vorn, was sich überall auch in höheren AIDS-Raten niederschlägt. Umgekehrt ist die Intelligenz der Ostasiaten am höchsten, wenn man die aschkenasischen Juden einmal ausklammert.

Gegenstrom: Sie sprechen vom Ethnostaat. Können Sie uns bitte erklären, was Sie genau unter einer Ethnie verstehen? Wie positionieren Sie sich zu dem Konzept des Ethnopluralismus von Alain de Benoist? Wenn es unterschiedliche Ethnostaaten geben soll, welche wären das und wo würden diese geografisch liegen?

Scharf: Ethnie bezeichnet einfach eine Menschengruppe, die sich als Abstammungsgemeinschaft begreift. Ethnie kann von Fall zu Fall gleichbedeutend mit Rasse, Volk oder Stamm sein. Es ist ein unscharfer Begriff, aber gerade deshalb konnte ich ihn auch für meinen Buchtitel im Zusammenhang mit dem Adjektiv weiß verwenden. Dr. Sunic hat das in seinem Vorwort ein wenig kritisiert. Er hätte es lieber gesehen, wenn ich das Buch „Der weiße Rassenstaat“ genannt hätte, aber das wäre wiederum in meinen Augen eine Tautologie bzw. ein Pleonasmus gewesen. Man hätte dann auch einfach vom „weißen Staat“ sprechen können. Der englische Begriff „ethnostate“ deutet auf ein Gebiet hin, das von einer bestimmten ethnischen Gruppe nicht nur bewohnt, sondern auch in ihrem Interesse von dieser Gruppe selbst verwaltet wird. Daher spreche ich vom „weißen Ethnostaat“.

Ich bin selbst in gewisser Weise Ethnopluralist, wenn ich das Konzept des Ethnopluralismus richtig begreife, das ja schon bei Carl Schmitt Vorläufer hat, wenn er von einem Pluriversum gleichberechtigter Völker ausgeht. Ich würde grundsätzlich mit Alain de Benoists Grundansichten d’accord gehen. Das Motto „separate but equal“, das im Zuge der Rassentrennung in den Südstaaten zum Schlagwort wurde, halte ich in gemischtrassischen Gesellschaften für angezeigt, aber langfristig sollte auf jeden Fall eine klare räumliche Trennung angestrebt werden. Wenn wir den Ethnopluralismus als eine Nichteinmischung von Europäern in die Belange anderer Völker verstehen wollen, bin ich ganz Ethnopluralist.

Sollte es zur Gründung mehrerer Staaten kommen, wäre mein Vorschlag, einen „Nordweststaat“ vorwiegend für Sprecher germanischer Sprachen, einen „Nordoststaat“ für die Angehörigen slawischer Völker sowie einen „Südstaat“ für die Sprecher romanischer Sprachen zu gründen. Damit würden sich auf längere Sicht durch die notwendigerweise jeweils erfolgende Ethnogenese in den Einzelstaaten drei Brudervölker der weißen Rasse herausbilden. Den Angehörigen dieser drei Brudervölker sollte eine gewisse Mobilität über universitäre Austauschprogramme etc. ermöglicht werden, um das Bewusstsein für die gemeinsame Rassezugehörigkeit unter den Nachwuchseliten dieser drei Völker stets wach zu halten.

Gegenstrom: In rechten Kreisen wurde Ihnen vorgeworfen eine „undifferenzierte“ Haltung zu Israel zu pflegen. In Ihrem Traktat regen Sie sogar an sich an dem israelischen Staat bzw. der Staatswerdung ein Beispiel zu nehmen. Können Sie uns das bitte näher erläutern?! Warum ist Israel ein Vorbild für den weißen Ethnostaat? Ist Israel für Sie ein Ethnostaat? Zählen die Juden bzw. Israelis ebenfalls zu den Weißen?

Scharf: Mir wird also eine undifferenzierte Haltung im Bezug auf Israel unterstellt. Das finde ich hoch interessant, weil ich eigentlich umgekehrt der Meinung bin, dass die Haltung von Angehörigen der alten Rechten gegenüber Israel undifferenziert negativ ist, die Haltung von Populisten wie Geert Wilders undifferenziert positiv. Ich sehe mich hingegen mit einer differenzierten Haltung zwischen diesen Lagern. Natürlich führt der tatsächlich erfolgte Landraub auf der Suche nach Lebensraum und die ebenfalls damit legitimierte Siedlertätigkeit zu nicht enden wollenden Konflikten. Ich bin für eine radikale Zwei-Staatenlösung. Es gab einmal einen Artikel aus dem Umfeld der Identitären Bewegung mit dem Titel „Weder Kippa noch Palituch“. Dieser Aufsatz spiegelt sehr gut meine eigene Haltung in dieser Frage wider.

Was die Geopolitik anbelangt, bin ich selbstverständlich unglücklich über den Umstand, dass die USA im Nahen und Mittleren Osten ständig offene und verdeckte Kriege für israelische und saudi-arabische Interessen führen, aber wenn Europa die dadurch produzierten Flüchtlinge aufnimmt, ist das nicht die Schuld der USA, Israels oder Saudi-Arabiens, sondern ganz allein die Schuld der Europäer. Wenn man im Winter bei minus 10 Grad die Haustür offen stehen lässt, darf man sich nicht wundern, wenn es drinnen kalt wird!

Israel ist heute kein Ethnostaat wie er mir vorschwebt, weil die aschkenasischen Juden dort nur die größte Minderheit stellen. Nicht nur die Araber, sondern auch die Mizrachim, also die aus dem Nahen Osten und Nordafrika zuwandernden Juden, von den äthiopischen Juden ganz zu schweigen, sind für die Zukunft des Landes eine Hypothek. Durch Mischehen mit Mizrachim und anderen Gruppen wird der überdurchschnittlich hohe IQ der Aschkenasim langfristig abgesenkt werden. Aschkenasische Juden sind für mich Weiße, wenn sie wie Weiße aussehen. Erst vor einem knappen Jahr saß ich mit einer blauäugigen, rothaarigen Medizinstudentin in Klausenburg in einer Kneipe, die sich als aschkenasische Jüdin aus Temeschwar entpuppte. Sie hätte ohne Weiteres aus Deutschland, aus Skandinavien oder von den Britischen Inseln stammen können. Auch die blonde Scarlett Johansson, deren Vater Däne ist, ist nach jüdischem Verständnis Jüdin, da es sich bei ihrer Mutter um eine aschkenasische Jüdin handelt. Wenn man solchen Personen ihr Weißsein abspricht, macht man sich meines Erachtens lächerlich. Das Problem ist, dass viele aschkenasische Juden sich selbst nicht als Weiße betrachten, sondern gerne in die Minderheitenrolle schlüpfen. Man weiß oft nicht, wo ihre Loyalitäten liegen, wenn sie sich doch einmal als Weiße bezeichnen.

Doch zurück zur Ausgangsfrage: Die Art und Weise, wie die frühe zionistische Bewegung in Wort und Tat für eine kommende Staatsgründung Vorarbeit geleistet hat, ist nachahmenswert und wird deshalb in meinem Buch thematisiert, der Status quo im heutigen Israel ist dagegen alles andere als nachahmenswert. Gute Beispiele für real existierende Ethnostaaten sind hingegen Polen und Japan.

Gegenstrom: Wo sehen Sie Europa in den nächsten fünf bis zehn Jahren? Sie beschreiben in Ihrem Zukunftsroman Das Kreuz des Südens – Exodus aus Europa eine düstere Zukunft. Die Protagonisten Ihrer Geschichte suchen das Glück im fernen Neuseeland, wo sich ein weißer Ethnostaat gebildet hat. Werden wir das neue Europa also im fernen südlichen Pazifik erschaffen müssen?

Scharf: Ich sehe einen schleichenden Untergang. Nicht in fünf oder zehn Jahren, aber in 50 Jahren, allerspätestens gegen Ende dieses Jahrhunderts werden die Westeuropäer überall zur Minderheit geworden sein, wenn keine radikale Trendwende eintritt. Diese halte ich jedoch für beinahe ausgeschlossen. Neuseeland war nur ein Beispiel. Auch dort stehen die Uhren nicht still, auch dort findet eine Verdrängung der Europäer statt. Vielleicht könnte man die Nord- und Südinsel irgendwann noch als eine Ultima Ratio teilen und die Farbigen und Weißen durch Umsiedlung scheiden. Aber das würde voraussetzen, dass dort eine Partei gewählt wird, die sich die Erhaltung der rassischen Substanz auf die Fahnen geschrieben hat. In meinem Zukunftsroman geschieht das in ziemlich genau 15 Jahren, aber das ist eben nur ein Roman.

Gegenstrom: Es ist bekannt, dass in Ihrer Zukunftsversion die Nationalstaaten überwunden werden. Glauben Sie, dass die Überwindung derselben eschatologisch ist oder brauchen wir das Bewusstsein zur Überwindung, um den großen Katastrophen aus dem Weg zu gehen und zumindest die weiße Rasse zu retten? Bedeutet die Überwindung der Nationalstaaten auch die Überwindung des Völkischen? Bedeutet der Ethnostaat auch die Überwindung der uns bekannten Kulturen? Wird der weiße Ethnostaat seine eigene Kultur bilden?

Scharf: Dass sich in diesem weißen Ethnostaat über kurz oder lang eine eigene Kultur herausbilden wird, davon gehe ich aus. Ganz ähnlich wie sich in Australien eine australische und im weißen Nordamerika eine amerikanische Kultur herausgebildet hat. Diese Kultur wird alte und neue Elemente in sich vereinen. Ich glaube, dass die Nationalstaaten in Westeuropa in der klassischen Form tatsächlich ausgedient haben. Ob Brüssel zu Belgien oder zu den Niederlanden gehört, wird spätestens in dem Augenblick bedeutungslos werden, in dem Arabisch in beiden Ländern das Französische und Niederländische als meist gesprochene Sprache abgelöst haben wird. Ganz anders sieht es in Mitteleuropa aus. Polen und Ungarn könnten als souveräne Nationalstaaten noch lange weiterbestehen, sofern es ihnen gelingen wird, sich aus den Klauen der EU zu befreien.

Gegenstrom: Ihr Großraumkonzept wirkt tatsächlich weniger visionär, da ihm das entsprechend ideologische oder weltanschauliche Element fehlt. Ihm wohnt ein gewisser Pragmatismus inne. Welche Rolle spielt Ihrer Meinung nach die Ideologie im Ethnostaat? Welche Ideologie wäre einem solchen Staatswesen inhärent? Welche Rolle spielt das Christentum innerhalb dieses Neuen Europas?

Scharf: Was für eine Wirtschafts- und Staatsform ein künftiger weißer Ethnostaat haben sollte, ist für mich zum gegenwärtigen Zeitpunkt sekundär und liegt im Ermessen derer, die ihn dereinst aus der Taufe heben werden. „Die Rasse zuerst!“ Diese drei Worte fassen meine persönlichen Überzeugungen am prägnantesten zusammen und wären dem Wesen eines echten weißen Ethnostaates quasi per definitionem immanent. Ich bin grundsätzlich überzeugter Republikaner, aber wenn eine Monarchie sich irgendwo als Garant für das Fortbestehen der weißen Rasse erweisen sollte, würde ich mit Sicherheit zum königstreuen. Ähnlich verhält es sich mit dem Christentum. Ich bin überzeugter Atheist und halte das Christentum sogar ursächlich für unsere verfahrene Lage mitverantwortlich. Aus pragmatischen Gründen würde ich eine Zusammenarbeit mit Christen jedoch nicht kategorisch ausschließen, weder mit Evangelikalen noch mit Erzkatholiken oder Ultraorthodoxen.

Gegenstrom: Wenn sich weiße Ethnostaaten bilden, die ggf. auch noch weitab von der ursprünglichen europäischen Heimat errichtet werden, ist dann dies nicht mit einer Aufgabe des Heimatbodens gleichzusetzen? Welche Berechtigung haben die weißen Völker, wenn sie sich nicht auf ihrem angestammten Boden behaupten konnten und fliehen mussten?

Scharf: Es ist in meinen Augen keine Flucht, sondern wir trennen uns eher von einem verwesenden Kadaver, der unseren Lebensborn vergiftet. Ich glaube nicht, dass die Weißen eines Tages in Papua-Neuguinea einfallen werden. Es gibt genug Gebiete innerhalb und außerhalb des Mutterkontinents, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch vorwiegend von Europäern bewohnt werden. Die Vorfahren dieser Europäer haben jene Länder aufgebaut, es sind ergo seit Jahrhunderten europäische Länder. Mir genügt das als Berechtigung.

Wenn man nun einwenden möchte, dass die Weißen diese Länder von Eingeborenen gestohlen haben, bitte sehr. Geschenkt. Die Germanen haben die Kelten auch nicht höflich gefragt, ob sie sich in Süddeutschland, Helvetien, Gallien oder Britannien breit machen dürfen. Sie haben es getan. Und auch die Kelten siedelten einst nicht in menschenleeren Gegenden. Kein Europäer kann sich darauf berufen, dass alle seine Vorfahren schon immer in einer bestimmten Gegend ansässig waren. Wenn man die DNS von Europäern untersucht, stellt sich schnell heraus, dass sie Vorfahren aus mehreren Regionen des Kontinents haben.

Gegenstrom: Wo stehen Sie in Bezug auf die eurosibirische oder eurasische Großraumvision? Sehen Sie hier Parallelen zu Ihrer Vorstellung eines Nova Europa oder widersprechen diese Modelle Ihrem Anspruch? Wo sehen Sie ggf. Überschneidungen und wo Unterschiede?

Scharf: Mein Traum ist eine Allianz aller weißen Staaten inklusive der Vereinigten Staaten und der Russischen Föderation, deren Bevölkerungen sich der Wichtigkeit des Rassegedankens bewusst geworden sind und keine Bruderkriege mehr führen, sondern gemeinsam an die Eroberung des Weltraums gehen. Das wäre gewissermaßen die Vision „Euroozeanordameribirien“. Aber leider bin ich nun einmal Realist. Da das Gros der Menschen lernbehindert ist, bleibt die Schaffung eines weißen Ethnostaates, der einzig aus lernfähigen Menschen besteht, die einzige Handlungsalternative zum Träumen.

Gegenstrom: Herzlichen Dank für Ihre Ausführungen, Herr Scharf.

Das Interview führte John Trichet